Wieso solltest du bitte auch bei Powerchords mit dem Daumen über dem Griffbrett greifen? Tue ich auch nicht, aber gerade da wo es sich anbietet kann man es nutzen. Zum Beispiel, wenn man sowas in der Richtung von Frusciante spielt.
Oder bei Riffs wie bei Can't Stop, wenn man da den Daumen nutzen kann , sowohl zum Greifen als auch zum dämpfen = win .
Bei mir kommt das ganz natürlich, ob ich den Daumen nutze oder nicht, da musste ich bisher nicht nachdenken und meine Hände sind eher klein, genauso die Finger. Liegt vielleicht auch daran, dass ich mir seit Jahren das Spiel vom Herrn Frusciante angeschaut habe, schon bevor ich mit der Gitarre angefangen hatte.
Und das was SaitenSchlitzer da gepostet hat über Frusciante, ist vielleicht ein wenig off-topic mittlerweile: Mag sein, dass er technisch nicht der beste ist, war Hendrix ebenfalls nicht. Frusciante gibt auch einen Dreck um Schnelligkeit, Technik und dergleichen. Er hat oftmals selbst gesagt, dass für ihn Musik kein Wettbewerb ist, was ich auch so unterschreiben kann. Viele der technisch extrem versierten Gitarristen und Musiker schaffen es auch nicht ein richtiges Feeling rüber zu bringen. Was bringt es, wenn ich 32tel Noten bei 300 bpm spielen kann, es technisch perfekt ist aber am Ende nur nach Dreck klingt? Genau, nichts.
Mag sein, dass es Menschen gibt denen das gefällt, mir jedoch nicht und das kommt letztlich auf den Geschmack des Individiuums an.
Für mich ist das geshreddere im Allgemeinen und auch das Gespiel von Malmsteen gelinde gesagt zum kotzen, was nicht heissen soll er sei schlecht, mir gefällt es nicht. Genauso wenig gefällt mir dieser ganze mehr oder weniger moderne Metalkram, allgemein kann ich mich mit dieser Musik nur selten anfreunden.
Die anderen Bereiche, Funk, Blues, einiges im Rockbereich als auch Jazz zielen nun mal selten auf das technische hinaus, sondern auf die Musik bzw. das Gefühl was man dadurch vermittelt und sowas gefällt mir dann schon eher. Es muss nicht schnell sein, im Gegenteil, wenn man eine gewisse Zeit zwischen den einzelnen Noten lässt und der Song dadurch "atmen" kann ist das mMn wunderschön. Oder der Wechsel zwischen schnell und langsam, komplex und simpel.
Was mich an Frusciante so fasziniert ist, dass er sich nicht in ein Genre/Stile stecken lässt, er spielt nun mal das, was er für Richtig hält und was ihm Spass macht bzw. toll klingt.
Naja, letzten Endes bin ich aber froh, dass nicht jedem dasselbe gefällt und möglichst viele Musiker ihren "eigenen" Weg gehen, sonst wäre das sehr langweilig. Stell dir vor, jeder würde wie Hendrix klingen... grausame Vorstellung.
So abschließend wiederhole ich mich: Richtig ist, was sich richtig anfühlt und einen nicht hindert (und am besten noch gut klingt)! PUNKT
Mit freundlichen Grüßen, NoName