Gebrauchtmarkt in der Krise?

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Hochwertige Gitarren haben ihren Markt und werden den auch halten. Die Nachfrage für diesen mengenmäßig eher kleinen Teil des Gitarrenmarktes bleibt in den nächsten grob 20 Jahren sicher bestehen, weil halt diejenigen, die in der Zeit der größten Gitarrenmania, die ich so etwa von Anfang/Mitter der 80er bis Mitte der 90er schätze, E-Gitarre gespielt haben, inzwischen mehr Geld als damals zur Verfügung haben und sich auch weiterhin gern mit diesem Hobby beschäftigen.
Ich verfolge diesen Teil des Marktes seit 35 Jahren mit Interesse und könnte nicht sagen, dass dort das Preisniveau gesunken ist.
Eine Gibson (idealerweise LP Standard), Fender, frühe USA-Charvels, Tom Anderson, Valley Arts, Suhr, USA-Kramer, USA-Hamer, usw. wird m.E. ihren Wert halten. Erst recht natürlich die Topliga um Nik Huber, Gibson CC oder R8,9,0.
Bei den großen Japanern sehe ich den Markt differenzierter: Die Top-Baureihen (bei Ibanez JEM, USA Custom, j-custom, bei ESP die customs usw. sind mindestens wertstabil, die Tendenz geht eher sogar leicht nach oben). Die mittleren Baureihen stagnieren etwas, die billigeren sind schwerer verkäuflich. Der Billigmarkt ist weitgehend verschwunden, es gibt einfach zu viele neue Billige und schon für wenige Euros mehr richtig brauchbare Gitarren.
Ist aber alles nur meine persönliche Beobachtung. Da ich, wenn ich mal etwas verkaufe, faire Preise ansetze, musste ich noch nie länger als 1 Woche auf einen Käufer warten.
 
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Wenn ich eine
Hochwertige Gitarren haben ihren Markt und werden den auch halten. Die Nachfrage für diesen mengenmäßig eher kleinen Teil des Gitarrenmarktes bleibt in den nächsten grob 20 Jahren sicher bestehen, weil halt diejenigen, die in der Zeit der größten Gitarrenmania, die ich so etwa von Anfang/Mitter der 80er bis Mitte der 90er schätze, E-Gitarre gespielt haben, inzwischen mehr Geld als damals zur Verfügung haben und sich auch weiterhin gern mit diesem Hobby beschäftigen.
Ich verfolge diesen Teil des Marktes seit 35 Jahren mit Interesse und könnte nicht sagen, dass dort das Preisniveau gesunken ist.
Eine Gibson (idealerweise LP Standard), Fender, frühe USA-Charvels, Tom Anderson, Valley Arts, Suhr, USA-Kramer, USA-Hamer, usw. wird m.E. ihren Wert halten. Erst recht natürlich die Topliga um Nik Huber, Gibson CC oder R8,9,0.
Bei den großen Japanern sehe ich den Markt differenzierter: Die Top-Baureihen (bei Ibanez JEM, USA Custom, j-custom, bei ESP die customs usw. sind mindestens wertstabil, die Tendenz geht eher sogar leicht nach oben). Die mittleren Baureihen stagnieren etwas, die billigeren sind schwerer verkäuflich. Der Billigmarkt ist weitgehend verschwunden, es gibt einfach zu viele neue Billige und schon für wenige Euros mehr richtig brauchbare Gitarren.
Ist aber alles nur meine persönliche Beobachtung. Da ich, wenn ich mal etwas verkaufe, faire Preise ansetze, musste ich noch nie länger als 1 Woche auf einen Käufer warten.

Was verstehst du denn unter ein "fairen" Preis ? Wenn ich eine Klampfe die mal 2.500 neu gekostet hat für 1.750 gebaucht gekauft (also -30%) habe ist doch klar das ich sie dann nicht für 1.225 (also nochmal -30%) wiederverkaufen werde sondern sagen wir mal 1.600 dafür haben möchte. Ein fairer Preis ist nämlich keine einseitige Angelegenheit, das wird in dieser Geiz-ist-geil Zeit gerne vergessen.
 
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PRS Klampfen gehen kaum, obwohl diese m.E. qualitätsmäßig Top sind. Der Relic Boom hat sich anscheinend auch totgelaufen und sogar Klampfen wie von Nik Huber, der Wartezeiten von 1 Jahr hat wenn man dort etwas ordert brauchen ihre Zeit um einen neuen Käufer zu finden.

PRS sprechen mMn halt auch eine Zielgruppe an, die sich mit der von Gibson und Fender nicht so ganz überschneidet. Deren teuerste Gitarren sind immer mindestens ein wenig, oft sogar kräftig gealtert. Sie bedienen die Vorstellung, ein Stück Rockgeschichte in Händen zu halten. PRS-Fans ist das wohl eher fremd - sie suchen Perfektion, und alles soll schön neu und glänzend aussehen. Ich denke, mit dieser Wunschvorstellung kauft sich einer dann lieber ein günstigeres, neues Modell als eine super ausgestattete Custom mit 10-Top, der man aber auch ansieht, dass sie schon gespielt wurde (selbst ohne Macken im eigentlichen Sinn). Der Gibson/Fender-Käufer stört sich an echten Spielspuren viel weniger, begrüßt sie vielleicht sogar. Eine Les Paul Ultima ist neu ähnlich schweineteuer wie die CC-Serie, aber gebraucht kriegt man sie im Vergleich zu denen nachgeworfen.

Ein weiterer Faktor ist die Individualität der teureren PRSi oder auch einer Nik Huber. Alleine schon die zahllosen Farben und weiteren Modellvarianten (Stoptail, Hardwarefarbe, 22/24 Bünde...) sorgen dafür, dass man hier eine Gitarre kaufen kann, die sehr genau einem bestimmten Wunschbild entspricht, für das dann auch bezahlt wird. Solche Gitarren haben es schon immer schwerer auf dem Gebrauchtmarkt als Marken, bei denen über die "richtigen" (im Sinne der wünschenswerten) Specs unter den Fans weitgehend Einigkeit besteht.

Letztlich ist das wie bei Autos: die Klimaanlage wird noch vorausgesetzt, Schiebedach und Lederausstattung bringen noch einen gewissen Zuschlag - aber exotische, teure Extras erhöhen den Gebrauchtwert kaum und mehren nur den Wertverlust im Verhältnis zum Neupreis.

Ich selber gehöre ja zu der wohl etwas selteneren Gruppe zwischen den Stühlen: ein bisschen Bling-Bling wie Goldhardware und hübsche Einlagen darf schon mal sein, aber es stört mich auch nicht, wenn sie Gebrauchsspuren hat. Auch wenn sich das bei mir zuletzt eher auf edle Rack-Geräte bezogen hat, bin ich wohl einer der schäbigen Profiteure der Situation...:redface:

Gruß, bagotrix
 
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Also ich muss sagen, dass ich auch schon einiges kenne.
Mit eBay Kleinanzeigen hab und gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Hatte schon für ne Gitarre, die ich für 90€ angeboten hab (150€ Neupreis), Angebote von 50€ bekommen, oder erst diese Woche hab ich ein Pedal für 45€ verkauft, das neu um die 70€ kostet.
Ist ganz unterschiedlich. Meine Schecter Omen, die ich vor sechs Jahren neu für 390€ gekauft habe, die heute 460€ kostet, habe ich letztens für 275€ verkauft, was in Relation zum alten Preis gut ist und in Relation zum aktuellen Neupreis wiederum günstig ist.
Und so viele Dinge haben echt ewig gedauert, bis ich die verkauft habe, nachdem ich die gefühlt tausendmal um jedes mal 10-20€ runtergesetzt habe.
Insgesamt habe ich eigentlich nie so schlechte Deals bei eBay Kleinanzeigen gemacht, manche Leute reagieren halt schnell mal blöd, aber bei denen hab ich dann auch nichts gekauft, bzw. die haben dann von mir nichts bekommen.
 
Wenn ich eine


Was verstehst du denn unter ein "fairen" Preis ? Wenn ich eine Klampfe die mal 2.500 neu gekostet hat für 1.750 gebaucht gekauft (also -30%) habe ist doch klar das ich sie dann nicht für 1.225 (also nochmal -30%) wiederverkaufen werde sondern sagen wir mal 1.600 dafür haben möchte. Ein fairer Preis ist nämlich keine einseitige Angelegenheit, das wird in dieser Geiz-ist-geil Zeit gerne vergessen.

Welcher Preis fair ist, hängt maßgeblich von Modell, Zustand und vor allem der aktuellen Nachfrage ab.
Pauschal 30 % halte ich für falsch. Früher gab es die Regel, dass die beliebten Modelle der ganz großen Marken (G, F) gebraucht für etwa 50 % des Neupreises zu bekommen sind. Bei den anderen waren die Gebrauchtpreise noch deutlich niedriger. Aber auch das war eine viel zu pauschale Regel, da eben Zustand, Eignung für derzeit beliebte Musikstile (Nachfrage) usw. außen vor blieben.

Ist es fair oder gar logisch, dass für ganz frühe USA-Charvels mit Grafik 5000 $ verlangt und auch tatsächlich bezahlt werden?
Oder für Massenprodukte wie eine Ibanez RG 550 der damalige Neupreis?
Ja warum denn nicht, wenn die Nachfrage es her gibt.

Der gesamte Markt schwankt ständig. In den 80ern waren Superstrats extrem beliebt, in den 90ern komplett out, seit ein paar Jahren ziehen die Preise für damalige Spitzenprodukte des Superstrats in ungeahnte Höhen (nur ein Beispiel: In den letzten 3 Jahren wurden 5 Ibanez JEM 777 LG zwischen 5000 und 6800 € verkauft).

Lange Rede kurzer Sinn: Der faire Preis folgt für mich aus Hersteller, Modell, Zustand und vor allem der Nachfrage im jetzigen Zeitraum.
 
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Nachfrage im jetzigen Zeitraum.
Im Verhältnis zur Verfügbarkeit, aber ja, das kann man nicht pauschalisieren.
Wer hätt in den 90ern gedacht, dass Sunn mal so teuer werden...
 
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Was Dirk anspricht, erinnert mich an einen Thread hier im Board von 2006, oder noch früher.
Da ging es glaube ich um eine gebrauchte Fender Mexiko Strat. Da ging es auch darum, was für ein Preis gerechtfertigt sei und da schrieb jemand, dass er nicht mehr, als 200€ ausgeben würde und ihm wurde mehrfach zugestimmt, einer sagte sogar, dass er 200€ nur ausgeben würde, wenn die Strat in bestem Zustand wäre.
Rückblickend würde ich eher sagen, dass die Gebrauchtpreise für Gitarren vielmehr eine Zeit lang ein "Hoch" hatten und jetzt wieder auf ihr früheres Niveau zurückkommen, anstatt dass der Gebrauchtmarkt in der Krise ist.
 
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Es scheint momentan wirklich schwierig zu sein. Ich musste mich auch ewig gedulden, eine gute Strat loszuwerden. Es scheint auch, daß viele mit dem Preis dermaßen nach unten gehen müssen, um überhaupt Sachen los zu bekommen. Bei Ebay standen letztens auch eine Epi SG für 160,- und eine Epi Korina Explorer für 220,- drin. Die Explorer ging dann für 180,- weg, das finde ich schon recht wenig, der Preis wurde dann nochmal gesenkt, weil die stand wie Blei.
 
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Rückblickend würde ich eher sagen, dass die Gebrauchtpreise für Gitarren vielmehr eine Zeit lang ein "Hoch" hatten und jetzt wieder auf ihr früheres Niveau zurückkommen, anstatt dass der Gebrauchtmarkt in der Krise ist.

Das finde ich gerade gar nicht. Ich habe gerade mal der Neugierde halber auf eBay nach "Gibson Les Paul Standard" geschaut.
Dort habe ich zweimal exakt das Modell gefunden, das ich selbst spiele, eine 2014er Standard Plus. Einmal in derselben Farbe wie meine, einmal in einer anderen Farbe. Beide laut Artikelbeschreibung gebraucht.

Und das Irritierende daran: Beide gebrauchten Gitarren sollen mehr kosten, als ich für meine damals neu bezahlt habe. :confused1::confused1:

http://www.ebay.de/itm/Gibson-Les-P...682296?hash=item25db7537f8:g:kKkAAOSwdAxZbcUK
http://www.ebay.de/itm/Gibson-Les-P...868439?hash=item25db598a97:g:XXQAAOSwRvdZa7Qv

Da verliere ich schon gerade ein wenig den Glauben an den Gebrauchtmarkt.
Das wäre auch was für den Anti Schnäppchen Thread...
 
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Dazu kommt aber auch, das nicht mehr jeder bereit ist tausende euros für ein instrument auszugeben.
Die meisten sind wahrscheinlich mit günstigen Kopien von Harley Benton etc. zufrieden.
Und wenn eine Gebrauchte nicht wenigstens 40% unter Neupreis ist, dann muss das schon was ganz besonderes sein das ich da zuschlage.
Ich kann schon verstehen das es ärgerlich ist, wenn man halt Verlust macht. Aber eine Gitarre kauft man ja nicht als Wertanlage, sondern weil man sie benutzen will, oder?
 
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Also ich hab das Gefühl, dass die Gitarren von Gibson so die einzigen sind, die nicht wieder auf ein früheres Preisniveau zurückgehen.
Oder eher dass Gibson etwa um den gleichen Betrag teurer werden, wie alle anderen zusammen billiger werden. :D
Muss ja ausgeglichen werden, wenn alle anderen Gitarren weniger kosten :rofl:
 
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Wie es auch sei, wohl dem der nicht auf den Verkauf angewiesen ist :great:
 
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D
  • Gelöscht von antipasti
Dazu kommt aber auch, das nicht mehr jeder bereit ist tausende euros für ein instrument auszugeben.
Die meisten sind wahrscheinlich mit günstigen Kopien von Harley Benton etc. zufrieden.

Definitiv ein Punkt. Ist bei Amps ja das selbe. Die "großen" Kisten verkaufen sich auch nichtmehr so gut, und das wird auch am Preis liegen.
 
Der Markt hat sich aber auch drastisch verändert.Wenn man früher eine "alte" Gitarre haben wollte,musste man logischerweise eine alte kaufen.Heute gibts neues "geaged".
Ich denke mal unter richtigen Kennern der Materie gehen auch die richtigen Preise über den Tisch.Eine schöne alte Fender oder Gibson wird zB. nie im Preis fallen,eher steigen.
(unter Kennern,wohlgemerkt!)
Für diejenigen,die nur eine günstige Gitarre suchen gibts ja mittlerweile unglaubliche Neupreise zu einer Qualität,die noch Mitte der 90er undenkbar war.
Da geht schon was ab 100 €,das muss man sich mal überlegen.Klar,da sind immer noch Lichtjahre zwischen,aber da kommen auch Töne raus und das gar nicht so schlecht.
So manche Eltern,die ihre Sprößlinge zu Weihnachten beschenken und fördern möchten,kaufen logischerweise bei dem großen T. günstig,statt gebraucht mit Risiko im Netz.
All das geht auf die Gebrauchtmarktpreise.
Mal ein Beispiel,zwar aus der Synth-ecke,aber egal:
Anfang der 90er hab Ich einen alten Yamaha Cs-15 Analogsynth gekauft für 50 D-Mark aus dem Trödel-Laden.Jahre später für gut 250 D-Mark verkauft.
Heute würde Ich dafür 500 € bekommen und zwar locker.
Ich kenne zwar die Straßenpreise von Gibson oder Fender nicht,aber Ich denke mal für gute Instrumente sollte unter Kennern auch gutes Geld machbar sein,seinen Vorstellungen entsprechend.
 
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......daß viele mit dem Preis dermaßen nach unten gehen müssen, um überhaupt Sachen los zu bekommen.

Das passiert komischerweise nur bei den Sachen die mich nicht interessieren. Alle Gitarren oder Verstärker die mich interessieren sind gleich teuer wie früher und werden preislich nicht reduziert wenn sich kein Käufer findet bzw sind die Verkäufer auch nicht bereit mit dem Preis runterzugehen.

Ein Beispiel: ich hätte mich für eine Vintage Les Paul interessiert und der Verkäufer hat diese gebrauchte Gitarre fast zum Neupreis verkauft bzw 10 Euro darunter. Die Gitarre hatte ein "Upgrade" der PUs bekommen wobei diese Tonerider PUs im Set neu 63 Euro kosten daher wurde der Angebotspreis so argumentiert. Ob die Tonerider Pus besser als die original verbauten Wilkinson PUs sind, sei mal dahingestellt bzw. hätte ich die Gitarre sowieso mit anderen PUs bestückt.

Auf meine Anfrage und mein Angebot 2/3 des Neupreises zu bezahlen mit der Originalbestückung und Selbstabholung wurde diese Anfrage abgelehnt weil es zu wenig ist und er die Gitarre dann lieber behält.


Auf dem österreichischen Gebrauchtmarkt finde ich die Preise einigermassen stabil, das Angebot ist aber in Österreich deutlich geringer als in Deutschland. Dazu kommt in Österreich, dass die Verkäufer recht hohe Preisvorstellungen haben und nicht mal auf faire Gegenangebote eingehen.
 
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Sind die günstigen Gitarren wirklich durchgängig besser? Gewagte Vermutung von mir dazu: es gibt heutzutage etliche Videos auf Youtube, die zeigen, wie man mit günstigen Equipment auch durchaus solide bis gute Sounds erreichen kann. Das war in der "prä-Youtube-Zeit" vielleicht einfach weniger vorstellbar für die Leute. Es kann aber auch ein Mischung aus beidem (bessere Qualität und YT-Videos) sein. Vielleicht ist aber auch nicht immer der super perfekte Sound gewollt.

Es reicht aber auch, wenn in irgendeinem Forum ein paar Gear-Nerds bestimmtes altes Equipment hypen oder in bestimmten Genres spielen einige Bands dieses Zeugs und schon gehen die Preise hoch. "Sunn" wurde hier ja schon genannt (ich hatte mich selber damals auch ziemlich anfixen lassen...).

Alls sowas wäre ohne Youtube (bzw. dem Internet allgemein) wahrscheinlich deutlich weniger stark passiert. Die "Rig Rundown"-Videos auf Youtube seien in diesem Zusammenhang auch noch erwähnt.

Was ich ansonsten hier vermisst habe in der Diskussion: regionale Unterschiede spielen auch mit hinein, da ja Gitarren/Bässe und auch größere Amps meist nur per Abholung zu bekommen sind. Denn oftmals sehe ich auch interessante Angebote, die dann aber gefühlt am anderen Ende von Deutschland sind.
 
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Es kommen aber auch ganz normale Kapitalistische Marktfunktionen zur Geltung: Angebot und Nachfrage.
Es gibt durch das Internet einfach viel mehr Verkäufer. Man kann sich Sachen aus aller Welt schicken lassen. Früher war man froh, wenn der Gitarrist im Proberaum nebenan sein Intrument los werden will.

Die Nachfrage verhält sich zum Preis, wir nehmen diesen mal stellvertretend für Qualität an, wie eine Pyramide: Der Bedarf an Einsteigerinstrumenten ist wesentlich höher als für Sammlerstücke oder Professionelle Instrumente.
Und in diesem unteren Segment hat sich in den letzten Jahren viel getan. Es lohnt sich nicht, eine alte Squier zu kaufen, wenn es bei Thomann eine HB neu günstiger gibt. Dazu auch noch mit fabelhaften Bewertungen.
Und die teure Gibson hat schlechte Bewertungen, weil man da auch viel kritischer ist.

Die Fertigungstechniken haben sich auch weiter entwickelt. Im günstigen Segment KÖNNEN Instrumente eine beachtliche Qualität erreichen, jedoch ist die Streuung sehr hoch.

Es kommen viele Faktoren zusammen, ich halte dies jedoch für eine normale Entwicklung.

Irgendwann kommt dann wieder der Punkt, an dem Billiginstrumente out sind und alle wollen wieder alte, gebrauchte Sachen. Hat auch etwas mit Trends zu tun.
 
Fender und Gibson klagen zunehmend über sinkende Nachfrage.
Den Gitarren gehen einfach die Neukunden aus.
Die jüngeren Generationen haben nicht mehr so den Bezug zur Gitarre.
 
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Sind die günstigen Gitarren wirklich durchgängig besser? Gewagte Vermutung von mir dazu: es gibt heutzutage etliche Videos auf Youtube, die zeigen, wie man mit günstigen Equipment auch durchaus solide bis gute Sounds erreichen kann. Das war in der "prä-Youtube-Zeit" vielleicht einfach weniger vorstellbar für die Leute. Es kann aber auch ein Mischung aus beidem (bessere Qualität und YT-Videos) sein. Vielleicht ist aber auch nicht immer der super perfekte Sound gewollt.

Es reicht aber auch, wenn in irgendeinem Forum ein paar Gear-Nerds bestimmtes altes Equipment hypen oder in bestimmten Genres spielen einige Bands dieses Zeugs und schon gehen die Preise hoch. "Sunn" wurde hier ja schon genannt (ich hatte mich selber damals auch ziemlich anfixen lassen...).

Alls sowas wäre ohne Youtube (bzw. dem Internet allgemein) wahrscheinlich deutlich weniger stark passiert. Die "Rig Rundown"-Videos auf Youtube seien in diesem Zusammenhang auch noch erwähnt.

Was ich ansonsten hier vermisst habe in der Diskussion: regionale Unterschiede spielen auch mit hinein, da ja Gitarren/Bässe und auch größere Amps meist nur per Abholung zu bekommen sind. Denn oftmals sehe ich auch interessante Angebote, die dann aber gefühlt am anderen Ende von Deutschland sind.

Nunja, viele Leute (das kreide ich mir selbst mittlerweile auch an) spielen selbst nicht mehr so viel an, weil sich viele Musikgeschäfte aktuell eher auf dem absteigenden Ast befinden was die Auswahl angeht. Auf YT kannst du dir jeden erdenklichen Amp mit vielen Optionen und evtl. sogar in 1080p reinziehen und "dir ein Bild davon machen" wie der Amp - in Relation zu anderen Videos" - klingt. Amps die potentielle Ladenhüter sind (Exoten jeder Preisklasse, Mesa, Bogner) gibt es teilweise auch überhaupt nicht im Laden.

Linkshändergitarren? Was da in den letzten Jahren in den Musikläden abgeht ist wirklich allerhand. Gab es früher noch ne gut sortierte Ecke verranzen da mittlerweile nur noch 150€-Squiers, die fünfte AM-Standard-Strat oder irgendne pinke Flying-V von sonst einer Firma, mit zwei Jahre alten Saiten :D.

Und insgesamt kaufen dann die Leute mehr "blind" weil teilweise suggeriert wird "Oh der Tubemeister 20 klingt ja richtig böse für Metal". Video by Ola Englund (o.Ä., Ola hat keinen TM20 im Vid glaube ich :redface:)....joa, der kann aber halt auch mischen und fett einspielen. Zack landet der TM20 wieder in Kleinanzeigen.

Dass Sachen auf dem Gebrauchtmarkt eher billiger werden, beobachte ich allerdings nicht so wirklich. Rackequipment vllt., weil der Kemper denen den Rang abläuft und Sachen wie ein Formula-Preamp fast schon Anachronismen sind, aber Boxen? Custom-Gitarren? Da seh ich auf EKA teilweise echt heftige Preise.
 
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