Also - ein paar Erfahrungen:
1. Basics:
Eignen tut sich ein recht einfaches Schema - etwa ein 12taktiger Blues oder das Rock-Schema.
Zur Not die Griffe auf eine Tafel oder einen riesigen Zettel schreiben.
Da kommt jede/r gut rein. Sowohl mit der Begleitung als auch mit Soli, da die Harmoniefolgen "solo-freundlich" sind.
Ebenso geeignet sind songs, die jede/r kennt.
Insbesondere für die Sängerin dürfte es ein günstiger Einstieg sein, eine Textvorlage zu haben. Sich einfach mal so einen Text auszudenken und den zu singen, ist nicht jedermanns/fraus Sache.
2. sounds:
Achtet darauf, dass sich die sounds der gitarristen unterscheiden - dass man sie also gut unterschieden kann.
Bass finde ich essentiell. Ansonsten sollte eine Gitarre die Bass-Funktion übernehmen - das kann ja auch wechseln.
3. Ablauf:
Auch hier eignen sich Schemata (Blues, Rock) bzw. songs, die jeder kennt.
Die Soli-Passagen werden reihum verteilt. Bei einem 12-taktigen Blues wären das 12 Takte Gitarre A, dann 12 Takte Gitarre B und so weiter. In der Regel halt einen kompletten Durchlauf. Darauf achten, dass drums und Gesang nicht vergessen werden. Also beispielsweise: 1 Durchlauf instrumental, 1 Durchlauf mit Gesang, 1 Durchlauf Solo Git A, 1 Durchlauf mit Gesang, 1 Durchlauf Solo Git B - und so weiter. Wechsel zwischen Strophe und Refrain sollten dabei abgesprochen werden - da kann man dann auch von der song-Vorlage abweichen.
Wichtig bei Solo-Passagen: Die anderen machen eine Pause, unterstützen nur (Akkorde) oder halten sich sehr zurück.
Eine andere beliebte Variante ist das Frage-Antwort Spiel:
Innerhalb einer loopartig ablaufenden Akkordfolge spielt z.B. Git A eine Phrase und Git B "antwortet" auf diese Phrase - entweder als Wiederholung oder als Variation der Vorlage. Auch da nicht vergessen: drums, Bass und Gesang sind Instrumente und können auch antworten und fragen!
Im Übrigen hat sich herausgestellt, dass der drummer der ist, der am ehesten geeignet ist, einen jam zu beenden. Da merkt jede/r, dass er aufhört und er kann ja zu einem großen, unüberhörbaren Finale ansetzen. Ansonsten neigen solche jams gerne zur Endlosigkeit.
4. Sonstiges:
Zwischendurch immer wieder die Lautstärke zurückdrehen. Oft kommt es zu einer Eigendynamik: der eine dreht sich lauter, vergißt sich wieder leiser zu drehen, woraufhin der andere sich lauter dreht, wodurch der dritte zu leise ist und seinerseits an den Knöpfen mit dem gain dreht.
Zwischendurch immer mal wieder ne Pause machen, einen Kaffee trinken, relaxen, sich unterhalten. Nicht pausenlos durchmucken - das nervt am Ende nur.
Wenn Ihr Lust habt, nehmt es einfach auf. Ist immer interessant, mal zu hören wie es war und die kleinen genialen Sprengsel wieder aufgreifen zu können, die bei jamsessions abfallen.
Und nicht vergessen: Es geht um den Spaß! Dabei ist ein gegenseitiges Sich-Aufputschen klasse - während der nicht seltene Vergleich von schneller-höher-weiter-lauter einfach nur Mist ist.
Viel Spaß auf jeden Fall !
x-Riff