Harmonik in der Rockmusik

  • Ersteller gitwork
  • Erstellt am
... wichtige Gemeinsamkeit zu den Beatles...

Also das kann ich nicht nachvollziehen, auch wenn es in Wikipedia steht. Die Beatles verwenden zwar einen Takt lang die gleiche Melodie wie die Doors, doch diese steht jeweils in einem völlig anderen Zusammenhang. Nicht nur das, sondern auch die Harmonisierung ist eine andere:

Die Töne g, f# und d werden bei den Doors mit G, A und D harmonisiert, eine stabile Sache, bei der man festen Boden unter den Füßen spürt. Die Beatles hingegen harmonisieren mit Em, F#m und D7 (transponiert), was natürlich lange nicht so zwingend ist. M.E. ist es nicht sinnvoll die beiden Songs zu vergleichen.

... Robby Krieger war inspiriert durch John Coltrane.

Das wäre eine noch direktere als meine Erklärung für |:Am F#m Am F#m:|, wurde aber auch da wahrscheinlich durch den Blues inspiriert.
Über "My Favorite Things" heißt es in Wikipedia: ...Coltrane take extended solos over vamps of the two tonic chords, E minor and E major...
Das würde auch meinem Gedanken entsprechen, ebenso, wenn es von der Wirkung weiter heißt: ... hypnotic eastern dervish dance.

Diese hypnotische Wirkung durch den etwas veränderten Riff kommt ja in Light my Fire dem ausgiebigem Solo von Manzarek sehr zu gute. Allgemein findet man das in vielen Songs des Psychedelic Rock. Man verbleibt man über längeren Strecken auf der Tonika, erzeugt eine hypnotische Wirkung und gewinnt Raum für ausgiebige Soli.

Beispiel: IRON BUTTERFLY - IN A GADDA DA VIDA - 1968
Tonika ist Dm(7). Die Harmonik im Vers wäre einer näheren Betrachtung wert.

Viele Grüße

Klaus
 
Also das kann ich nicht nachvollziehen, auch wenn es in Wikipedia steht. Die Beatles verwenden zwar einen Takt lang die gleiche Melodie wie die Doors, doch diese steht jeweils in einem völlig anderen Zusammenhang. Nicht nur das, sondern auch die Harmonisierung ist eine andere:

Das macht ja nichts, es ist dennoch eine Gemeinsamkeit.

klaus111 schrieb:
Das wäre eine noch direktere als meine Erklärung für |:Am F#m Am F#m:|, wurde aber auch da wahrscheinlich durch den Blues inspiriert.
Über "My Favorite Things" heißt es in Wikipedia: ...Coltrane take extended solos over vamps of the two tonic chords, E minor and E major...
Das würde auch meinem Gedanken entsprechen, ebenso, wenn es von der Wirkung weiter heißt: ... hypnotic eastern dervish dance.

Diese hypnotische Wirkung durch den etwas veränderten Riff kommt ja in Light my Fire dem ausgiebigem Solo von Manzarek sehr zu gute. Allgemein findet man das in vielen Songs des Psychedelic Rock. Man verbleibt man über längeren Strecken auf der Tonika, erzeugt eine hypnotische Wirkung und gewinnt Raum für ausgiebige Soli.

Hier eine offizielle Bestätigung aus den interviews mit Manzarek und Krieger.

Once the lyrics and melody were set, we realized we could jam as long as we wanted on the song's middle two chords—A-minor and B-minor—the way John Coltrane did on "My Favorite Things" and "Olé." All of us dug Coltrane's long solos.
But we needed some way to start the song. At the rehearsal, I started playing a cycle of fifths on my Vox Continental organ. Out came a motif from the Bach "Two- and Three-Part Inventions" piano book I had used as a kid. It was like a psychedelic-rock minuet.
We didn't use a bass player—I played the bass notes on a Fender Rhodes keyboard bass while my right hand played the Vox, which could be cranked up to a screaming-loud volume. My bass line for "Light My Fire" grew out of Fats Domino's "Blueberry Hill," which I loved growing up in Chicago



In popular music yesterday and today, you hear lots of classic rock influence from bands like The Rolling Stones, The Beatles, and The Kinks, but you never hear or see too many modern bands that show influence to The Doors music in their songwriting and performing.
Could it be because of the jazz influence you guys had?


Our background was certainly in Jazz. John Densmore was a jazz drummer. I grew up listening to Jazz in Chicago. Yeah, Jazz is part of The Doors background. Hold on .. .there's a balloon landed two houses over in the backyard


ROLLING STONE MAGAZINE JERRY HOPKINS schrieb:
JULY 26 1969: Do you have songs you like better than others?

Jim Morrison: I'll tell you the truth: I don't listen to the stuff much. There are
songs I enjoy more in person than others. I like singing blues -
these free, long blues trips where there's no specific beginning or
end. It just gets into a groove,and I can keep making up things. And
everybody's soloing. I like that kind of song rather than just a
song. You know, just starting on a blues and just seeing where it
takes us.


:rock:
 
Das macht ja nichts, es ist dennoch eine Gemeinsamkeit.

Dann freut Dich sicher, daß die meisten Songs -ziemlich genreunabhängig- auf der Tonika enden? :evil:

Danke für die Zitate aus den Interviews! :) Es ist immer gut, die eigenen Vorstellungen an harten Fakten zu überprüfen.

Das Bach-Motiv aus den zwei- und dreistimmigen Inventionen muss ich bei Gelegenheit mal nachschauen. Oder vielleicht kennt jemand die entsprechende Invention?

Jetzt wissen wir, was die Doors bei "Light My Fire" alles kombiniert haben:

1. Griechische Lehre von den vier Elementen (Krieger im Video)
2. Wegen Play with Fire von den Rolling Stones entschied er sich für das Element "Feuer"
3. Mazarek kam mit traditionellem europäischem Denken und baute in das Intro ein:
- Start mit Tonika - Dominantseptakkord als Täuschung
- Quintfälle, ein in der westlichen Musik dominierendes Prinzip
4. eine klassische Kadenz S-D-T im Refrain (daß er die Melodie von den Beatles hat mag ich nicht glauben)
5. Rückführung des Refrains zum Vers mit Dominantseptakkord (europäisch)
6. Die Akkorde Am-F#m (Vers) und Am-Bm (Orgelsolo) gehen wohl auf Coltrane zurück (afroamerikanisch)
7. das nicht festgelegte Tongeschlecht im Vers auf den Blues (afroamerikanisch)
8. Blues-Pentatonik wird erweitert zu Kirchtonarten (afroamerikanisch+europäisch)
9. Wechsel von Quinten und Sexten in den Begleitakkorden des Verses (Boogie-Einfluss - Fats Domino? afroamerikanisch)
10. Latin Beat (o.g. Video)
11. bluesiger Gesang Morrisons im Vers (afroamerikanisch) mit seinen mehrschichtigen Bedeutungsinhalten

220px-Jim_Morrison_Briefmarke_Deutsche_Bundespost_1988_ungestempelt_Schuschke.png
Jim Morrison/Deutsche Bundespost 1988 (1971 undenkbar)

... die Liste lässt sich sicher noch verlängern

Am Ende könnte man sich fast fragen, ob die Doors eigentlich auch selbst etwas an der Musik kreiert haben.
Selbstverständlich, denn auf das richtige in Szene setzen und zusammenfügen (componere) der Teile kommt es an! Richtig zusämmengefügt sind sie, wenn sie alle der Gesamtaussage dienen. Auf die konkrete Vison der Botschaft kommt es an.

Harmonisch hervorheben würde ich die sehr gelungene Kombination der schwebenden Harmonik im Vers mit der "klaren Ansage" im Refrain.
(Das Orgelsolso von Mazarek ist natürlich ebenfalls Spitze.)

Die Rockharmonik entfaltet ihre Wirkung durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten populären afroamerikanischen und europäischen Musikdenkens.

Man kann wohl sagen, daß da wo zwei Elemente aufeinanderstoßen, sich eine fruchtbare Kultur entwickeln kann.
Die Menschheit und ihre Kultur hat sich da besonders gut entwickelt, wo die Elemente Erde und Wasser aufeinanderstießen: An den Ufern der Flüsse (Eufrat/Tigris, Nil, Indus, Huang Ho).

Viele Grüße
Klaus

P.S.: Mich würde noch interessieren, wie IN A GADDA DA VIDA - 1968 auf die nachfolgenden Generationen heute wirkt sowie Analysevorschläge für die Harmonik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Versuch:

Von der I(m) auf bVII auf bVI auf bV auf bVIIm

- - - Aktualisiert - - -

Wenn man aber in Bezug auf die Akkorde und der Bridge, Niela Miller glaubt, und das Tonmaterial von 1962 anhört, dann wirft das einige Fragen auf.

http://www.youtube.com/watch?v=xN7otqp3MfQ

Wenn sie das wirklich 1955 geschrieben hat, haben wir es hier mit einem echten Juwel und dem vielleicht wichtigsten Original der Rockgeschichte zutun.

Ich finde es spannend, was Niela Miller aus dem Zusammenspiel ihres "Voicings" mit der simplen Quintfallsequenz herausholt und vermute mal, dass hier der wesentliche Bezug zum Rock hörbar wird. Vielleicht kannst du zu der Harmonie in der Liedstimme etwas sagen? Ist es eine A-Moll-Pentatonik?

Im Anhang von mir ein bescheidener Versuch zu einer "modulierenden Sekundfall-Sequenz" mit Clashes von kleiner und großer Terz.
 

Anhänge

  • blues1.mid
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P.S.: Mich würde noch interessieren, wie IN A GADDA DA VIDA - 1968 auf die nachfolgenden Generationen heute wirkt sowie Analysevorschläge für die Harmonik.

Viele mögen damit Psychedelic verbinden, oder sogar die erste Metalband, aber meines Erachtens ist dieser Song in der Musikgeschichte etwas überbewertet.
Er mag seine eigene "Magie" gehabt haben, aber dabei blieb es. Es war halt eine Aufnahme die aus Zufall entstand. Ich finde das Manzarek zu der Zeit musikalisch und in Bezug auf die Orgel schon mehr zu bieten hatte.

Davon mal abgesehen gibt es auch hier wieder mal eine Gemeinsamkeit, die sich nicht bestreiten und ganz klar raushören lässt.

Denn zuvor gabs eine Band namens Cream mit Eric Clapton und meines Wissens nach wurde dieser song 1967 geschrieben.

http://www.youtube.com/watch?v=Cqh54rSzheg
 
Cream kann im Gegensatz zu Iron Butterfly in ihrer Bedeutung für die entstehende Rockmusik vermutlich kaum überbewertet werden.
Was Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker in einem "Rock-Setting" als erste "Supergroup" auf die Beine gestellt haben, war schon sehr ungewöhnlich.

In leider recht kleiner Stückelung erzählt der sehr sympathische Musiker und (hier) Zeitzeuge Brian Auger anekdotisch in einer Reihe von Clips über die Zeit und Musik im "Swinging London" der 60er.
http://www.youtube.com/watch?v=C2jUueFTOAU
 
Cream kann im Gegensatz zu Iron Butterfly in ihrer Bedeutung für die entstehende Rockmusik vermutlich kaum überbewertet werden.

Dem kann ich nur zustimmen, deshalb verstehe ich auch bis heute nicht weshalb man Iron Butterfly immer schon Schuhe anziehen wollte, die ihnen absolut nicht passen. Mit Ausnahme des Orgelspiels von Doug, denn neben Manzarek gabs davon nicht soviele.
 
P.S.: Mich würde noch interessieren, wie IN A GADDA DA VIDA - 1968 auf die nachfolgenden Generationen heute wirkt sowie Analysevorschläge für die Harmonik.

Ich war weniger an Werturteilen zu dem Stück interessiert, als an der Art der Wirkung heute. Offenbar kann man aber doch noch nachvollziehen, was die Männer damals zusammammengeführt hat, um so eine Musik zu machen und es wirkt nicht fremd.

Keine Frage, daß Cream bedeutender für die Rockgeschichte war als Iron Butterfly. Zu der Gemeinsamtkeit des Riffs:

Es wird uns nicht wundern, daß beide Riffs fast ausschließlich die Töne der Bluestonleiter verwenden (unter Einschluss der der b5).
Die Bluestonleiter stellt das Standard-Material dar, aus denen Bass-Riffs in der Rockmusik aufgebaut sind.

Harmonisch gesehen, ist "Sunshine Of Your Love" sehr dem Blues verpflichtet:
Der Song verwendet ausschließlich Akkorde welche alle Töne der bluestypischen Moll-Pentatonik harmonisieren:
I, bIII, IV, V, bVII und beginnt mit der rockigen Akkordfolge I-bVII-I
In der Makrostruktur entspricht es der klassischen Kadenz: I - IV - V - I

Vielleicht liefert noch jemand einen Analysevorschlag zur Harmonik von
Ina Gadda da Vida? Oder kann niemand die Akkordfolge einordnen?

Mit Ausnahme des Orgelspiels von Doug, denn neben Manzarek gabs davon nicht soviele.

Naja, es gab Keith Emmerson und den schon erwähnten Brian Auger. Danke für die Videoserie des letzteren und schön, daß er indirekt Werbung für die Musiktheorie macht. :)

Brian Auger spielte zunächst nur nach Gehör und bekam dadurch einige Probleme, siehe Brian Auger Interview

Man sieht, wie praktisch Musiktheorie sein kann! :)

Viele Grüße
Klaus
 
Harmonisch gesehen, ist "Sunshine Of Your Love" sehr dem Blues verpflichtet:
Der Song verwendet ausschließlich Akkorde welche alle Töne der bluestypischen Moll-Pentatonik harmonisieren:
I, bIII, IV, V, bVII und beginnt mit der rockigen Akkordfolge I-bVII-I
In der Makrostruktur entspricht es der klassischen Kadenz: I - IV - V - I

Vielleicht liefert noch jemand einen Analysevorschlag zur Harmonik von
Ina Gadda da Vida? Oder kann niemand die Akkordfolge einordnen?

Klar, aber ich bin überzeugt davon, dass Du oder CUDO das mit Details besser hinbekommt.

Desweiteren denke ich das die Version Iron Butterfly nur ein one hit wonder war, weil der psychedelic sound gut in die Zeit passte.
Es hatte aber nicht wirklich einen erkennbaren wesentlichen Einfluß auf die Rockgeschichte oder auf andere Musiker.

Wir sind auf bedeutende Musiker und Gemeinsamkeiten ihrer Kompositionen gestossen, die mit der Prägung des Rocks und Inspiration anderer Musiker zutun hatten. Deshalb finde ich Ausflüge wie ABBA zuvor, oder auch Gadda da vida eher Fehl am Platz.

Denn die historische Entwicklungslinie der Rockmusik bis heute, die Du anfangs im thread angesprochen hattest, wäre auch gut ohne sie ausgekommen.

Man sieht, wie praktisch Musiktheorie sein kann!

Genauso praktisch wie aus der Creamversion D-Dur ein D-Moll zu machen. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat Klaus111
Beispiel: IRON BUTTERFLY - IN A GADDA DA VIDA - 1968
Tonika ist Dm(7). Die Harmonik im Vers wäre einer näheren Betrachtung wert.

Ich erinnere mich an meine ersten Discobesuche 1973, damals bestürmten wir den Disjockey jedes mal diesen Song zu spielen. Heute finde ich ihn stinklangweilig und dieses ellenlange Schlagzeugsolo dermassen klischeehaft und einfallslos....

Aber die Harmonik ist tatsächlich nicht uninteressant ich probier mal eine Analyse

chorus
Dm
vers
G E G E
A F# A F# B Dm

Der Phrasenanfang der Verszeilen liefert eine Grundkadenz: Chorus: Dm=Im Molltonika vers: G=IV Dursubdominante, A=V Dominante.
Die hinzutretenden Akkorde G-E und A-F# sind jeweils terzverwandt (Kleinunterterzmediante), passen somit gut zusammen und erweitern den tonalen Raum. Das B wird dann in einem Quintfall erreicht und wirkt deshalb fast wie eine Tonika die dann aber in die kleinterzverwandte Molltonika zurückgeführt wird.

chorus
Im
vers
IV II IV II
V III V III VI Im

In wie weit das rocktypisch, oder vielleicht sogar wegweisend ist, müsste man untersuchen.

gw
 
Einleitung rocktypische Klausel T1 - Tb3 - T2 - Tb7 - T1: Eine Im - bVII - Im Mikrokadenz, bei der Tb3 als 4 bzw sus4 zur VII gedeutet werden kann, genauso wie T2 als sus2 zur Tonika gehört werden kann. Weiter mit T5 - Tb5 - T4 - T1 Riff. Tb5 und T4 wieder rock (und blues-) typische Vorhalte. Melodie etabliert sich auf der t in Dm.

Dann ein kurzer Epilog (für mich die Erwartung, es geht nach A-moll, doch Tb6 verhindert dies, und man kommt auf die Tb3 von Dm zurück) - erscheint statt einer erwarteten T1 plötzlich mit Akk. G die verdurte Subdominante, welche fast wie eine Rückung erscheint - sehr fremd. Man erwartet jetzt nicht mehr die Rückkehr zur Tonika. Stattdessen bildet G - E - A eine Kadenz vom Typ I - VI - II , welche modulierend eine Subdom.Parallele bzw. DoppelDom. erreicht. Die II zu G ist Akk. A. Eine Modulation um einen Sekundschritt nach oben empfinde ich sehr auffällig. Jedenfalls ist A nun die neue T und die I - VI - II Kadenz wird genau wiederholt, so dass man von der I in A modulierend auf die II , nämlich H Dur, kommt. H ist DD von A, welche D von Dm ist: man ist auf der DDD angekommen, welche modulo 3 als Tonika-Substitut anzusehen ist, weshalb auch ohne Modulation einfach mit Dm fortgesetzt wird.

Modulationen sekundaufwärts sind mMn nicht rocktypisch; rock- (bzw. blues-) typisch ist der (elliptisch gedoppelte Quintfall) Sekundschritt nach unten. Mein kleines Beispiel midi s. o.

Nachtrag: Ich vermute mal, dass mit der für mich so ungewöhnliche Akkord G seine Wirkung dank der vorausgegangenen Tb3 erzielt. Vllt. ist Tb3 einfach Melodieton der Durparallele und zu diesem Zeitpunkt ist die Tonart nicht mehr Dm, sondern F(Dur).
 
Zuletzt bearbeitet:
Spannende Sache, die ihr da am laufen habt!
Vielen Dank, macht Spaß, da mitzulesen und am Bass die Harmonien anzuspielen.
Wenn's ausschließlich um Rock geht, stellt Cream ja trotz ihrer enormen Wirkung harmonisch bereits einen Randbereich nahe zum Blues (bluesrock) dar. Ähnliche Bands gab's ja dann im Bluesrock noch einige mehr (Blind Faith, Spooky Tooth, Family, Fleetwood Mac, Savoy Brown, Them, Yardbirds, etc.).
Am anderen Rand dann die bereits genannten Soft Machine, If, Nucleus und Colosseum am Rand zum Jazz oder bereits dort angekommen.
Mittig im jetzt erreichten PsychedelicRock würde dann jetzt Traffic, Caravan, Gong auftauchen und der ArtRock mit King Crimson, Gentle Giant etc.
Das nur als Anregung; Analysen kann ich leider nicht anbieten, interessieren würde mich die Betrachtung dieser Bands allerdings dann auch irgendwann, falls ihr noch bis dorthin weiterschreitet, was ich begrüßen würde.
 
Danke für die Analysen! :)

Zunächst noch eine Anmerkung zur angeblichen Irrelevanz von Ina Gaddada Vida für die Rockgeschichte:
The song is considered significant in rock history because, together with music by Blue Cheer, Jimi Hendrix and Steppenwolf, it marks the time period when psychedelic music began to form heavy metal.
Quellen: Warman's American Records, ebenso: Wikipedia

Chuck Klosterman dient Ina Gaddada Vida dazu, bei einem Rocksong zwischen heavy und hard zu unterscheiden:
For example, Led Zeppelin was heavy. To this day, the song In-A-Gadadda-Vida is heavy as weaponsgrade plutionium. Black Sabbath was the heaviest of heavy...
Chuck Klosterman (Scribner 2001, USA) Fargo Rock City, S. 18
Allg. Info zum Buch: http://en.wikipedia.org/wiki/Fargo_Rock_City

Reichweite des Songs:
It ultimately sold over 20 million copies, went platinum, and stayed on the Billboard magazine charts for over a year.
http://en.wikipedia.org/wiki/Iron_butterfly

Die subjektive Erfahrung von gitwork (1973) unterstreicht das obige, sowie meine eigene: Als wir (Schülerband) vor 1970 den Song zum ersten mal hörten, war klar, daß wir ihn spielen. Wir hörten ihn heraus, was wegen der Soli anspruchsvoll war. Und bei den Gigs? Schlug er ein!

Zur Langeweile heute, die gitwork ansprach: Deshalb meine obige Frage. Es war damals eine völlig andere Zeit. Die Songs vorher waren i.d.R. nach drei Minuten zu Ende. Schon Hey Jude mit 7 Minuten war eine kleine Revolution. Und lange Songs mit immer den gleichen Riffs waren recht neu. Man tauchte damals bereitwillig in diese fast tranceartige Stimmung ein, die dadurch erzeugt wurde. Man schuf sich auf den Rock- Konzertveranstaltungen/Gigs eine eigene Welt, die ein kultureller Gegenentwurf zu der des "Establishment" war. Wir spielten damals auch gerne Suzie Q (ebenfalls Überlänge), was objektiv langweiliger als In-A-Gadadda-Vida ist - damals jedoch ebenfalls passte.

Zur Analyse von Ina Gaddada Vida:

Die Analyse von gitwork finde ich (formal) richtig und auch das was RMACD schreibt, kann ich größtenteils nachvollziehen.

Hier meine Sicht:

Durch das Dm-Arpeggio wird erst einmal die Tonart festgelegt und die Einleitung erinnert an europäische Kirchenmusik. Mit dem einsetzenden Riff und der verzerrten Gitarre wird klar, daß die Bluestonleiter ein Grundpfeiler des Songs ist. Hier kündigt sich im Kleinen schon an, was im Song passieren wird. Der Song nutzt den kulturellen Gegensatz zwischen Europa und Afroamerika, Das wird besonders deutlich im Orgelsolo, das zum großen Teil sakralen Charakter hat. Der Vater des Songwriters Doug Ingle (Gesang, Orgel) war Kirchenorganist. Auch orientalisch anmutende Tonleitern (u.a mit zwei übermäßigen Sekunden) finden Verwendung. Eingesetzte Dissonanzen (Orgel und Gitarre) kontrastieren effektvoll die ruhigen, sakral geprägten Phasen des Songs, der dadurch noch "heavier" wirkt.

Zur Harmonik:

Man verbleibt zu Beginn recht lange auf der Tonika Im. Das erinnert mich etwas an bestimmte Negro Spirituals.
(Ein gutes Beispiel fällt mir allerdings gerade nicht ein, aber Richie Havens - Freedom / Motherless Child mag eine Ahnung davon verschaffen, was ich meine. Er singt sich sozusagen zunächst auf der Tonika in Rage - gesungen auch in Woodstock)

Dann folgt die IV. Richtig, man ist an die dunklere Moll-Stimmung gewöhnt und nun kommt eine Dur-Subdominante. Das ist überraschend, denn die Subdominante tendiert sogar bei Stücken in Dur recht leicht zum Moll.
Gut, dann haben wir also einen Song in Dorisch.

Jetzt kommt aber die II, ein leiterfremder Dur-Akkord. Nach (trad.) europäischem Verständnis stellt der leiterfremde Ton einen Leitton dar und der müßte in diesem Fall zur V aufgelöst werden. Das passiert aber nicht.

Es komnmt wieder die IV. Den Wechsel Dur-II nach Dur-IV kennen wir aus der Rockgeschichte. Beispiele wurden früher schon zur Genüge angeführt. Der Song könnte auch problemlos auf der IV verbleiben. Die II verleiht aber eine interessante Klangfarbe und den etwas drängenden Charakter, der vielleicht aus der Leitton-Assoziation stammt oder einfach aus der Tatsache des hochalterierens/"anschärfens". Der Akkord möchte sozusagen höher hinaus.
Nach Wiederholung von IV-II findet das Streben schließlich auch Erfüllung und es kommt tatsächlich die V (Quintfall). Doch die Befriedigung reicht nicht. Ist das Bedürfnis einmal erfüllt, stellt es sich sogleich erneut auf höherem Niveau ein, indem der leiterfremde Dur-Akkord auf der III erscheint. Nach gleichem Muster kehrt man rocktypisch zunächst wieder zurück zum kleinterzverwandten Klang, bis auch hier die Auflösung des Leittones zur Dur-VI erfolgt (Quintfall).

Der Höhepunkt der Melodie ist erreicht und wir haben uns um drei Quinten von der Ausgangstonart entfernt und sind auch noch in Dur - so gesehen wäre die Tonart sechs Vorzeichen von der alten entfernt. Wir sind genau auf der entgegengesetzten Seite des Quintenzirkels angelangt!

Andererseits sind Moll-I und Dur-VI auch auch ziemlich verwandt. Bei der Dur-I und Moll-VI würde es sich einfach um Parallelen handeln.

Die durch ständige chromatische Erhöhungen aufgebaute Spannung wird jetzt einfach durch zwei abwärts gerichtete chromatische Schritte - ohne Modulation- entspannt und wir sind wieder bei der Im.

Bei dem Song wurde, wie im Rock und auch schon im Beat, der kulturelle Gegensatz zwischen Europa und Afroamerika in einem Song verarbeitet.

Afroamerikanische Komponenten:
- Verwendung der Blues Tonleiter im Riff
- Schaffung von tranceähnlichen Stimmungen durch ständige Wiederholung des Riffs (Berührungspunkt mit dem Ostinato, z.B. in der europäischen Kirchenmusik, z.B. Passacaglia C-Moll von Bach (Der "Riff" ist hier länger.))
- im Begleitakkord (Tonika) des Riffs ist die kleine Septime enthalten
- Orgelsolo und Gitarrensolo teilweise blues/jazzverwandt
- Betonung der Perkussion durch langes Schlagzeugsolo (allerdings westlich-rockig gespielt)

europäische Komponenten:
- kirchenmusikähnliche Einleitung
- Verwendung von Leittönen
- Anmutungen von europäischer Kirchenmusik im Orgelsolo

***

Noch eine Ergänzung zu einem früheren Kommentar zu den damals "seltenen" Orgelspielern, die heute wohl noch seltener sind:

Nicht zu vergessen, die Organisten Jon Lord (Deep Purple) und Richard Wright (Pink Floyd), die leider beide schon verstorben sind.

Welche Charakteristiken zeigten die von Ihnen eingesetzen Akkordfolgen?

Beispiel Jon Lord (Tribute):
Am E Gm D :| (aus: Deep Purple - Highway Star)

E wird -rocktypisch- nicht als Dominante (mit Leitton) eingesetzt, D ebenfalls nicht.

Beispiel von Richard Wright:
A Saucerful of Secrets - Pink Floyd
Akkorde (Manche bezeichnen es als die schönste Akkordfolge, die sie jemals gehört haben.)

Ebenfalls werden hier die verdurten Stufenakkorde der Moll-Skala oft rocktypisch (nicht leittönig) eingesetzt.

Edit: Übrigens findet sich in der Akkordfolge genau die gleiche Progression (transponiert) wie oben in Ina Gaddada Vida (das chromatische höhertreiben in G E A F#). Also durchaus rocktypisch, jedoch geht es auf die europäische Tradition zurück.

JamBass hat ganz recht, wenn er sagt, daß Cream "ja trotz ihrer enormen Wirkung harmonisch bereits einen Randbereich nahe zum Blues (bluesrock) dar[stellt]."

Rock ist eben harmonisch gesehen die Verbindung von afroamerikanischer und europäischer Tradition.

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch erstmal danke für Eure Mühe und Analysen.

klaus111 schrieb:
Schaffung von tranceähnlichen Stimmungen durch ständige Wiederholung des Riffs (Berührungspunkt mit dem Ostinato, z.B. in der europäischen Kirchenmusik, z.B. Passacaglia C-Moll von Bach (Der "Riff" ist hier länger.))

Ich denke im Falle von Gidda da Vida passt eher das Orgel Stück in D-Moll von Bach.
http://www.youtube.com/watch?v=K2_qXC95iXs

Zunächst noch eine Anmerkung zur angeblichen Irrelevanz von Ina Gaddada Vida für die Rockgeschichte:

The song is considered significant in rock history because, together with music by Blue Cheer, Jimi Hendrix and Steppenwolf, it marks the time period when psychedelic music began to form heavy metal.
Quellen: Wikipedia, ebenso: Warman's American Records

Mir ist schon klar das auf wiki viel behauptet wird, ich bleibe dabei das Iron Butterfly einfach nur überbewertet sind und keinen Einfluß hatten.

Der song ist in keinster Weise Signifikant für die Metalentwicklung gewesen. Es wurde nur gerne als Fehlinformation verbreitet, weil es halt ein magischer Sound war, der perfekt in die Zeit passte. Für Psychedellic gab es aber eine ganz andere und viel wichtigere Parallelentwicklung in San Francisco.

Denn dort war es üblich in den Clubs mit neuen Klängen in diese Richtung zu experimentieren und The Charlatans und Blue Cheers gehörten zu den ersten, die aus dieser Szene geboren wurden.

Und Led Zeppelin und Black Sabbath hat Iron Butterfly für ihre Entwicklung überhaupt nicht gebraucht, den Einfluß aus San Francisco
sowie The Yardbirds und Cream aus England aber umso mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Und Led Zeppelin und Black Sabbath hat Iron Butterfly für ihre Entwicklung überhaupt nicht gebraucht
Ich sehe das genauso.
Als einen weiteren Grundpfeiler des britischen Rock sehe ich noch The Who, bei denen man vermutlich erstmals "Hard Rock" hören konnte und wesentlicher als das One Hit Wonder von Iron Butterfly empfinde ich die Musik von Deep Purple.
Vielleicht ist deshalb die Musik dieser beiden Gruppen nicht nur unter uns "Alten" bis heute präsent.
 
... und die Beatles nicht vergessen!

Hard Days Night

wurde 1964 von John Lennon geschrieben und im gleichnamigen Film der Beatles veröffentlicht. Der Song wurde in England und Amerika ein No1 Hit und begründete die von nun an nicht mehr zu stoppende weltweite "Beatlemania".
Harmonisch sehen wir wieder die bVII "working like a dog" neben I und IV ihren typischen Partnern. Der vers wird mit einer IV V I Kadenz mit plaglem Schluß IV I beendet. Die 12 taktige Versform ist dabei sehr mit dem Bluesschema verwandt. Nun sind die Beatles keine reine Rockband, sondern können als Paradebeispiel für die Fusion von Pop und Rock gelten, das zeigen sie gerne in Refrains, die wie hier, häufig mit rockuntypischen warmen Mollakkorden aufwarten. "when I'm home, everything seems to be right" singen sie dazu und kontrastieren damit in bester Popmanier den Blues-Rock Vers.
Rockhistorisch am bedeutsamsten, ist in diesem Song aber der als Intro einmal angeschlagene Akkord. Wenn Du ihn hörst, weisst Du sofort welcher Song jetzt kommt.
Ein Sound, der die Musikerwelt bewegt hat! Die zahllosen über ihn ausgebreiteten Theorien und Publikationen können wohl als rocktheoretische Entsprechung, zu den bibliothekenfüllenden Diskussionen der Klassikwelt über Wagners "Tristanakkord" gelten. z.B: http://www.beatlesbible.com/features/hard-days-night-chord/ Der Akkord wird verschieden gedeutet, mir erscheint am plausibelsten: I7sus4/5 .
sus4, und 7sus4 Akkorde sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Rocksounds seit den 60er Jahren und wurden auch z.B: von Keith Richard als typischer Sound in die Klangpallette der Stones integriert. Ein weiteres Paradebeispiel ist Pete Townshends Gitarrenarbeit bei The Who, auch der Sound von Pink Floyd is davon geprägt.
Ein weiteres Intro mit einem 7sus4 ist bei Venus, ein Titel von Shocking Blue aus dem Jahr 1968, zu hören, das vielen im Ohr sein dürfte. Hier klingt das sehr nach einer rhythmisierten Kopie von Hard days night, es ist dennoch fast alles was uns heute noch erwähnenswert erscheint wenn es um die Musik von Shocking Blue geht...
Generationen von Soundmaniacs zerfetzten sich die Ohren um auf das besondere Geheimnis des Hard Days Night's Akkordes zu kommen, denn ein einfach angeschlagener 7sus4 reicht nicht aus um den Sound zu kopieren, auch nicht wenn die Quinte im Baß liegt. Das liegt an der ganz bestimmten Überlagerung von 12string E-git. 6String-akgit, Bass und Klavier, die jeweils ein anderes Voicing beisteuern. Diese spezielle Überlagerung wurde dann von den Maniacs jahrelang analysiert...

7sus4 - Ein wichtiger Rocksound der 60' 70' .

Hard Days Night Changes

intro
I7sus4
Vers 12Bar Blues
I IV / I / bVII / I /
I IV / I / bVII / I /
IV / V / I IV / I /
chorus
IIIm / VIm / IIIm / VIm /
I /VIm /IV / V /
 
Ja klar, aber die Beatles hatten wir ja schon "unter der Lupe".

Die eben genannten sus-Akkorde empfinde ich auch als wichtig, ganz exzessiv werden sie bei Andy Summers von The Police ab Ende der 70er verwendet. In den Akkordfolgen von Police wimmelt es geradezu von sus4, sus2 und add9 Akkorden.
Da es in der Band vor dem Synchronicity-Album keinen bemerkenswerten Keyboard-Einsatz gab, lässt sich alles an den Gitarrenakkorden und Basstönen abhören/lesen. Ich konnte The Police bei ihrer (höchstwahrscheinlich) allerletzten Tour 2007 noch einmal erleben. Sie gingen auch da nur zu dritt in der Minimalbesetzung Gitarre, Bass/Vocals, Drums auf die Bühne und schufen ihre Musik, dass mir der Mund offen stehen blieb.

Ebenfalls als Meister der Rock-Harmonik empfinde ich Prince, in dessen Stücken erweiterte Akkorde der Normalfall sind.

Für Police wie Prince gilt allerdings, dass sie bereits zur "Next Generation" gehören. Wir sind doch noch bei den "Gründern" der Rockmusik?

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanter Thread! Mal zwei Kommentare zum A Hard Day's Night-Akkord:

- Welche Töne sind enthalten: Um die Frage zu beantworten bedarf es keiner verschwörungstheoretischen Geheimdienstabhandlung mit Computeranalyse etc., sondern ein einfaches Ohr. Jeder Musikstudent hört das PROBLEMLOS heraus. Die lange Liste an Akkordvorschlägen ist lächerlich. Insgesamt sieht es so aus, als wollte da jemand einen Hype erzeugen.

- Wie ist der Akkord zu deuten: Im o.g. Link werden verschiedene Akkorde genannt. gitwork nennt I7sus4/5. Diese sind zusammen mit Stufenbezeichnungen ALLE richtig. Denn Akkordnamen und Stufenbezeichnungen sagen nichts über die Funktion eines Akkordes aus, also den harmonischen Bezug außerhalb der einfachen Lokalisation in der Skala. Insofern greifen Argumente wie "für mich klingt es tonikal" o.ä., welche vermutlich ausschlaggebend für die verschiedenen Deutungen waren, nicht.

Und noch eine Frage: Kann mir jemand erklären, wo da eigentlich das Problem ist?
 
Es war damals eine völlig andere Zeit. Die Songs vorher waren i.d.R. nach drei Minuten zu Ende. Schon Hey Jude mit 7 Minuten war eine kleine Revolution. Und lange Songs mit immer den gleichen Riffs waren recht neu.

Klaus
Kurzer Zwischeneinwurf: Man denke noch an Dylan: Like a Rolling Stone.
Sowie The Pusher, von Steppenwolf, der den genannten Effekt von In A Gadda vorausnahm oder vorbereitete.
 
Hier kann man´s sehen -->

http://www.youtube.com/watch?v=l0V3dDSYfIs

harddaysnight.jpg

Hier greift Herr Lennon g c a f. Der Daumen stoppt wahrscheinlich nur die tiefe E Saite.
Das würde mit dem Interview übereinstimmen.
Q: Mr Harrison, what is the opening chord you used for A Hard Day's Night?
A: It is F with a G on top (on the 12-string), but you'll have to ask Paul about the bass note to get the proper story.

Meinte er da eine 12-saitige Gitarre? Das würde den klirrenden Sound erklären.





Und McCartney spielt, wenn überhaupt, ein D im Bass.

Summa Sumarum = Dm11 ohne None.
 

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