Spannungsrisse bei Gibson LP Standard

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Redamntion
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Hi,

als erstes möchte ich klarstellen, daß ich hier NICHT!!! wieder so ne riesen Diskussion über die Verarbeitungsqualität von Gibson-Gitarren auslösen will, mich interessieren nur rein fachliche Kommentare.

Also, ich besitze eine Gibson Les Paul Standard Bj. 2004. An manchen Stellen am Binding finden sich Risse im Klarlack, die wohl durch Spannungen entstanden sind.
Nun meine Frage an alle Halter einer Gibson, habt ihr auch solche Risse? Ich hab sie schon bei einigen anderen Gibsons gesehen und ich mein, meine sind auch erst später aufgetreten. Ist es vielleicht ein generelles Problem den Nitrolacks?

Mich interessiert es einfach, wenn es bei vielen LPs auftritt, kann ich mit leben, wenn es nur manche haben, überlege ich, meine zu verkaufen und mir eine andere Gitarre zu kaufen.
Danke!! UNd bitte keine Diskussion über die Verarbeitungsqualität!!!
 
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Hier mal ein Bild.
 

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Eine Möglichkeit wäre folgende

Ein schneller Wechsel der Temperatur oder Feuchtigkeit kann zu kleinen Lackrissen führen, dem sogenannten "Finish Checking". In den meisten Fällen tritt Finish Checking auf, wenn das Instrument erst kühler und dann warmer Luft ausgesetzt wird, wie beispielsweise beim Betreten eines beheizten Zimmers oder Studios im Winter. Der Koffer wird zu schnell geöffnet, wobei sich das Holz der Gitarre schneller ausdehnt als der Lack. Dies beeinträchtigt zwar nicht den Ton, führt jedoch zu optischen Einbußen. Um derartige Situationen zu vermeiden, sollten Sie den Gitarrenkoffer langsam öffnen und vorsichtig wärmere Luft zuführen, damit diese über der Gitarre zirkulieren kann. Entwickelt sich heller Nebel mit einem Blauschleier, sollten Sie den Koffer sofort schließen und ihn einige Minuten akklimatisieren lassen. Heben Sie das Instrument dann etwas an, damit es "lüften"; und sich der Zimmertemperatur anpassen kann.

So steht's auf der Gibson Homepage. Wobei ich das mit dem Blauschleier ja schon krass finde. Hab ich voher noch nie gehört :).

Ist es denn so, dass du häufig von kalt nach warm oder umgekehrt wechselst?
 
Starek Temperaturwechsle vermeide ich eigentlich immer, aber wenn es schon auf der Gibsonseite steht, scheint es ein häufig auftretenes Problem des Nitrolacks zu sein.
 
Das sieht mir nicht normal aus.

Habe eben mal meine beiden Gibsons gecheckt (94' und 07') ... alles sauber verarbeitet.
 
Das sieht mir nicht normal aus.

hmm, wenn man das Bild mal speichert und dann stark vergrößert anzeigt, dann sieht das auch irgendwie nicht nach den typischen feinen Haarrissen aus. Eher so, also würde es aufreißen.


edit: hab's mal etwas vergrößert.

ScreenShot00308.jpg
 
Also auf dem Bild sieht der Riss übler aus, als er wirklich ist, der Klarlack ist nicht bis ganz bis zur Oberfläche "durchgebrochen". Nach etwas googlen hab ich erfahren, daß solche Risse bei Nitrolacken nichts ungewöhnliches sind, müssen nicht auftretten, können aber. Diese Risse lassen sich wohl vom Fachmann relativ einfach beheben, ohne daß man nacher noch was sieht. Werd mal beim lokalen Gitarrenbauer nachfragen.
Danke nochmal.

P.S. Das mit dem "blauen Nebel" ist schon seltsam. Vielleicht wenn man die Gitarre aus der Tiefkühltruhe mit in die Sauna nimmt?:D
 
Also auf dem Bild sieht der Riss übler aus, als er wirklich ist, der Klarlack ist nicht bis ganz bis zur Oberfläche "durchgebrochen". Nach etwas googlen hab ich erfahren, daß solche Risse bei Nitrolacken nichts ungewöhnliches sind, müssen nicht auftretten, können aber. Diese Risse lassen sich wohl vom Fachmann relativ einfach beheben, ohne daß man nacher noch was sieht. Werd mal beim lokalen Gitarrenbauer nachfragen.
Danke nochmal.

P.S. Das mit dem "blauen Nebel" ist schon seltsam. Vielleicht wenn man die Gitarre aus der Tiefkühltruhe mit in die Sauna nimmt?:D
Ansonsten ist Sie aber sehr schön
 

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Ich würde für die Beseitigung dieses kleinen, rein optischem Problems kein Geld für eine Reperatur ausgeben. Für mich gehören solche kleinen Sachen halt zur Geschichte einer Gitarre. :)
Aber das muss jeder selber wissen. ;)

Das mit dem blauen Nebel finde ich aber echt sehr krank. :D Gibts hier irgendwen der das schonmal beobachten konnte?

mfg Pitti
 
Ich werd mich auch erstmal erkundigen, was das kosten sollte.
Hast recht, eigentlich sind Gitarren wie Frauen, im Alter bekommen sie Falten.
 
So steht's auf der Gibson Homepage. Wobei ich das mit dem Blauschleier ja schon krass finde. Hab ich voher noch nie gehört :).

Halte ich für einen Übersetzungsfehler :rolleyes:
Fog heisst nämlich auch "beschlagen", was ja mitunter ein Anzeichen dafür ist, wenn man einen kalten glatten Gegenstand ins Warme bringt (z.B. Brillengläser).. Folglich: Man macht den Koffer auf und die Klampfe beschlägt, dann sollte man ihn lieber erstmal wieder zumachen bevor der Lack springt :D
 
Also vor kurzem mal ne schwarze Paula gesehen, auch mit nem Riss im Lack, sah aber anderst aus als der deine, eher geradliniger. Sowas kann ja auch Charakter haben. Okay auf nem Neuinstrument sollte sowas nicht vorhanden sein, klar. Mein Fachhändler der auch Gitarrenbauer ist, hält von den Gibson-Lacken nicht viel. Aber verkaufen würde ich jetzt dein Baby trotzdem nicht gleich. Gibt ja auch Modelle wie z.B. die Faded, die ja anscheinend (korrigiert mich wenn ich mich da täusche) keinen Klarlack sondern nur Farbschichten und ne Versiegelung hat.
 
Habe auch einen Riss am Binding entlang (zwar Ibanez, aber egal). Mein Gitarrenbauer hat mir es folgendermaßen erklärt:

Das Binding ist ja mit einem speziellen Material angeklebt. Dieses Material weist natürlich andere Eigenschaften auf, als der Lack, etc, und reagiert dadurch auch anders auf Temperaturwechsel, Binding inklusive. Wenn nun ein Temperaturwechsel kommt, und die verschiedenen Komponenten sich ziemlich schnell unterschiedlich ausdehnen/zusammenziehen, macht der verhältnismäßig spröde Lack das ganze nicht mehr mit und reißt an der Kante des Bindings auf. Eine Absenkung des Bindings kann auch durch Alterungsprozesse auftreten.

Klingt für mich plausibel.
 
Hab grad mit unserem lokalen Gitarrebbauer geredet. Er meint, eine "Reparatur" würde nichts bringen, zwar würde der Riss erstmal verschwinden, kann aber jederzeit wieder kommen, oder auch ananderen Stellen auftreten. Ich war wohl nicht der erste, bei dem das Problem auftrat. Er ist auch Gibsonhändler und meinte, das Problem liegt in der Kombination aus Bindingmaterial und Nitrolack. Gibson hat wohl vor ein paar Jahren beides geändert und nun passen beide Materialien von ihren Ausdehnungsverhalten nicht mehr so gut zusammen. Er meinte, dise Risse werden wohl in Zukunft eher die Regel bleiben, auch wenn das Instrument vielleicht im Laden keine Risse hat. Der Temperatur unterschied muss wohl nicht mehr so gewaltig sein. Naja, ist zwar schade, aber ne rein optische Angelegenheit.

Noch etwas, was ich nicht wußte: Die " Firma Gibson" gibt es gar nicht mehr. Das ist heute einfach eine Holding-Gesellschaft, die die Namensrechte besitzt. Die Gitarren werden nun überall in den USA hergestellt.
 
Zitat: .... Noch etwas, was ich nicht wußte: Die " Firma Gibson" gibt es gar nicht mehr. Das ist heute einfach eine Holding-Gesellschaft, die die Namensrechte besitzt. Die Gitarren werden nun überall in den USA hergestellt.



Um mit Goethe zu sprechen: "Die Botschaft hör ich wohl, allein: Mir fehlt der Glaube!" Was bitte hat die gesellschaftsrechtliche Konstruktion (Gründung einer Holding, die die Namensrechte hält) mit der Produktionsstätte zu tun? Ich fürchte, da hat Dich jemand ganz fürchterlich in den April geschickt (oder Du uns mit dem oben zitierten Satz?! ...). Nix für ungut ;)
 
Halte ich für einen Übersetzungsfehler :rolleyes:
Fog heisst nämlich auch "beschlagen", was ja mitunter ein Anzeichen dafür ist, wenn man einen kalten glatten Gegenstand ins Warme bringt (z.B. Brillengläser).. Folglich: Man macht den Koffer auf und die Klampfe beschlägt, dann sollte man ihn lieber erstmal wieder zumachen bevor der Lack springt :D

Klingt auch irgendwie logischer. Auf die Idee eines Übersetzungsfehlers bin ich gar nicht gekommen.


@Redamntion

wow, dass Schätzchen sieht aber mal richtig scharf aus. Hab vorher noch nie 'ne blaue Standard gesehen. Vielleicht machst du mal ein paar bessere Bilder, und stellst die Kleine mal im Gibson Les Paul Userthread vor.
 
Hi,

ich hab ein paar Gibsons, bei denen dein Problem nicht vorhanden ist.
Bei meiner Ibanez aus den 80ern ist es aber auch so, dass der Lack
munter zwischen Binding und Holz reißt/gerissen ist.
Daß das von Temperaturschwankungen kommt kann sein. Meines
Wissens nach kommen diese Risse aber davon, dass nicht lange
genug abgelagertes, also zu feuchtes, Holz verarbeitet wurde.

Grüße
 
Die Risse sind bei Nitrolackierungen kaum zu vermeiden. Alte Gibsons haben das eben, und das gehört mehr oder weniger auch dazu - man kann's mögen oder auch nicht.

Neuerdings bezahlt man doch sogar nen Aufpreis, wenn die neue Gitarre schon ab Werk rissig ist und Dellen und Schrammen hat ... ;)


Das kommt nicht von weniger abgelagertem Holz, sondern weil die Lösungsmittel aus dem Nitrolack auch nach Jahren noch langsam ausdünsten, und der Lack dabei immer spröder wird und sein Volumen (geringfügig) kleiner. Starke Temperaturschwankungen in kurzer Zeit und dann ist's gleich soweit (z.B. Gitarre im Winter aus dem kalten Kofferraum holen und gleich im warmen Proberaum auspacken anstatt erstmal langsam mit einem Spalt weit geöffnetem Koffer an die Temperatur gewöhnen. Besser gar nicht erst in den kalten Kofferraum....)

Sicher sieht man gelegentlich doch ein altes Instrument, das kaum Lackrisse hat, aber das ist doch sehr die Ausnahme.

Man muß lediglich aufpassen, daß kein Polierstaub von einer Politur (z.B. Autolackpolitur) in die Risse eindringt, denn das sieht Sche|sse aus und geht nie wieder weg.

Deshalb meine Empfehlung, nur Gibson Politur verwenden!
 
@m5871

ich glaub, wir reden über unterschiedliche Risse.
Die Risse in den alten Gitarren/Nitrolackierungen,
die auf der ganzen Fläche sind, sind üblich. Keine
Widerrede.
Aber die auf den Fotos gezeigten Sprünge, nämlich genau
zwischen Binding und Holz, das sind nun wirklich
nicht diese alten Nitrorisse, die auch auf geagten
Gitarren zu finden sind.
Und von daher mögen wohl auch die Temperaturunterschiede,
sowie die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielen, aber vor allem auch
die Qualität des verbauten Holzes.

Grüße
 

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