Gestern hab ich wohl als erster ein
Boss GT-10B zum Testen erhalten. Trotz guter Beziehungen zu Roland/Boss (schließlich habe ich mal fast 5 Jahre für den Verein gearbeitet und dort Spuren (
Gundy Keller) hinterlassen) ist das keineswegs üblich, dass man vorab ein GT-10B erhält bevor es offiziell lieferbar ist. Ich musste versprechen hier darüber zu berichten, was ich ja, wie ihr ja wisst, gerne tue...
Also: ich habe jetzt ca. 4 Stunden damit verbracht und kann nur ein paar Eindrücke schildern:
1. die Presets finden sich komplett gespiegelt in den User-Bänken wieder, was insofern gut ist, dass man wild drauf los schrauben und abspeichern (2x WRITE drücken) kann, ohne Rücksicht darauf eventuell gute Sounds ungewollt zu überschreiben. Einige der 200 Presets sind sofort sehr brauchbar. Es fällt sofort die hohe Klangqualität auf. Man kann also getrost irgend einen Sound nehmen, der einem gefällt und optimieren
2. das habe ich dann auch getan und den recht komplexen Sound von Roger Waters bei
ONE OF THESE DAYS von PinkFloyd kopiert. Dabei gefiel mir der Slicer besser als der Tremolo-Effekt um den Sound für das Solo zu zerhacken. Delay eingestellt - alles funktioniert wie es soll. Sehr schön: die Zuordnung der CTRL 1 + 2 Pedals als ON/OFF-Switches der Effekte Delay und Slicer
3. anders als beim GT-6B kann man den Tuner diesmal nur mit einem Taster CTRL 1 oder 2 frei belegen - besser!
4. Die (gute) Bedineungsanleitung ist gleich dabei - das war bei Roland/Boss immer ein Problem, die kam früher meist verspätet. Insgesamt ist das Navigieren viel besser als früher beim GT6B und es gibt eine Menge an neuen Möglichkeiten. Waren nun im
GT-6B die Effekte schon sehr gut - hier sind sie besser! Der ganze Sound kommt mir dichter vor, was an deutlich besseren Models verschiedenster Bassverstärker liegt
5. man kann für 3 verschiedene Instrumente (z.B. aktiver, passiver Bass und 12 String-Gitarre) unterschiedliche Input-Gains einstellen, was den schnellen Wechsel der Instrumente unterstützt und eventuell Kanäle am Mischpult spart (wenn ich z.B auch die Gitarre über den gleichen Kanal verwenden kann, was sehr gut geht, denn die XLR-Outputs bieten ein sehr gut verwendbares Signal zum Mischpult
6. noch ein Sound: fretless Bass - allerdings mit einem bundierten
Fender Precision, denn wir spielen Hey You meist nur zu viert und ich kann nicht mitten im Song auf einen bundierten Bass für das Begleitriff wechseln - ich nehme einen Presetsound, wähle ein anderes Compressor-Model, das vom DBX 160D abgeleitet worden ist, etwas Delay, etwas weniger Hall - nach 3 Minuten ist der Sound perfekt! Das Teil macht Spaß!
erstes Fazit: gekauft! Die Einstiegshürde war nicht so schwer zu erklimmen wie seinerzeit beim Vorgänger. Die
Bedienung: sehr intuitiv, gut durchdacht, einfach
Haptik: sehr gut - das Ding macht einen hochwertigen und vor allem stabilen Eindruck - der Vorgänger hat bei mir ca. 6 jahre ohne Zicken funktioniert.
Soundmöglichkeiten: Super - ich werde sogar versuchen, ohne Amp direkt ins InEar-System zu spielen - mal sehn, wie man sich dann ganz
unten ohne fühlt - wenn's klappt ist mein nächstes Auto ein Alfa Spider
