Boah, war ja klar, dass zu so einer Frage sofort reichlich Rückmeldungen kommen.

Ich habe mal die ersten gelesen, gebe meinen Senf nun aber auch mal dazu.
Ich hatte lange Jahre zu Anfang meiner Gitarren-"Karriere" eigentlich nur eine Gitarre, mit der ich zu 99% gespielt hatte.
In der Tat hatte ich dadurch natürlich das perfekte Gefühl für alles. Es sind ja nicht nur irgendwelche Bundabstände oder Halsprofile usw. Ich hatte z. B. an dieser Gitarre Pinch-Harmonics immer zuverlässig hinbekommen. Das ist tatsächlich das sogenannte Muscle-Memory. Auch Handhaltung, Seitenabstände usw... Alles immer konstant, gewohnt, zuverlässig wie immer.
Andererseits tut man sich dann bei einem anderen Instrument eventuell deutlich schwerer, sich anzupassen.
Ich habe eine Handvoll Gitarren und was ich in den letzten Jahren gern machen: ich rotiere sie quasi durch. Ich spiele ein paar Monate eine, danach die nächste usw... Das läuft eigentlich synchron mit neuen Saiten. Wenn die Gitarre, die ich gerade spiele, irgendwann fällig ist mit neuen Saiten (und Griffbrettreinigung), dann kommt erstmal die Gitarre dran, die ich am längsten nicht gespielt habe. Bei mir sind alle Gitarren für die Musik meiner Band geeignet. Insofern geht das sehr gut. Jede hat ihre Eigenheiten beim Sound und Handling, aber ich gewöhne mich an jede schnell wieder und kann auch zwischendurch immer mal eine der anderen schnappen.
Ich finde, dass man auch lernen sollte, nicht von einem Instrument abhängig zu sein. Natürlich kann es gut sein, dass für bestimmte Spieltechniken oder Sounds eine bestimmte Gitarre ideal ist. Oder wenn man auch sehr verschiedene Genres oder Sounds braucht, rechtfertigt das auch, dass man schnell umschalten können sollte. Trotzdem kann man ja "die eine" haben, auf der man sich am meisten zu Hause fühlt.
Seit ich die SG habe, fiel mir auch auf, dass alles an einer anderen Stelle ist: vor allem die Bridge und dass dadurch auch die Position der Schlaghand anders ist usw...
Kommt auch drauf an, wieviel man generell spielt. Wenn man weniger spielt, ist es vielleicht von Vorteil, dass man nicht zwischen zu unterschiedlichen Gitarren wechselt. Wenn man oft und lange spielt, dann ist das gefühlt weniger ein Problem.
Meine 2 Pfennige...