Hier nochmal zusammengefasst, glaub das kann dem tollen thread nicht schaden!!!
KAPITEL Nr. 1
Die Saiten müssen runter, das Griffbrett und die Bünde brauchen Pflege!
Nicht abschrecken lassen vom ....
Irgendwann klingts nur noch stumpf und alles ist irgendwie unangenehm schmutzig, vertrocknet und unansehlich.......
Eine gute Unterlage, damit euch nix zerkratzt wäre ebenso sinnvoll, denn viele
Arbeiten machen Dreck und Staub!
Und das mögen weder Eltern, noch Ehefrauen.....
Deswegen bitte an geeigneten Orten und dabei auch auf die persönliche Schutzausrüstung achten, sofern erforderlich - also Augenschutz, Staubschutz und wichtig Ohrenschutz!
Mit futschen Ohren iss nich gut Musik machen.
Das sind zwar ab und an ganz nützliche Werkzeuge (1. Foto wie Feilen, Dremel....), jedoch brauchen wir diese erstmal nicht,
für diese Kapitel benötigen wir erst einmal folgendes:
- Stahlwolle 000 fein
- Schmirgelpapier fein
- Griffbrettöl (lemonoil zum Beispiel)
- eine Saitenkurbel mit Auszieher
- evtl. Klebeband um empfindliche Stellen abzukleben
- altes T-shirt
- etwas Geduld (das ist das wichtigste - Geduld, Gefühl und Bedachtheit)
Vorgangsweise
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1. Saiten an den Mechaniken mit der Kurbel lockern
2. Pins "ziehen" (sh. Foto)
3. Saiten entfernen (man kann sie für den Notfall aufheben)
4. Bünde abschleifen falls notwendig (abkleben bei Bedarf)
5. Polieren der Bündchen mit der Stahlwolle
6. Auspolieren mit nem alten Baumwolltuch mit Griffbrettöl
7. Leichtes einölen des Stegs
...das mal in Kürze
Kostenpunkt
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- Kurbel (ab 2€)
- Stahlwolle (ca. 3€ fürn Riesenpack)
- etwas Schmirgelpapier (umsonst bis 2€)
...eigentlich nicht viel, ich würde auch noch ein paar Euro für einen
Kunstoffkoffer ausgeben, in dem man alles parat hat - wie..
Plektren, Inbusschlüssel - naja alles was man halt so braucht, halt zentral!
Im Detail
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Zu:
1. Eigentlich nicht schwierig die Saiten mit der Kurbel runterzukurbeln.
Der Ton sollte dabei immer tiefer werden, wer in die falsch Richtung dreht, merkt
das ganz schnell.... Die Saite reisst - passt auf Eure Augen auf, gilt besonders
beim neu aufziehn von Saiten. (ggf. Blick abwenden, kommt aber noch demnächst)
Also Saiten runterkurbeln und pins raus (sh. Foto), die aber manchmal gar nicht so wollen.
Da kann man bei abgespannten Saiten auch mal ins Schalloch greifen und versuchen, diese von unten rauszudrücken, da kann man auch nen Bierdeckel nehmen...
Wenn gar nichts mehr hilft, nehm ich einfach eine Zange, die mit Gummi unterlegt ist, und dreh die pins hin und her.
Meist geht es dann ganz einfach.
Auf jeden Fall sind bei mir noch alle pins rausgegangen, wenn auch nicht immer
freiwillig.
Die alten Saiten zusammenrollen (sh. Foto) und evtl. aufheben, als Ersatz falls
mal was reisst. Wer 20 oder mehr von diesen alten Rollen hat, wird sie wie ich
entsorgen.... oder wegschmeissen ;-)
Das wäre geschafft, war ja einfach und dabei hab ich Punkt
2. ...glatt im ersten abgehandelt. tstsss
3. dto
4. Falls die Bünde arg riefig sind - und das sind sie bei neuen Gitarren oft,
kann sie verbessern.
Man kann natürlich auch durch langes und exzessives einspielen diese Rauhigkeit
auch wegspielen, quasie einreiben...
...man kanns aber auch sofort und durchgängig richten.
Das ist schon etwas heikler.
Dafür kann man das Griffbrett abkleben, damit nur noch die Bundstäbchen zu sehen
sind. Auch den Korpus kann man in eine Plastiktüte verpacken - dann kommt kein Staub oder Abrieb dahin, wo man ihn nicht möchte.
Dieser, würde beim abwischen nur Mikrokratzer auf der Lackoberfläche hinterlassen, was sicher nicht gemocht ist.
Bei arg riefigen Bundstäbchen geht man der sache erst mal mit gröberem Schleifpapier an und wird dann immer feiner (i. d. Regel ist dies Papier schwarzblau). Also kein Holzschleifpapier (das meist orange ist)
Da geh ich jetzt nicht tiefer drauf ein, mit der Raspel geht sicher keiner über die Bünde.
Man muss aufpassen, dass man nur das Metall sachte schleift und nicht am Griffbrett
rumschleift - abkleben hatten wir ja schon.
Damit kann man die oOberfläche sehr schön hinbekommen, es ist mühsam - ich hab hier nur eines gemacht, aber schon oft komplette Griffbretter!
5. Die Politur der Bundstäbchen und des Griffbretts erfolgt dann mit feiner Stahlwolle.
Auch dies ist anstrengend, aber der Erfolg belohnt (sh. Foto)
6.Jetzt können wir mit der Stahlwolle auch Öl einsetzen und es quasie ölverschleifen.
Anschliessend polieren wir das ganze Öl wieder weg, und wenden dabei immer wieder den Lappen.
Dieser wird nun vom Abrieb ganz schwarz. Das machen wir, bis wir die grobe Schwarzfärbung vom Lappen weg haben - er wird sich aber immer leicht einschwärzen, da können wir polieren bis ins nächste Jahrtausend....
7. Somit wären Griffbrett und Bünde in Topform, der Steg freut sich auch über eine ganz kleine oberflächliche Ölung mit dem Finger (da langt ein kleinster Tropfen) und die Gitarre könnte sich schon auf neue Saiten freuen.....
Aber wenn die Saiten schon mal runtersind und das Griffbrett frisch ist, machen wir erst mal ander Sachen, die in Kapitel Nr. 2 behandelt werden.
KAPITEL Nr. 2
Reinigung der Gitarre, Pflege des Lacks, Aufbewahrung
Hallo, na denn will ich mal wieder nen paar Zeilen hier reinstanzen.
Zuvor möchte ich mich aber für die netten und aufmunternden Kommentare, wie auch die Bewertungen bedanken.
Das genau ist es, was man als Dankeschön gerne bekommt und wenn es Euch Spass macht zu lesen und mitzuarbeiten, macht es mir umso mehr Freude.
Zum Thema Pflege hamm wir ja schon oben ein Foto gepostet, auf denen die Chemie gut zu sehen ist.
Diese Pflegemittel sind bei mir im Einsatz, darüber kann ich sprechen, es gibt gewiss noch jede Menge mehr, darüber könnt ihr hier gerne berichten.
Ich spreche also nur von den Mitteln die ich kenne.
Braucht man denn überhaupt so ein spezielles Mittel?
...würde ich jetzt mal mit "nicht unbedingt" beantworten, es gibt da schon Produkte, die sich auch im Gitarrenbereich einsetzen lassen, da will ich jetzt nicht mal drauf eingehen, aber eines muss genannt werden - Ballistol (darüber später mehr).
Ansonsten halte ich es für sinnvoll ein paar Euros in Pflegemittel und Zubehör zu investieren, kostet es ja relativ wenig, wenn man den Preis eines Instruments sieht, und lange haltbar sind die Produkte auch, da die Anwendung sehr sparsam ist.
Was brauchen wir denn um unsere Gitarren optisch in Bestform zu erhalten?
Eigentlich gar nicht viel, wenn man es denn preiswert haben möchte - schlage ich folgendes vor:
- altes Baumwoll T-shirt aus dem man hervorragende Lappen machen kann
- eine Gitarrenpolitur
- Ballistol-Öl, das auch für viele andere Dinge verwendet werden kann
Das Ballistol wird oft als Waffenöl bezeichnet, ist aber weit mehr. Waffenöl ist eigentlich nicht die richtige Bezeichnung, vielmehr sollte man es Allzwecköl nennen, man kann es sogar trinken bei Magenbeschwerden, das habe ich allerdings noch nicht probiert!
Aber als Massageöl habe ich es schon oft benützt, für die Pflege unlackierter Griffbretter ist es sehr gut zu verwenden, obwohl an mancher Stelle davor abgeraten wird.
Ich habe in langjähriger Erfahrung aber keinerlei negative Erfahrung damit gemacht, für mich ist Ballistol ein "must have"!
Zumal wir auch andere Hobbys haben bei dem es verwendet wird.
Wers denn umfassender haben möchte braucht etwas mehr:
- Gitarrenpolitur (ab ca. 5€)
- lemon oil (ab ca. 4€)
- Mikrofasertuch (ca. 2€)
- Fast Fret (ca. 5€)
- zusätzlich alte Lappen (kosten nix)
- Metallpflegemittel (2€)
...macht dann ca. knappe 20€, die wirklich gut investiert sind und sehr lange vorhalten.
Wann will denn die Gitarre gepflegt werden?
Genau wie eure Hände und Fingernägel regelmäßig der Pflege bedürfen, sollte man sein Instrument pflegen, denn es trocknet mit der Zeit aus, wird schmutzig......
Es spielt sich auf einem gepflegtem Instrument auch besser.
Normalerweise wische ich die Gitarre nach dem Spielen ab, nicht immer, aber zumindest die Saiten sollte man mit dem Fast Fret reinigen - dafür belohnen die Saiten einen mit längerer Haltbarkeit und längerer Bespielbarkeit.
Saiten kosten Geld, und mumfpiger Sound macht auch keinen Spass.
Zum Fast Fret:
Das ist ein ganz hervorragendes Produkt, das ewig hält und sich bei Bedarf immer wieder auffrischen lässt.
Man kann den mit einer Nagelschere beschneiden, wenn er mal total ausgefranzt und schmuddelig ist und mit etwas lemon oil und string cleaner wieder tränken.
Oder eben mit Balistol.
Der String cleaner von D´Andrea war eine Fehlinvestition, denn 1. teuer und 2. kann man das selber günstiger haben, denn viel mehr als Isopropylalkohol ist da nicht drin, den bekommt man in der Apotheke günstiger.
Ich finde fast fret ganz hervorragend, sliden geht wunderbar einfach nach der Anwendung mit diesem Mittel, die Saiten bleiben länger frisch, der Halsrücken kann damit gepflegt werden und wers nach dem spielen konsequent an den Saiten anwendet und diese mit dem beigelegtem fusselndem Lappen auch noch abwischt, hat lange Spass....
Metallpflegemittel:
...brauch ich im Sektor Gitarren eigentlich kaum, denn wenn man regelmässig Pflege betreibt, kommt man kaum in die Lage rostige und stumpfe Teile aufzupolieren.
Aber bei matten Chromteilen und vernickelten Baiteilen, die stumpf geworden sind kann eine Metallpolitur Wunder bewirken.
Ich benutze seit langem, POL-Paste rosa Zeugs in blauer Tube)!
Meistens ist der Steg betroffen (vor allem/meist bei E-Gitarren), da setzten sich die Mini Inbusse mit Dreck zu, die kann man mit nem Saitenrest wieder rauspulen.
Und lassen sich mit Ballistol pflegen.... aber da sind wir schon bei der E-Gitarre gelandet.
Macht ja nix, das Prinzip bleibt das Gleiche!
Gitarrenpolitur
Einfach in der Anwendung, siehe Beschreibung auf dem Fläschchen.....
Macht man sicherlich nicht jedesmal nach dem Spielen, wäre auch unsinnig, aber ab und an absolut OK, dadurch wird die Oberfläche auch unempfindlicher gegen Schmutz, die Gitarre nimmt einfach nicht soviel Dreck auf.
Bevor man rumpoliert, erst mal den groben Schmutz, oder Plektrumabrieb wegpusten, Staub und Abrieb auf dem Lack zu polieren hat den Effekt wie Schmirgelpapier - das will man ja nicht!
Auch halte ich so "Küchenpapier" für völlig ungeeignet, dies zerkratzt euch auch den Lack!
Und immer dran denken....
- einen Lappen für die Saiten
- einen Lappen für die Gitarre
...ein Lappen für alles kommt nicht gut!
Die Lappen die unten aufm Foto zu sehn sind, sind tatsächlich nur durchs Saitenabwischen so schwarz geworden, diesen Dreck wollt ihr sicher nicht aufm Lack verteilen.
Mikrofaser eignet sich sehr gut für den Korpus, falls die Gitarre echt mal versifft ist, kann man sie mit nem feuchten Mikrofastertuch ertsmal grundreinigen.....
Das aufsprühen der Pflegemittel kann man direkt auf den Korpus, wobei ichs nich grade über die Saiten und den Steg sprühen würde, man kanns auch direkt auf den Lappen sprühen;-)
...alte T-shirts sind da sehr gut, hab mich schon oft über teure Poliertücher geärgert, die nicht mal eingenäht waren am Rand.....
...gelbe Fusseln überall!
Das kann man sich getrost sparen!
...und dann Fingertapper und Fett abpolieren, am besten in Richtung der Holzmaserung...
Griffbrettöl
...oft wird hier lemonoil verwendet, ich nehms spätestens beim Saitenwechsel, man kann das bei Bedarf auch mit aufgespannten Saiten machen, ist halt ein bisschen Gefummele.
Mit dem Finger schön verteilen und mit nem Lappen abpolieren... das hamm wir ja schon in Kapitel 1 angesprochen.
Seh schon wird etwas länger und nicht alle Sachen lassen sich in Kapitel 2 abhandeln, selbst diese Thema ist noch lange nicht abgehandelt - so dass wir der Einfachkeit halber die Themen einfach splitten..
..und dann mal ergänzen.....
...über diese Thema kann man sich noch viel mehr unterhalten
Bis denne und viel Spass!
Vll. hab ich ja mal für Kapitel 3 Zeit
