Gitarren Röhrenverstärker lautlos aufnehmen?

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Meddelhedd
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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit einen Röhrenamp aufzunehmen, ohne ihn voll aufzudrehen und mit einem Mic abnehmen zu müssen, weil ich in meiner Wohnung nicht besonders laut spielen kann und keinen wirklich geeigneten Raum für eine Mikrofonabnahme habe.

Bin dabei auf folgendes Video gestoßen: http://www.youtube.com/watch?v=CuaZxmf_ddM&feature=related

in dem jemand seinen Röhrenamp über den FX-Loop und Speaker Impulses abnimmt und wollte fragen, ob das überhaupt möglich ist?Wo geht denn die ganze Last hin oder dreht der etwa nur die Vorstufe auf und nicht die Endstufe oder wie?

Und noch eine Frage:Hat jemand Erfahrungen mit dem Engl e530 Preamp (oder irgend einem anderen Gitarrenröhrenpreamp) zum Recorden gemacht oder lohnt es sich eher einen Engl Powerball 2 (oder irgendein anderes Vollröhrentopteil) zu kaufen und dann diesen wie in dem Video gezeigt (falls das überhaupt ohne Schaden funktioniert) abzunehmen?

Gibt es vielleicht, wenn wir gerade dabei sind, Leute die Erfahrungen mit Isolationsgitarrenboxen zum Recording gemacht haben? Das wäre ja auch noch eine Möglichkeit, relativ geräuscharm aufzunehmen.

Ich hoffe, dass ich in das richtige Subforum gepostet habe, ist ja alles sehr Gitarrenspezifisch auch wenn es auch teilweise um Recording geht (und im Recording Forum gibt es keinen spezifischen Gitarrenbereich).

Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
Hey Meddelhedd,

Der Effektloop liegt zwischen dem Preamp und der Endstufe, ist also nicht geeignet, um den eigentlichen Klang des Verstärker auf eine Aufnahme zu bannen.
Viele Röhrenamps haben aber mittlerweile auch einen Mastervolume Regler, der es dir erlaubt die Endstufe aufzureißen und trotzdem in einem ertragbaren Lautstärkebereich zu bleiben. Dann kannst du entweder mit einem Mikro oder über einen eventuell vorhandenen Line-Ausgang des Amps aufnehmen.

Erfahrungen mit den genannten Verstärkern habe ich keine. Vielleicht kann dir jemand anderes hier mehr dazu sagen.

Gruß,
Chris
 
Viele Röhrenamps haben aber mittlerweile auch einen Mastervolume Regler, der es dir erlaubt die Endstufe aufzureißen und trotzdem in einem ertragbaren Lautstärkebereich zu bleiben.

Das ist leider falsch. Die meisten Verstärker haben zwar einen Master Volume, dieser sitzt aber vor der Endstufe. Und die klingt leise deutlich anders als laut. Und die Box sowieso...

Meine Lösung für diesen Anwendungsfall wäre FX Send und gute Impulsantworten oder ein brauchbares Audiointerface und gute VST (LePou plugins mal anschauen...).

MfG Stephan
 
Je nach Größe des Amps würde sich auch ein Blick in eine gut konstruierte Powerbrake wie die Weber Mass lohnen da diese mit einem echten Lautsprecherantrieb arbeitet und man somit die "korrekten" Einflüsse der Lautsprecher auf die Endstufe mit auf Band bzw Festplatte bannen kann... Wem das wurst ist kann zu jeder beliebigen Powerbrake und Di Box Kombi greifen, damit kann man schon mal gut Amps auch relativ leise aufnehmen und ggf durch ein Plugin wie das Two Notes Torpedo nachbessern...
 
Danke für die Antworten.

@OneStone:Also meinst Du wie in dem Video, das ich gepostet habe, beschrieben?Dann müsste es doch aber ein Amp sein, der einen Vorstufenmasterregler hat, oder?Weil ich die Endstufe doch dann nicht aufdrehen darf weil ich ja keine Last mehr dranhängen und außerdem ja noch Output an der Gitarrenbox habe, richtig?Also ich habe ein M-Audio Fast Track Ultra und die LePou Plug Ins kenne ich, aber ich habe irgendwie mit keinem solcher Plugins eine Verzerrung hingekriegt, die einer eines Röhrenamps richtig nahe kommt.

@bluesfreak:Ja das mit einem Attenuator habe ich mir auch schon gedacht, hatte diesen hier im Auge: https://www.thomann.de/de/palmer_pdi03.htm
Ist sogar Attenuator und Speakersimulation in einem.

Mir stellt sich halt nur die Frage was besser klingt: Amp mit Attenuator und Speakersimulation, oder Amp mit Speakerimpulses und der Methode wie im geposteten Video, oder Preamp mit Speaker Impulses, oder Preamp mit Speakersimulation...Könnte vielleicht jemand irgendwas empfehlen?
 
Die Marshall JVM Serie hat eine wirklich brauchbare "Silent Recording" Funktion im Standby Modus mit einer 4x12" Speker Simulation. Bis auf die Simulation und den (guten) über Röhren befeuerten Digitalhall hat das Ding einen reinrassigen Röhrensignalweg. Solltest Du vielleicht einmal probieren...
 
@heapstar:Ich bin leider nicht der größte Marshall Fan, ich mag eher den Engl oder Mesa Sound.

Was meint Ihr: Preamp kaufen mit Impulses oder doch eher einen richtiges Topteil?
 
Hallo

Ich habe für solche Zwecke den Tonehunter Cabulator und schlage damit 2 Fliegen mit einer Klappe. Zum einen habe ich meinen Amp. Auf Zimmerlautstärke gebändigt ohne auf den satten Sound verzichten zu müssen und zum anderen kann ich mit einem Klinkenkabel sofort ins Pult gehen. Dann steht einer Aufnahme nichts mehr im Weg.

Gruß rnr
 
Ich glaub du hast nicht so ganz verstanden, wie das in dem Video funktioniert ;)

Da bei modernen Amps der Sound hauptsächlich aus der Vorstufe kommt, kannst du vom FX-Send in ein Interface gehen und nimmst dann das reine Vorstufensignal auf. Dann ist es vollkommen egal, ob du die Endstufe auf Zimmerlautstärke drehst. Eine Box muss trotzdem dran, aber die Lautstärke ist egal.
Das kannst du mit jedem Verstärker machen, der einen Effektweg hat. Ob es klingt, hängt dann davon ab, wie wichtig die Endstufe für den Klang ist. Bei einem Marshall JTM45 wird's eher schlecht klingen, bei einem Powerball etwa so wie es auch aus den Boxen kommt.
 
@Meddelhedd

Wenn du einen Amp hast, mit dem du arbeiten willst, solltest du es mit einer DI-Box versuchen.

Wenn du sowieso was kaufen musst solltest du wirklich den Blackstar HT-1RH antesten. Damit hast du einen coolen Übungsamp und kannst mit dem Emulated Out wirklich überzeugende Sounds aufnehmen. Der EO ist stereo, du kannst also direkt 2 Spuren erzeugen. Es ist herrlich einfach, ich kann das Teil wirklich nur empfehlen.

Ich hab hier mal ein Klangbeispiel, beide Gitarren ohne weitere Klangbearbeitung, der reine Blackstar LineOut Sound :

http://soundcloud.com/stonarocka/hagstrom-jam

...vielleicht hilfts weiter :cool:
 
@heapstar:Ich bin leider nicht der größte Marshall Fan, ich mag eher den Engl oder Mesa Sound.

Was meint Ihr: Preamp kaufen mit Impulses oder doch eher einen richtiges Topteil?

Wenn du irgendein Interface hast und ne passende Software, kostet dich die Plugin-Geschichte genau 0 Euro ... ich würde es mal damit versuchen. Ich übe mittlerweile auch so daheim :)
 
In dem Video wird duch ein Kabel von der Send-Buchse zum Interface, das Signal der Vorstufe abgenommen. Dann steckt man noch einen "leeren" Stecker in die Return-Buchse, damit wird das Signal zur Endstufe unterbrochen. Somit ist es egal ob oder wie weit die Endstufe aufgedreht ist, weil das Signal zur Endstufe ja sowieso unterbrochen ist. Sowas schadet der Endstufe auch nicht.

Bleibt nur die Frage welchen Amp man hat und wieviel vom Sound die Endstufe ausmacht.
Aber mit Impulse Response Simulationen kann man sowas auch sehr gut imitieren.

Wenn du den Amp nur zum Recorden brauchst macht es wenig Sinn sich einen vollwertigen teuren Amp zu kaufen aber die Endstufe nicht zu benutzen. Außer du gehtst doch den Umweg über Attenuator.
So wie im Video ist die Endstufe Sinnlos.
 
Danke für die zahlreichen und umfangreichen Antworten.

Alle Möglichkeiten haben ihr für- und wider :)

Aber momentan tendiere ich eher zu Röhrenpreamp mit Impulses, weil ich in nächster Zeit sehr wahrscheinlich nicht live spielen werde. Und wenn, könnte ich mir ja dann immernoch eine Endstufe zulegen.

Hat jemand mit den Engl Preamps vielleicht schon Erfahrungen gesammelt?Oder kennt jemand irgendwas vergleichbares?
Habe an Röhrenpreamps nur noch die von Mesa Boogie gefunden, aber die sind mir eigentlich ein bisschen zu teuer.

Grüße
 
Ich hab die E530 selber. Bin sehr zufrieden damit. Mit den kleinen eingebauten Endstufe brauch ich zu Hause nicht mal eine richtige Endstufe um über eine Box zu spielen.
Hab auch noch nichts schlechtes darüber gehört.

Im Bereich "Racks & Midi" gibts einige Beiträge unter anderen auch den mehr oder weniger User-Thread davon.
 
@heapstar:Ich bin leider nicht der größte Marshall Fan, ich mag eher den Engl oder Mesa Sound.

Es gibt genau für solches Zeug super Plugins, die ich dir auch oben schon empfohlen habe. Die Impulses für die Box entscheiden dabei darüber, ob die Sache klingt oder nicht.

Wenn du mit diesen Plugins unzufrieden bist, dann wirst du auch mit irgendeiner Preamp + IR-Box Konstruktion nicht glücklich werden.

Es ist bei der Geschichte total egal, ob da Röhren drin sind oder nicht.

MfG Stephan
 
Wenn du irgendein Interface hast und ne passende Software, kostet dich die Plugin-Geschichte genau 0 Euro ... ich würde es mal damit versuchen. Ich übe mittlerweile auch so daheim :)

Was für ein Plug In benutzt du, wenn ich fragen darf? Ich habe bisher nur die Ampsimulationen in Ableton ausprobiert und das Klang meiner Meinung nach echt wie der letzte Dreck. Das ist dort wohl eher ein Effekt, für elektronische Instrumente.
 
Ich habe die LePou Plugins getestet, das LeCto Plugin und das Le456 Plugin mit Speaker Impulses und habe damit ähnliche Erfahrungen gemacht, wie squaw und wie mit jeder anderen Ampsimulation auch - es hat sich einfach schlecht angehört. Ich weiß nicht ob das an mir liegt, aber ich komme da nicht wirklich auf einen grünen Zweig.

@OneStone:Gibt es qualitativ wirklich keinen Unterschied zwischen einem 485€ teuren Röhrenpreamp und einer Amp Simulation, die umsonst ist?? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
 
Was für ein Plug In benutzt du, wenn ich fragen darf? Ich habe bisher nur die Ampsimulationen in Ableton ausprobiert und das Klang meiner Meinung nach echt wie der letzte Dreck. Das ist dort wohl eher ein Effekt, für elektronische Instrumente.

Tubescreamer (Name & Hersteller sind mir gerade entfallen, muß daheim schauen) + Lepou Lecto (Rectifier) + Redwirez (Marshall 1960 Cab).
Im Prinzip also ne klassische Konstellation ...

Die Redwirez kosten ein paar Euro, aber es gibt auch genug für umme. Klingt mehr als gut für daheim. Auf Youtube gibt's auch genug Clips für den Lecto z.B.
 
Ich habe die LePou Plugins getestet, das LeCto Plugin und das Le456 Plugin mit Speaker Impulses und habe damit ähnliche Erfahrungen gemacht, wie squaw und wie mit jeder anderen Ampsimulation auch - es hat sich einfach schlecht angehört. Ich weiß nicht ob das an mir liegt, aber ich komme da nicht wirklich auf einen grünen Zweig.

@OneStone:Gibt es qualitativ wirklich keinen Unterschied zwischen einem 485€ teuren Röhrenpreamp und einer Amp Simulation, die umsonst ist?? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Spätestens, wenn du beides über eine Endstufe in den Raum schreien lässt, wird's schon einen Unterschied machen. "Lautlos aufnehmen" ist aber eh schon ein Kompromiss. Und dafür finde ich die LePou-Plugins aber schon ziemlich gut, gerade weil sie umsonst sind.
Wenn du ihren Sound nicht magst, kann man aber nichts machen.
 

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