Pc + Audiointerface oder analog/digital recorder

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Hallo,

Ich habe mich jetzt ein bischen in die MAterie eingelesen.
Ich habe nen PC und ne sequenzer freeware + uralt Mikro.

Um gute Pc Aufnahmen hinzubekommen bräuchte ich grundsätzlich ein ordentliches Audio Interface und ein gescheites Mikro.

Grundsätzlich stellt sich mir nun die frage, ob ein "echter" recorder nicht besser wäre. Also komplett ohne PC.
Bei Thomann gibt es digitale und analoge, mehrere Spuren sollte man aufnehmen können.

Wo sind da eigentlich die Unterschiede bzw. wieso habt ihr euch für das eine bzw. das andere entschieden.

Danke und Gruß
 
Eigenschaft
 
Hallo, DugDanger,

na, die Frage ist jetzt aber sehr weit gefaßt :D - versuchen wir mal, das Ganze ein wenig auseinanderzudividieren. Laß mal die Analogrecorder direkt außen vor - das beim großen T sind nämlich Tapedecks und CD-/Tape-Kombinationen. Wird aus Kompatibilitätsgründen immer noch benötigt, ich habe auch noch ein großes Tascam-Tapedeck in meinem Kellerstudio stehen. Aber zum Neueinstieg bleibst Du digital.

Gut, da gibt's jetzt grob gesagt zwei Wege. Entweder Du wählst die Kombi PC-Interface-Mikrofon(e) - ein Mischpult brauchst Du zum Aufnehmen eigentlich nicht - oder Du wählst einen der zahlreichen digitalen Multitracker, hier nur beispielsweise genannt der Zoom R24. Das ist häufig auch eine Frage, wie der Einsatz eines solchen Gerätes aussieht.
Mit einem Multitracker bist Du mobiler als mit PC oder Laptop, bist oft schneller am Start, wenn es nur eben darum geht, eine Songidee festzuhalten oder flott einen Probenraummitschnitt zu machen. Manche dieser Geräte - dieser Zoom z. B. kann das - können bei Verbindung mit dem Rechner auch einen Sequencer in gewissem Umfang als Controller steuern...
Mit der Nachbearbeitung in den Geräten selber hapert es oft, viele Funktionen, die ein Sequencer auf dem normalen Rechner bringt, fehlen oder sind schwieriger zu erreichen. Nicht immer haben alle Mic-Inputs Phantomspeisung - und Vorsicht bei der Zahl der maximal gleichzeitig aufzeichenbaren Spuren.
Ich selbst nutze beides. Da ich viel live recorde (vorwiegend Chöre und Orchester), habe ich einerseits einen Laptop mit MotU 896/III im Einsatz, arbeite ich zuhause, benutze ich ein MotU2408 oder mittlerweile die Tascam DM3200. Andererseits habe ich als mobiles Havariegerät einen Tascam DR100 angeschafft, damit ich "auf Achse" im schlimmsten Fall des Rechnerabsturzes wenigstens noch eine unabhängige Stereosumme habe.
Wenn Du jetzt noch näher spezifizierst, was genau Du gerne aufnehmen würdest, wieviele Spuren Du benötigst und wo ein eventuell vorhandenes Budget liegt, können wir sicher noch mehr ins Detail gehen.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo und vielen Dank für deine Antwort,

Ich bin diesbezüglich noch Anfänger.

Ich möchte auf jeden Fall Accoustic/Begleitgitarre und Gesang gleichzeitig aufnehmen, also über 2 Mics auf 2 Spuren. Dann würde ich gerne noch ein paar drum beats darüber legen (3. Spur) - was ja über einen VSTi (?) fähigen Seequenzer + passender "drum plug ins" möglich sein sollte - also bei der PC Variante. Darüber würde ich dann evtl. noch ne 4. und 5. Spur legen (lead gitarre,gitarren solo oder paar Effekte)

Über das "mischen" hab ich mir noch keine Gedanken gemacht - wenn ich das oben stehende mal in annehmbarer Qualität schaffe, dann wäre ich erst mal zufrieden - fürs erste:great:

Wäre also die Frage was meinen Ansprüchen eher gerecht wird.

je Mic rechne ich schon mit 150 - 200 euro
Fürs Interface ca. 150 euro
Kabelzeug Kopfhörer Kleinkram nochmal ca. 150 euro (bin mir nicht sicher welche Kabel und sonstiges Zubehör ich brauche)

Das wäre denke ich so grob eine ordentliche Einsteiger Lösung mit PC.

Wäre eben die Frage, ob ich das alles zu nem ähnlichen Preis bei der DIGI :) - Recorder Lösung hinbekomme.

Danke und Grüße

Dug
 
Bei vorhandenem PC ist die PC-Lösung eigentlich immer billiger. Ausnahmen sind vielleicht eben das ZoomR16/R24. Damit kann man acht Spuren gleichzeitg aufnehmen - und es ist nicht teuer als reine Interfaces mit acht Eingängen.

Vorteil der PC Lösung ist ja eben auch die Trennung von Hardware und Software. Mit der Hardware (also dem Interface) legst du quasi nur fest, wieviele Spuren (und welche Art von signalen) gleichzeitg aufgenommen werden. Alles andere - also gesamte Anzahl der Spuren, Effekte, Bearbeitungsmöglichkeiten usw. - werden nur von der Software beschränkt. Und da bekommst du selbst bei günstiger oder kostenloser Software schon seeehr gute Möglichkeiten. Und das reicht dann letztlich bis absolut professionell. Bei einem eigenständigen Recorder dagegen ist halt alles durch die Hardware beschränkt. Du wüdest dir ja jetzt so ein Interface mit zwei Mikrofoneingängen kaufen, da gibt es ja diverse in der Preisklasse um 150€. Der billigste Multitracker, den ich bei Thomann finden konnte, der das bietet, ist der hier:
https://www.thomann.de/de/fostex_mr8_mkii.htm
Ist an sich schon 100€ teurer als ein Interface. Und die weiteren Möglichkeiten sind dann doch sehr beschränkt. Nur insgesamt acht Spuren, bearbeitunsgmöglichkeiten wohl auch eher das nötigste, unterm Strich kannst du wohl selbst mit der kostenlosen Software Kristal mehr machen - und mit "Reaper" bekommst du für nur 60$ eine Profi-Software.

Schließlich muss ich zugeben, dass ich von der Arbeitsweise mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie ich die Dinge, die ich so in Software machen, auf so einem Teil bewerkstelligen sollte. Ich bin da vielleicht auch etwas "Digitalversaut", weil ich erst durch Software ins Recording eingestiegen bin, und dadurch sehr visuell arbeite (während andere möglicherweise zurecht sagen, man solle eher mit den Ohren arbeiten). Ich möchte es aber nicht missen, dass ich die aufgenommenne Spuren samt wellenform vor mir sehe und darin arbeite. Gerade wenn es ums Ideen sammeln, arrangieren usw. geht. Du hast ja selbst schon den Punkt "Drums per VSTi" angesprochen. Ja, mach ich auch so. Es gibt ja auch recorder mit integriertem Drumcomputer, aber sind dann eben auch teurere und von der Bedienung kann ich mir das auch nicht wirklich vorstellen. Und dann nehme ich halt dazu Gitarrenriffs auf, probiere damit rum usw. Und da steige ich dann manchmal wo ein, probiere mehrmals was aus usw. Und auf dem bildschirm kann ich dann einfach einen Part vorne und hinten trimmen, verschiebe den im taktraster, packe ihn mehrfach hintereinander usw. Das geht alles ratzfatz mit der Maus.

Ja, ich habe oft geschrieben "ich kann mir das nicht vorstellen" - vielleicht geht das ja alles genauso gut, und ich denk da nur zu unflexibel :) Aber ich denke man kann schon objektiv sagen, dass man mit der PC Lösung für weniger Geld professionellere Möglichkeiten bekommt. Dennoch ist offenbar ein gewisser Bedarf an Kompaktstudios da, also es gibt noch genügend die sowas kaufen. Wohl eben weil sie bewusst eine "einfache" Lösung haben wollen, die sie vielleicht "musikalischer" oder "inspirierender" finden, und sich nicht mit einem PC "abquälen" wollen. Das respektiere ich vollkommen, ist aber eben letztlich Geschmackssache.
 
Besten Dank für die ausführliche Antwort.

Ich denke auch, dass die PC Lösung insgesamt sinnvoller ist.

Einziges Argument wäre ja , das der "recorder" transportabel ist, aber mit nem ordentlichen Laptop sollte auch das gehen.
 

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