Pentatonische Skalen mit zusätzlichen Tönen?

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Nocta
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Hi.
Mir ist aufgefallen, dass viele Gitarrensoli auf einer pentatonischen Skala basieren ... Aber oft gibt es einen Ton, der von der Skala abweicht.
Was sind das für Töne? Gibt es da irgendwelche Regeln, wann man einen Ton außerhalb der Skala spielen darf?
 
Eigenschaft
 
Das sind sogenannte Blue Notes, die entsprechen nicht der eigentlichen Skala, werden aber oft angewendet, um einen - wie der Name schon sagt - bluesigen, melancholischen Klang zu erzeugen.

Ich bin leider auch nicht allzu theoriebewandert, aber das weiss ich schonmal. Nur wie das mit Regeln dazu steht, kann ich dir nicht genau sagen :p Aber es gibt Skalen wo die Blue Notes auch verzeichnet sind!
 
ALso Blue Notes sind meines Wissens nach immer die erhöhten Quarten bzw. verminderten Quinten.Auch Tritonus genannt.(zumindest auf dem Klavier unterscheidet es sich nicht).
z.B. ist die Pentatonische Skala von C= C, Eb, F, G, Bb,
Die verminderte Quinte von C-Dur ist Gb. Wenn man diesen Ton zur Pentatonik hinzufügt hat man auch gleich die Bluestonleiter: C, Eb, F, Gb, G, Bb, C.
 
ALso Blue Notes sind meines Wissens nach immer die erhöhten Quarten bzw. verminderten Quinten.Auch Tritonus genannt.(zumindest auf dem Klavier unterscheidet es sich nicht).
z.B. ist die Pentatonische Skala von C= C, Eb, F, G, Bb,
Die verminderte Quinte von C-Dur ist Gb. Wenn man diesen Ton zur Pentatonik hinzufügt hat man auch gleich die Bluestonleiter: C, Eb, F, Gb, G, Bb, C.

Stimmt nicht ganz...
Oft werden die verminderten Quinten zwar als Bluenotes bezeichnet, richtig ist aber, dass die verminderte Quint -oder Tritonus- ein sogenannter "Verkürzter Dur-Septakkord" ist.
Die Fehlinterpretation rührt daher, weil man im Blues und Jazz sehr oft alle Stufen der Kadenz zum Dur-Septakkord erweitert, was in der Klassik unüblich ist, weil er nach klassischen Regeln nur auf der Dominanten funktioniert, also auf dem Akkord der 5. Tonleiter-Stufe.

Tatsächlich ist die Blue Note ein Ton, der im Europäischen System nicht existiert. Er stammt aus dem afrikanischen Raum und liegt zwischen der kleinen und der großen Terz aber auch zwischen der kleinen und großen Septime. Auf Saiteninstrumenten kann man diesen Ton durch Bendings erziehlen. Auf Tasteninstrumenten wird er mit einem kurzen Vorschlag auf der kleinen und einem Klingenlassen auf der großen Terz erreicht.

Sehr oft verwendet wird im Blues und Jazz die Hip-Scale, die aus folgenden Tönen besteht:
c-d-[es-e]-f-ges (Tritonus)-g-a-[b-h]-c
Die [Klammern] bedeuten, dass hier nur der Zwischenton, also die Bluenote, gemeint ist und nicht zwei seperate Töne.

Man darf aber nicht wahllos irgendwelche Töne spielen! Es kommt immer darauf an, auf welcher Stufe (Tonika, Subdominante, Dominante) man gerade spielt...
Du hast dir hier eines der schwierigsten Themen der Musik ausgesucht...
 
moin,

hier findet ihr ziemlich sicher was zum Thema Blue-Notes, Tritonus etc. auch unter folgendem Link;):

http://www.dr.riddim.de.vu/
 
... Aber oft gibt es einen Ton, der von der Skala abweicht.

Einfache Erklärung: Penatonik (= 5 Töne) ist eine um 2 Töne reduzierte Moll-oder Durtonleiter. Die "fehlenden" Töne kann man natürlich jederzeit ergänzen.

# BEi der C-Dur/A-Moll Penta ergänze H und F zu C-Dur/A-moll


5---7--8----------
5-6----8------------
5---7----------------


# BEi der A-Moll Penta ergänze H und F# zu A-moll dorisch


5---7--8----------
5---7--8------------
5---7----------------


# BEi der A-Moll Penta ergänze C#, F#, D# und H für den bluesrockigen Charakter

5---7-8-9---------
5---7-8--------
5-6-7-8-----------


Es gibt also verschiedene Mischformen. Welche man spielt, hängt letztlich vom Song ab. Das muss man am praktischen Besispiel hören und lässt sich nicht theoretisch in einer Forumsdiskussion erötern.

Die 5/6 (3. Saite) und 8/9 (1.Saite) im letzten Beispiel werden entweder direkt hintereinadergespielt oder duch Halbtonvibrato auf 5 und 6 (kleine Terz) in einen Zwischenton gebracht.

Die "Bluenote" 8 auf der G-Saite wird fast immer als Spannung fördernder Zwischenton genommen und ebenfalls oft mit Halbtonvibrato versehen.
 
Hi Nocta!

Hör Dir das Solo von Hotel California an. Gleich im 2ten Takt kommt F#7, und da spielt der gute Mann doch einfach ein a# anstatt das a aus der B-mollPenta, die er seinem Solo als
rotem Faden zugrunde legt.

Warum?,.klaro, a# ist die Terz von F#7. Ein paar Töne später wiederholt er den
Ansatz, und bendet das a zum a# .Klingt nat. klasse.Wär also eine mögliche ''Regel''
nach der Du fragtest, sprich, treffe einen Akkordton.

An dieser Stelle kann man dann spekulieren, ob er das ''nur'' nach Gehör, oder nach Gehör UND Wissen gespielt hat. Ich vermute beides, denn im 4ten Takt E kommt nochmal sone Bombe, die eindeutig die Terz zum Ziel hat.

Dieses Konzept nennt man übrigens common tone approach. Dazu habe ich auch schon hier im Forum geschrieben.

Ansonsten gibts zb von Adelheid Roidinger ein Buch zum Thema.Heisst glaube ich
alterierte Pentatoniks.

Grüße!
 
Kleine Ergänzung aus meiner eigenen Erfahrung: (bezogen auf den Eingangspost)

Irgendwann habe ich gemerkt daß viele Gitarristen (häufig Blueser) noch mehr tun als nur die Blue Note zur Mollpenta dazuzunehmen.
Ich fing also an mir patterns zu basteln wo zusätzlich Töne der parallelen Dur vorkommen.

Erst vor ganz kurzer Zeit bin ich Theoriebanause darauf gekommen daß man das auch mixolydische Tonleiter nennt (wobei hier die Blue Note nicht dabei ist)
 
Stimmt nicht ganz...
Oft werden die verminderten Quinten zwar als Bluenotes bezeichnet, richtig ist aber, dass die verminderte Quint -oder Tritonus- ein sogenannter "Verkürzter Dur-Septakkord" ist.
Die Fehlinterpretation rührt daher, weil man im Blues und Jazz sehr oft alle Stufen der Kadenz zum Dur-Septakkord erweitert, was in der Klassik unüblich ist, weil er nach klassischen Regeln nur auf der Dominanten funktioniert, also auf dem Akkord der 5. Tonleiter-Stufe.

Tatsächlich ist die Blue Note ein Ton, der im Europäischen System nicht existiert. Er stammt aus dem afrikanischen Raum und liegt zwischen der kleinen und der großen Terz aber auch zwischen der kleinen und großen Septime. Auf Saiteninstrumenten kann man diesen Ton durch Bendings erziehlen. Auf Tasteninstrumenten wird er mit einem kurzen Vorschlag auf der kleinen und einem Klingenlassen auf der großen Terz erreicht.

Sehr oft verwendet wird im Blues und Jazz die Hip-Scale, die aus folgenden Tönen besteht:
c-d-[es-e]-f-ges (Tritonus)-g-a-[b-h]-c
Die [Klammern] bedeuten, dass hier nur der Zwischenton, also die Bluenote, gemeint ist und nicht zwei seperate Töne.

Man darf aber nicht wahllos irgendwelche Töne spielen! Es kommt immer darauf an, auf welcher Stufe (Tonika, Subdominante, Dominante) man gerade spielt...
Du hast dir hier eines der schwierigsten Themen der Musik ausgesucht...

also nur kurz zur Blue Note auf der Gitarre: Diese wird nicht nur dur Bending (ziehen der saite zum Zielton erreicht) sodern auch einfach nur durch spielen der selben (siehe Jimi Hendrix oder S.R. Vaughan) erreicht.
 

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