Gekrümmter Gitarrenhals = Bullshit?

  • Ersteller Stratspieler
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Hallo Leute,
was haben wir denn jetzt aus den 116 Antworten und der 1. Frage von "Stratspieler" gelernt?

Das die Einstellung einer E-Gitarre vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben ist und das auch
keiner strafrechtlich verfolgt wird, weil er seine Gitarre nicht nach der einen oder anderen
Philosphie eingestellt hat.

Das der Ursprungsautor "Stratspieler" sich eigentlich schon spätestens ab dem 33. Beitrag seine
Meinung gebildet hat oder nach wie vor keine allgemeingültige Antwort auf seine Frage gefunden hat.
Denn die gibt es nicht!

Die Einstellung der Krümmung oder keiner Krümmung des Gitarrenhalses und die Höhejustierung
der Stegbrücken, die Saitenlage und die Schwingung der Saiten beeinflussen. Bei gekrümmtem
Halsradius (z.B. Strat) ist die Saitenlage i.d.R. höher einzustellen als bei einem flachen Hals (z.B. Gibson),
damit es beim Ziehen der Saiten, besonders in den höhreren Lagen, nicht schnarrt oder die Schwingung
abreißt.

Wenn ich den Hals meiner Lieblingstrat konkav einstelle, weiß ich, dass ab dem 17. Bund (da sitzen
die ersten beiden Befestigungsschrauben des Halses) die Halskrümmung nicht mehr konkav verlaufen kann.
Es sei denn ich arbeite mit Unterlegscheiben um den Hals so zu biegen, dass auch die letzten 6/7 Bünde
kein Schnarren verursachen. Das reduziert haber wiederum die Übertragung der Resonanz vom Hals
auf den Body.

Ich stelle also meine Gitarrenhals leicht konkav ein und hätte eine optimal niedrige Saitenlage, bis
zum 17. Bund. Und weil die gezogenen Saiten ab dem 17/18. Bund dann beim ziehen an den
Bünden 19 bis 21/22 aufliegen werden, stelle ich die Stegbrücken so hoch ein, dass es innerhalb
dieser Bünde nicht schnarrt. Was aber wieder den Vorteil des konkaven Halses vom 1. - 17. Bund
zunichte macht.

Mein persönliches Fazit, was niemals Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat :
Meine Gitarrenhälse sind seit jeher schnurgerade. Die fehlende konkave Durchbiegung des Halses (vom
1. bis 17. Bund) korrigiere ich durch einen leicht erhöhten Winkel des Hals zum Body. Was dann ein
rechtwinkliges Dreieck ergibt.

dreieck.jpg

Schönes Restwochende,

P.S.Heute abend gehts auf die Kirmes und ich werde die Aspekte
so nach dem 10. Bier noch mal mit meinen Bandkollegen durchsprechen.
Ich werde euch morgen berichten, ab dem wievielten Bier wir zu einer
allgemeingültigen Regelung gekommen sind :)
 
Ich werde euch morgen berichten, ab dem wievielten Bier wir zu einer
allgemeingültigen Regelung gekommen sind :)
Wenn Du dazu dann im Stande bist. Leg schon mal die Paracetamol neben die Heia. ;)
 
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OT: Paracetamol bitte NUR bei Fieber nehmen! Wenn überhaupt. Ansonsten ist das Mittel der Wahl Ibuprofen! Aspirin auch lieber sein lassen, da Blut verdünnend.

; )
 
Wasser!! einfach nen Liter Wasser kippen!

Im Fall der Fälle übergibt man sich damit auch wesentlich lockerer von der Hand.... bzw. aus dem Hals :D

P.S.Heute abend gehts auf die Kirmes und ich werde die Aspekte
so nach dem 10. Bier noch mal mit meinen Bandkollegen durchsprechen.
Ich werde euch morgen berichten, ab dem wievielten Bier wir zu einer
allgemeingültigen Regelung gekommen sind :)

oh ja... so kommen mir auch immer die besten ideen ^^

Rock'n'Roll! :rock:
 
Noch einmal: Hier ist nichts abwertend gemeint - nur wird hier über eine Tatsache diskutiert - oder in Frage gestellt - die seit 70 Jahren im Gitarrenbau angewendet wird. Hunderte renomierte Gitarrenhersteller machen es so und schreiben es in den beigefügten Lektüren. Deswegen ist es für mich so sinnfrei, wie die Frage ob ein Rad rund sein muß!
Schönes Wochenende.

Das Argument "Das haben wir schließlich immer schon so gemacht!" ist aber wohl das denkbar schlechteste, das überhaupt existiert...
 
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da isser wieder, mein Lieblingssatz :D
 
Im Fall der Fälle übergibt man sich damit auch wesentlich lockerer von der Hand.... bzw. aus dem Hals :D


Ich vermute mal, damit dürften wir am Tiefpunkt… äh… Endpunkt dieses Threads angekommen sein. Wie wär's mit einem Nachfolge-Thread, z.B. "was ist die amtlich vorgeschriebene optimal niedrige Saitenlage"? :D
 
Och nö, wir haben bestimmt schon zwei Wochen keinen "Beeinflusst bei E-Gitarren das Korpusholz den Sound?"-Thread mehr gehabt. ;)
Mit Standardnummern wie
-Mahagoni klingt warm und boomy
-Ahorn hell und spritzig
-Linde ist nur was für Metaler
 
-Mahagoni klingt warm und boomy

Ist das nach einer Kryo-Behandlung eigentlich auch noch so? :evil:

Also, mal ganz im Ernst, ich fand es durchaus interessant in diesem Thread, und die zeichnerische Auseinandersetzung mit solchen Themen gibt mir dann auch immer wieder neue Erkenntnisse (auch wenn das vielleicht nur für mich neu gewesen sein mag). Also, zumindest ICH finde, für die Katz' war es nicht. Und die, die keine neuen Erkenntnisse haben wollten, haben zumindest ein bisschen emotionale Unterhaltung daraus ziehen können. Ob jetzt in amüsierter oder weniger amüsierter Weise. Und… wirklich gegessen ist das hier auch noch lange nicht… :D
 
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Ich vermute mal, damit dürften wir am Tiefpunkt… äh… Endpunkt dieses Threads angekommen sein. Wie wär's mit einem Nachfolge-Thread, z.B. "was ist die amtlich vorgeschriebene optimal niedrige Saitenlage"? :D

Da kennst Du mich aber schlecht :D .... im Rock'n'Roll gibts keinen Tiefpunkt, der nicht noch zu unterbieten ist :D

Außerdem sind das nur praktische Tipps für den nächsten Touralltag ;)
 
Da kennst Du mich aber schlecht :D .... im Rock'n'Roll gibts keinen Tiefpunkt, der nicht noch zu unterbieten ist :D

Ich sagte ja, es ist noch nicht vorbei… nun denn, in Erwartung weiterer Tiefpunkte verbleibe ich hiermit mit freundlichen Grüßen… Ihr Carbonhals-Astronaut :)
 
... nur wird hier über eine Tatsache diskutiert - oder in Frage gestellt - die seit 70 Jahren im Gitarrenbau angewendet wird. Hunderte renomierte Gitarrenhersteller machen es so und schreiben es in den beigefügten Lektüren. ...


Sollte man bei einer Gitarre häufiger tun. Die werden immer noch so gebaut wie vor 70 Jahren. Als ob jemand gleich von Anfang an den Volltreffer gelandet hätte und jede Weiterentwicklung somit überflüssig ist. Bei den traditionellen E-Gitarren sollte man noch viel mehr in Frage stellen. Angefangen bei den Sattelkerben bis hin zum Material selbst.
 
Urxtffff… ich glaube, manche Sachen will ich gar nicht wissen…
 
Sollte man bei einer Gitarre häufiger tun. Die werden immer noch so gebaut wie vor 70 Jahren. Als ob jemand gleich von Anfang an den Volltreffer gelandet hätte und jede Weiterentwicklung somit überflüssig ist. Bei den traditionellen E-Gitarren sollte man noch viel mehr in Frage stellen. Angefangen bei den Sattelkerben bis hin zum Material selbst.

Das hat Nichts mit einer Weiterentwicklung zu tun, sondern mit Physik. Die Saiten schwingen seit 100 Jahren genau so wie heute.
Und genau deshalb ist es nach wie vor so, das ein Gitarrenhals ganz leichten Bow haben soll, wenn bei einer flachen Saitenlage kein Schnarren auftreten soll. Auch der Einwand, das bei einem gebogenen Hals ab der Stelle wo der Halsstab nicht mehr arbeitet (einige) dann die Saiten aufschlagen ist nicht richtig, weil dort der Winkel zur Brücke (Reitern) größer ist als an den Bünden vorher, und die "Restsaite" kürzer ist als vorher - damit auch nicht so weit schwingt....Bei Akustik Gitarren, die etwas dickere Saiten haben, und stärker ausschwingen, werden teilweise die Griffbretter
wieder etwas nach unten bearbeitet. Kann man von der Seite sehen. Viele halten das für einen Qualitätsmangel - ich nicht.
 
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Auch der Einwand, das bei einem gebogenen Hals ab der Stelle wo der Halsstab nicht mehr arbeitet (einige) dann die Saiten aufschlagen ist nicht richtig, weil dort der Winkel zur Brücke (Reitern) größer ist als an den Bünden vorher, und die "Restsaite" kürzer ist als vorher - damit auch nicht so weit schwingt....

Murle,

ich verstehe ja, dass du von deinen lieb gewordenen Erkenntnissen nicht abrücken möchtest, aber - auch wenn das Wort hier nicht gern gesehen ist - die LOGIK sagt, das kann so nicht stimmen. Die letzten 10 oder 15 cm eines gekrümmten und geraden Halses verlaufen in identischem Winkel zur Brücke, nur vorher macht die Krümmung einen Unterschied. Jetzt ist die Brücke aber beim gekrümmten Hals viel tiefer gelegt, in eine Position, die beim geraden Hals nie funktionieren würde. Wenn aber die Hälse auf die letzten Zentimeter identisch ankommen, wie soll dann die tiefergelegte Brücke KEIN Problem sein? Ja, die Saiten schwingen weniger weit aus da oben. Dafür sind aber auch die Bund-Abstände wesentlich geringer, d.h. die Saite hat weniger Distanz, innerhalb derer sie ansteigen kann. Ich denke, aus den Zeichnungen hat sich ganz klar die "Waage" ergeben, mit Vorteilen links für den gekrümmten, und Vorteilen rechts für den geraden Hals.

Das "nach unten Bearbeiten" an Akustikgitarren mag auch deshalb notwendig sein, weil man da keine höhenverstellbare Brücke hat, aber einen gekrümmten Hals, und SO diesen Nachteil Richtung Brücke wieder ausgleichen muss. Warum sonst sollte das nötig sein? Nur die Saitendicke reicht mir da als Begründung nicht.

Bernd
 
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Das hat Nichts mit einer Weiterentwicklung zu tun, sondern mit Physik. Die Saiten schwingen seit 100 Jahren genau so wie heute. ...

Und die Hummel fliegt heute genauso wie vor 100 Jahren. Nur kann man es sich erst seit relativ kurzer Zeit erklären warum das so ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
die LOGIK sagt, das kann so nicht stimmen.
so einfach ist es leider nicht. Entwicklungstechnisch gesehen, ist das gerade Halsprofil die
Vorstufe des Profils mit Einsenkung der Längsachse. Ein Motor in einem Flugmodell wird auch mit Sturz und Zug eingebaut. ;) Die Liste von diesen geschichtlichen Phänomenen lässt sich beliebig fortsetzen. Wenn du die Perfektion anstrebst, wirst du sehr schnell merken dass Naturgesetze dir einen Strich durch die Rechnung machen. ;)
Das ist auch der Grund warum mich dieses Thema eher amüsiert.
 
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so einfach ist es leider nicht. Entwicklungstechnisch gesehen, ist das gerade Halsprofil die
Vorstufe des Profils mit Einsenkung der Längsachse. Ein Motor in einem Flugmodell wird auch mit Sturz und Zug eingebaut. ;) Die Liste von diesen geschichtlichen Phänomenen lässt sich beliebig fortsetzen. Wenn du die Perfektion anstrebst, wirst du sehr schnell merken dass Naturgesetze dir einen Strich durch die Rechnung machen. ;)
Das ist auch der Grund warum mich dieses Thema eher amüsiert.

Da musste ich jetzt erstmal googeln, um Sturz und Zug zu verstehen, und im ersten Artikel, den ich finde, steht dann:

Die Profilsehne ist also vorne "angestellt", also höher als hinten. Das ist ein Relikt aus der Zeit, als die Motoren noch ziemlich
schwach waren und man durch geringe Geschwindigkeiten noch einen hohen Anstellwinkel bzw. Einstellwinkel der Trag-
fläche zur Rumpfachse haben mußte, damit man überhaupt Auftrieb hatte. Mit den modernen Antrieben ist der notwendige
EW geringer. Man denke nur an die Shockys mit "ebene Platte" als Profil ohne EWD und Motorsturz 0°!

Genauso kann ich mir gut vorstellen, dass die ersten Gitarrenhälse halt einfach krumm waren, weil der Saitenzug das so bewirkte. Was ich hier zu verstehen versuche, ist das von dir angesprochene Naturgesetz, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht der Logik widerspricht.
 
Ich wollte zu diesem Themea nicht mehr posten - aber es geht scheinbar nicht: Alle Hersteller sind zu doof! So, oder ähnlich müßte dann hier das Thema sein? Ich glaube zunächst auch nicht alles, was ich in Fachbüchern lese, oder mir andere erzählen. Doch nach mehr als tausend eingestellten Gitarren (Hälsen) - ja, ich wiederhole mich! - habe ich den Versuch aufgegeben, eine flache Saitenlage mit einem geraden Hals zu bekommen. Warum bitte ist das so? Weil einige tausend Hersteller, Gitaristen, Gitarrenbauer oder Fachleute es falsch machen? Nur weil hier einige die Pysik auf den Kopf stellen wollen? Sorry, aber da kann ich nur den Kopf schütteln. Bei einem wirklich geraden Hals (das habe ich gestern versucht und darüber auch gepostet), und einer Saitenlage von 1,6 über dem 12. Bund (Standard bei Fendermensur) ist ein schnarrfreies spielen nicht möglich! Versucht es doch selbst!!! Die gedrückte Saite schlägt auf dem nächsten Bund auf, bei normal gezupfter Saite. Bei einer kürzeren Mensur mit einer mittleren Saitenlage mag das gelegentlich funktionieren, aber auch nur bedingt.
Und nun mache ich Wochenende.

- - - Aktualisiert - - -

Und die Hummel fliegt heute genauso wie vor 100 Jahren. Nur kann man es sich erst seit relativ kurzer Zeit erklären warum das so ist.

Und Du bist sicher, das die Erde wirklich keine Scheibe ist? Langsam reicht es.
 
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