Überschätzen Musiker den Wert ihres Hobbys? Hobbymusiker wollen Geld.

  • Ersteller Zeugschläger
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Die andere Seite ist aber weniger und weniger bereit, diesem Anspruch in irgendeiner Weise gerecht zu werden. Und dafür gibt's auch hier im MB reichlich Beispiele ...
versteh ich jetzt nicht so ganz, wass du damit meinst:rolleyes:.
Man kann die Sache auch mal andersrum betrachten. Wir haben hier eine Veranstaltungsreihe für "experimentelle" Musik.
Da treten i.d.R. 2 Musiker auf. Zumeist sind das studierte Klassik-oder Jazzmusikanten. Zugegebenermaßen wird die Veranstaltung von der Stadt gesponsort.
Aber wie auch bei einigen Hobbymusiker unter uns bekannt, geht in der Pause ein Hut rum. Da ist es dann mehr eine Frage, mal etwas Ausgefalleneres
vor interessierten Zuhörern zu machen und dann spielt Geld wohl keine Rolle. Worauf ich hinaus will ist, welche Erwartungshaltung seitens der Musiker steht denn dahinter? Spielt dann keine Rolle ob Hobby-oder Profimusiker. Der Unterschied ist wohl am ehesten so zu beschreiben, die Profis gestalten ihren Broterwerb
ansonsten schon mit Musik, Lehrer oder quasi Angestellter bei irgendwelchen Sänger/innen z.B.. Hobbymusiker gehen anderen Tätigkeiten nach,
welche auch immer. Profis zuweilen aber eben auch:sneaky:.
 
Meine Erfahrung ist allerdings, dass die Wertschätzung seitens der Hörer mehr und mehr abnimmt.
Das würde ich jetzt nicht sagen. Ich kenne Adele kaum, aber ich glaube schon, dass sie eine gute Sängerin ist. Für Karten für ihr Konzert wurden dreistellige Preise bezahlt. Für Rolling Stones ebenso. Das mögen vielleicht Ausnahmen sein, aber üblicherweise werden hohe zweistellige Beträge für zwei- bis dreistündige Konzerte bezahlt.
auch für diejenigen, die oft lange Zeit üben und proben,
Aber das tun sie ja nicht für andere, sondern für sich. Der Briefmarkensammler steckt auch viel Geld und Arbeit in seine Sammlung und bekommt trotzdem nichts dafür.
Und aus der Perspektive desjenigen, der Musik an sich und Live-Musik im Besonderen immer weniger wertschätzt, wird natürlich der (gleich gebliebene?) Anspruch des Musikers immer unverständlicher - und er/sie kommt zu dem Schluß, dass die "Aktiven" den Wert ihres "Hobbys" (immer mehr) überschätzen ...
Da kann ich jetzt mal beide Rollen einnehmen, des wertschätzenden und des nicht-wertschätzenden.

Ich schätze Musik wert. Ich kaufe CDs, ich bezahle einen Tagesverdienst (größenordnungsmäßig, mit Fahrtkosten auch mal mehr) für ein Konzert, das mich interessiert, und ich habe einen viertselligen Betrag in Instrumente gesteckt. Ich bin auch vor Jahren spontan zu einem Konzert einer kleinen, fast unbekannten Band gefahren, weil mir die Musik beim kurzen Reinhören gefiel.

Andererseits gibt es die Livemusik (ich schreibe extra nicht Band, weil es nicht nur an der liegt), die in irgendeiner Kneipe als langweiliger, tausendfach gehörter Tonmatsch jedes Gespräch schwierig bis unmöglich macht. Davon bin ich dann eher genervt.
Die Band macht Musik. Schön für sie. Die Band darf auftreten. Von mir aus. Aber ich bin dann nicht noch dankbar, dass ich deswegen nur schreiend ein Gespräch führen kann.
Damit gebe ich jetzt nicht der Band die Schuld. Aber in dem Fall ist die Band für mich halt einfach nur störend.
Jetzt werden sich wahrscheinlich manche über mich beschweren, ich solle dann doch nicht dahingehen. Es kommt natürlich auf die Situation an. Ich gehe nicht zu einem Konzert und beschwere mich dann über Musik. Aber manchmal will man (ich) mit Freunden was trinken gehen, geht in eine Bar oder Kneipe und irgendwann fängt eine Band (oder ein Band) an zu spielen und übertönt jedes Gespräch.

PS: Die obengenannte unbekannte Band heißt Sabaton. ;) Damals noch in einer kleinen Halle. (Köln 2008, Vorband Grailknights. Wenn mir jemand sagen kann, wo das Konzert war, würde mich das interessieren.)
 
Mit "Beispielen" bezog ich mich auf Erfahrungsberichte seitens der MB-User, wie z.B. von Glombi, oder auch die Erfahrung, dass bei "Hut rumgehen" von Jahr zu Jahr weniger bei rumkommt ...

War kein Vorwurf gegenüber anderen MB-Usern! Wenn das so rübergekommen sein sollte, fettes SORRY dafür
 
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Damit gebe ich jetzt nicht der Band die Schuld. Aber in dem Fall ist die Band für mich halt einfach nur störend.
Wäre ja auch noch schöner. Denn dann bist du wohl zur der Zeit einfach an dem für dich falschen Ort. Der Gig wird ja sicher vorher angekündigt gewesen sein...
Es soll ja Leute geben, die nicht trotz der Live-Musik in einen Laden gehen, sonder wegen...
 
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Wir haben aber ab 17:30 aufgebaut, Spielbeginn war 21:00 und wir saßen ca. 2:45 wieder im Auto, plus An-/Abfahrt.
Anstrengend, kommt halt drauf an, wie es bezahlt wird. Ein Bäcker hat ähnliche Arbeitszeiten.
Ich würde da versuchen, die Aufbau und Abbauzeiten zu reduzieren. Andere Technik, bessere Arbeitsteilung, Helfer vor Ort usw.
 
Unsere Arbeitsteilung und Aufbauzeiten sind schon ganz okay. Man muss halt zum Soundcheck aufgebaut haben. Und der ist in der Regel eine ganz Weile vor Spielbeginn, bevor die ersten Leute eintrudeln. Diesmal mussten wir für zwei Bands Aufbau und Soundcheck machen. Gespielt wurde bis 01:30. Roadies können wir uns noch keine leisten, dabei lag der Stundenlohn tatsächlich noch bei 8€, da wir einer weniger waren, wir die Technik zu einem guten Preis mieten können und der Mischer wieder zum Freundschaftspreis gearbeitet hat…
 
Der Unterschied ist wohl am ehesten so zu beschreiben, die Profis gestalten ihren Broterwerb
ansonsten schon mit Musik, Lehrer oder quasi Angestellter bei irgendwelchen Sänger/innen z.B.. Hobbymusiker gehen anderen Tätigkeiten nach,
welche auch immer.
Wenn ich als Bäcker spezielle Brötchen backe, die keiner kaufen will, dann muss ich mich umstellen, weil ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen will.
Als Profimusiker muss ich mir auch Gedanken machen, wofür jemand Geld bezahlt, muss mich also irgendwie am Bedarf ausrichten.

Hobbymusiker oder Semiprofis müssen das halt nicht unbedingt. Trotzdem habe es dich vom Anlass ab, wieviel Geld angemessen ist.
In einer Kneipe entsteht für den Wirt nicht sooo viel Mehrwert durch die Musik. Aber zB 10 jähriges Jubiläum in einem Autohaus, da kann auch eine Amateurband anders verhandeln.
 
Der Gig wird ja sicher vorher angekündigt gewesen sein...
Irgendwo wahrscheinlich schon, aber nicht so, dass es mir aufgefallen wäre.
Zum Beispiel: Ich habe mich mal mit Bekannten in einem Restaurant verabredet. Jemand anderes aus der Gruppe hat reserviert. Kurz nachdem wir angekommen sind, fing eine Band an zu spielen. Nicht dezent im Hintergrund, sondern so laut, dass wir uns im Ergebnis über den Tisch anschreien mussten.
(Es war Samstagabend in der Innenstadt. Wechseln ging also auch nicht so einfach.)

Damit will ich ja auch nichts gegen Bands sagen. Wie du schreibst, (unverschuldet) eine für beide (Band und uns) unpassende Situation. Das war auf die unterschiedliche Wertschätzung bezogen, die in Beitrag 120 angesprochen wurde.
Auf der einen Seite die Band, die sich auf den Auftritt vorbereitet, aufbaut, und gute Musik macht. Auf der anderen Seite ein Teil der Gäste, der sich einfach unterhalten will, aber von der Band übertönt wird..
 

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