Für mich hatten ESP-Gitarren immer einen gewissen Charme. Als ich vor 4 Jahren mit dem Spielen angefangen habe und das erste mal eine ESP bzw. LTD, wusste ich, dass mir diese Gitarren (zumindest optisch) -und zwar JEDE- gefallen. Anderthalb Jahre später hatte ich dann auch meine H400, mit der ich heute immer noch sehr zufrieden bin.
Im Verlauf des Jahres wollte ich mir dann meinen Wunsch erfüllen und die Horizon Standard kaufen, bis ich dann auf RAN Guitars gestoßen bin. Da es zumindest bei den geläufigen Herstellern meist keine besonderen oder extravaganten Konzepte gibt, die man nicht gleich auf den ersten Blick sieht, habe ich mich entschlossen, die Gitarre dort, mit leicht geänderten Spezifikationen wie persönliches Halsmaß und hochwertigere Ahorndecke, nachbauen zu lassen. Soviel dazu, man bekommt einfach noch etwas mehr fürs Geld.
Aber ich bin aucher der Meinung, dass die Frage, ob ESP oder überhaupt ein Hersteller besser ist als ein anderer, praktisch nicht zu beantworten ist. Das teilt das Forum eigentlich nur in Lager auf und leider gibt es hier auch einige Zeitgenossen, die Kritik an ihrer Hausmarke allzu persönlich nehmen und statt sich zu rechtfertigen meistens nur mit halbgaren Gegenparolen aufwarten. Das ist nicht speziell auf diesen Thread bezogen, aber ich kenne da noch ganz andere, in denen es auch öfters mal Persönlichkeiten und schlicht und ergreifend nur OffTopic - Geplänkel gab. Also lasst diesen "Was ist gut, wer ist besser?" - Thread büdde vorbildlich enden...
Zu meiner Meinung: wie gesagt hatten für mich ESP-Gitarren immer das gewisse Etwas, das hat mir bisher bei allen Ibanez, die ich angespielt habe gefehlt, bis auf die SZ, die ja der Horizon sehr nah kommt. Zu Jackson kann ich kaum was sagen, außer, dass sie mir zwar nicht gefallen, aber für sich doch Instrumente ihrer Klasse sind, die sich in Nuancen von ESP und Ibanez unterscheiden. Wie ich schon erwähnte, alle Hersteller kochen nur mit Wasser, das heißt, die basteln nicht aus nem Stück Pizza nen Klangkorpus, ziehen Spaghettisaiten auf und krönen das ganze dann mit einem Napolifinish, wo am ende der ganze Spaß mal eben 6000 Öcken kostet. Dabei kommt dann auch keine Überklampfe heraus, die alles und jeden eingräbt, weil das logischerweise gar nicht möglich ist...

Eins vergessen die Leute oft: Gitarren sind immer noch aus Holz (oder sollten es zumindest sein), das bedeutet, dass es sich in erster Linie grob betrachtet um Schreiner oder Tischlerarbeit handelt, der Spielraum für virtuose Konstruktionen ist damit recht gering, ein gut gewachsenes Stück Mahagonie oder Esche bleibt ein gut gewachsenes und als Klangholz prädestiniertes Stück Baum, da helfen auch abenteuerlichste Umschreibungen nichts. Der Preis liegt im Detail, denn hier zeigt sich, ob der Meister oder die Maschine seine/ihre Sache gut gemacht hat oder unterbezahlt und überarbeitet bzw. dritte Wahl ist. Das sieht man dann z.B. in minimal saubereren Spaltmaßen, wirklich perfekt abgerichteten Bünden oder ausgesuchten massiven Decken (sofern vorhanden).
Deshalb gibts keine eierlegende Wollmilchsau unter den Gitarren, wie einige meiner Vorredner schon bemerkt haben. Aber das heißt ja nicht, das man mit diesem und jenem Instrument keine Experimente machen dürfe. dazu kommt noch, dass keine Gitarre und kein Bass überhaupt irgendetwas über eine bestimmte Musikrichtung aussagen nur weil sie Modern bzw. Vintage aussehen. Wie sah denn der Fiat Panda vor 20 Jahren aus und wie sieht er heute (selber Name) aus? NA?
