Bei vorhandenem PC ist die PC-Lösung eigentlich immer billiger. Ausnahmen sind vielleicht eben das ZoomR16/R24. Damit kann man acht Spuren gleichzeitg aufnehmen - und es ist nicht teuer als reine Interfaces mit acht Eingängen.
Vorteil der PC Lösung ist ja eben auch die Trennung von Hardware und Software. Mit der Hardware (also dem Interface) legst du quasi nur fest, wieviele Spuren (und welche Art von signalen) gleichzeitg aufgenommen werden. Alles andere - also gesamte Anzahl der Spuren, Effekte, Bearbeitungsmöglichkeiten usw. - werden nur von der Software beschränkt. Und da bekommst du selbst bei günstiger oder kostenloser Software schon seeehr gute Möglichkeiten. Und das reicht dann letztlich bis absolut professionell. Bei einem eigenständigen Recorder dagegen ist halt alles durch die Hardware beschränkt. Du wüdest dir ja jetzt so ein Interface mit zwei Mikrofoneingängen kaufen, da gibt es ja diverse in der Preisklasse um 150. Der billigste Multitracker, den ich bei Thomann finden konnte, der das bietet, ist der hier:
https://www.thomann.de/de/fostex_mr8_mkii.htm
Ist an sich schon 100 teurer als ein Interface. Und die weiteren Möglichkeiten sind dann doch sehr beschränkt. Nur insgesamt acht Spuren, bearbeitunsgmöglichkeiten wohl auch eher das nötigste, unterm Strich kannst du wohl selbst mit der kostenlosen Software Kristal mehr machen - und mit "Reaper" bekommst du für nur 60$ eine Profi-Software.
Schließlich muss ich zugeben, dass ich von der Arbeitsweise mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie ich die Dinge, die ich so in Software machen, auf so einem Teil bewerkstelligen sollte. Ich bin da vielleicht auch etwas "Digitalversaut", weil ich erst durch Software ins Recording eingestiegen bin, und dadurch sehr visuell arbeite (während andere möglicherweise zurecht sagen, man solle eher mit den Ohren arbeiten). Ich möchte es aber nicht missen, dass ich die aufgenommenne Spuren samt wellenform vor mir sehe und darin arbeite. Gerade wenn es ums Ideen sammeln, arrangieren usw. geht. Du hast ja selbst schon den Punkt "Drums per VSTi" angesprochen. Ja, mach ich auch so. Es gibt ja auch recorder mit integriertem Drumcomputer, aber sind dann eben auch teurere und von der Bedienung kann ich mir das auch nicht wirklich vorstellen. Und dann nehme ich halt dazu Gitarrenriffs auf, probiere damit rum usw. Und da steige ich dann manchmal wo ein, probiere mehrmals was aus usw. Und auf dem bildschirm kann ich dann einfach einen Part vorne und hinten trimmen, verschiebe den im taktraster, packe ihn mehrfach hintereinander usw. Das geht alles ratzfatz mit der Maus.
Ja, ich habe oft geschrieben "ich kann mir das nicht vorstellen" - vielleicht geht das ja alles genauso gut, und ich denk da nur zu unflexibel

Aber ich denke man kann schon objektiv sagen, dass man mit der PC Lösung für weniger Geld professionellere Möglichkeiten bekommt. Dennoch ist offenbar ein gewisser Bedarf an Kompaktstudios da, also es gibt noch genügend die sowas kaufen. Wohl eben weil sie bewusst eine "einfache" Lösung haben wollen, die sie vielleicht "musikalischer" oder "inspirierender" finden, und sich nicht mit einem PC "abquälen" wollen. Das respektiere ich vollkommen, ist aber eben letztlich Geschmackssache.