Zweite Stimme eines mittelalterlichen Stückes komponieren

Übertragung in moderne Notenschrift durch Curt Sachs, veröffentlicht im Archiv für Musikwissenschaft, Oktober 1918.

Super, vielen Dank für den Hinweis! (y)

Das hätten die Spielleut/Marktsäcke aber durchaus angeben können! 😠
Wenn sie Familienministerinnen o.ä. wären, müssten sie jetzt zurücktreten. :D

Aber ich glaube, da hat sich ein weiteres Fehlerchen eingeschlichen:
Curt Sachs hat doch den Vorgängerartikel "Die Streichbogenfrage" geschrieben und dann ist beim Artikel "Die Tänze des Mittelalters" von Johannes Wolf irgendwann wieder versehentlich der Name Curt Sachs in den lebenden Kolumnentitel gerutscht.
Also: Übertragung durch Johannes Wolf. Er hat sogar den originalen Schlüssel in Form des heutigen Alt-Schlüssels beibehalten.

Und Tatsache: Da sind die eingeschobenen Takte (an mehreren Stellen) jeweils durch Korrekturzeichen markiert und die Verschiebung der Pars-Numerierung erwähnt.

Dennoch gibt es einige Aufnahmen, die sich ans Original (ohne die Taktverdopplung) halten.

Hier übrigens für Interessierte ein Link zum Artikel - ist wirklich lesenswert:
https://archive.org/details/ArchivFrMusikwissenschaft011918-19/page/n25/mode/2up

Danke und Gruß
Torsten
 
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daß das eine Neue-Musik-Adaption der mittelalterlichen Musik ist à la John Cage
Haha! Du hast Ideen! :ROFLMAO:
Die Dinger haben irgendwie was und sind auch so nett transportabel .... und funktionieren ohne Strom. Aber da spare ich letztlich dann doch lieber auf etwas, wo auch die Füße eine Herausforderung bekommen ... und muss mir dann überlegen, wo der Strom her kommt ...

Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Mir ist die Portativ-Version nicht tänzerisch genug. So gefällt mir das Stück deutlich besser.


Gruß
Lisa 👩‍🌾
 
Curt Sachs hat doch den Vorgängerartikel "Die Streichbogenfrage" geschrieben und dann ist beim Artikel "Die Tänze des Mittelalters" von Johannes Wolf irgendwann wieder versehentlich der Name Curt Sachs in den lebenden Kolumnentitel gerutscht. Also: Übertragung durch Johannes Wolf.

Diese "Kooperation" hat mich auch etwas gewundert, zumal Wolf für die Trecento-Notation eigentlich der Fachmann ist (Sachs ist eher den Bereiche Musikinstrumentenkunde und Musikethnologie zuzuordnen), und Wolf auch in der Sekundärliteratur zur Londoner Handschrift (z.B. Harris 1969) immer als alleiniger Autor genannt wird.

NB: Den Artikel gibt es bei JSTOR separat als wesentlich besser lesbare PDF (knapp 4 MB).

Die auf Mittelalter getrimmten Versionen sind mir allesamt zu altertümelnd und verschnarcht - da lobe ich mir doch die weitaus lebendigere aktuelle Saltarello-Praxis, z.B. in den Abruzzen:

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Diese "Kooperation" hat mich auch etwas gewundert, zumal Wolf für die Trecento-Notation eigentlich der Fachmann ist
Eben. Und genau deshalb (und vor allem, weil zu Beginn des Artikels Wolf als alleiniger Autor genannt wird) gehe ich von einem Druckfehler aus.

Off-Topic
Ich habe einen ähnlichen Fall sozusagen als Zaungast als Student miterlebt:
Bei irgendeiner Gesamtausgabe ist in einem Band "dtv allgemeine Reihe" der Setzerei das Missgeschick passiert, dass ebendiese Kolumnentitel auf den geraden Seite kursiv gesetzt waren und auf den ungeraden Seiten in Kapitälchen.
Das hat niemand bemerkt, bis es zu spät war und bei Elsnerdruck die Maschinen angelaufen waren.
Und bei dieser vollautomatischen Riesen-Anlage war bereits nur der Andruck ein ganzer Container voller Taschenbücher.
Das hätte eine kleine Setzerei um die Existenz bringen können (Zitat: "Seid ihr denn wahnsinnig??? Wir kippen euch die ganze Auflage auf den Hof!!!").
Zum Glück hat man sich dazu entschieden, alles so zu lassen. Hat gewissen Sammlerwert. :D

Viele Grüße
Torsten
 
Die auf Mittelalter getrimmten Versionen sind mir allesamt zu altertümelnd und verschnarcht - da lobe ich mir doch die weitaus lebendigere aktuelle Saltarello-Praxis, z.B. in den Abruzzen
:great: Sehr gutes Beispiel!
Wenn die Knochen etwas älter werden, darf es auch ein wenig langsamer sein. Aber eben nicht sooo langsam, dass man beim Hüpfen einen "Siemens-Lufthaken" braucht. 🙃
 
Vielleich gehen die choreografischen Rekonstruktionen allesamt von einer völlig falschen Besetzung der Tanzpaare aus:

fea-middle-ages-humanities-symposium.jpg


Oder liegt der tiefere Sinn der Darstellung gar darin, dass hier Herr und Hund nach der Fiedel einer Frau springen müssen (wobei anzumerken ist, dass die Fidel ohnehin ein typisches "Fraueninstrument" war) ? Fragen über Fragen ...
 
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Vielen Dank euch allen! Ich werde mir überlegen, wie ich an das Stück rangehe! Und vielen vielen Dank für die Beispiel zweite Stimme, ihr habt euch alle echt Mühe gegeben.

Liebe Grüße und nochmal herzlichen Dank
 
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Vielleich gehen die choreografischen Rekonstruktionen allesamt von einer völlig falschen Besetzung der Tanzpaare aus:

Eine mittelalterliche Interpretation von m/f/d als masculum/feminam/domesticis animalis: männlich/weiblich/Haustier (sollte sich hierdurch jemand beleidigt fühlen, sei ihm/ihr versichert, dass das nicht in meiner Absicht lag, sich die Dreiergruppierung aber so sehr anbot, dass ich nicht widerstehen konnte).


Vielen Dank euch allen!

Vielen Dank auch an Dich, dass Du diesen mittelalterlichen Schatz ausgegraben hast!

Gruß
Torsten
 
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Besetzung der Tanzpaare
Klasse, das Bild! Danke fürs Ausgraben und Teilen! :great:

Ich frage mich, ob das wirklich ein Hund ist oder eher ein Böckchen ... und was diese Bildsprache zu bedeuten hat ... und warum das vierbeinige Wesen eine Kutte trägt ... ??? Noch mehr Fragen! :)

Lisa
 
Ich werde mir überlegen, wie ich an das Stück rangehe!

Ich würde da nicht zuviel "kunstvolle" Frickelei anwenden. Versuche es doch mal mit einer richtig rustikalen Variante. Ich habe mal eine kleine, leicht schräge midi-Version zusammengekloppt:
Melodie mit Fidel, ein zur Oberstimme teilweise dissonanter Sackpfeifen-Bordun G-d-a (sic !), dazu Rahmentrommel und Schellentrommel im "italienischen Bauernstil" ...
 

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