Auf den Spuren des Customshops...

LP1959
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Ich war neulich mal wieder beim hiesigen großen Musikalienhändler und habe mich durch Ca 25 Strats getestet weil ich irgendwie mal wieder Bock auf eine habe. Dabei ist mir erstmal aufgefallen das die vergleichsweise teuren American Standards und Deluxe/Pro/ect Modelle sich zwar irgendwie etwas Wertiger anfühlten aber der Hals bzw das Griffbrett vom spielgefühl meist unter den günstigeren Mexico Strats lag.
Um gleich von vorne herein die Kommentare über psyeudo Akustik und Marketing Beeinflussung im Sinne von weil es teurer ist muss es ja besser sein auszuschließen , möchte ich gleich sagen das die besten der Ca 25 Strats tatsächlich die Mexico Classics waren. 4 Stück dieser Modelle hatte ich auf dem Schoß und wovon 3 echt erstklassig Klängen. Super Resonant, kräftig und ausgewogen. Akustisch ohne Amp konnte keine der US Strats da mithalten.
Nur eine von den vier klang absolut tot und scheisse.

Warum nun der Thread Name? Und warum das Geschwafel um die anderen Gitarren?

Ich habe mich später noch mal in den Raum mit den Customshop Strats gewagt und als ich die erste Gitarre vom hacken nahm habe ich nur einen Akkord gespielt und das Teil sofort wieder weg gehangen weil es sowas von geil klang das ich Angst hatte mir vergeht die Lust am Gitarre spielen zu Hause.
Bin dann erstmal wieder raus und hab mich mit den anderen weiter beschäftigt. Hab dann aber noch mal die Muse gehabt und bin in den Raum und hab drei Customshop relic Strats gespielt und die Klangen Alle absolut überragend.
Ich gehe sogar soweit zu sagen das die ganzen US Strats , die dort im Laden hingen ( kann natürlich zufällig eine schlechte Auswahl gewesen sein ) wie billig Schund Gitarren gewirkt haben.
Komischer weise waren die einzigen Gitarren die da einigermaßen mithalten konnten die drei Mexico Classics.

Worauf ich aber hinaus möchte ist, das mir eine Gemeinsamkeit zwischen den Classics und den Customshop Gitarren aufgefallen ist.

Die Classics waren sehr leicht und hatten einen relativ kräftigen Hals. Die eine Classic die schlecht klang war relativ schwehr.
Die 3 Customshop relic Strats waren auch sehr leicht. Sogar noch spürbar leichter als die Mexico Classics und hatten ebenfalls einen sehr kräftigen Hals.

Da ist mir ein Video eingefallen das ich mal gesehen hab auf YouTube wo einer vom Customshop über die Holz Auswahl gesprochen hat und wie sie Hals und Korpus passend zu einander auswählen um eine ausgewogene Gitarre zu bauen.
Weiter habe ich mich online mal durch die Specs von vielen Customshop relic Strats durchgewühlt und mir ist aufgefallen das überdurchschnittlich viele dieser Gitarren einen selektierten Light Weight Alder Body mit einem kräftigen quatersawn Hals besitzen.

Ich bin mittlerweile schon fast davon überzeugt das es da doch ein Rezept geben muss um gute Gitarren zu bauen. Das auch dabei bessere und schlechtere bei heraus kommen ist klar aber ich glaube das die mittlerweile ihre Rezepte haben und damit die Gitarren bauen. Ich glaube schon fast, das Selektierte Hölzer bei denen gar nicht unbedingt heißt das das Holz an sich besonders oder selektiert ist sondern einfach selektiert in dem Sinne das Hals und Body zusammen passen.
Deswegen auch der Thread Titel auf den Spuren des Customshops. Ich trage hier mal alle wichtigen Punkte zusammen die mir bis jetzt aufgefallen ( oder irgendwo zu lesen/hören waren ) sind bei Customshop Gitarren.
Ich freue mich über jede Erfahrung eurerseits die ergänzend oder auch gegenperspektivisch ist. Alles in allem soll der Thread wie eine guidline für einen Bau einer erstklassigen Gitarre ( Stratocaster ) sein. Oder einfach als Information warum Wahlmöglichkeit eine besser klingt als eine andere.

1. Holz
Zum Holz gibt es sicher etliches zu schreiben und viele verschiedene Kombinationen. Grundsätzlich habe ich bis jetzt herausgefunden das die wohl vielversprechendsten Kombinationen bei einer Erlen Strat folgende sind:

a) extra leichter 2teiliger Erlen Korpus mit einem etwas kräftigeren quatersawn Maple neck, Halsdicke Ca 1.-12.Bund: 0.875 - 0.950
Der leichte Korpus hat wohl die Tendenz weich und teilweise mulmig zu klingen und der kräftige sehr steife quatersawn Hals eher höhenreicher und hart was zusammen wohl gut passt.

b) ein Mittel schwehrer Erlen Korpus mit einem etwas dünneren normal geschnittenen Hals. Hier klingt der Hals wohl tendenziell etwas weicher und der Korpus härter.

Zum Body fiehl mir noch auf das die Erle die in Customshop Gitarren Verwendung findet meist sehr ausgeprägt gemasert ist mit großen breiten Ringen was oft gar nicht typisch nach Erle aussieht.
Die Hälse sind sehr gleichmäßig der Länge nach gestreift.


2. Lack bzw Finish

Hier gibt es natürlich etliche Meinungen für die meisten kommt sicher nur Nitro in frage. Grundsätzlich ist denke ich aber wichtig um so dünner und leichter das Finish desto besser. Also ganz Hauch dünne Lacke ( Nitro oder Poly ) oder Öl Finish ist alles machbar und Geschmack abhängig.


3. Hals Korpus Verbindung

Man liest und hört immer wieder vom Customshop wie wichtige die enge Passgenauigkeit der Hals Tasche ist für den Ton. Also der Hals muss sehr fest und passgenau sitzen. Lack ect sollte aus der Halstasche entfernt sein und das Holz gut aufeinander sitzen.

4. Mechaniken uns Sattel

Mechaniken nehmen nach allem was ich finden konnte nicht wirklich Einfluss auf den Ton , für die meisten wird es wohl eh auf die Vintage Mechaniken herauslaufen wenn es um Customshop Strats geht. Wo Mechaniken Vieleicht einen Unterschied machen können ist bei deadspots. Habe neulich gelesen das die zum Teil entstehen wenn der angeschlagene Ton den gleichen Frequenzgang hat wie der Hals und dadurch der Hals dem Ton die Energie raubt. Mit anderen Mechaniken kann der Hals mehr Masse oder weniger bekommen und dadurch einen anderen Frequenzgang. Damit habe ich mich aber noch nicht weiter beschäftigt.
Sättel sind Vintage Korrekt soweit ich weiß aus Nylon gewesen aber selbst im Customshop wo sonst ja alles so Vintage korrekt ist wird auch oft Knochen oder Knochen ähnliche Materialien verwendet.

5. Pickups

Hier könnte man alleine seitenweise schreiben und Philosophieren von Seymour Duncan über Amber, Wolfetone , kloppmann und wie sie nicht alle heißen . Wichtig ist nur das nicht jeder Pickup in jeder Gitarre gleich gut klingt auch hier spielen wieder die Frequenzen die die Korpus Hals Konstruktion hergibt eine Rolle in Verbindung mit dem Pickups. Habe sogar mal in einem Interview gelesen das die im Customshop zum Teil die Pickups darauf hin wickeln um Schwächen und Stärken der jeweiligen Gitarre auszugleichen. Obs stimmt können wir nur erahnen.

6. Tremolo

Das Tremolo soll Massiven Einfluss auf den Klang haben. Anhand meiner versuche bei gibson Bridges mit Druck Guss , Alu und Messing kann ich mir das gut vorstellen. Das Fenster True Vintage Tremolo kam bei vielen Test am besten Weg. In Foren ist meist das callaham Tremolo der Geheimtipp.
ABM 5050 sollte es auch tun da frender wohl bei denen bezieht sowohl als auch das Set genau gleich ist mit dem callaham. Callaham unterzieht dem Tremolo wohl noch mit einem cryotuning.
Wichtig es wird wohl oft mit Stahlblock geworben wovon viele aber auch nur aus einer Art Druck Guss stahl sind. Geschmiedeter stahl sollte hier die Wahl sein. Bein dem Callaham und abm Set, sowie teilweise auch bei dem Fender ( was mich weiter verstärkt in der Annahme das alles drei die selben sind ) gibt es einen geschmiedeten Stahlblock sowie einen geschmiedeten Messing Block, den man nach Bedarf und Vorliebe wechseln kann. Vintage korrekt ist natürlich stahl, klanglich wird von vielen aber Messing bevorzugt( unter anderem auch von John Cruz )

7. Elektrik

Hier gehen die Meinungen ja strak auseinander wenn es um Bauteile wie Kondensatoren Potis und Kabel geht. Sicherlich geht das meiste der elektronischen Teile sowie auch der ganze Rest um den wir uns hier kümmern im Band Gefüge bei einem Live Auftritt unter aber es gibt schon Unterschiede. Ich glaube nicht das es irgendwelche bumblebee Clone für 50€ sein müssen aber 5-10€ für ein paar Paper in Oil Kondensatoren können nicht schaden.
Ich denke gute Kabel die etwas Substanz haben sind auch besser wie klingeldraht. Aber auch hier scheiden sich die Geister.
Was ich aber in einem Piper Test gelesen habe ist das die Potis wohl einen sehr großen Tonalen Unterschied machen. Piper hatte Wohle eine sehr gute Customshop Strat und eine originale 60iger auf dem Tisch und hat unter den beiden Teile ausgetauscht und den Ton verglichen. Also zum Beispiel die Pickups der originalen in die Customshop und die anderen in die Originale usw.
Den größten Einfluss auf den Ton der Gitarren beim vertauschen der Teile, soll wohl das Tremolo gehabt haben sowie die Potis. Die alten Potis hatten wohl auch nicht mehr die original werte was ein Faktor sein sollte. Er hat dann wohl mit vielen Potis herum experimentiert um welche zu finden die ähnlich klingen. Seine erste Wahl waren wohl irgendwelche US göldo Potis. Ich denke es lohnt sich aber mit verschiedenen Potis zu experimentieren. Regel Kurve sowie wiederstandswert unterscheiden sich doch teilweise enorm. Habe bei meinen Gibsons viel experimentiert und bin momentan bei den Crazyparts TVT matched Set hängengeblieben. Die Kosten auch nicht mehr oder nur geringfügig als andere gute Potis.
Was und wie hier der frender Customshop verfährt weiß ich noch nicht da muss ich noch etwas nachforschen.

8. Pickguard

Eigentlich haben wir nun alles durch aber das Pickguard soll laut einiger auch klanglich etwas ausmachen. Ob nun Celluloid, Nylon oder stink normales Plastik wird wenn denn überhaupt nur Nuancen ausmachen. Das einzige was ich mir vorstellen könnte in wie fern ein Pickguard sich bemerkbar macht, ist das die Pickups ja darin verschraubt sind und sozusagen in dem Pickguard mit schwingen und je nach Material halt anders schwingen. Wer weiß. Diesen Punkt möchte ich erstmal so stehen lassen.


Fazit?!

Beachtet man all diese Punkte und kombiniert sie mit sauberer Verarbeitung und einem gutem Set up, bekommt man dann eine ebenbürtige Gitarre?!?
Oder ist es auch dann noch Glückssache?

Grundsätzlich bleibt dann ja nur noch der Faktor Holz. Bei den "Massen" an Customshop Gitarren die zur Zeit gefühlt hergestellt werden kann ich kaum noch an speziell und super lange abgelagertes Holz glauben.
Vieleicht Vermessen die die Bodys und Hälse irgendwie und schleifen anhand dessen die Korpusse oder Hälse jeweils besonders ab damit die Frequenzen passen?
Oder sie bearbeiten das Holz irgendwie das es schneller Knochen trocken ist?
Andere Aspekte kann ich mir nicht mehr zusammen Reimen.


Vieleicht starte ich mal so ein Bau Projekt. Freue mich aber über jegliche Beiträge zu diesem Thema hier im Thread ob kritisch oder helfend. Es gibt sicher noch andere Punkte die mir entgangen sind oder ich schlicht und einfach vergessen habe.
 
Eigenschaft
 
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Da gehen meine Erfahrungen in eine ziemlich ähnliche Richtung. American Standards liegen mir irgendwie nicht. Ich bin mit meiner Classic mehr als zufrieden. Die geb ich sicher nicht mehr her.

Vor allem nach dem die meisten Teile gegen pure vintage oder USA Vintage getauscht wurden liegt die Gitarre einiges über allen die ich bisher in unserem Laden hier angespielt habe (cs ausgenommen). Gut, so viele sind das nicht aber einige dann doch.
 
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Was für teile hast du getauscht?
Ich gehe mal von dem Tremolo aus und was noch? Und in wie fern hat es sich deiner Meinung nach ausgewirkt?
 
Tremolo ist eine Zusammenstellung, aus Pure vintage Federn, Fender Pat pend. Vintage Saitenreitern. Fender vintage Block und der normalen Mexiko Platte.

Tuner sind Fender True Vintage, und Pickups sind Customshop cs69.

Hier ein paar Bilder.

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Wie sich das ganze ausgewirkt hat ist schwer zu sagen. Ich hatte die Gitarre ziemlich frisch, somit will ich mich lieber zurück halten mit Äusserungen.

Naja, etwas ins Detail geht noch, die nun genannten Dinge sind einfach zu erkennen:

Die Tuner sind etwas leichtgängigen als die originalen Mexiko Vintage. Fühlen sich deutlich hochwertiger an, alles flutscht schön sanft, ohne jede Unwucht.

Die Reiter sind kürzer als die originalen, bieten auch mehr Auflagefläche für die Saiten. Sieht man auf den Bildern.

Das tremolo verhält sich im Einsatz komplett anders, da nun 5 Federn, die weicher sind als die Standard, drin sind. Schwer zu beschreiben, fühlt sich einfach weicher und leichtgängiger an.

Zum Sound kann ich echt nix sagen, dazu hatte ich die Gitarre wieb gesgt zu kurz.

Das Spielgefühl ist jedenfalls butterweich, wie bei keiner meiner anderen Gitarren.

Für mich hat sich das ganze gelohnt, hab viel gelernt beim Schrauben, Spaß hat's gemacht und die Strat ist mir schon ziemlich dadurch ans Herz gewachsen. Nettes Teil,.und absolut verstimmungsfrei (wirklich).

IMG_20150310_204039.jpg
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I
 

Bzgl. der Classic Strats ist es das, was ich hier in diesem Forum gebetsmühlenartig gepredigt habe:

- Suche eine Classic mit gutem Primärsound aus, (nicht einfach so eine nehmen, die einem gerade über den Weg läuft, denn auch hier gibt es, wie bei allen Strats, Gurken!)

- baue testweise (muss nicht zwanggsläufig zu einem besseren Ergebnis führen!) einen Stahlblock ein

- lasse sie neu bundieren bzw. abrichten, denn die Werksabrichtung kann aufgrund der kurzen, vorgegebenen Zusammenkloppzeiten im Werk zwangsläufig nur Nullachtfuffzehn sein, aber nie richtig gut (!)

- suche passende Pickups, jenachdem, ob Du daheim im stillen Kämmerlein oder im Bandgefüge damit fiedelst (eigene Erfahrung (!): Kloppmanns sind daheim geil ohne Ende, können in einer Classic-Rockband aber auch mal untergehen)

und Du hast eine verdammt gute, wirklich klassische (!!!) Basis ohne modernen Schnickschnack.

Zum Holz:

Ich weiß es nicht. Nur soviel zu Korpi vielleicht: Ich habe zwei baugleiche, ausgesuchte Classic 60s, gleiches Baujahr 2009. Gleiche Hardware, bis vor kurzem auch gleiche Pickups, gleiche Einstellungen. Und dennoch schwingt die eine spürbar besser, vibriert regelrecht bei bestimmten Tönen, was die andere nicht macht. Federn gegeneinander getauscht, etc - kein Unterschied. Das Vibrieren und schwirren = Anregen der Federn bleibt bei einer Gitarre, es wandert nicht mit. Und weißt Du, bei welcher Gitarre? Bei derjenigen von den beiden, wo der Korpus NICHT aus zwei Teilen gefertigt ist und sunburst lackiert ist. Sondern bei der, wo der Korpus CAR deckend lackiert ist, aber aus 5 (in Worten: fünf (!)) Teilen besteht. Die klingt sowas von geil, da kommt die andere in ihrem Primärsound nicht richtig mit, sie nähert sich, ist nahe dran, aber sie schafft es dennoch nicht. Seinerzeit, als ich das noch nicht so verinnerlicht hatte, hatte ich diesen CAR-Korpus gegen einen richtig edlen, teuren vom George Forster ausgetauscht - negativ. Das schöne Vibrieren war weg, der Ton war irgendwie tot, dieses komplexe ÜÜÜ im Ton war weg, der Strat-Twang, der Nöck, all diese immer wieder schon reflexhaft genannten Dinge waren spürbar weniger. Also wieder rückgebaut und den Edel-Korpus schnell wieder vertickert.

Was hier genau im Gesamtkontext den Ton ausmacht, ist komplex und interessant. Ich weiß es aber nicht, was es ist. Vielleicht oder sicherlich liegt es MIT am Griffbrett, denn eines ist recht gemischt gemasert, hell und dunkel bei der CAR-Strat und sehr gleichmäßig dunkel bei der Sunburst-Strat. Aber aus meiner, ebendieser oben geschilderten Erfahrung heraus lasse ich nicht gelten, wenn einer daherkommt und allgemeingültig sagt, dass ein zweiteiliger Body besser klingt als ein mehrteiliger. Und ich bin mir desweiteren sowas von sicher - es liegt NICHT am Lack!
 
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Woher weißt du das die CAR Strat aus 5 Teilen besteht? Soweit ich weiß besteht immer die Angabe zwischen 3 und 5 teilen. Bei einer deckend lackierten Gitarre kann man das schwehr erkennen.
Die sunburst könnte auch aus mehreren Teilen bestehen. Fender verleihmt oft vorne und hinten ein teilige oder zweiteilige veniers wegen der Optik. Bis vor kurzem sogar auch bei den US Standards was dann aber eingestellt wurde wegen Einigem Unmut das frender damit etwas kaschieren möchte. Die machen es wohl aber aus reiner estetik. Selbst die damalige Richie sambora Signatur Strat war zwar aus Erle soll aber ash veniers aufgeleimt gehabt haben wegen der Optik.
Denke nicht das sie auf dem Niveau auf Geld sparen und tricksen aus sind.

Aber zurück zu den 3-5 teilen. Ich wollte mit dem Verweis auf 2 teile nicht sagen das die besser klingen wie 3 oder fünf. Vielmehr häufen sich die Meldungen in Foren wo 3 teilige Strats überdurchschnittlich oft sehr gut klingen. Bridge ect auf dem Mittelstück montieret und zwei angeleimte Stücke. Mein Verweis auf die 2 teile war eher daran gerichtet das es keine one piece bodies sind. Wo man sich doch fragt warum bei einer Gitarre die 4000-6000€ kostet kein one piece verwendet wird?
Von daher stimme ich mit dir überein das ein mehrteiliger Body besser klingen kann als ein 2 oder gar 1 Teiliger. Selbst die so ersehnten one piece Mahagoni les Pauls sind ja dennoch aus drei Teilen zusammen geleimt mit der Decke.

Zum Lack, ich denke schon das das etwas ausmacht. Nicht unbedingt ob es Nitro oder Poly ist aber die Dicke des Lacks wird sich sicher auf den gesamt Ton des Instrumentes auswirken auch wenn es warscheinlich nur wenige % im einstelligen Bereich am gesamt Ergebnis ausmacht. Nitro wird wahrscheinlich nur deswegen so beliebt sein weil es so schön altert ;) und die meisten Fabriken den Poly Lack in mehreren mm dick auftragen. Warmoth oder Göldo bzw rockinger haben ja auch super dünne Poly Lacke.

Jeff Beck der ja auch als recht Töne versessen gilt, schert sich beispielsweise auch nicht um Poly oder Nitro Lacke nicht mal ums Vintage korrekte Tremolo oder Pickups. Er lässt sich wohl aber immer eine ganze Reihe von Strats schicken und tauscht dann solange Body und Hälse untereinander bis er die best klingende Kombi gefunden hat. Was wohl mal wieder ein Indiz dafür ist, das ein Großteil des Tones aus der Kombination von Hals und Body resultiert. Das wird wohl das eigentliche Geheimnis hinter dem selektiertem Holz sein, das sie viel Zeit damit verbringen zwei passende Stücke zusammen zu finden. Was bei den Werks Gitarren halt durch Zufall ab und an mal passiert und dann diese super geilen Einzel Stücke unter den Standards , Mexikos ect ergibt.

Die Classics scheinen ja schon fast etwas selektiert zu sein wenn da so überdurchschnittlich viele gut klingende bei sind.
 
ich frage mich immer, ob die "überdurchschnittlich guten" Gitarren nicht einfach nur die sind, welche einfach auch noch besonders gut eingestellt sind. Eingestellt im Sinne eines optimierten Setups von Intonation, Saitenlage und Pickuphöhe.
Ich stelle das deshalb in den Raum, weil viele gar nicht glauben was mit diesen einfachen Maßnahmen an Komfort und Sound rauszuholen ist.
Und wenn ich Instrumente im Laden vergleiche und dabei einmal optimal eingestellte und einmal "mal eben so" eingestellte dabei habe, kann ich mir durchaus vorstellen, daß das eigentlich (bei optimaler Einstellung) bessere Instrument sogar diesem Vergleich verliert.
 
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ich frage mich immer, ob die "überdurchschnittlich guten" Gitarren nicht einfach nur die sind, welche einfach auch noch besonders gut eingestellt sind. Eingestellt im Sinne eines optimierten Setups von Intonation, Saitenlage und Pickuphöhe.
Ich stelle das deshalb in den Raum, weil viele gar nicht glauben was mit diesen einfachen Maßnahmen an Komfort und Sound rauszuholen ist.
Und wenn ich Instrumente im Laden vergleiche und dabei einmal optimal eingestellte und einmal "mal eben so" eingestellte dabei habe, kann ich mir durchaus vorstellen, daß das eigentlich (bei optimaler Einstellung) bessere Instrument sogar diesem Vergleich verliert.


Die Meinung drängt sich auf - aber ich stelle ALLE Gitarren gut ein, meine und auch Servicegitarren. Dennoch gibt es krasse Unterschiede. Ob ein, zwei oder dreiteilig, spielt nach meiner
Meinung
keine so entscheidende Rolle. Habe schon Superteile erlebt, die aus mehr als 3 Teilen bestanden...
Der Threadersteller hat schon einige Kriterien genannt, die ICH für richtig und entscheidend halte: Auf einander abgestimmte Hölzer von Korpus und Hals ( ist Erfahrung und Glück!!),
gute Verabeitung der Passungen Halsfuß und Halstasche, eine stramme Verschraubung, - die ich mit 6 Schrauben mache, die richtige Hardware, bzw. das Material und die passenden PU's. Ich selbst habe schon erlebt, das PU's die in einer Gitarre nicht der Hammer waren, in einer anderen aber dann doch. Auch das ist Erfahrung und Glück!
Wobei ich aber manchmal die Bezeichnung Custom bei großen Firmen ein wenig kritisch sehe....
 
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Jo, so sehe ich es auch. Man versucht ja seine Gitarren gleich "gut" einzustellen. Klar, es gibt Schätzchen die man etwas mehr beglückt aber zumindest ich versuche immer die tiefste Saitenlage ohne Schnarren einzustellen.

Und leider geht das halt nicht. So hab ich bei der Squier einen viel höheren Abstand als bei der Fender. Obwohl ich das gleiche mach. Und obwohl sogar die Squier es eher möglich machen sollte wenig Abstand zu haben, da sie ja weniger Radius hat (absterben der Töne beim benden usw)
 
Meine ist eine CS, hat keine 4000-6000€ gekostet und hat einen 1pc body :) :)
Strat.png
 
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Ich weiß das nicht alle customshops 4000-6000€ kosten.

Soweit ich mich belesen habe hat frender CS anfangs öfter mal one pieces genutzt und machen das in den letzten Jahren wohl kaum noch. Meist nur auf Kunden Wunsch.
Ich wollte damit eigentlich nur sagen das fast alle der 4000-6000€ CS Strats einen 2 Teiligen Body haben laut Specs und davon über durchschnittlich viele einen extra leichten Erle Korpus mit kräftigen quatersawn neck.
Zumindest bei den Modellen bei Session. Bei thoman findet man leider nicht so detaillierte Angaben online.

Es gibt auch einige CS für 2500-3500€ und darunter bestimmt auch one piece bodies zumindest auf Wunsch oder bei besonderen Modellen. Da aber selbst die weit höher preisigen Modelle keinen one piece haben gehe ich davon aus das es kein Qualitätsmerkmal ist sondern eher ein ästetisches.

Etwas angestachelt durch den Thread hab ich mich etwas umgesehen und bei warmoth einen 2 Teiligen extra leicht Erle Korpus mit 3lbs, 7oz gefunden für 175$.
Das entspricht in etwa 1,56 kg. Die Maserung ist sehr ausgeprägt mit großen Ringen. Der Theorie nach also das optimale Stück Holz. :)
Vom Hals her wären nur 2 momentan in Frage gekommen die mich aber irgendwie Bauch mäßig nicht so gefesselt haben. Aber es kommen ja immer wieder neue bei warmoth rein und es gibt ja auch noch andere Quellen. Mal schauen. Auf jedenfall hab ich mich dem Test Projekt mal angeschlossen und schaue was heraus kommt.
Wird sicher ein paar Wochen oder Monate dauern allein schon der Nitro Lack dauert wohl 8-12 Wochen wenn man den machen lässt. Oder waren es 4-6?!? Muss ich noch mal nachschauen aber wir haben ja Zeit.

Hier mal ein Bild vom bestellten Body :

image.png
image.png



Ich glaube ich werde mir den Bridge Pickup noch als Humbucker fräsen lassen aber mal schauen wie es kommt.
 
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Beachtet man all diese Punkte und kombiniert sie mit sauberer Verarbeitung und einem gutem Set up, bekommt man dann eine ebenbürtige Gitarre?!?
Oder ist es auch dann noch Glückssache?
Ich habe schon davon gehört, das jemand beste Materialien kombiniert hat (z. B. Warmoth u. ä.) und am Ende doch nicht mit dem Ergebnis zu 100 % zufrieden war. Evtl. war auch nur die Erwartung zu hoch, oder die PUs passten nicht.

Am sichersten bist du dran, wenn du ein fertiges Instrument in deinen Händen hast. Da weißt du ganz genau woran du bist.
Bei Eigenbau sollte man eigentlich auch ein gutes Resultat erwarten können. Am Ende ist es wohl auch immer für eine kleine Überraschung gut.
So wie du dich auf das Projekt vorbereitet hast, sollte die Überraschung allerdings positiv sein.
 
Der sieht wirklich lecker aus. Zum anknabbern
 
@gustavz

Ja von sowas habe ich auch schon viel gelesen. Und das hätte mich damals lange davon abgehalten mein selbstbau Projekt zu verwirklichen. Irgendwann hatte ich es dann doch gestartet.
Hatte einen rockinger Body sowie Vintage Hals der nicht lackiert war. Den hatte ich nur geölt und mir dann mit 6105 er Bünden um bundieren lassen und das Griffbrett nach hinten hin flacher schleifen lassen.
Pickups und Elektronik wurden mehrfach gewechselt.
Allein der Wechsel von den Vintage Bünden zu den 6105 hat das gesamte spielgefühl verändert ( für mich zum positiven) und auch irgendwie klanglich. Zumindest beim Spielen ohne Amp. denke das lag an dem hören Saiten abstand zum Griffbrett beim drücken.

Summa summarum es war eine sehr gute Gitarre. Ich würde jetzt nicht behaupten das sie auf CS Niveau war, aber sie konnte locker mit jeder US Strat mithalten.
Bis auf einem dem sie nicht gefiel war jeder der sie mal gespielt hat total begeistert von dem Teil. Inklusive zweier Gitarren Techniker wo der eine mir die Bünde gemacht hatte und der andere bei Einstellung geholfen hatte.
Leider habe ich das gute Stück irgendwann gegen eine les Paul eingetauscht. Vom reinen Wert der Teile ect war es einigermaßen ausgeglichen nur hätte ich normal wohl nie den Gegenwert dafür bekommen. Dennoch Trauer ich ihr immer noch nach.

Mit den rockinger teilen hatte ich damals noch recht günstige Sachen. Auch die rockinger Bridge habe ich verwendet die auch nur ein Druckguss Stahlblock haben soll. Elektrik und Pickups war auf hohem Niveau.
Hatte mir damals aber keine Gedanken über Holz Gewicht und Hals Masse gemacht.

Diesmal wird das Projekt wohl noch etwas ausgeklügelter. Es gibt für mich jetzt eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Formel geht auf und es wird eine super geile Gitarre, auch wenn es immer eine bessere irgendwo da draußen geben wird.
Oder die Formel geht nicht auf und es wird eine qualitativ gute Gitarre werden die mich ungefär den Preis einer neuen US Standard gekostet hat plus der Arbeitszeit die mir aber Spaß macht. Ich kann mir nicht vorstellen das sie schlechter wird als eine Standard.
Wenn ich ganz großes Pech habe und es eine absolute Gurke wird bliebe mir noch 2-3 andere Hälse oder bodies zu besorgen und zu testen bis es passt. Oder eben mit den Pickups zu probieren.

Naja ich bin mal gespannt wie es wird.
 
kann eigentlich nur gut werden, ich halte die Daumen!
 
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...Woher weißt du das die CAR Strat aus 5 Teilen besteht?...

Bei dieser Gitarre blättert die Farbe ab. Ein Herstellerfehler, offenbar tat man sich schwer, eine gut haftende Untergrundhaftung hinzukriegen. Anhand der zu sehenden Planken schließe ich, das es VIER (nicht fünf, ich habe mich vertan, sorry) sind.

Siehe auch hier und Folgepostings.
 
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Na dann ist doch eindeutig klar warum diese Gitarre so geil klingt. Dadurch das der Lack locker sitzt und das Holz nicht erstickt. Und aufgbrochener Lack lässt eine Gitarre doch eh gleich viel freier schwingen:D
( das war jetzt etwas ironisch und in Bezug auf die Vintage Mythen gemeint )
 
Ich habe schon davon gehört, das jemand beste Materialien kombiniert hat (z. B. Warmoth u. ä.) und am Ende doch nicht mit dem Ergebnis zu 100 % zufrieden war. Evtl. war auch nur die Erwartung zu hoch, oder die PUs passten nicht.

Am sichersten bist du dran, wenn du ein fertiges Instrument in deinen Händen hast. Da weißt du ganz genau woran du bist.
Bei Eigenbau sollte man eigentlich auch ein gutes Resultat erwarten können. Am Ende ist es wohl auch immer für eine kleine Überraschung gut.
So wie du dich auf das Projekt vorbereitet hast, sollte die Überraschung allerdings positiv sein.
Das ist mir auch schon 2-3 mal passiert. Es kommt immer wieder mal vor.....wenn auch selten, dass eine Strat aus erlesensten Teilen eine Totgeburt war.
 
Das ist mir auch schon 2-3 mal passiert. Es kommt immer wieder mal vor.....wenn auch selten, dass eine Strat aus erlesensten Teilen eine Totgeburt war.

2-3x von wieviele malen wäre interessant? :)
 
Na dann ist doch eindeutig klar warum diese Gitarre so geil klingt. Dadurch das der Lack locker sitzt und das Holz nicht erstickt. Und aufgbrochener Lack lässt eine Gitarre doch eh gleich viel freier schwingen...

Quark. Ich schreibe das mal Musikerfachblatt-korrekt: WEIL der Korpus so intensiv RÄSONIERT, hat sich der Lack erbrochen, da ihm vom vielen Schwingen schwindelig wurde. :D ;)
 
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