Wieviel bezahle ich für den Namen (Martin;Taylor)

Eigentlich kann es doch nur ein Prinzip geben (das ich übrigens selbst nie ganz konsequent beherzigt habe, Schande über mich):

Eine Gitarre sollte nicht der Grund sein, weshalb man seine Fähigkeiten nicht verwirklicht. Sie muß so gut sein, wie der Spieler.

Ein Weg heraus aus dem GAS könnte darin bestehen, eine Gitarre zu kaufen, die besser ist als der Spieler, sonst braucht der Spieler immer wenn er sich verbessert hat, eine neue Gitarre.
 
Das bedeutet dann wieder, dass ich die Katze im Sack kaufen muss.
Ich denke, der passendere Vergleich ist ein Jungtier mit Stammbaum...
Aber es gibt halt solche und solche Typen. Der eine weiss haargenau, was - vor allem, welchen Klang! - er will, spielt über Monate zig Gitarren an, bis er die findet, die genau seinen Vorstellungen entspricht. Der andere möchte lieber sein ganz persönliches Instrument und vertraut darauf, dass der Gitarrenbauer ihm dank seiner Erfahrung bzw. seines Einfühlungsvermögens etwas baut, das klanglich und vom Handling her passt. Oder er will was haben, was es so nicht gibt - wie das von Disgracer beschriebene Instrument ;)
Manche Gitarrenbauer haben auch fertige Gitarren da, die man als Grundlage für eine Bestellung nehmen kann ("genau wie diese, aber mit breiterem Griffbrett und anderem Binding").
So oder so wird ersma kein Weg an längeren Aufenthalten in gut bestückten Läden herumführen, um ein bißchen Licht in den Dschungel zu bekommen.
 
Hallo Jafko

Ja, die Preisklasse meine ich.

Nicht von der Stange heißt bauen lassen und das heißt doch, dass ich die gebaute Gitarre auch kaufen muss. Für mich ist das dann so, als würde ich mir eine Gitarre im Internet bestellen - ich kann sie vorher nicht anspielen. Oder sagt der Gitarrenbauer, dass ich die Gitarre nicht nehmen muss, wenn sie mir nicht gefällt?

Selbst wenn ich eine baugleiche Gitarre ausprobieren könnte, weiß ich noch nicht, ob die für mich gebaute Gitarre gleich klingen wird.
Aber gerne lasse ich mich belehren, denn wie gesagt, ich spiele lang schon Gitarre, habe aber wenig Erfahrung mit dem Kauf und auch mit der Beurteilung von Gitarren.

Das ist ja nicht so wie im Geschäft, wo du dir was bestellst. Man geht nicht einfach zu irgend einem Gitarrenbauer und sagt, bau mir mal ne Gitarre. Da gehen Besuche von Ausstellungen, Messen, Workshops voraus. Man unterhält sich mit den verschiedenen Anbietern (Gitarrenbaumeistern) persönlich, schildert seine Wünsche auch wenn man sie nocht nicht präzisieren kann. Vergleicht Bauformen, Design, Klang usw.
Jeder Baumeister hat auch eine eigene "Handschrift"
Das ganze ist ein Prozess der zunächst mal zu einem bestimmten Gitarrenbauer führt. Mit dem setzt man sich dann zusammen. Und keine Bange, du bekommst genau die Gitarre die du willst. Wenn du allerdings nach nem halben Jahr (so lange kann die Bauzeit sein) plötzlich eine andere Gitarre willst kann man auch noch mit dem Meister reden, sofern du nicht deinen Namen hast eingravieren lassen oder so.

Edith: Nee, nix Katze im Sack. Die Klangliche und Qualitative Streuung einer Meistergitarre ist geringer als bei "Seriengitarren"

Wenn ich mir also zB. eine Cuntz
ausgesucht habe, dann weiss ich auch genau wie die klingt und wie die sich anfühlt.
Die Baumeister haben idR. Basismodelle zum antesten da.
 
Zuletzt bearbeitet:
So oder so wird ersma kein Weg an längeren Aufenthalten in gut bestückten Läden herumführen, um ein bißchen Licht in den Dschungel zu bekommen.

Gut, dann sind die ersten Kilometer des langen Weges zur Gitarre dieselben. Ich werde hoffentlich in der nächsten Woche Zeit haben und die erste Martin probieren. Vielleicht sieht mich ja doch irgendwann ein Stahlgitarrenbauer.

---------- Post hinzugefügt um 11:51:18 ---------- Letzter Beitrag war um 11:41:34 ----------

Das ganze ist ein Prozess der zunächst mal zu einem bestimmten Gitarrenbauer führt. Mit dem setzt man sich dann zusammen. Und keine Bange, du bekommst genau die Gitarre die du willst. Wenn du allerdings nach nem halben Jahr (so lange kann die Bauzeit sein) plötzlich eine andere Gitarre willst kann man auch noch mit dem Meister reden, sofern du nicht deinen Namen hast eingravieren lassen oder so.

Gut, du sagst "gleich zum Gitarrenbauer und zusammensetzen" - aber es wird doch besser sein, sich erst einmal die unterschiedlichen Gitarren im Laden anzusehen, oder? Mein Problem ist eben, dass ich mich immer mehr zur Konzertgitarre hingezogen gefühlt habe und mich mit Stahl wenig auskenne.
Gerade habe ich deine schöne Air-Suite gehört - die Gitarre sieht man leider nicht komplett. Sie sieht Konzertgitarren ähnlich, ist aber mit Stahlsaiten bestückt? Welche Form hat dieser Korpus, magst du darüber etwas schreiben?
 
Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zu den durchaus richtigen vorstehenden Ausführungen:

  1. Ja, Taylor, Martin & Co und vorallem Gibson sind m. E. größtenteils überteuert. Man darf nicht vergessen, dass es sich um Fabrikgitarren handelt, und dafür sind die aufgerufenen Preise geradezu atemberaubend. Für das Geld bekommt man schlicht Besseres.
  2. Machen wir uns mal nichts vor: Eine bestimmte Marke zu spielen hat etwas davon, eine Rolex am Handgelenk zu haben. Man kann über die Motive vortrefflich streiten, aber sicher gibt es einem ein gutes Gefühl, eine Preciose zu besitzen (und zu zeigen!). Ich bin da nicht anders. Die Marken meiner Gitarren und meines Equipments kennt man, und mit China gehe ich nicht auf die Bühne. Es stammt aus den USA, Deutschland, Italien und im Falle meiner Kohno aus Japan. Soweit oute ich mich mal.. ;-)
  3. Hat bisher keiner erwähnt, dass eine Gitarre eingespielt werden muss. Eine gute Gitarre zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass sie in allen Lagen gut, also voll und brillant und tragend klingt. Um das zu erreichen, ist Einspielen unerlässlich. Mein damaliger Klassikgitarrenlehrer, der auch Hochschullehrer war, hat genau dafür angeboten, eine neue Gitarre 2 Wochen zu sch zu nehmen, um genau das zu erledigen.
  4. Um erkennen zu können, ob eine Gitarre klanglich noch "kommt", bedarf es verdammt viel Erfahrung. Der subjektive erste Eindruck kann genau falsch sein. Zudem klingt ein Istrument ganz anders für den Spieler als für den, der davor sitzt. Wenn es denn teuer sein soll, würde ich jmanden mit genau dieser Erfahrung mitnehmen.
  5. Ich habe z.B. andere Präferenzen als Disgracer. Eine "extrem" flache Saitenlage geht aus physikalischen Gründen immer auf Kosten des Klangs, auch ist ein etwas kräftigerer Hals in der Tendenz klanglich vorteilhaft. Letzendlich ist deshalb alles ein Kompromiss zwischen leichter Bespielbarkeit und Klang.
Man könnte unendllich über das Thema diskutieren. Ich behaupte nicht, dass meine meinung unbedingt die richtige ist (was ich aber freilich glaube....;)).

Meine Empfehlung für eine hochpreisige Gitarre: Der Gitarrenbauer des Vertrauens, aber bitte tendenziell einer, der es wirklch gelernt hat und kein Hobbybastler - davon sind leider auch einige unterwegs.

Und wenn es etwas von der Stange sein soll: Auch da gibt es wirklich besseres aus den USA, Deutschland, Frankreich usw., das sind Gitarrenmanufakturen, deren Name (noch) nicht ganz so klangvoll sind- im Gegensatz zu deren Gitarren. Ich bin immer wieder überrascht, wie diese Gitarren mühelos die doppelt so teure Prominenz an die wand spielen.

Auch die Chinesen können übrigens mittlerweile Gutes bauen, das kaufe ich aber aus anderen Gründen nicht - wieder nur meine Meinung...
 
Köttel;5103034 schrieb:
  1. Hat bisher keiner erwähnt, dass eine Gitarre eingespielt werden muss. Eine gute Gitarre zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass sie in allen Lagen gut, also voll und brillant und tragend klingt. Um das zu erreichen, ist Einspielen unerlässlich. Mein damaliger Klassikgitarrenlehrer, der auch Hochschullehrer war, hat genau dafür angeboten, eine neue Gitarre 2 Wochen zu sch zu nehmen, um genau das zu erledigen.
  2. Um erkennen zu können, ob eine Gitarre klanglich noch "kommt", bedarf es verdammt viel Erfahrung. Der subjektive erste Eindruck kann genau falsch sein. Zudem klingt ein Istrument ganz anders für den Spieler als für den, der davor sitzt. Wenn es denn teuer sein soll, würde ich jmanden mit genau dieser Erfahrung mitnehmen.
  3. Ich habe z.B. andere Präferenzen als Disgracer. Eine "extrem" flache Saitenlage geht aus physikalischen Gründen immer auf Kosten des Klangs, auch ist ein etwas kräftigerer Hals in der Tendenz klanglich vorteilhaft. Letzendlich ist deshalb alles ein Kompromiss zwischen leichter Bespielbarkeit und Klang.


Und wenn es etwas von der Stange sein soll: Auch da gibt es wirklich besseres aus den USA, Deutschland, Frankreich usw., das sind Gitarrenmanufakturen, deren Name (noch) nicht ganz so klangvoll sind- im Gegensatz zu deren Gitarren. Ich bin immer wieder überrascht, wie diese Gitarren mühelos die doppelt so teure Prominenz an die wand spielen.

Auch die Chinesen können übrigens mittlerweile Gutes bauen, das kaufe ich aber aus anderen Gründen nicht - wieder nur meine Meinung...


Hallo Köttel!

Die Frage, ob eine Gitarre eingespielt werden muss, habe ich gerade in einem Forum gestellt und es kam mehrheitlich die Antwort, dass das Einspielen überbewertet wird. Ich: Keine Ahnung!
Und natürlich könnte ich auch nicht sagen, ob ein Klang sich noch entwickeln wird - ich glaube nicht total unmusikalisch zu sein, aber Gitarre aussuchen, Gitarre bewerten ist für mich irre schwer. Ich weiß, dass mir meine Konzertgitarre sehr gefällt und kann auch eine andere nehmen und stelle meist fest, dass diese mir weniger gefällt, aber das war es auch.

Aber interessant wären für mich natürlich die Namen der Hersteller, die noch nicht so bekannt sind, von denen du aber meinst, sie würden genauso tolle Gitarren bauen wie die Großen.
Manche Leute stellen zB Takamine Gitarren mit in die erste Reihe? Kennst du deren Stahlvertreter und was meinst du dazu?
 
Gut, du sagst "gleich zum Gitarrenbauer und zusammensetzen" - aber es wird doch besser sein, sich erst einmal die unterschiedlichen Gitarren im Laden anzusehen, oder?
Ja klar, ich bin jetzt davon ausgegangen, daß man sich bereits entschieden hat sich ein bauen zu lassen. Und da ist es im Musikgeschäft problematisch. Ich kenne keinen Laden, der eine Dreier, Cuntz, oder Deerbridge zum ausprobieren da hat. Lakewood findest du öfter mal. Die Bauen aber auch Kleinserien.
Die Gitarre auf dem Video ist ne Lakewood D-54. Einer Dreadnought die nur an mir so klein wie Konzertgitarre wirkt ;)
Das Modell ist nicht mehr zu bekommen. Ähnlich klingt die etwas einfacher gehaltene D-32

Zum Einspielen: Eine gute Gitarre "reift" klanglich auf jeden Fall. Auf besseren Zigarrenkisten ist das einspielen überbewertet, klar.
 
Nein, vor dem Bauen habe ich noch ein wenig Angst, weil ich bezweifel, dass ich dem Baumeister meine Wünsche klar machen könnte. Ich habe zu wenig Ahnung von den Stahlgitarren - es zeichnet sich immer mehr ab, dass ich in nächster Zeit erst einmal Westerngitarren ausprobieren muss. Entweder finde ich eine, die mir klanglich gefällt, dann schlage ich zu, oder ich muss irgendwann den Mut aufbringen vor den Thron eines Meisters zu treten. Ich denke da aber immer, dass ich zu doof bin und der mich nur auslachen würde.
Für mich wäre wohl ein Gitarrenbauer der richtige, der fertige Instrumente anbietet, die man spielen und kaufen kann. Schon wenn er mir ein Instrument hinstellen würde und mir sagen würde er könnte genau so eine Gitarre noch einmal bauen, hätte ich Zweifel.
Kennst du, kennt sonst jemand einen Gitarrenbauer in der Nähe von Hamburg, der fertige Stahlgitarren zum probieren und kaufen auf Lager hat?
 
Ich glaube, du solltest dich generell erst mal näher mit Steelstrings befassen bevor du hochpreisige Wünsche äußerst. Es sei denn du hast locker die Kohle.
Vielleicht tuts auch erst mal was Gebrauchtes.
Die Aussagen: "Ich habe keine Ahnung von Steelstrings." und "Ich will eine Steelstring ab 2000 Euro kaufen." passen irgendwie nicht zusammen...
 
Ja, die Preisklasse meine ich.

Nicht von der Stange heißt bauen lassen und das heißt doch, dass ich die gebaute Gitarre auch kaufen muss. Für mich ist das dann so, als würde ich mir eine Gitarre im Internet bestellen - ich kann sie vorher nicht anspielen. Oder sagt der Gitarrenbauer, dass ich die Gitarre nicht nehmen muss, wenn sie mir nicht gefällt?

Selbst wenn ich eine baugleiche Gitarre ausprobieren könnte, weiß ich noch nicht, ob die für mich gebaute Gitarre gleich klingen wird.
Aber gerne lasse ich mich belehren, denn wie gesagt, ich spiele lang schon Gitarre, habe aber wenig Erfahrung mit dem Kauf und auch mit der Beurteilung von Gitarren.

Hi

Klar, das Argument steht.
Es gibt in Preisbereich von ca 1500-2000€ aber auch andere Hersteller bei denen man
"von der Stange" kaufen kann, z.B. Furch/Stanford oder Lakewood
Da ist Anspielen auf jeden Fall möglich.
Der Rest ist Geschmackssache

*flo*
 
Hallo mbern,

ich war schon bei einigen Gitarrenbauern, und die meisten haben Muster im Laden.

Zum Einspielen: Jemand, der nur in der ersten Lage Akkorde "strummt", wird sicher kein Einspielen brauchen. Leider werden diese Gitarren dann tonal sehr einseitig, in höheren Lagen bringen die keinen tragenden Ton.Die Gefahr ist außerdem, dass ein Mittelklassegitarrist dazu neigt, immer die selben Stücke zu spielen, was die einseitige Ausprägung des Instruments noch weiter verstärkt. Ich kenne keinen guten Gitarristen, der ernsthaft behauptet, das Einspielen sei überschätzt. Aber ich komme da auch mehr aus der klassischen Ecke...

Zu der Stangenware: zu den genannten kannst Du mal Tacoma (USA) antesten. Oder jede ander Nicht-Taylor -Martin pp in dem Preisbereich. Und darunter... Ich empfehle für diese Zwecke eine echte Blindverkostung, ohne vorher auf die Marke und den Preis zu sehen. Ein guter Verkäufer macht den Spaß gerne mit.

Martin lebt von den dem Ruf der alten Gitarren, und damit meine ich die Pre WWII. Die beste Martin, die ich je gehört habe, ist eine Parlor (also anders ausgedrückt Wander!) - Gitarre aus den 40ern.
 
Ich glaube, du solltest dich generell erst mal näher mit Steelstrings befassen bevor du hochpreisige Wünsche äußerst. Es sei denn du hast locker die Kohle.
Vielleicht tuts auch erst mal was Gebrauchtes.
Die Aussagen: "Ich habe keine Ahnung von Steelstrings." und "Ich will eine Steelstring ab 2000 Euro kaufen." passen irgendwie nicht zusammen...

Nagut, es geht hier um Marken und dieses Thema habe ich eröffnet, weil ich mich näher mit diesen Gitarren beschäftigen möchte.
Meine Erfahrung aus dem Nylonbereich ist, dass eine gute Gitarre unvergleichlich mehr Spielfreude bringt. Ich kaufe eigentlich nicht gerne ein, aber wenn, dann habe ich auch etwas Geld übrig und gebe es aus. Es besteht bei mir auch mit Sicherheit nicht die Gefahr, dass mir das Spielen auf der Westerngitarre schnell zum Hals heraus hängen könnte. Unter diesen Bedingungen sehe ich den Kauf eines Instrumentes, bei dem ich, um Geld zu sparen zuviele Kompromisse eingehen muss, als weggeworfenes Geld. Ich will einmal kaufen, etwas (für mich) richtig Gutes und dann nicht mehr nach mehr schauen, sondern spielen.
Ich hoffe, so passt das doch irgendwie zusammen:)
 
Dieser Thread ist 'mal wieder so ein Musterbeispiel dafür, wie eine Diskussion läuft, wenn man erzählt, dass man z.B. Martin-Gitarren mag, oder Gibson oder Taylor oder oder... .
Nach wenigen Posts kommt dann der erste, der schreibt:" Martin ist doch viel zu teuer, such' was anderes." Dann kommen einige Marken auf den Tisch, die aber von anderen sofort wieder 'runtergemacht werden (Taylor, Gibson sowieso). Schließlich kommt der ultimative Vorschlag:"Ich würde mir eine bauen lassen." Dass der Threadersteller eigentlich bezweifelt, dass er einem Gitarrenbauer klarmachen kann, was er denn überhaupt will, da er erklärt, dass er sehr wenig Erfahrung auf dem Gebiet der Steelstrings hat, interessiert hier in Wahrheit niemanden.
Mein Gott, er möchte nunmal eine Martin! Und er ist sich völlig bewußt, dass er das vielleicht aus rein emotionalen - für die versierten Gitarren-Kenner nicht nachvollziehbaren - Gründen will!
Ist das so schwer zu verstehen? Meint jemand, dass er ihn von Unheil abhalten muss? Sind alle, die Martin, Gibson, Taylor,Takamine oder sonstwas spielen, unverbesserliche Stümper und Nicht-Erleuchtete?

Natürlich kann man sich 'mal bei einem Gitarrenbauer umsehen, aber man muss doch nicht jede denkbare Fabrik-Gitarre (igittigittigitt) 'runtermachen. Es soll da durchaus Modelle geben, die zumindest spielbar sind, wenn man seine Ansprüche nicht all zu hoch ansetzt. Ja, und es soll sogar Martins geben, mit denen man als Amateur-Musiker zur Not auskommen kann!

Und ja, vielleicht zahlt man für Martin, Gibson usw. etwas mehr, aber wer will denn tatsächlich in der Lage sein, eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse für eine Gitarre machen und feststellen, dass die Furch für 800,-- € vom Kosten-Nutzen besser ist als die Martin für 1.600,- € oder die vom Gitarrenbauer hergestellte für 1.500,- €.

Wir bewegen uns hier doch in einem hoch emotionalen Feld, wo subjektives Empfinden die größte Rolle spielt. Und da kann es eben sein, dass der eine mit seiner 3.000,- € Martin glücklich ist, während der andere sie überteuert, schlecht klingend, mies verarbeitet (für das Geld) und sonstwas findet und seine Cort für 299,- € für das optimale Gerät hält.

So ist es nunmal. Bei mir ist es ähnlich zur Zeit: ich finde meine Landola, die ich für 50,- € bekommen habe, zur Zeit weit, weit besser als meine Gibson Hummingbird (was den Gibson-Basher natürlich nicht wundert)! Das kann sich aber wieder ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach 30 jahren konzertgitarre würde ich, auch wenn es dein traum ist, nicht direkt in eine höhere preisklasse einsteigen, sondern mich erst an das wesen einer steelstring herantasten. Griffbrettgeometrie, saiten-zugkräfte, korpusgrössen, klanspektren, das und mehr ist weit genug von einer konzertgitarre entfernt, um eine längere "entdeckungsreise" zu rechtfertigen. Dazu meine ich, reichen gitarren der 1000 Euro-klasse problemlos aus. So eine wird man auch locker wieder los, wenn es nicht die richtige war.

In der klasse würde ich die beste suchen, die du nach deinem jetzigen empfinden haben willst. Yamaha, Art & Lutherie, Seagull, Recording King oder was sonst hier in der kaufberatung in der klasse empfohlen wird. Testen und kaufen. Diese gitarre würde ich mindestens ein jahr lang intensiv spielen, während du zwischendrin immer mal wieder im laden die eine oder andere gitarre testest, von der du meinst, sie könnte deinen anforderungen entsprechen. Ich bin fast sicher, dass du mit dieser erfahrung deine ansprüche sehr viel genauer definieren kannst. Du wirst wissen, ob du eine sattelbreite von genau 44, 45 oder 46mm brauchst, ob der satte Martin-sound, der bluesigere Yamaha-klang, der Europäisch-klassischere Lakewood klang oder gar der spezielle Taylor- oder Ovation-sound am besten zu der musik passt, die du spielst (ja OK, jetzt habe ich generalisiert, sorry).

Und dann gehst du hin und erfüllst dir deinen traum :)

Viel glück
Gruss, Ben
 
(...) Mein Gott, er möchte nunmal eine Martin! Und er ist sich völlig bewußt, dass er das vielleicht aus rein emotionalen - für die versierten Gitarren-Kenner nicht nachvollziehbaren - Gründen will!
Ist das so schwer zu verstehen? Meint jemand, dass er ihn von Unheil abhalten muss? Sind alle, die Martin, Gibson, Taylor,Takamine oder sonstwas spielen, unverbesserliche Stümper und Nicht-Erleuchtete? (...)

Sag mal - bei allem Respekt - hast Du den Thread und insbesondere die Frage des Threaderstellers eigentlich gelesen? Er fragt doch genau danach, ob Martins überteuert sind!? Und dass er unbedingt eine will, hat er doch garnicht gesagt!
Und das ein Gitarrenkauf eine hochemotionale Sache (und nicht zuletzt der Erwerb eines Satussymbols) sein kann, steht doch außer Frage! :confused:
 
Ich bin des Lesens durchaus mächtig!

Wenn er in seinem Initial-Thread schreibt, das er schon bei dem Wort "Martin"unruhig wird, könnte man mit ein wenig Phantasie auf die Idee kommen, dass er mit dem Gedanken spielt, sich eine solche zuzulegen. Eine weitere von mir - eventuell übertriebene - Auslegung seines Posts hat dazu geführt, dass ich seine Frage so verstanden habe, dass er vor einem In-Tat-Umsetzen nochmal nachfragt, ob es denn sein könne, dass "Martin" sich - auch - den guten Namen bezahlen lässt. (nebenbei bemerkt lautet meine Antwort auf diese Frage "ja").

Und dass mit der hochemotionalen Frage ist auch so eine Sache. Wieso, wenn das so klar ist, versuchen dann einige Leute so verbissen, sachliche und vernünftige Gründe g e g e n eine Martin zu finden?

Aber gut, ich merke schon, dass ich wahrscheinlich allein auf weiter Flur mit meiner Meinung bin. Regt Euch also nicht auf!
 
Hallo mbern,

die Frage war ja, ob es nun einen "Martinaufschlag" gibt bzw. du zuviel bezahlst usw.... Ich tendiere eher zu "wenn ja, dann sehr gering", und wenn wäre es auch egal, weil dann gibt es auch einen Lakewood, Takamine, Guild usw. Aufschlag.

Einfach deswegen, weil sich im qualitativ hochpreisigen Bereich auch recht viele gute Hersteller tummeln und demzufolge auch dort eine Wettbewerbssituation herrscht und die Preise relativ vergleichbar sind, wie ich jedenfalls finde. Und deshalb wirst du auch für dein Geld sicherlich eine hervorragende Gitarre bekommen.

Und wenn es einen Aufschlag dieser Art geben würde, wäre er im Vergleich zur betriebswirtschaftlichen Kalkulation sicherlich zu vernachlässigen, Arbeitsstunden, Löhne und Material wirken sich bestimmt gravierender aus, glaube ich. Fakt ist jedenfalls, dass du mit einer Martin-Gitarre mit Sicherheit den entsprechenden Gegenwert für dein Geld bekommst.
Und ich glaube, dass du für den traurigen Fall des Verkaufs auch etwas mehr bekommst, als für eine preisgleiche Gitarre eines z.B. unbekannten Herstellers oder unbekannten Gitarrenbauers..

Geh in den Laden und teste die guten Gitarren durch und sieh sie dir alle ganz genau an. Wenn dann eine JA zu dir sagt, kaufen und fertig.
Bei mir war es auch so, allerdings nur in der Preisgröße 800 bis 1200 Euro. Ich habe so meine Gitarre gefunden, denke gar nicht mehr an andere und freue mich seit 8 oder 9 Jahren darüber. (Trau mich aber nicht zu sagen, welche Marke :)

So wie emtypockets schon sagte: es ist eine emotionale Entscheidung , deine Vorstellungen zum Klang, Bespielbarkeit, Verarbeitung....sind entscheidend
Meine Meinung ist auch, dass die vorhandenen Gitarren in einem guten Musikgeschäft bestimmt ausreichen, deine Wünsche zu erfüllen.

Um weitere Informationen zu bekommen gibt es für fast jede Marke einen Userthread. Für Martin gibt es glaube ich auch einen, musst mal suchen...

Viel Spaß beim Kauf
 
Ich bin des Lesens durchaus mächtig!!
Etwas anders hat Dir hier auch niemand unterstellt...;)

Und dass mit der hochemotionalen Frage ist auch so eine Sache. Wieso, wenn das so klar ist, versuchen dann einige Leute so verbissen, sachliche und vernünftige Gründe g e g e n eine Martin zu finden?!
Eben WEIL es eine hochemotionale Sache ist. Dieselbe Diskussion wirst Du auch über Autos, Fußballvereine etc. führen können - mit demselben Verlauf. es gibt keinen vernünftigen Grund, sich einen Mercedes zu kaufen, aber 1000 unvernünftige! :D

Aber gut, ich merke schon, dass ich wahrscheinlich allein auf weiter Flur mit meiner Meinung bin. Regt Euch also nicht auf!
Da widerspreche ich Dir. Soll er kaufen, was ihn glücklich macht, und warum soll er sich nicht einen Jugendtraum erfüllen? Ich bin da völlig Deiner Meinung - und habe ich das auch schon selbst gemacht. Ich träumte als Jugendlicher immer von einer Fender Stratocaster - und auch, wenn ich (rational) genau weiß, dass es für das Geld besseres gibt, ich habe - nicht nur - eine gekauft! Und ich freue mich daran... :)

Vielleicht sollte man dem Threadersteller noch mitgeben, dass Martins schon recht speziell sind - sowohl, was das Haptische, das Spielgefühl als den Klang anbelangt. Wenn das alles seins ist: wunderbar!
Also: Ausprobieren! Grau ist alle Theorie. Oder - mit Zappas Worten: "Talking about music is like dancing about architecture"
Ganz genau! :):)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach 30 jahren konzertgitarre würde ich, auch wenn es dein traum ist, nicht direkt in eine höhere preisklasse einsteigen, sondern mich erst an das wesen einer steelstring herantasten. Griffbrettgeometrie, saiten-zugkräfte, korpusgrössen, klanspektren, das und mehr ist weit genug von einer konzertgitarre entfernt, um eine längere "entdeckungsreise" zu rechtfertigen. Dazu meine ich, reichen gitarren der 1000 Euro-klasse problemlos aus. So eine wird man auch locker wieder los, wenn es nicht die richtige war.

Ja, ich verstehe was du meinst. Allerdings habe ich früher einmal relativ viel Westerngitarre gespielt - die ersten 5 Jahre meines Gitarrenlebens und ich schrieb ja schon - ich kaufe nicht gerne ein. Ich werde auch niemals eine Gitarre kaufen, deren Klang und Bespielbarkeit (für mich) nicht hervorragend sind. Aber ich werde mir auch günstigere Gitarren ansehen - dein Wort in meinen Ohren:)

---------- Post hinzugefügt um 11:54:43 ---------- Letzter Beitrag war um 11:47:44 ----------

Naja, ich hatte aber auch danach gefragt, ob Martin sich den Namen sehr teuer bezahlen lässt.

Aber es stimmt, es ist eine emotionale Sache und ich bin inzwischen so weit, dass ich mir eine Martin kaufen werde, wenn sie für mich gut klingt und spielbar ist. Ich habe schon zwei Geschäfte gefunden und da werde ich bald hinfahren.

---------- Post hinzugefügt um 11:59:26 ---------- Letzter Beitrag war um 11:54:43 ----------

So wie emtypockets schon sagte: es ist eine emotionale Entscheidung , deine Vorstellungen zum Klang, Bespielbarkeit, Verarbeitung....sind entscheidend
Meine Meinung ist auch, dass die vorhandenen Gitarren in einem guten Musikgeschäft bestimmt ausreichen, deine Wünsche zu erfüllen.

Um weitere Informationen zu bekommen gibt es für fast jede Marke einen Userthread. Für Martin gibt es glaube ich auch einen, musst mal suchen...

Viel Spaß beim Kauf

Danke:)
 
die Frage war ja, ob es nun einen "Martinaufschlag" gibt bzw. du zuviel bezahlst usw..

Und wenn es einen Aufschlag dieser Art geben würde, wäre er im Vergleich zur betriebswirtschaftlichen Kalkulation sicherlich zu vernachlässigen, Arbeitsstunden, Löhne und Material wirken sich bestimmt gravierender aus, glaube ich. Fakt ist jedenfalls, dass du mit einer Martin-Gitarre mit Sicherheit den entsprechenden Gegenwert für dein Geld bekommst.

Da ist ein wort auf das ich unbedingt eingehen möchte..."betriebswirtschaftliche Kalkulation".
Als Speditionskaufmann sitz ich relativ nah an Zahlen und sollte sowas sogar können, theoretisch;)

Auch die Firma Martin hat mindestens einen Mitarbeiter der sich "Controller" nennen darf (ach wie gerne wär ich derjenige, bezahlt mich mit Gitarren:D) und dieser Rechnet den ganzen Tag rum.
Schauen wir mal auf die Kosten für eine Gitarre:

Da sind Rohstoffe (Kleber, Schrauben, Holz, usw.) inklusive dem Transportkosten von überall zur Firma Martin.
Da sind Maschinen die mal gekauft wurden, bezahlt werden müssen und immer wieder gewartet werden müssen.
Die Mitarbeiter die Kosten verursachen, und die ja auch ebbes zum Leben verdienen wollen.
Dann kommt Papa Staat, der will Steuer und sonstige Sozialabgaben.
Nun ist die Gitarre irgendwann gebaut und nun werden Verpackungskosten fällig.
Nun die Kosten von Amerika to good old Germany und die verteilung zum Händler.
Jetzt will die Firma Martin ja auch ein paar Dollar verdienen und schon steht der Händlerpreis fest.

Da der Händler auch ein Paar kosten hat, Ladenmiete und Strom bekommen die ja auch nicht geschenkt und auch deren Mitarbeiter wollen Leben.

Sein einstanndspreis + seine Kosten + die paar Euros die er Verdienen will = Kaufpreis

Eigentlich sind die Preise schon allgemein in ordung. Wenn man bedenkt was da alles dran hängt.

China kommt nur deshalb billiger weg, weil weniger lohn, billigere Rohstoffe (mindere Qualität der Rohstoffe = "Billigere" Gitarre) und Masse..... Die kosten auf die riesige anzahl an Produkten umgelegt macht den unterschied.;)
 

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