Behringer und seine Clones!?

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Es ist halt faul und dumm in Reinform. Ein paar Tweaks in die Hardware (bessere USB-Buchse...), ein zwei Features mehr in die Software, zwei Knöppe auf die Oberfläche, zehn Euro weniger und die Leuten hätten Behringer das Ding aus den Händen gerissen und niemand hätte gemotzt. Aber nein, man geht natürlich den leichten schweren Weg...
 
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"Gefühlt" ist es für mich allerdings schon weniger verwerflich, wenn jemand...

a) etwas nur virtuell nachbaut (wobei die Hauptleistung ja auch nicht die Gestaltung sondern die Nachahmung des Sounddesigns ist - also schon viel Entwicklungsleistung) und vor allem...

b) ob der Klon in Konkurrenz zum geklonten Produkt steht. Das ist ja bei den o.g. Arturia VST oder den meisten Behringer Synth Nachbauten nicht der Fall, da die geklonten Produkte nicht mehr hergestellt werden und somit dem Originalhersteller kein (finanzieller) Nachteil entsteht.
Naja nun... einige der Arturia Vs gab es nun schon auch zeitgleich mit den Software-Versionen der Originalhersteller - da hat auch keiner gemeckert. Und dass (vergleichweise billige) VST-Instrumente den Markt für die Hardware-Versionen schon deutlich kannibalisieren, sollte ja auch einleuchten. Etliche der Hardwarehersteller gab und gibt es ja noch immer - nur kauft sich eben längst nicht mehr jeder einen Analogsynth, wenn er den Sound und die gleiche Bedienoberfläche auch in Software haben kann.

Und noch was: Wenn Behringer längst nicht mehr erhältliche Vintage-Synths kopiert, gibt es ja das gleiche Theater. Wenn andere das tun, wird es gefeiert (Beispiel: BARP/KARP/ARP..., und einige weitere...).


Dann sollen sie wenigstens ein eigenes Design machen und nicht das von Axel Hartmann zu 100% kopieren. Warum machen die das?
Warum hat Axel Hartmann denn für Arturia die Oberflächen der Vs zu 100% von den Originalen kopiert? Warum darf der das und Behringer umgekehrt nicht? Da misst du mal wieder mit zweierlei Maß.

Nein, da fladern wir lieber, nachdem man immer patzig reagiert, wenn jemand ihnen vorwirft, dass sie copy cats sind. Dann wenigstens dazu stehen bitte.
Das tun sie doch. sie sagen nur, es ist legal, also machen wir das - wie alle anderen auch!

Das eine ist Inspiration, das ist klar immer schon gegeben gewesen und belebt die Konkurrenz, das andere ist eine 1:1 Kopie bis hin zum exakten Design und das finde ich zum Kotzen.
Beim Jupiter-8V (s.o. im Bild) sind sogar die Lüftungsschlitze, Kühlrippen und die aufgesetzten XLR-Ausgänge hinten (alles für einen Software-Synth völlig sinnfrei) 1:1 kopiert worden. Nur das Roland-Logo, das haben sie nicht mitkopiert (das hätte auch Ärger gegeben). Mir möchte beizeiten mal wirklich jemand schlüssig erklären, warum das bei dem einen "faithful recreations" und beim anderen "blatant copies" sind. Mir scheint, da gibt es bei Behringer einen kräftigen Bias, sonst nichts.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
PS: am lustigsten finde ich ja eigentlich, dass alle die sich gerade über dieses Design-Skandälchen echauffieren, die beste kostenlose Werbung für das Produkt machen. Ohne die mit Schaum vorm Mund geführte Diskussion über die "dreiste Kopie" hätte doch überhaupt keiner mitbekommen, dass Behringer da was gelauncht hat. Jetzt wissen es alle ;)
 
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Naja nun... einige der Arturia Vs gab es nun schon auch zeitgleich mit den Software-Versionen der Originalhersteller - da hat auch keiner gemeckert. Und dass (vergleichweise billige) VST-Instrumente den Markt für die Hardware-Versionen schon deutlich kannibalisieren, sollte ja auch einleuchten. Etliche der Hardwarehersteller gab und gibt es ja noch immer - nur kauft sich eben längst nicht mehr jeder einen Analogsynth, wenn er den Sound und die gleiche Bedienoberfläche auch in Software haben kann.

Und noch was: Wenn Behringer längst nicht mehr erhältliche Vintage-Synths kopiert, gibt es ja das gleiche Theater. Wenn andere das tun, wird es gefeiert (Beispiel: BARP/KARP/ARP..., und einige weitere...).



Warum hat Axel Hartmann denn für Arturia die Oberflächen der Vs zu 100% von den Originalen kopiert? Warum darf der das und Behringer umgekehrt nicht? Da misst du mal wieder mit zweierlei Maß.


Das tun sie doch. sie sagen nur, es ist legal, also machen wir das - wie alle anderen auch!


Beim Jupiter-8V (s.o. im Bild) sind sogar die Lüftungsschlitze, Kühlrippen und die aufgesetzten XLR-Ausgänge hinten (alles für einen Software-Synth völlig sinnfrei) 1:1 kopiert worden. Nur das Roland-Logo, das haben sie nicht mitkopiert (das hätte auch Ärger gegeben). Mir möchte beizeiten mal wirklich jemand schlüssig erklären, warum das bei dem einen "faithful recreations" und beim anderen "blatant copies" sind. Mir scheint, da gibt es bei Behringer einen kräftigen Bias, sonst nichts.
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PS: am lustigsten finde ich ja eigentlich, dass alle die sich gerade über dieses Design-Skandälchen echauffieren, die beste kostenlose Werbung für das Produkt machen. Ohne die mit Schaum vorm Mund geführte Diskussion über die "dreiste Kopie" hätte doch überhaupt keiner mitbekommen, dass Behringer da was gelauncht hat. Jetzt wissen es alle ;)

Software kann Hardware nicht ersetzen, schon mal rein grundsätzlich nicht und den Gebrauchtpreisen der emulierten Geräte hat das nicht geschadet, ganz im Gegenteil, Emulationen wie diese habe wohl wesentlich zum Vintage Hype beigetragen. Weiters hat Arturia zB die Moog Sachen gemeinsam mit Bob Moog entwickelt. Ein aktuelles Hardware Gerät bis hin zum Design und Platzierung der Anschlüsse auf den Millimeter 100% gleich um 10€ billiger auf den Markt zu bringen ist mMn halt eine Scheißaktion und letztklassig. Es bleibt jedem natürlich überlassen das für sich zu bewerten. Für mich ist da ein klarer Unterschied.

Ich verstehe auch nicht, warum Behringer das macht. Die verlieren netto Kunden mit ihren Aktionen. Mich haben sie verloren und ich hab sie hier im Board immer wieder auch verteidigt.
 
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie dadurch Kunden verlieren.
Die Zahl, die sagt: ich kaufe da nicht mehr, denkt aber nachher doch an den letzten Euro. Das ist wie Internetkauf und Ladengeschäft.

Ich würde auch lieber zu meinen Local gehen. Aber ich weiß was ich will und dann ist bestellen einfacher und schneller.

Und die Grenze zwischen Hard- und Software zu ziehen... Ich weiß nicht ob das richtig ist. Muss jeder selbst beurteilen wie du schon sagst.

Andererseits: warum kopieren/clonen sie Arturia? Vermutlich auch, weil es gut ist.
 
Dasist ja das Lustige. Der Keystep ist ja auch eher verhasst. Der Pro war dann ein Renner. Sehr komisch alles.

Die Emulationen konkurrieren mit keinem aktuellen Produkt der jeweiligen Hersteller. Na ja, egal, von meiner Seite ist eh alles gesagt. Mögen sich die Wogen wieder glätten. :)
 
Ich glaube so richtig spannend wird das erst werden in Kombination mit der DAW. Sie haben ja schon gesagt: Die Funktion und das Layout haben sie vom Keystep übernommen, weil es plausibel ist*). Die Innereien wird Behringer neu entwickelt haben (ist ja jetzt auch keine Raketenwissenschaft, ein Microcontroller und etwas Code bei so einem Gerätchen). Und sie haben schon gesagt, dass sie Zusatzfunktionen eingebaut haben, die zusammen mit der noch kommenden DAW dann einen Mehrwert bieten. Wenn dem so ist, dann ist es auch keine Kopie mehr - oder doch?

*) Ganz nebenbei übrigens: wenn man so ein Design als Hersteller für so wichtig hält, dass man nicht damit leben kann, dass es jemand anderes kopiert, dann schützt man sowas - dafür sind gewerbliche Schutzrechte da. Wenn man da spart, dann muss man damit rechnen, dass andere sich bedienen - that's the game: du darfst dich immer an guten Ideen anderer bedienen, solange die sich das nicht haben schützen lassen. Und es hat einen Sinn, dass die Aufrechterhaltung von Patenten, Gebrauchs- und Geschmacksmustern richtig Geld kostet und von Jahr zu Jahr teurer wird. Damit eben nur die Ideen exklusiv geschützt werden können, die es auch wert sind. Aber das muss man auch machen! Eine schnelle Recherche ergibt, dass Behringer/Music Group etwa 30 aktive Patente und über 70 Designs in verschiedenen Ländern hat schützen lassen. Arturia hält ein (1) Patent und null (0) Designs...
 
Die DAW ist dann Ubase Pro oder Ubleton Live. Hier der erste Leak. ;)

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Jedenfalls haben sie alle positiven Bemühungen der letzten Jahre den Ruf der Copy Cat los zu werden mit einem Schlag vernichtet. Es ist schon selten dämlich, oder nicht?
 
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Wie gesagt,

ich bezweifle weiterhin, dass sich das negativ auswirkt. Das Zielpublikum ist ein anderes als das was da meckert.
 
ch bezweifle weiterhin, dass sich das negativ auswirkt. Das Zielpublikum ist ein anderes als das was da meckert.
Definitiv. Auch schlechte Presse ist meistens gute Werbung.

Jedenfalls haben sie alle positiven Bemühungen der letzten Jahre den Ruf der Copy Cat los zu werden mit einem Schlag vernichtet.
Erstens: welche Bemühungen? Zweitens wüsste ich nicht, wo sie jemals abgestritten hätten, dass sie abkupfern. Sie sind da eigentlich immer mit offenem Visier aufgetreten. Ulis Mantra ist da eigentlich seit jeher: es machen alle, und wir versuchen das auch gar nicht erst zu verstecken. Und er weist immer wieder (wie ich finde zu Recht) auf die feine Linie hin, die den meisten Laien nicht einleuchten will, die aber im Geschäftsleben in so einem Business jeder kapiert haben muss: Es gibt Tabus, die von den gewerblichen Schutzrechten definiert werden - und alles andere ist im Prinzip frei. Das mag der Vorstellung insbesondere von Künstlern (wo das Urheberrecht mal komplett anders geregelt ist!) widerstreben, viele haben ein anderes Bauchgefühl, und insbesondere kleine Startups oder Kleinstfirmen fallen da mit ihren naiven Vorstellungen auf die Nase. Aber so sind die Regeln nunmal (und insgesamt sind die Regeln gut so, sonst wären wir technisch insgesamt längst nicht so weit).
Nur am Rande: eine Firma wie Marshall gäbe es ohne so eine "dreiste Kopie" in ihrer heutigen Form und Größe mal gar nicht. https://www.thegearpage.net/board/index.php?threads/first-marshall-amps-just-a-fender-copy.224850/ Etliche Custom-Schmieden bei der Saitenfraktion leben davon, edle Strat-Kopien zu bauen - und letztlich wären auch die hier immer wieder genannten Synth-Mogule wie Tom Oberheim, Bob Moog, Dave Smith und Co. ganz schön aufgeschmissen gewesen, wenn automatisch jede Idee wie in der Musik urheberrechtlich geschützt gewesen wäre. Die haben sich aus dem Zoo der existierenden elektronischen Schaltkreise und Baugruppen die besten Ideen abgekupfert und dann vielleicht noch 5-10% eigene Ideen beigesteuert, die dann letztlich die Legende ausmachten. So, wie technische Entwicklungen seit 100en von Jahren funktioniert: die Phrase "Nanos gigantum humeris insidentes, („Zwerge auf den Schultern von Riesen sitzend“) ist schon fast 1000 Jahre alt und immer noch wahr...
 
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Die haben Mitarbeiter der Konkurrenz verklagt, weil diese sie als Copy Cat Company bezeichnet haben. Also ja, die haben das schon aktiv bestritten. Beim 1:1 kopierten Kabeltester hat er das ja auch bestritten. Und nein, so dreist und so exakt kopiert niemand ein aktuell auf dem Markt befindliches Gerät. Auch der Marshall war nicht so exakt kopiert. Das eine ist Inspiration, das andere ist eine Kopie zu 100% inkl. Millimetergenau gleicher Anschlüsse.

Mich haben sie als Kunden verloren und auf vielen Boards sind User die bisher pro Behringer waren hier nicht mehr dabei. Ich war auch mal pro Behringer. Dieser neue 6 Kanal Mischer von ihnen wäre perfekt für mich. Tja, Kunde verloren.

Was anderes, hier könnt ihr den Live Stream zu unserem Konzert im ORF RadioKulturhaus letztens schauen. War sehr nice dort. :)

https://radiokulturhaus.orf.at/artikel/668734/Das-ORF-RadioKulturhaus-im-Video-Livestream
 
Die haben Mitarbeiter der Konkurrenz verklagt, weil diese sie als Copy Cat Company bezeichnet haben. Also ja, die haben das schon aktiv bestritten. Beim 1:1 kopierten Kabeltester hat er das ja auch bestritten.
Vorsicht! Sie haben nicht bestritten, kopiert zu haben. Sie haben sich gegen die rufschädigende Behauptung durch DSI (die mit dem Kabeltester ja nun gar nichts zu tun haben) gewehrt, sie hätten dabei etwas illegitimes oder gar illegales getan. Das haben sie nämlich nicht, und das zu behaupten ist wiederum geschäftsschädigend, wenn es von einem Konkurrenten kommt. Und vor allem: dir und mir wäre es zwar nicht verboten, in Bezug auf die Firma Behringer auch beleidigendes Vokabular zu benutzen - aber (Konkurrenz-)Firmen und deren Mitarbeiter dürfen das eben nicht.

Auch da gibt es feine Linien zu beachten: gegen die Behauptung "Firma ABC hat Gerät XY von Firma YZ kopiert" kann und wird Firma ABC nichts machen (können), wenn der Fall so liegt wie beim Kabeltester oder dem Keystep. Die Behauptung, das sei eine "dreiste, schamlose Kopie" oder die ganze Firma sei gleich eine "Copy Cat Company" ist dagegen durchaus justiziabel (mindestens wettbewerbsrechtlich, evtl. sogar strafrechtlich), weil das rufschädigende Begriffe sind (das, was gegenüber einer Person eine Beleidigung wäre.)
Das ist ungefähr so wie man durchaus sagen darf, eine 200kg schwere Person sei "übergewichtig" (medizinisch anerkannter Fakt) - wenn man aber hier von einem "fetten Schw****" sprechen würde, hat man eben genau so eine Klage am Hals wie der Mitarbeiter von DSI damals. Und zwar völlig zu Recht.


Auch der Marshall war nicht so exakt kopiert. Das eine ist Inspiration, das andere ist eine Kopie zu 100% inkl. Millimetergenau gleicher Anschlüsse.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Marshall hat damals die Technik kopiert und nicht das Design. Behringer hat die Technik angeblich neu entwickelt und das Design zum Großen Teil übernommen. Wobei man beim Design aufpassen muss: es ist eben sehr viel schwieriger zu schützen als eine technische Schaltung. Schon die Farbänderungen und die anderen Knöpfe würden selbst bei einem geschützten Design möglicherweise schon ausreichen, um vor Gericht vom Vorwurf der Kopie freigesprochen zu werden. Die reine Anordnung von Knöpfen und Buchsen als solche ist nämlich überhaupt nicht schutzfähig, wenn sie sich einigermaßen logisch aus der Funktion ergibt. Selbst Apple hat es nicht geschafft, sich einen runden Home-Button mittig unter dem Display eines Smartphones schützen zu lassen...
Die einzigen beiden Elemente des Keystep, die im Rahmen eines "Design Patents" (oder in D Geschmacksmuster) IMHO überhaupt eigenständig genug sind, um schützbar zu sein, sind die Form des Play/Pause-Buttons und die minimalistische Beschriftung (Linien und Pfeile) der beiden Touchbars links. Der Rest sind Standard-Bedienelemente, wie es sie seit zig Jahren bei jedem Keyboard gibt.
Ja, die Dinger sind exakt gleich angeordnet, stimmt. Aber Behringer weiß ganz genau, dass genau das eben keineswegs verboten ist. Und das ist auch gut so. Stell dir mal vor, der erste Autobauer, der ein Schaltgetriebe verbaut hat, hätte sich die Anordnung "(vlnr) Kupplung, Bremse, Gas" + "Lenkrad mittig vor dem Fahrer auf Brusthöhe" schützen lassen und alle anderen müssten jetzt andere Designs finden.

Dass du das nicht gut findest, ist wiederum dein gutes Recht.
 
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Die Behauptung, das sei eine "dreiste, schamlose Kopie" oder die ganze Firma sei gleich eine "Copy Cat Company" ist dagegen durchaus justiziabel (mindestens wettbewerbsrechtlich, evtl. sogar strafrechtlich), weil das rufschädigende Begriffe sind (das, was gegenüber einer Person eine Beleidigung wäre.)

Nö, wurde abgelehnt. Und selbstverständlich war das Konzept Behringers bis vor ein paar Jahren Gear zu kopieren und billiger auf den Markt zu bringen. Nur stehen sie nicht dazu. Die Begriffe oben stimmen für mich absolut, war mir eigentlich auch immer egal. Aber Leute verklagen, alte klassische Markennamen eintragen lassen und derartig dreist kopieren wie in dem Fall hier, das ist mir irgendwann dann zuviel. Das ganze ist ja nicht schwarz/weiß. Man kann Dinge aufgreifen und selbst in ähnlicher oder vielleicht sogar besser Form raus bringen, oder man macht es halt wie Behringer. Da bin ich nicht mehr dabei.

Aber Behringer weiß ganz genau, dass genau das eben keineswegs verboten ist.

Eh, das ist alles nicht verboten, das behauptet auch keiner. Es ist halt einfach hochgradig uncool und eine Firma die das derartig dreist tut, die unterstütze ich nicht. Dass etwas nicht verboten ist, ist für mich absolut keine moralische Messlatte.
 
Und selbstverständlich war das Konzept Behringers bis vor ein paar Jahren Gear zu kopieren und billiger auf den Markt zu bringen. Nur stehen sie nicht dazu.
Nochmal: wo stehen sie nicht dazu? Haben sie m.E. immer getan. Sie haben sich nur dagegen gewehrt, dafür von der Konkurrenz mit Schmutz beworfen zu werden.

Aber Leute verklagen, alte klassische Markennamen eintragen lassen und derartig dreist kopieren wie in dem Fall hier, das ist mir irgendwann dann zuviel.
Die Markennamen waren verwaist - weil ihre bisherigen Inhaber keinen Bock mehr hatten, für die Aufrechterhaltung der Marke weiter zu bezahlen. Mir ist lieber, Behringer greift das auf und baut Synthesizer unter den Markennamen, die auch noch ans Original angelehnt sind (und BTW: gut sind!) als dass irgendein Chinese dann "Moog"-Bluetooth-Brüllwürfel baut oder H&M sich die Markenrechte für "Sequential Circuits" nimmt und die eine Saison lang für T-Shirts ausquetscht. Sowas passiert nämlich sonst gerne mal.
Und "Leute verklagen" - diese "Leute" haben sich benommen wie die Axt im Wald. Zwar vielleicht moralisch im Recht aber völlig unklug und mit dem Kopf durch die Wand.

Aber nun gut. Dich haben sie als Kunden verloren - aber insgesamt kann der Kunden"weglauf" nicht so schlimm sein, sonst würden sie nicht seit Jahren genau so agieren, wie sie es tun.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
BTW: eins noch. Ich finde es ist dann schon immer schwierig, wenn die Messlatte ständig gewechselt wird. Baut Behringer ein vom Minimoog inspiriertes Eurorack-Modul, kurz nachdem Moog selbst den 2017er Minimoog-Reissue wieder vom Markt genommen hat (und damit das Model D auch wieder nicht in Konkurrenz zu einem noch existierenden Originalprodukt steht), dann ist das Ka***e und trotzdem wieder eine "dreiste Kopie" und keine "Inspiration" - obwohl der Formfaktor ein ganz anderer ist, keine Tastatur dran, das Innenleben technisch stark verbessert wurde, mit Midi ausgerüstet und und und. Ist halt Behringer, die dürfen das nicht (hätte das gleiche Ding Teenage Engineering gebracht, die Leute würden es feiern bis der Arzt kommt).

Wenn Arturia in Software das gleiche macht, ist das mega cool. Wenn Dave Smith zwischenzeitlich, obwohl er die Markenrechte nicht mehr hat, seinen alten Synth selbst kopiert, ist das wieder cool. Nicht so cool findet die Community, dass Behringer inzwischen Curtis-Chips nachbaut. Was allerdings dann wieder mega-cool ist, ist wenn DSI diese Behringer-Chips dann kauft um damit Clones von alten Synths zu bauen :ugly:.

Und dass die Nummer mit den Markennamen von Suzuki mit "Hammond" genauso durchgegangen ist, stört auch niemanden. Die meisten Leute denken ja tatsächlich, Hammond-Suzuki hätte mit der alten Fa. Hammond irgend etwas zu tun - falsch! Trotzdem gelten die digitalen "Hammonds" von heute als "Original Hammond" - obwohl Suzuki nichts weiter hatte als einen Markennamen, der vorher verwaist war.
 
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Eine Suzuki kommt mir auch nicht ins Haus. ;)

Uli persönlich hat auf Foren bestritten dass der Kabeltester eine Kopie ist. Oder auch sich über einen DM12 Test und dessen Autor lustig gemacht, der eigentlich überwiegend positiv war, weil er auch ein paar Kritikpunkte hatte. Einfach uncool und jämmerlich.

Ihre Synthsachen in den letzten Jahren sind cool. Die Mixer auch. Die Firma selbst nicht.
 
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Uli persönlich hat auf Foren bestritten dass der Kabeltester eine Kopie ist.
Auch wieder Vorsicht! Nicht alles glauben, was auf Happymag, Synthopia oder CDM (oft stark verkürzt!) dargestellt wird, ohne sich selbst ein Bild zu machen. Die Behauptung, die damals im Raum stand, war dass Behringer das ganze Ding kopiert habe und zwar von Ebtech/Swizz Army und dabei deren Rechte verletzt habe. Dass Uli Behringer abgestritten habe, das Design bzw. Layout (Anordnung der Stecker und Buchsen etc.) kopiert zu haben, habe ich nie irgendwo gelesen - dafür würde ich um Belege bitten. Er hat abgestritten, die Innereien (widerrechtlich) kopiert zu haben - was bei gewerblichen Schutzrechten einen RIESEN-Unterschied macht! Und er hat eben darauf abgestellt, dass das Swizz Army-Teil selbst auch kein Original ist - die wesentlichen Designmerkmale wie auch die wichtigsten Funktionen gehen nämlich auf jeweils unterschiedliche, viel ältere (und inzwischen abgelaufene) Patente von Dritten zurück, da hat eben technisch und funktionell Ebtech genauso kopiert wie Behringer. Solche Feinheiten mögen dich nicht interessieren - rechtlich sind sie sehr wohl relevant.
 
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Wie gesagt, die rechtliche Situation ist mir völlig egal.

Nun lässt sich aber Ethik und Moral (so argumentierst du ja) von Recht nicht trennen. Das beeinflusst sich gegenseitig, und ein Fokus lediglich auf eine Dimension verengt den Blick dann doch etwas. Moralin-gelandene Diskussionen sind meist auch sehr unentspannt :ugly:. Die Behauptung, UB würde durch solche Aktionen "netto Kunden verlieren" wäre zu beweisen. Wie toeti auch, teile ich diese Einschätzung nicht. Bei mir finden sich Produkte von Behringer, Suzuki, Arturia und sicher noch anderes, was eventuell "moralisch" angreifbar sein könnte. Und das ist in diesem speziellen Fall MIR völlig egal.
 
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Das ist dir natürlich unbenommen.

Nun lässt sich aber Ethik und Moral (so argumentierst du ja) von Recht nicht trennen.

Selbstverständlich lässt sich das trennen. Im Supermarkt in der Schlange vordrängen ist auch nicht verboten und wenn jemand einmal macht ist mir das egal. Wenn jemand aber ständig mit solchen Dingen auffällt, dann find ich das einfach uncool und mit sowas möcht ich dann nichts mehr zu tun haben.
 
Dein Beispiel widerlegt meine Aussage, dass Ethik, Moral und Recht in enger Beziehung stehen, in keinster Weise. Natürlich gibt es soziale Normen, deren Einhaltung erfahrungsgemäß sehr gut ohne Gesetz und Sanktionierung eingehalten werden, und Verstöße die Ausnahme bilden. Und das ist gut so. Je nach Lage der Dinge wird die richtige Reihenfolge durchaus auch mal per Ticketsystem durchgesetzt ;). Wenn bei freier Platzwahl jemand beste Sitzplätze für 20 Freunde belegt, wird das toleriert, obwohl man durchaus hinterfragen kann, ob das moralisch einwandfrei ist. Wenn du als Fußgänger einen Parkplatz blockierst, um ihn für jemanden zu reservieren, und ihn nicht frei gibst, wenn ein anderer drauf parken will, ist das schon mal eine Ordnungswidrigkeit. Je nach Verhalten kann es durchaus auch als Nötigung bewertet werden. Der Gesetzgeber sieht hier offenbar Handlungsbedarf.

Aber ich denke, wir bewegen uns vom Thema weg. Ich fand lediglich, du machst es dir zu einfach, wenn du den rechtlichen Aspekt ausklammern willst.
 
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Vielleicht nochmal ganz allgemein eine kleine Übersicht über die wesentlichen Elemente gewerblicher Schutzrechte - und warum die so sind wie sie sind. Das kann zumindest bei der Einordnung helfen - auch wenn manch einer dann immer noch für sich selbst und seinen Moralkompass zu anderen Ergebnissen kommt.

Erstmal ist wichtig festzuhalten, dass im gewerblichen Schutzrechtsbereich nichts automatisch kommt - im Gegensatz zum Urheberrecht in der Kunst, wo man weder den Schutz anmelden muss noch Gebühren zahlen muss, um ihn aufrecht zu halten. Man muss also das, was geschützt werden soll, anmelden und jährlich steigende Gebühren zahlen.

Ganz grob lassen sich die Rechte unterteilen in technische (Patente, Gebrauchsmuster), gestalterische (Geschmacksmuster, "Design patent") und werbliche (Marken, Logos, Firmennamen). Letztere nehmen eine gewisse Sonderrolle ein, z.B. dadurch, dass der Markenschutz nicht zeitlich begrenzt ist, aber dafür die Marke auch aktiv im Geschäftsverkehr benutzt werden muss, um sie vor dem Verfall zu bewahren.

Der zweite wichtige Punkt ist, dass die allermeisten Rechte (bis auf die werblichen) zeitlich begrenzt sind. Es gibt international gewisse Unterschiede, auch zwischen Patent und Gebrauchsmuster, aber grob ist die maximale Schutzdauer auf 25 Jahre beschränkt.

Fangen wir mit den technischen Schutzrechten an:
Die Grundidee ist, dass man den technischen Fortschritt insgesamt nicht durch zuviel Geheimhaltung blockieren möchte. Der Deal des gesamten Patentrecht ist kurz zusammengefasst: "Du veröffentlichst deine Erfindung - und zwar so detailliert beschrieben, dass sie jeder nachbauen kann. Dafür bekommst du im Gegenzug das Recht, anderen die Benutzung deiner Idee zu verbieten, solange du die Gebühren für das Patent bezahlst". Man kann seine Erfindung natürlich versuchen geheimzuhalten, hat dann aber keine Handhabe gegen Nachahmer.
Man kann jetzt ganze Bücher über Themen wie Neuheit, Erfindungshöhe etc. schreiben, aber der wichtigste Punkt (für diese Diskussion) ist: Man kann nicht die Idee patentieren, was ein Produkt können soll (Aufgabe) - nur wie diese Funktion technisch gelöst ist (Lösung der Aufgabe). Am Beispiel eines Kabeltesters: man kann kein Patent erwerben auf die Funktionsbeschreibung "eine Kiste, in die ich ein Kabel reinstecke und es leuchtet bei Verbindung/Kurzschluss". Man kann nur z.B. eine konkrete Schaltung schützen, die diese Funktion bereitstellt (z.B. eine Diodenmatrix + LEDs + Komparator und ein Schmitt-Trigger, um "Wackelkontakte" anzuzeigen). Wenn jetzt jemand die gleiche Aufgabe anders löst (z.B. statt mit einer "diskreten" Schaltung mit Hilfe eines Microprozessors und Software, die darauf läuft), dann verletzt er das Patent nicht und darf so ein Gerät bauen und vertreiben. Das ist übrigens ganz analog(sic ;) ) zu dem VST-Clone eines Analogsynths. Jetzt kann man auch verstehen (kleiner Exkurs), warum auf einigen Versionen des CT100 dick "Microprocessor Controlled" draufsteht und warum der nur die Hälfte kostet von einem aus einzelnen Logik-ICs aufgebautem Vorbild.

Dass das übrigens so ist (zeitliche Begrenzung + kein Schutz der Idee, sondern nur der Lösung), ist sehr gut. Sonst dürfte nur Daimler-Benz Autos bauen, nur Apple dürfte Smartphones bauen, und auch Oberheim und Smith hätten tief in die Röhre geguckt, weil Moog oder jemand vorher das Konzept der subtraktiven Synthese für sich beansprucht hätte. Man kann halt sehr wohl ein bestimmtes Filterdesign, eine bestimmte Art der Kraftstoffeinspritzung oder sowas wie "Face unlock" mittels Laserpunktmatrix-Projektion patentieren - nicht aber z.B. die Smartphone-Entsperrung per Gesicht an sich.

Bei den gestalterischen Schutzrechten ist vieles grundsätzlich ähnlich.
Wichtig ist auch hier (wie auch bei den technischen Rechten), dass eine Designidee neu ist und nicht trivial aus Bekanntem hervorgeht (oder sich von selbst aus der Funktion ergibt - beim Eimer den Henkel oben anzubringen wäre nie ein schützenswertes Design gewesen). Analog zu dem Konzept in der Technik, dass die Idee als solche nicht schützbar ist, ist bei einem Design nie das gesamte Gerät geschützt - man kann also keinen Designschutz erwerben auf "etwas, das so aussieht, wie mein Gerät hier", sondern immer nur auf ganz bestimmte, klar definierte Designelemente. Ganz klassisches Beispiel ist die (Korpus-)Form einer Stratocaster - die ist nicht geschützt: erstens ist da zuviel ähnlich zu einer klassischen Gitarre, die zusätzlichen Cutaways ergeben sich aus der Funktion, auch hohe Bünde spielen zu können - und viel mehr ist da nicht dran. Die Kopfplatte hingegen konnte geschützt werden - deren typische Fender-Form ist gegenüber klassischen Gitarren neu gewesen und die charakteristische Kontur ergibt sich nicht aus der Funktion.
Zu beschreiben, was denn nun genau an einem Design das Einzigartige sein soll, ist übrigens nicht einfach! Deswegen sind viele Designpatente für heutige Notebooks, Smartphones etc. auch so hoch umstritten, weil da einfach nicht viel Spielraum besteht, wenn die Funktionen "möglichst dünn und leicht" und bei Smartphones "soll in die Hosentasche gesteckt werden" im Vordergrund stehen... Auch bei Autos wird das bei steigendem Stellenwert der Aerodynamik immer schwieriger, während es zu Zeiten eines 2CV, Käfer oder eines Rolls Royce Phantom noch deutlich einfacher war.

Wenn man diese Kernpunkte (und ein paar weitere, wie Schöpfungshöhe, Neuheit,...) einmal verinnerlicht hat (und versteht, warum die insgesamt gut und richtig sind), dann sieht man vieles in dem Bereich in einem ganz anderen Licht als wenn man da "naiv" und nach Bauchgefühl herangeht... Letzteres ist nicht schlimm, aber man muss sich immer wieder vergegenwärtigen, dass wir technisch noch "auf den Bäumen hocken" würden, wenn jeder jede gute Idee allein für sich beanspruchen dürfte (wohlgemerkt, die Idee an sich). In einer Welt mit sehr restriktiven Schutzrechten (oder einer Welt, in der sich eine strenge Moralvorstellung diesbezüglich durchgesetzt hätte), würden wir - um zum Thema zurückzukommen - nämlich über Firmen wie Sequential, Arturia und Oberheim gar nicht reden können, weil es sie gar nicht gegeben hätte - sondern nur die jeweils ersten, die eine Idee gehabt hätten. Dann wären wir in Sachen Synthesizer nämlich beim Telharmonium oder spätestens bei Moog stehen geblieben und Arturia hätte den Firmenaufbau nicht mit liebevollen Software-Repliken echter Hardware finanzieren können.
 
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