Shakuhachi / sonst. jap Instrumente

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Hey guys,


gibt es Leute hier, die des Shakuhachi etc. mächtig sind?
Würde mich gerne mit Ebendenen austauschen. Oder Leuten, die Leute kennen, also immer raus mit euren Netzwerken! :D
 
Eigenschaft
 
Hi,

tät mich auch interessieren. Hab mir eine Shakuhachi vom T-Laden zugelegt. War keine Anleitung dabei. Bin so am rumprobieren.
Hat 8 Grifflöcher, nicht nur 5 wie die traditionellen, auch das Mundstück ist anders: geschlossen, nur oben ein Spalt zum Hinein- bzw. Darüberblasen.
Der tiefste Ton ist C (den krieg ich bis jetzt nur eine Oktav höher raus).
 
zur Aktualisierung:
Hab die "Shakuhachi" von Thomann durch feilen am Mundstück spielbarer gemacht, jetzt gehen auch die tiefen Töne. Anscheinend hat T. erkannt, dass der Artikel problematisch war und hat ihn inzwischen aus dem Angebot genommen. Trotz allem: der Klang ist schon etwas ganz Besonderes, da kommt eine Quenacho nicht ran. Die acht Grifflöcher sind ja praktisch für viele (leider nicht alle) Halbtöne, aber das Griffsystem ist natürlich wieder völlig anders als bei allen anderen Flöten. (Töne: C, D, Es, E, F, G, As, A, B, H, leider ist das Fis in der unteren Oktave und das Cis in beiden Oktaven kaum herzukriegen, d.h. bestimmte Tonarten nach westlichem System gehen praktisch nicht).
 
Bin jetzt erst dahinter gekommen, dass die sog. "Shakuhachi" von Thomann keine Variante der Shakuhachi ist, sondern in Wirklichkeit eine chinesische Xiao , das ist eine Bambusflöte von ähnlichem Aussehen (auch mit Wurzelende), aber eben doch etwas anderes.
Der Name "Shakuhachi" ist zu einer Art Sammelbegriff für fernöstliche Flöten geworden.
 
Die klassische Shakuhachi wird in folgenden Buch gelehrt....
[h=1]Shakuhachi: Der Kinko-Stil. Einführung und Schulung, Marwan Hassan, ISBN-13: 978-3833446962[/h]
 
Ich bewundere alle Leute, die imstande sind auf einem Shakuhachi zu spielen. Ich habe ein Mal im japanischen Kulturinstitut in Wien einen Gratisworkshop besucht. Da mir der Klang sehr gut gefällt, wollte ich mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen. Es wurde allerdings ein Alptraum, denn in der Dreiviertelstunde habe vielleicht zwei Mal einen Klang rausgekriegt. Eine gute Sache hatte das Ganze allerdings: ich hatte zu der Zeit gerade angefangen Altblockflöte zu lernen und freute wie einfach das im Vergleich zur Shakuhachi ist.
Aber jeden, der in der Hinsicht mehr Begabung hat als ich, kann ich es nur empfehlen. Es ist ein faszinierendes Instrument!
 
Mich interessieren solche archaischen Instrumente. - Die sehen so einfach aus, aber nur mit der richtigen Technik kommt ein Ton raus. Beim Didgeridoo ist es ja anfangs auch nicht einfach...
Als Kind hatte ich Blockflöte gelernt. Aber verglichen mit solchen Flöten kein Vergleich...
Ich bin auf die Shakuhachi Flöte gestossen, als ich vergeblich Anleitungen für eine afrikanische Fulani Flöte (Tambin) gesucht hatte. (Die Fulani Flöte habe ich direkt in Afrika aus Neugier bestellt.)
Für Bambusflöten gibt es Bauanleitungen und Spielanleitungen, das hat meine Experimentierfreude geweckt...
 
Hallo,
meine Shakuhachi mit 5 Grifflöchern hat in der unteren Oktave die Töne d' f' g' a' c' und darüber d'', dis''(offenes Daumenloch), f'', g'', a'', b''(etwas tief), c''', d''', dis''', d''', e''' und noch mehr Überblastöne, die ich noch nicht so genau weiß. Das ist die Tonleiter ohne die Töne mit nur teilweise geschlossenen Grifflöchern.

Meine Frage: Deckt sich das mit euren Shakuhachis (wenn sie in d gestimmt sind, oder mit den entsprechenden Tönen bei anders gestimmten Shakuhachis)?

Aus dem Buch von Marwan Hassan über den Kinko-Stil habe ich die Aussage: "Stimmt das Go Na Hi nicht mit dem Kan-Ro überein, ist die Shakuhachi nicht aus guten Händen" (gemeint ist: Stimmt der Ton, bei dem alle Löcher offen sind, nicht mit dem um eine Oktave überblasenen Grundton überein, ist es ein schlechtes Instrument).
Bei meiner Shakuhachi beträgt der Unterschied einen Halbton. Habe ich also ein minderwertiges Instrument?

Ich würde gerne etwas darüber erfahren.
 
Nachdem niemand was beiträgt, aktualisiere ich nach jetzigem Kenntnisstand:
Der Vergleich mit einer standardisierten Kunststoff-Shakuhachi (Shakuhachi Yuu) mit 7 Grifflöchern hat ergeben:
Auf der Yuu sind in den beiden unteren Oktaven alle Halbtöne durch (Gabel-)griffe spielbar. Problematisch ist oben wie unten das e, das muss mit dem Ansatz hochgedrückt werden.
Es sind also 9 Töne mehr, davon gehen 3 allein auf die Bauweise mit weiterem Rohrdurchmesser zurück (die oben beschriebene Shakuhachi hat oben 1,7cm und unten 1,9 cm Innendurchmesser, die Yuu hat oben 2,15 und unten 1,7cm, offenbar macht das eben einen wichtigen Qualitätsunterschied), 6 zusätzliche Töne sind durch die beiden zusätzlichen Grifflöcher (es und b) dazugekommen.
Zu Go-Na-Hi und Kan-Ro: bei der Yuu stimmen sie überein.
Es ist also tatsächlich keine vollwertige Shakuhachi, die mir da für fast 100 Euro verkauft wurde.
...falls jemand das liest, der sich eine zulegen möchte. Ich bin auch bereit, auf Anfrage die Namen des Verkäufers zu nennen.
 
Wenn jemand vor hat, sich eine Shakuhachi zuzulegen und zu spielen, würde ich erst zu einer südamerikanischen Quena (Kena) aus Bolivien, Peru oder Chile (u.a. südam. Ländern) oder zur "Educci-Flöte" (deutsche Quena mit anderer Griffweise) raten, um das Anblasen von Kerbflöten (= ohne Windkanal, nur mit Ablaskerbe) zu üben. Auf Quenas (oder den tieferen Quenachos) tut man sich leichter, als bei Shakuhachis. Shakuhachis haben eine mehr oder weniger gerade (odernur leicht eingekerbte) Anblaskante, Quenas eine runde und manchmal auch eine rechteckige (gerade) Kerbe. Durch die "Seitenwände" der Kerbe ist es einfacher, den Luftstrom mit den Lippen in die richtige Richtung - auf das "Labium" (Anblaskante) zu richten. Da der Windkanal (wie bei einer Blockflöte oder Tin Whistle) fehlt, muss diesser durch die Lippen geformt werden. Dazu müssen die Lippen möglichst gut gespannt werden, damit ein sauberer, sicherer und klarer Ton (ohne Rauschen, das durch die Unebenheiten der ungespannten Lippen entsteht) entstehen kann.

Diese "Führung" des Luftstroms durch die Seitenwände der Kerben bei den Quenas fehlt bei den Shakuhachis - daher trifft man die Anblaskante anfangs nicht so leicht. Hinzu kommt die größere Länge und der höhere Durchmesser der Shakuhachi, weshalb man mehr Luft benötigt.
Da Anfänger zunächst kaum einen Ton heraus bekommen (oft daneben blasen), wird es oft vorkommen, dass es ihnen schwindelig wird: Lieber kurz üben und dann Pause machen (nicht, dass jemand dann umkippt)! (Das gleiche gilt für das Panflöteüben!)

Beim Kauf einer Quena würde ich aber mehrere testen (im Musikgeschäft oder auch in Eine-Welt-Läden oder bei Verkaufständen südamerikanischer Gruppen): Bei manchen Kerben (Quenas) tut man sich leichter, bei anderen weniger - das ist bei jedem anders!

Ach ja, die Bohrung/Öffnung der Quena oben (bei der Kerbe) muss mit dem Kinn unter der Unterlippe gut verschlossen werden, da der Ton nicht stimmt und auch schwerer zu erzeugen ist.

Eine gute Anleitung ist hier (leider nur in Spanisch!):http://www.youtube.com/watch?v=q8eoH7ijts0
Die meisten meiner Quenas habe ich von bolivianischen Freunden der Gruppen AYOPAYAMANTA und SACAMBAYA (einige Mitglieder der Gruppen bauen sie selbst) - Videos von ihnen gibt es bei YouTube. So gut spielen (bis zu 3 Oktaven) wie sie werde ich wohl nicht mehr lernen!
 
Dazu müssen die Lippen möglichst gut gespannt werden, damit ein sauberer, sicherer und klarer Ton (ohne Rauschen, das durch die Unebenheiten der ungespannten Lippen entsteht) entstehen kann.
Es ist ja gut, wenn man Töne ohne Rauschen spielen kann, - aber ist es nicht gerade ein Merkmal der japanischen Shakuhachi-Musik, dass es manchmal ganz gehörig rauscht? Ich denke, dass jemand, der europäisch-rauschfrei und classisch-clean spielen möchte, lieber gar nicht erst mit der Shakuhachi anfangen sollte.

PS: Warum dieser Thread unter Blockflöten steht, ist mir etwas
schleierhaft. Kerbflöten haben eben gerade keinen Block. Sie sind Längsflöten, das ist alles, was sie mit den Blockflöten gemeinsam haben.
 
Das Problem bei Kerbflöten (Shakuhchi, Quena usw.) ist, dass man die Lippen quasi zum (fehlenden) Windkanal "formen" muss, da nur so der Luftstrom auf die Kerbe ("Labium") gerichtet werden kann, die den Luftstrom teil, wodurch der Ton entsteht.
Eine neue "Schnabelflöte" ist die pentatonisch gestimmte Erdklangflöte http://www.erdklang.ch./ - sie ist eine Zwischenform der Blockflöte und der Native American Flute (NAF): Es gibt einen Windkanal, aber keine eingesetzten Block (wie bei der Blockflöte), sondern einen aufgesetzten Block. Klanglich liegt sie zwischen der NAF und der Shakuhachi (leicht rauschig) - hier http://www.huber-music.ch/cms/index.php?id=234 gut zu hören.
Das ist eine Alternative für Flötenspieler, denen zwar der Klang der Shakuhachi gefällt, aber Schwierigkeiten mit dem Anblasen haben.
Der Tonraum (und auch die meisten Griffe) entspricht weitgehend der NAF, siehe Grifftabelle: http://www.huber-music.ch/cms/fileadmin/bilder/PDF_Dateien/Erdklangfloeten-Grifftabelle-1.pdf
 
Das Problem bei Kerbflöten (Shakuhchi, Quena usw.) ist, dass man die Lippen quasi zum (fehlenden) Windkanal "formen" muss,
Mag sein, dass das ein Problem ist und mehr Übung erfordert,
aber durch diese Bauweise hat man auch mehr Freiheit den Ton selbst mit dem Ansatz und der Luft zu gestalten. Das reizvolle besonders an der Shakuhachi ist ja gerade die Vielfalt der Klangfarben, eine riesige Bandbreite in der Intonation und Artikulation.
 
Mag sein, dass das ein Problem ist und mehr Übung erfordert,
aber durch diese Bauweise hat man auch mehr Freiheit den Ton selbst mit dem Ansatz und der Luft zu gestalten. Das reizvolle besonders an der Shakuhachi ist ja gerade die Vielfalt der Klangfarben, eine riesige Bandbreite in der Intonation und Artikulation.

Da stimmte ich dir voll zu! Das ist auch ein Vorteil bei Querflöten. Ich wollte egentlich nur sagen, dass sich viele dabei schwer tun, die evtl. für Alternativen dankbar sind, die nicht so schwierig zu spielen sind (mit Abstrichen bei den Variationen der Klangfarben). Da ich mir öfters mal Flöten baue (Kerbflöten, Indianerflöten, Blockflöten, Panflöten, Okarinas) und auch immer wieder mal etwas neues versuche, finde ich die verschiedenen Klänge, die vor allem durch unterschiedliche Bauart und unterschiedliches Material entstehen, sehr spannend. Zurzeit habe ich einige mit der Kreissäge hergestellten Rohlinge für "eckige" Flöten (ähnlich der Okarina-/Flötenregister-Pfeifen von Kirchenorgeln). Zwei kleine pentatonische (Sopran-)Flöten habe ich schon fertig gestellt: eine aus Buchenholz und eine aus Fichtenholz. Die Buchenholzflöte hat einen feinen, klaren Klang, die aus Fichtenholz einen sehr rauschigen Klang (erinnert etwas an südamerikanische Sikus). Beide Flöten haben ihren besonderen Reiz.

blockarina

-
 
Zwischenfrage @ blockarina
Mit welchem Werkzeug arbeitest Du die Holzflöten aus? (z.B. die Innenbohrung).
Da ich diesen Thread nicht "sprengen" will, schlage ich eine Antwort mit Verweis auf einen neuen Thread vor.

Viele Grüße
Lisa
 
(ich kenne mich hier noch nicht so aus! Deshalb antworte ich direkt hier!)

@Lisa

Dann werde ich mal mein kleines Geheimnis verraten: Ich säge aus einer dickernen Holzplatte (z.B. 27 mm dick) mit der Kreissäge zwei L-förmige Stücke, die ich später mit einem wasserfesten Kleber verleime. So entsteht ein quadratischer Querschnitt/eine quadratische "Bohrung" ;-)
Vor dem Verleimen werden die Teile bearbeitet, z.B. innen schleifen, einen quadratischen Block und das Labium herstellen (ist einfacher, als es nach dem Verleimen zu machen; beim Typ einer Indianerflöte (NAF) werden die entsprechenden Teile vorbereitet und evtl. schon eingeleimt. NACH dem Verleimen der 2 L-förmigen Seitenteile und der sonstigen Teile öle ich innen (evtl. auch außen) mit einem selbstgemischten Holzöl mit einem Wollflötenputzer oder einem Schwämmchen usw.
Ich verarbeite (zum Testen) auch Ebenholz (z.B. für den Block oder das Labium) oder Plexiglas. ;-) Damit die Flöte besser zu greifen ist, runde ich die Ecken dann noch ab.

Ich versuche mal einige Fotos hochzuladen (das dicke Teil ist eine Orgelpfeife, die Flöte aus dem hellen Fichtenholz ist eine NAF, die aus Buchenholz ist eine Blockflöte:
Quadratflöten 2013 001.jpgQuadratflöten 2013 003.jpgQuadratflöten 2013 002.jpgQuadratflöten 2013 005.jpg

blockarina
 

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