Realitätsfremde Gebrauchtpreise für (Gibson-)Modelle aus/im Vergleich zu Verkaufsaktionen?

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Gast252951
Guest
Ich wollte mal ein anscheinend Marken-Spezifisches Phänomen anschneiden.

Ich kaufe viel gebraucht. Durchschnittlich biete ich zw. 60-65% des NP an. Dabei ist es mir egal ob ein Teil 20 Jahre oder 2 Tage alt ist, denn gebraucht ist gebraucht und ich kann nicht wissen wie das Teil behandelt wurde. Ist es runtergefallen oder wurde es 20 Jahe gepflegt ?
Auch "Restgarantie" ignoriere ich, s sei denn der Verkäufer legt mir eine Bestätigung des Händlers vor, die mir bestätigt, dass die Granatie (mit Seriennummer ) auf mich übergeht, sonst gibt es nur Ärger und Scherereien.

So ... eigentlich klappt das meistens, und so verkaufe ich auch mein Zeug. Finde ich fair. Gebrauchtpreis mit 15% unter NP finde ich komplett witzlos.

Ich dachte mir die Tage, eine Gibson SG ( special / faded ) wäre doch cool.
Aktueller NP bei MusicStore 666€ bzw 498€ für das Sunburst Modell. Zudem gab es neulich eine Aktion bei MS, da gingen die Dinger für 555€ weg. EVP war je nach Modell 799 bis 1099€. Aber ... EVP ist Mondpreis und Marketing.

Jetzt wäre ein fairer Preis für eine SG die neu 500€ kostet imho 350€.
Die 666€ SG würde mir gebraucht 420-450€ wert sein. Jeweils max.

Keiner der Verkäufer war nur annähernd bereit dort hinzugehen. 500 bei dem 666€ Modell war Ende der Fahnenstange. Die Anzeigen sind teilweise wochen- oder monatelang inseriert.

Es kommen dann Dinge wie "ne, ist ne USA" oder " ne, stammt aus der Zeit als die Qualität noch top war" oder "hat mich neu 899€ gekostet" blablabla, jammer jammer. Die Dinger sind immer aus den USA und Qualität ist auch so ne Sache aus der Ferne.

Ich habe das noch bei keiner anderen Marke erlebt, egal ob bei Gitarre, Pedal oder Amp. Ja, in Ausnahmen. Aber hier war es ohne Ausnahme.

Mal provokant gefragt:

halten Gibson Verkäufer die Marke wirklich für so etwas besonderes oder sind sie realitätsfremd ;-). ( no offense ) . Und wenn die wirklich gebraucht für so einen unangemessenen Preis weggehen ( relativ zum NP ), warum um Himmels Willen machen Käufer da mit ?
 
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halten Gibson Verkäufer die Marke wirklich für so etwas besonderes oder sind sie realitätsfremd ;-). ( no offense ) .

Ich sehe dieses Phänomen gar nicht auf Gibson beschränkt. Ich sehe auf dem Gebrauchtmarkt durch viele Marken hinweg diese Problematik. Viele wollen glaub ich einfach gern glauben, dass ihr Zeugs etwas ganz Besonderes ist und mehr Kohle bringen muss als das "Standardzeugs".
 
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Ich sehe dieses Phänomen gar nicht auf Gibson beschränkt.
Sehe ich auch so.
Habe mal auf 'ne Squier '51 geboten, die zeitweise neu bei Thomann unter 200€ rausgehauen wurden. Der wollte 180 incl. Beschädigung am Hals haben. OMG.
 
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Ich habe das Thema als eigenen Thread aus dem Gebrauchtmarkt-Krisenthread ausgelagert. Aber wehe, das wird der nächste "Gibson-ProContraBashingNerdFanboyWhatever-Thread" :D. Hier soll's ja wohl eher um die Beweggründe der Privatverkäufer gehen, (zumindest gefühlt) überzogene Preisvorstellungen zu äussern .

LG Lenny
 
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Man muß natürlich auch einbeziehen daß der ein- oder andere Verkäufer u.U. auf jeden Pfennig angewiesen ist. Man steckt halt nicht drinne.
Muß nicht zwangsweise Marken-Hype-Voodoo hinter den Preisen stecken.
 
Sowas regelt der Markt - immerhin leben wir im Kapitalismus.
 
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Imho scannt nicht jeder die Super-Sale-Aktionen der Musikversandhäuser, und nicht alle haben den Daily-Newsletter abonniert. Da bekommt der/die eine oder andere evtl. gar nicht mit, dass das (selbst für xxx €) erworbene Schätzchen nun für yyy € weniger im Sonderangebot ist. Da muss gar kein böser Wille dahinter stecken.

Andere wiederum gehen von sich aus (Klampfe wurde gut gepflegt, "der fehlt doch nix, nur ich mag sie halt nicht mehr oder schiele auf was Neues") und wollen dann einen ihnen angemessen scheinenden Preis. Und da sich nichts besser aufrecht hält wie ein gut gepflegtes Vorurteil (aka eine vorgefasste Meinung), sind die Leute dann zuweilen recht beratungsresistent.

Ist das ein Problem? Ich glaube nicht: Jeder hat die Freiheit zu sagen "das ist mir zu teuer / der Spaß nicht wert", es muss also keiner kaufen. Dann lässt man's eben.
 
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Ich verweise mal auf Post 379 im Thread "Gebrauchtmarkt in der Krise?" : Es kann durchaus auch andere Gründe für hohe Verkaufspreise geben....^^
 
Man muß natürlich auch einbeziehen daß der ein- oder andere Verkäufer u.U. auf jeden Pfennig angewiesen ist. Man steckt halt nicht drinne.
Muß nicht zwangsweise Marken-Hype-Voodoo hinter den Preisen stecken.

Ich glaube die, die sehr teuer verkaufen (wollen) sind eher bbicht darauf angewiesen und warten lieber länger, aus Prinzip.brauche ich das Geld, biete ich eher billiger an.

Kann ja jeder machen wie er will, aber bei einer (SG) war die Announce von Dezember 2017!
Ich habe Gibson deswegen erwähnt, weil ich es so massiv noch nie erlebt habe, bei keiner Marke.
Ist aber seit 20 Jahren die erste Gibson die ich kaufen würde bzw. die letzte ist 20 Jahre her.

Naja, hab ich bei der Gelegenheit einen schönen Amp gekauft, den ich dann zufällig entdeckt habe :)
Da hätte ich kich fast geärgert, das Geld vorher für die SG ausgegeben zu haben ... :)
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Sowas regelt der Markt.

Einer meiner Lieblingssprüche .... nicht. Aber das gehört hier nicht her ;-)
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Imho scannt nicht jeder die Super-Sale-Aktionen der Musikversandhäuser, und nicht alle haben den Daily-Newsletter abonniert. Da bekommt der/die eine oder andere evtl. gar nicht mit, dass das (selbst für xxx €) erworbene Schätzchen nun für yyy € weniger im Sonderangebot ist. Da muss gar kein böser Wille dahinter stecken.

Ist das ein Problem? Ich glaube nicht: Jeder hat die Freiheit zu sagen "das ist mir zu teuer / der Spaß nicht wert", es muss also keiner kaufen. Dann lässt man's eben.

Böse Absicht unterstelle ich niemand. Ich frage auch immer bzw liefere die Begründung und den Musikhaus-Link mit, damit sie sehen, dass es kein "Gibst du mir billisch" Angebot ist. Als kleiner Wink, dass sie es aktuell zum gwünschten Preis schwer haben dürften.

Klar, zwingen kann sie niemand. Aber ich hiete idR immer einen üblichen, nicht unverschämten Preis und hoffe, dass ich es mit einem vernunftbegabten Mensch zu tun habe. Das war jetzt gerade nicht der Fall ;-)
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Ich verweise mal auf Post 379 im Thread "Gebrauchtmarkt in der Krise?" : Es kann durchaus auch andere Gründe für hohe Verkaufspreise geben....^^
Ja, habs gelesen. Das waren aber 5 SGs die ich angetriggert habe. Und überall das gleiche.
Wie gesagt. Die SG war kein Muss, vielleicht bei Gelegenheit ...

Schade, dass es die Satin Black nur mit Minihumbuckern gibt. Optisch eigentlich lecker
 
Mir kommt vor allem "ich hab sie doch um 899 gekauft" sehr bekannt vor. Als ob das nach einigen Jahren irgendwen interessiert - Gitarren sind teilweise billiger geworden über die Jahre. Und bei einem Modell, das noch produziert wird, muss ich eben vom aktuellen, niedrigeren Preis ausgehen. Umgekehrt hab ich aber auch schon das Argument gehört: der Neupreis ist jetzt gestiegen, daher verkauf ich sie dir für mehr, als ich gezahlt hab...
Und nein, das Phänomen gibt es nicht nur bei Gibson, das letztere Argument bekam ich bei einer Squier Classic Vibe Tele zu hören. Sie war es mir übrigens wert, dass ich dem Verkäufer genau das gezahlt hab, was er dafür (paar Monate vorher) gezahlt hatte. War ein Boarduser, mit dem ich damals viel in Kontakt war und kannte daher seinen Teil der Geschichte der Gitarre.
 
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Umgekehrt hab ich aber auch schon das Argument gehört: der Neupreis ist jetzt gestiegen, daher verkauf ich sie dir für mehr, als ich gezahlt hab...

Damit habe ich kein Problem. Ich würde da auch mehr verlangen, genauso wie ich akzeptieren muss, wenn ich weniger bekomme.
Ich hab mein Tumnus auch für 249€ oder 229€ gekauft, es gab kein gebrauchtes.
Einige Zeit später kostet das Teil noch 149€ neu ... Hab ich Pech, wenn ich es verkaufen will.

Aber im Grund sollen die Yleute eben darauf sitzen bleiben. Auf der anderen Seite: stehen ein paar zum überhöhten Preis drin, wird sich jedes neue Inserat an einem zu hohen Preis orientieren. Da stellt sich vielleicht das Gefühl ein, der Preis sei normal und so etabliert sich ein hoher Preis. Zumindest eine Zeit lang.
 
Mich würde interessieren woher dieser 60% von NP Regel kommt? Du kaufst bestimmt auch keine verranzte Sache, neuwertg und gut gepflegt soll es sein, oder?
 
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stehen ein paar zum überhöhten Preis drin, wird sich jedes neue Inserat an einem zu hohen Preis orientieren. Da stellt sich vielleicht das Gefühl ein, der Preis sei normal und so etabliert sich ein hoher Preis.
Das ist sicher der Fall - ich verkauf ja selten gebraucht, aber da schau ich natürlich schon vorher, was so verlangt wird. Wobei ich eigentlich immer auch meinen Einkaufspreis im Hinterkopf hab, den hab ich mich wirklich noch nie getraut zu verlangen.
Als ich noch Sachen via E-Bay Auktion verkauft hab, hab ich aber trotzdem paar Mal mehr bekommen, als ich selbst gezahlt hatte...
 
Liegt vielleicht auch zum Teil an der Preis-/Modell-/Geschäftsstrategie von Gibson und -Händlern? Grob gesagt gibts jedes Jahr die gleichen Modelle, evtl. ein paar Änderungen an den PUs o.ä. aber "gleiche Basis". Sobald die neuen Jahrgänge da sind gehen die Preise bei den Händlern für die noch nicht verkauften Vorjahresmodelle teils deutlich nach unten, auch wenn die Unterschiede gering bis nicht-vorhanden sind. So kann ein geringer Altersunterschied von wenigen Monaten schon einen deutlichen Preisunterschied machen.

Hab grad mal bei Thömänn geguckt: SG Faded (T) 2018 für 949€ | SG Faded (HP) 2017 für 849€

Hier wurden unterschiedliche PUs verbaut, aber sonst... Zu berücksichtigen ist hier noch, dass die HP von Haus aus mehr kostet bzw. gekostet hat.

So machen die Vorjahresmodelle vom Händler dem Gebrauchtmarkt Konkurrenz.
 
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Nach meiner Meinung ist das kein Problem das speziell Gibson betrifft. Jeder Verkäufer, der nicht in Not ist, hat eine untere Wertgrenze für seine Ware.
Jeder Käufer sucht nach einem Schnäppchen. Vlt. dauert es, bis die Preisvorstellung den Marktpreisen angepasst wird.
Wenn mir etwas zu teuer ist, lasse ich einfach die Finger davon.
Selber habe ich kürzlich ne 2015er Am. Std.Strat. für 62 Prozent ersteigert. War ein Schnapp, weil neuwertig.
Wenn ich da die Preise der älteren Baujahre ansehe frage ich mich, wer die wohl bezahlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich Frage mich über was sich hier wieder aufgeregt wird?

Es steht jedem Menschen frei seinen VK-Preise selbst festzulegen. Genauso wie es kein Gesetz gibt zu diesen Preisen kaufen zu müssen.
Wenn Dir der Preis nicht zusagt, dann lass es. Sich über Preisgestaltungen aufzuregen die man sowieso nicht ändern kann bringt doch nix.

Wenn ich etwas verkaufen will, dann versuche ich einen realistischen Preis zu recherchieren - aber wenn ich nicht zwingend verkaufen muss (z.B. weil ich Geld brauche), dann habe ich auch einen Wert im Kopf unter dem ich nicht verkaufen will. Also was ist mir das Teil wert, was muss es mindestens bringen damit ich es verkaufe. Ansonsten bleibt es eben da.

Und auch wenn Du meinst der Spruch: "das regelt der Markt" gehört hier nicht hin, so ist er doch auch hier richtig. Denn wenn keiner zu dem verlangten Preis kauft, wird der Verkäufer irgendwann mit dem Preis runtergehen - also hat "der Markt" das geregelt. Wenn er es dann nicht verkauft, dann hat es auch "der Markt" geregelt, denn es ist vom Angebotsmarkt verschwunden.
Und sollte jemand bereit sein diesen (für Dich zu hohen) Preis zu zahlen, ja dann gilt folgender Merksatz: "Jeden Tag steht irgendwo ein Dummer auf um sein Geld zu verschleudern".

Gruß
 
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Ein Preis setzt sich per se immer aus Angebot und Nachfrage zusammen. Zumindest in einer freien oder auch einer sozialen Marktwirtschaft. Insofern verstehe ich den Thread nicht ganz. Niemand zwingt einen Käufer, einen aus seiner Sicht überhöhten Preis zu zahlen und das ist gut. Genau so wenig möchte ich, dass Verkäufer gezwungen werden, zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Wir reden hier auch nicht von Trinkwasser, sondern von Luxusgütern - da ist das Zurverfügungstellen einer Grundversorgung nicht verpflichtend.

Ich habe mich auch schon über die Preisvorstellungen mancher Verkäufer gewundert. Auf der anderen Seite denke ich mir dann, was solls, jeden Tag steht ein Dummer auf und drückt bei so einem Preis trotzdem auf "Sofort Kaufen". Gleiches bei den Kleinanzeigen.:nix:
 
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Die Preise schwanken aber teils auch hart. Da ist es schwierig einen exakten Wert zu bestimmen. Und ein Privatverkäufer will natürlich auch keine 60% Verlust einfahren nur weil die Preise gerade im Keller sind. Ich habs in eigener Erfahrung erlebt mit einer Les Paul Standard: Neu gekauft bei nem Super Deal bei Amazon für 1600 EUR. Die Gitarre wurde kurz vorher für 2400-2800 EUR gehandelt. Hab die Gitarre ein Jahr gespielt und wurde sie für 1700 wieder los und der Käufer war auch noch glücklich über das Schnäppchen, denn die Preise hatten sich schon wieder eingepegelt. Weiss nicht wie Amazon (und die anderen Großen) das hinbekommt solche Angebote rauszuhauen oder ob die Margen tatsächlich so hoch sind :ugly:
 
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Habe aktuell genau diese Problematik beim Verkauf: Wenn ich eine Gitarre verkaufe (auch im Moment eine Gibson), dann orientiere ich mich an den Marktpreisen. Habe beim vergleichen festgestellt, dass mein Model (oder ähnliche) wirklich richtig teuer angeboten werden. Älter, schlechterer Zustand u.ä. teilweise zu mehr als 600-700€... habe meine daher zu 650 eingesetzt (da wirklich Neuzustand), wird wohl auch um den Dreh weggehen, und das ist in etwa der Neupreis gewesen den ich gezahlt hatte (ich ging auch schon aus, dass ich bei dem damaligen Preis nicht viel Wertverlust haben würde).

Ich hatte aber auch Anfragen like: Die hat damals (reduziert) soviel gekostet, ich geb dir daher 350! Das halte ich dann schon für etwas lächerlich.

Eine Gitarre mit Gebrauchsspuren die aktuell 555€ kostet würde ich nicht mehr als 350-400€ bezahlen... bei TOP Zustand ggf. 450€. Eine Gitarre die aktuell (vergleichbares Modell) 1000€ kostet, würde ich neuwertig bei 600-700€ ansetzen, mit Spielspuren weniger. Wieviel das Modell bei einem Ausverkauf oder mit Rabatten tatsächlich gekostet hat, sei mal dahingestellt. Aber dafür kann der damalige Käufer ja nichts!
 
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