Habe nur etwas quer gelesen, deshalb auch nur meine Ansicht zu ein paar Punkten:
Wie singt man laut?
Diese Frage darf man sich meiner Ansicht nach gar nicht stellen, weil dann die Gefahr, dass das Ganze in ein GedrĂŒcke/GebrĂŒlle ausartet riesig ist! Mit der LautstĂ€rke ist es Ă€hnlich wie mit dem Vibrato: kommt ganz von selber, wenn die Stimme einen gewissen Ausbildungsgrad erreicht hat! Also nie gewollt lauter singen wollen, als es die momentane Stimme grad zulĂ€sst! Ich z.B. hatte nie den Fokus auf "laut" gelegt und dann nicht mal wirklich gemerkt, dass meine Stimme trotzdem immer lauter und lauter wurde. Erst, als wenn ich ĂŒbte (im 3. Stock bei selbstverstĂ€ndlich geschlossenem Fenster) die Leute die unten am Haus durchgingen mir sagten "hast du wieder die Arie xy" gesungen, wurde mir die erhöhte LautstĂ€rke bewusst. Und mittlerweile höre man mich sogar bis zur Strasse, obwohl zwischen unserem Haus und dieser noch der grosser Garten des NachbargrundstĂŒckes liegt. Ist ganz sicher nicht mein Ziel, das ganze Quartier zu beschallen, aber lĂ€sst sich, zumindest wenn man dann mal so richtig aufdreht, halt nicht mehr vermeiden.
Die LautstĂ€rke kommt ĂŒbrigens meiner Ansicht nach aus: 1. der vollen Ausnutzung der Resonanzen 2. einer körperlichen (und damit meine ich nicht die Kehle!) Hochleistung (
@broeschies: finde schon, dass es mit Hochleistungssport vergleichbar ist) und 3. dem vollkommenen emotionalen Aufgehen im StĂŒck (sofern die Emotin LautstĂ€rke verlangt); hier allerdings Vorsicht: zu viel Emotion bei noch zu wenig fortgeschrittener Technik kann auch nach hinten losgehen und zum unschönen BrĂŒllen verfĂŒhren
Zu den "abgesungenen" Opernstars:
Klar, die gibt es. Auch ganz tolle SĂ€nger sind vor Technik-Fehlern nicht gefeit. Und auch bei guter Technik kann durch sehr (zu) grosse Belastung die Stimme leiden. Und sicher ist auch die Dunkelziffer recht hoch (nicht jeder gibt eine Stimmkrise zu). Aber, was man nicht vergessen darf: gerade die Weltstars sind auch sonst immensen Belastungen ausgesetzt: 1. sie haben oft extrem viele Engagements (v.a. wenn sie erst im Kommen sind und sich ev. noch nicht trauen, Super-Angebote abzulehnen); 2. sie jetten durch die ganze Welt: heute Met, morgen Scala, ĂŒbermorgen Salzburg: dass das den Körper generell belastet, und damit auch fĂŒr die Stimme nicht unbedingt die erholsamste Sache ist, ist offensichtlich; 3. sie sind lange Zeit von ihren Familien/Freunden getrennt, hocken nach den glanzvollen Auftritten alleine im Hotelzimmer: aus SĂ€ngerbiografien weiss ich, dass sie das als psychisch oft sehr belastend finden, also auch nicht optimal fĂŒr die Stimme.
So gesehen, sind Stimmkrisen bei den Stars nicht mehr so verwunderlich! Andererseits weiss ich aber auch von vielen, nicht ganz so weltstarmÀssigen SÀngern, die ganz gut und ohne grössere Krisen durch ihre Karriere als OpernsÀnger kommen.
Und dass man generell auf seine Stimme achten sollte: klar, mache ich ja sogar als kleine HobbysÀngerin

Nicht rauchen und wenig Alkohol natĂŒrlich ohnehin! Aber auch, zumindest vor Solo-Auftritten (bei Chorauftritten muss ich zu meiner Schande gestehen, bin ich manchmal etwas weniger konsequent), genug Schlaf und am Vortag möglichst wenig sprechen. Und in ErkĂ€ltungs-/Grippezeit nach Möglichkeit vor Auftritten grosse Menschenmengen meiden: ja auch das versuche ich einzuhalten. Wobei ehrlich gesagt, eine ErkĂ€ltung kommt ja oft wann sie kommt, egal ob man grad zu hustenden, niesenden Personen Kontakt hatte oder nicht
