Mein Traum ist Musikkarriere zu starten , doch was muss ich dafür tun?

Hallo zusammen!

Das ist ein wirklich interessantes Thema. Einige haben die Problematik schon angesprochen: Wenn wir Ruhm und Bekanntheit so definieren wie es zum Beispiel die Userin Lyra vorgemacht hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dies einmal zu erreichen vielleicht bei 0,1% aller Musiker. Ich habe mit meinem Partner (semiprofessioneller Musiker) darüber mal gerätselt. Wenn man jede kleine Garagenband mit in die Musik-Branche einbezieht (die sicherlich auch ihre Berechtigung haben, sich als Musiker zu bezeichnen, auch wenn sie es vielleicht nur hobbymäßig oder semiprofessionell betreiben), ist meine fiktive Prozentangabe vielleicht sogar noch geringer...
Ich kenne die Problematik aus der Schreiber-Zunft. Schon da hieß es immer: Wenn du schreibst, nur um "berühmt zu werden", dann lass es bitte! Man gibt sich der Kunst hin, der Kunst Willen... alles andere führt vielleicht nur zu Enttäuschungen. Ich kenne auch kaum Künstler, die wirklich von ihrer Kunst allein leben können. Es sind die wenigstens und die sind weder reich noch "berühmt".

Mal ein anderes Thema: Einige wie Antipasti und Vali haben sich zum Thema "Lokalberühmtheit" geäußert. Jetzt muss ich doch mal neugierig nachfragen, woher ihr kommt. In der Kleinstadt, woher ich ursprünglich komme, kann ich mir so ein Phänomen sogar vorstellen (Bsp.: Silbermond). Aber in Berlin? Es gibt in so einer großen Stadt zwar auch einige Bands, die sehr bekannt sind, weil die häufig live zu sehen sind, aber die sind auch nur in einem bestimmten Kreis bekannt (z.B. in der Rock-/Metalszene Berlin) und werden bestimmt nicht im Supermarkt oder ähnlichen Plätzen angesprochen, soweit ich das beurteilen kann.
 
Einige wie Antipasti und Vali haben sich zum Thema "Lokalberühmtheit" geäußert. Jetzt muss ich doch mal neugierig nachfragen, woher ihr kommt. In der Kleinstadt, woher ich ursprünglich komme, kann ich mir so ein Phänomen sogar vorstellen (Bsp.: Silbermond). Aber in Berlin?

So groß wie B isses nicht. Eine norddeutsche Großstadt mit etwa 530.000 Einwohnern, drei kostenpflichtigen Stadtmagazinen und drei bekannteren Tageszeitungen, einem Bürger-Fernsehsender und einem Bürgerradio.

In den Neuzigern haben wir praktisch den kompletten Norden abgegrast und auf jedem großen Stadtfest und jeder Party als Headliner gespielt. In der Hochphase gab es praktisch jede Wochre irgendwo ein Foto oder Pressebericht von uns. Es war nicht so, dass einem die Paparazzi auf der Straße hinterhergerannt sind. Aber man wurde schon mal angesprochen.

die sehr bekannt sind, weil die häufig live zu sehen sind, aber die sind auch nur in einem bestimmten Kreis bekannt (z.B. in der Rock-/Metalszene Berlin)

Ich habe auch schon gehört, dass das in Berlin so ist. Das mag natürlich an der Größe liegen. Bei uns ist die Musikszene zwar lebendig, aber überschaubarer und es gibt weniger Berührungsängste zwischen den Genres. Und gerade, weil wir eine sehr große Rockszene haben, fallen Bands, die was anderes machen als Rock, eben auch mehr auf.

Am Anfang haben wir daher auch ganz bewusst auch in Locations gespielt, die eigentlich Genre-mäßig nicht passten: In Countryschuppen, Punkläden usw. Zudem waren die Neunzigerjahre recht tolerant, es gab eine "Bad-Taste"-Szene und Läden, die gern alle möglichen Genres und Bands unter irgendwelchen lustigen Mottos auf Festivals spielen lassen. Da geben sich dann der Schlagersänger und Metal-Grunter die Mikros in die Hand. Dadurch ensteht nicht so schnell die Gefahr, im eigenen "Genresaft" zu schmoren.
 
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Ich kenne auch kaum Künstler, die wirklich von ihrer Kunst allein leben können.
Naja, es gibt schon einige Profis in unserer Zunft. Aber man muß das ganz klar unterscheiden, man ist ja nicht nur Profi, wenn man ein Star ist. Man kann auch von Musik leben, indem man unterrichtet, in Galabands spielt, in Orchestern spielt, DJ ist, Alleinunterhalter bei Hochzeiten ist und weiß der Kuckuck was noch alles. Das ist dann eben oftmals nicht der Taumjob, den sich viele vorstellen, sondern manchmal schlimmer als am Fließband zu stehen.
Wenn es natürlich darum geht, mit der eigenen Musik ein nennenswertes Einkommen zu erzielen oder gar Berühmtheit zu erlangen, hast du aber durchaus recht.

Die Erwartungen sind halt meist recht albern. So als wolle jemand unbedingt Detektiv werden, weil er dann automatisch ein "Magnum"-Leben führt. Die Vorstellung ist ja auch völlig ok.......wenn man 12 ist.
 
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Naja, meine kurze Zeit als "Lokalprominenz" (wobei das übertrieben bzw. für mich nicht der Rede wert ist, weil nur in der lokalen Metalszene und nicht von Dauer) war während ich noch in einer Region mit Kleinstädten an der NRW-Niedersachsen-Grenze mit meiner Exband unterwegs war. Man hat halt in mehreren Städtchen in Szenelokalen gespielt, stand hin und wieder mal in der Landkreiszeitung und lokalen Käseblättern drin und in manchen Ecken konnte man seine Hackfressen an der Litfasssäule bewundern. Außerdem war ich in meinem Städtchen auch mit der Coverband auf einigen Stadtpartys und den ein oder anderen lokalen Wettbewerbspreis durfte ich mal abgestauben (ist in einer Kleinstadt ein Leichtes, wenn man sein Handwerk einigermaßen draufhat). Da kam das schon mal vor, dass wildfremde Leute einen erkennen und mit einem labern wollen. So mancher Scherzkeks wollte mal ein Autogramm, nur so zur Sicherheit, falls wir mal zu größerer Berühmtheit kommen sollten. Und wie gesagt, gab es nur einen einzigen kreischenden, selbsternannten Euer Größter Fan, was zwar irgendwie lustig, aber doch sehr sehr anstrengend und vor allem gruselig war.

In München Stadt dürfte es schwieriger sein sich einen Namen zu machen. Zumindest läuft es doch meistens eher so, dass man sich im sogenannten Speckgürtel (Landkreis München ohne City) erst einen Namen machen muss, um irgendwann den Sprung nach München Stadt zu schaffen. Als Newcomer kann man es sich im Gegensatz zu Regionen mit kleinerer Konkurrenz meistens nicht leisten in München Stadt die Promomaschine anzuschmeißen, davon mal abgesehen, dass man als Newcomer meist nichts vorzuweisen hat. Dazu gibt es in solchen Großstädten einfach zu viele internationale Platzhirsche und Werbefläche ist gerne extraorbitant teuer und die Vermieter picken sich auch gerne ihre Rosinen. Da läuft nur was mit ner ordentlichen Portion Vitamin B oder/bzw. besser und nem dicken Geldbeutel.

Gut, dass ich nicht mehr das Bedürfnis habe ein Star werden zu wollen. Ich bin auch so ein sehr glücklicher Mensch, wenn ich meine Musik so machen kann wie ich will und das geschätzt und unterstützt wird, wenn auch nur von wenigen Leuten (wobei das auch einige Dutzend sind, aber halt keine Millionen) und nicht im materiellen Sinne. Die Lebensgrundlagen bestreite ich dann doch lieber mit einem anderen - auch sehr schönen - Job, der mehr Sicherheit bietet, auch eins meiner großen Interessengebiete abdeckt und deutlich weniger Gefahr läuft meine Lust und Freude an Musik zu verderben. Meist will man durch Berühmtheit eigentlich nur Anerkennung, aber die bekommt man auch auf anderen Wegen, die meistens sogar angenehmer, leichter und Nebenwirkungsärmer sind als Startum.
Meist reicht es einfach, wenn man sich mal dem besinnt, was und vor allem wen man hat und was man bisher alles erreicht hat. Wenn man den Frieden mit sich selbst gefunden hat, ist man weniger von Meinungen anderer abhängig. Da man diese Reife aber erst ab Erwachsenenalter erreicht, darf man als Jugendlicher gerne träumen, aber auch nicht die Realität verschlafen.
 
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@Antipasti: Ich finde deine Schilderungen sehr interessant. Vieles würde hier wahrscheinlich gar nicht so einfach funktionieren. Beispiel: Wenn ich mich mit einer Soul-Band in einem Metal-Schuppen bewerben würde, bekäme ich wahrscheinlich eine nette, aber klare Absage. Aber vielleicht irre ich mich und es gibt auch positive Ausnahmen. Ich will an dieser Stelle mich nicht als Experte hinstellen. Ich kenne Leute, die haben von diesem Geschäft definitiv mehr Ahnung aufgrund ihrer Berufs- und Lebenserfahrung.

@Sing-It: Ich rede eigentlich nur von uns Schreiberlingen. Musiker, schätze ich, haben mehr Möglichkeiten (Wie du teilweise schon selber geschrieben hast: Musiklehrer, Produzenten, Ton-, Licht- oder Bühnentechniker, Alleinunterhalter, Angestellte in einem Musikgeschäft, ...). Als Schreiberling kannst du wirklich selten allein vom Schreiben leben. Entweder bist du Journalist (angestellt oder freiberuflich/selbstständig) oder du bist freier Autor, der von der Mund in der Hand lebt. Die dritte Möglichkeit wäre, einen eigenen Verlag hochzuziehen. Ich habe zwei Bekannte, die einen kleinen Verlag in Berlin aufgezogen haben... In der Verlagsbranche wird man aber nicht "reich". Die haben genügend Monate gehabt, wo sie kaum die Rechnungen bezahlen konnten. Aber sie haben sich halt einen Traum erfüllt. Das ist einfach nur eine Sache der Prioritäten in unserem Leben.

@Vali: Mit dem Vitamin B hast du eindeutig Recht! Das ist bei uns auch nicht anders... leider! Ich kenne nur wenige Ausnahmen, wie das "BBU", wo du auch als "Nobody" auftreten darfst, ohne erschlagende Summen vorher zahlen zu müssen.



PS: Wenn sich jemand für den Verlag oder das BBU interessieren sollte, gebe ich gern über PN die Homepage weiter. Aber ich unterlasse es einfach mal, es hier zu tun, weil es in Off-Topic rutschen würde.
 
Ich bin 16 Jahre alt, und mein größter Wunsch ist es schon sehr lange, professionell Musik zu machen.

Das ist ein legitimes Ziel ... aber Du muß doch selbst irgedeine besondere Liebe und Leidenschaft für irgendetwas Spezielles im Musikbereich haben ... ?!

WENN das so ist, dann arbeite an dieser Leidenschaft und verbessere Deine diesbezüglichen Fähigkeiten. Singen ? Trommeln ? Gitarrespielen ? Pianist ? Dirigent ? Was auch immer ...

Wenn das allerdings NICHT so ist, und Dein einziger Antrieb sein sollte, berühmt zu werden, dann ... dann weiß ich nicht, wie man Dir helfen könnte.

Und wie Harald weiter oben schon erwähnte ... tue das einfach. Wenn Du nicht den unbedingten inneren Antrieb hast, einfach irgendwo - zum Beispiel - zu singen, sondern stattdessen fragst, was Du machen sollst ... dann sehe ich eher schwarz.

Aber das ist nur meine Meinung. Ich will Dich nicht entmutigen ... und vielleicht habe ich Dich ja auch mißverstanden.

LG, Thomas
 
Hmmmm,

ich muss hier wohl mal den Bohlen machen ;-)
- Keine Stimme, Keine Erfahrung, keine Ahnung und keine Kohle für ein Mikro ;-)
Aber davon träumen mit der Stimme berühmt zu werden?


Das liest sich wie: Ich habe Klumpfüße, bin noch nie auf einem Turnier gerannt, aber träume davon bei Olympia für Deutschland zu laufen. Über solche Vorstellungen kann ich nur staunen!
Bringe mit Deiner Stimme in einer lokalen Band erstmal die Menge zum Kochen. Wenn die Stimmt nur annähernd gut und talentiert ist, dann findet man auch ein gute Band. Wenn nicht, taugt die Stimme (noch) nichts und der Traum wird noch unrealistischer ;-)
Ich persönlich würde mich erstmal auf die Schule und eine Ausbildung konzentrieren und parallel versuchen in einer Band unter zu kommen.
 
Ich wäre schon gerne leicht berühmt, wer will dass denn schon nicht :)

ich.

ganz bösartig aber deutlich gesagt: ich glaube, es gibt kaum einen schlechteren Grund, sich in Musik zu stürzen als "reich und berühmt" zu sein.


bzgl. "davon-leben" Diskussion: ich glaube, von Musik bzw. etwas, was Musik-related ist zu leben ist tatsächlich nicht unschaffbar schwer, je nachdem wie die eigene Erwartungshaltung an den Lebensstandard ist. Beispiel: es gibt genug Menschen, die darauf angewiesen sind, von ihren Hartz4 Bezügen, also vielleicht knapp 700 € zu leben. diese monatliche Summe mit Musikjobs zu erreichen ist zumindest weit entfernt von utopisch.
 
Mir gehts auch so - anscheinend habe ich laut mehreren Leuten (unter anderem auch Gesangslehrer) eine Stimme, mit der man Kariere machen kann und die anscheinend recht gut ist. Des Problem ist, ich träum schon des Ganze Leben davon mal auf ner großen Bühne zu stehen und zu singen, ok ich hatte schon vor 200 Leuten gesungen - aber ich glaube wirklich vergleichbar ist es nicht. Zwischendurch hatte ich auch ein Jahr Gesangsunterricht in klassischer Richtung, aber ich bin jetzt mittlerweile auch 24. Leider wirds mit der Karriere da denke ich nichts mehr...

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich dahin gehöre...
 
, aber ich bin jetzt mittlerweile auch 24.

Ach Jehchen - so alt schon :p

Ich finde übrigens Auftritte in Clubs mit 200-400 Leuten viel angenehmer als Auftritte vor 1000-2000 Leuten, wo das Publikum (und der Sound) nur noch als diffuser Matsch wahrgenommen wird.
 
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Und ich finde sogar Auftritte vor 80 Leuten in einem kleinen Club am schönsten. Am besten auch in Minibesetzung - Duo oder höchstens Trio. Das ist sehr persönlich und man ist wirklich exponiert; wenn man es dann schafft, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und daß sie einem gerne und bis zum Ende des Konzerts zuhören, ist man wirklich gut.
In einer großen Halle mit hoher Bühne und Matschsound, das kann doch jeder ;)
 
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Die Erfahrung sollte man durchaus mal gemacht haben. Es ist schon was geiles, auf einer Riesenbühne vor einem großen Platz vollgepfropft mit Menschen zu spielen, die richtig Party machen. Zumal da in der Regel auch eine professionelle Crew am Start ist, mit denen es Spaß macht zu arbeiten.
Aber auch ich mag lieber die intimen Gigs - wir wurden mal für einen Geburtstagsgig in einem Wohnzimmer gebucht, hat die Frau ihrem Mann geschenkt. ein Akustikduo und 10 Leute im Publikum. Einer der besten Gigs, die ich je gespielt hab... Neben dem Gig als Begleitband bei einem italienischen Gesangswettbewerb - aber das ist eine ganz andere Geschichte.....

Aber auch als Zuhörer mag ich die kleinen Sachen wesentlich lieber.
 
Ach Jehchen - so alt schon :p

Ich finde übrigens Auftritte in Clubs mit 200-400 Leuten viel angenehmer als Auftritte vor 1000-2000 Leuten, wo das Publikum (und der Sound) nur noch als diffuser Matsch wahrgenommen wird.

Mhm naja, es heißt, die Stimme sei doch eigentlich nur bis 30 effektiv formbar?
 
Mhm naja, es heißt, die Stimme sei doch eigentlich nur bis 30 effektiv formbar?

Sprichst du über die klassische Gesangsausbildung oder über Contemporary?

Aber nebenbei heisst ja "nicht mehr formbar" nicht automatisch "nicht ausreichend".

Wenn du - wie du sagst - singen kannst musst du ja evtl. nichts mehr formen und kannst dich jetzt - mit 24 - um Engagements kümmern.
 
Mhm naja, es heißt, die Stimme sei doch eigentlich nur bis 30 effektiv formbar?

hm ... ich weiß nicht genau, wie es in der klassischen Ausbildung aussieht, aber ich habe mit meiner gesanglichen Ausbildung im Musical mit 28/29 Jahren angefangen...
Ich kann nicht sagen, dass meine Stimme danach nicht mehr formbar war... eher im Gegenteil... ich bin inzwischen übrigens fast 41 und lerne noch immer und forme meine Stimme...
 
Es heißt auch, die Stimme sei erst Mitte 20 überhaupt fertig, weil bis dahin der Kehlkopf und seine Innereien noch am Wachsen sind.
Wow, da muß man sich ja echt ganz schön sputen, sonst verpaßt man das Zeitfenster :gruebel:
 
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Mhm naja, es heißt, die Stimme sei doch eigentlich nur bis 30 effektiv formbar?

Ach herrje - na, gut dass ich das nicht wusste - ich hab nämlich erst mit 32 so richtig angefangen mit dem singen und seit dem hat sich da klanglich schon einiges geformt, was vorher nicht da war...;)
 
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E
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Falsches Forum: "Suche" und "Biete" nur im Flohmarkt
hm ... ich weiß nicht genau, wie es in der klassischen Ausbildung aussieht, aber ich habe mit meiner gesanglichen Ausbildung im Musical mit 28/29 Jahren angefangen...
Ich kann nicht sagen, dass meine Stimme danach nicht mehr formbar war... eher im Gegenteil... ich bin inzwischen übrigens fast 41 und lerne noch immer und forme meine Stimme...

Hmm ich dachte, es wäre optimal wenn man mit 18/19 beim Gesang anfängt?

Naja, jetzt habe ich nach 4 Jahren mal wieder eine Probestunde bei einer Musikschule. Ich hoffe natürlich, dass ich diese eine Gesangslehrerin da bekomme, die ich kenne :) Aber naja, das wird sich eh noch zeigen.

@den GLs hier, gibt es eigentlich Übungen welche ich auch ohne Piano einfach so vollziehen kann? Bei mir ist die Bruststimme sehr stark, da ich im Jugendchor halt besonders viel im Alt gesungen hatte, obwohl ich eigentlich lt. meiner alten Gesangslehrerin mehr im Mezzosopranbereich lag. Ich hätte außerdem noch ein E-Piano hier stehen, falls es doch nicht anders geht. Die Lieder, welche ich gelernt habe, waren unter anderem Memories, Get here von Oleta Adams und Hello von Lionell Richie. Außerdem war ich bisher in einem Musical- und Gospelkurs, denke ich tendiere sowieso am ehesten in die Richtung Soul, Gospel, Musical obwohl ich wirklich alles höre (auch Rnb, HipHop, Opera Metal, Speed und Power Metal, aber auch klassische Crossover wie Andrea Bocelli z.b.)

Oder reicht es, wenn man fast den ganzen Tag alle möglichen Lieder am Jodeln is?

@antipasti: Nur wie? Ich meine für Soloparts und halt Auftritte vor max. 150 Leuten würde es reichen - das hab ich ja auch schon gemacht..die Frage ist halt ob ich mit 24 da jetzt noch was rausholen kann. Als ich im Chor gesungen habe, habe ich mich halt an den Chor angepasst. Aber jedes Mal war ich damit kaum zufrieden.
 
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@den GLs hier, gibt es eigentlich Übungen welche ich auch ohne Piano einfach so vollziehen kann?

Selbstverständlich gibt es die ;-) Das Klavier ist eine harmonische Stütze für die SchülerInnen und meistens übt man das dann chromatisch rauf und runter einfach wegen der verschiedenen Einstellungen in unterschiedlichen Tonhöhen. Aber sobald du verstanden hast, was deine Übungen bewirken sollen und wie du Übungen aufbaust damit sie etwas bestimmtes trainieren kannst du das doch ebensogut Acapella üben, oder? Improvisier einfach was. Vielleicht entsteht daraus sogar ein eigenes Stück oder ein Song?
 
Hallo Jungs und Mädels!

Ich geb jetzt einfach auch mal meinen Senf dazu.

Grundsätzlich denke ich mir...Berühmtheit ist ein Nebeneffekt, des Musikmachens. Wenn man nur Musik macht um berühmt und erfolgreich zu sein, hat man schon mal grundsätzlich einen falschen Ansatz um überhaupt mit der Musik zu beginnen.

Es ist doch heutzutage ja wirklich so, dass berühmte Sänger auf dem Laufband erzeugt werden. Die haben dann ihre 5 Minuten Ruhm und verschwinden dann genau so schnell wieder von der Bildfläche. Wirklich berühmte und erfolgreiche Sänger, die sich auch länger an der Spitze halten haben ihre Berühmtheit zu einer anderen Zeit erlangt...80er...oder 90er...oder sogar noch früher...oder haben ihren Aufstieg ohne Castingshows gemacht. Die haben vermutlich wirklich Zeit bekommen oder hatten die Zeit um ihr musikalisches Handwerk zu erlernen.

Bei einer Castingshow (ich gestehe, ich weiß jetzt nicht mehr welche) musste man den Sängern beibringen, wie man mit einem Mikrophon umgeht...zum Beispiel dass die Kapsel während des Gesangs immer beim Mund sein sollte. Und solche Kleinigkeiten sollte man wirklich von Grund auf wissen, bevor man mit dem Gedanken spielt, berühmt werden zu wollen.

Speziell bei Castingshows ist es ja auch wirklich so, dass die Leute nur solange berühmt sind, bis die nächste Staffel startet. Sollte man nicht die Erwartungen erfüllen...sprich eine gewisse Anzahl von Umsatz der Industrie bringen, ist man ganz schnell wieder weg vom Fenster.

Was mich zu meinem nächsten Thema bringt:
Es gibt Leute, die haben eine ausgezeichnete Gesangsstimme...aber es fehlt ihnen an Ausstrahlung und Charisma. Ich denke, wenn man schon mit dem Gedanken an die Musik herangeht, dass man berühmt sein möchte, muss man auch daran arbeiten...und es schadet auch nicht wenn man ein gewisses Aussehen mitbringt, das sich gut verkaufen lässt.

Vielleicht klingt das jetzt hart...aber ich denke Stars sind heute nur noch Produkte, die auf dem Laufband produziert werden. Ich glaube wenn man auch aus einer Castingshow für einen längeren Zeitraum Berühmtheit erlangen sollte, benötigt man unbedingt "das gewisse Etwas"...sei es jetzt eine wirklich markante Stimme, mit hohem Wiedererkennungswert oder man ist eine total charismatische Persönlichkeit. Vermutlich sind das zwei Faktoren, an denen man nur bedingt arbeiten kann.

Ich für meinen Teil weiß zum Beispiel, dass ich überhaupt keine gute Gesangsstimme habe. Ich habe zwar jahrelang in diversen Bands gespielt...habe die zweite und dritte Stimme gesungen...was auch von Vorteil für die Chorsätze bei den diversen Songs war...aber ich hätte nie einen Song als Leadsänger bestreiten können. Ausserdem fehlt mir auch die Gabe, ein größeres Publikum zu unterhalten. Aus diesem Grund war ich mit meiner Rolle als Leadgitarrist eigentlich zufrieden...ich hatte pro Auftritt meine paar Augenblicke bei den Soli, in der ich im Rampenlicht stand und konnte dann wieder zurückkehren zu meiner Begleitfunktion. Da man als Band natürlich auch ein bisschen Show machen muss, hab ich das halt auch gemacht...aber ich glaube, das liegt nicht wirklich in meiner Natur. :)

Aber das bedeutet jetzt auch nicht, dass man mit der Musik aufhören muss. Man sollte wirklich nur schauen, wo liegen die Stärken? Es gibt genug Leute, die ein sehr großes Musikverständniss haben aber nicht singen können. Die verwirklichen sich dann auf einem Instrument, was ebenfalls sehr erfüllend sein kann.

Zur Zeit spiele ich in gar keiner Band sondern beschäftige mich mit Musikproduktion. Nebenher unterrichte ich auch ein bisschen und gebe Privatstunden.

Ich bilde mich laufend musikalisch weiter im Selbststudium.

Ausserdem arbeite ich an einem Konzept für instrumentale Gitarrenmusik mit der ich dann auch wieder solo auftreten kann. Aber nicht in der Partyschiene sondern eher zur gemütlichen Untermalung.

Jetzt stellen sich folgende Fragen:

1. Besteht irgendwann mal Interesse an meinen Produktionen? - Ich weiß es nicht.
2. Werde ich jemals Geld mit meinen Plänen und Vorhaben verdienen? - Ich weiß es nicht.
3. Werde ich jemals damit berühmt werden? - Die Chancen liegen bei 0 %.
4. Bin ich zufrieden mit dem was ich mache? - Ja, auf alle Fälle, da es in meiner momentanen Lebenssituation genau das ist, was ich musikalisch machen möchte.

Natürlich werde ich versuchen das auch zu vermarkten...aber dazu gehört ein gut ausgeklügeltes Konzept und eine Strategie...damit man nicht von vornherein scheitert. Und selbst dann ist es absolut nicht sicher, ob man damit erfolgreich ist.

Man darf Erfolg und Berühmheit auch nicht miteinander verbinden. Erfolg kann auch bedeuten, dass man etwas beherrscht wofür man sehr lange trainiert hat. Erfolg kann auch ein guter Gig sein, auch wenn wenig Leute anwesend waren.

Jeder muss das jetzt für sich selbst definieren aber mir ist es auch wichtig, eine gewisse finanzielle Absicherung zu haben. Das bedeutet zwar, dass ich mich nicht den ganzen Tag mit Musik beschäftigen muss und auch ein gewisses Maß an Organisation und Zeitmanagement an den Tag legen muss um die mir verbleibende Zeit effektiv für die Musik zu nutzen. Das heißt, ich geh ganz normal arbeiten und muss halt die mir verbleibende Zeit sinnvoll nutzen. Dafür kann ich mich aber auch beruhigt mit Musik befassen, da ich weiß, ich kann meine Rechnungen bezahlen. Ich finde, das ist auch nicht ein ganz unwesentlicher Faktor.

Abschließend möchte ich noch sagen:

Wenn man sich irgendwo Kritik holt, dann sollte man das an der richtigen Stelle tun. Es bringt nichts, wenn Verwandte oder Bekannte sagen, "du kannst ja soooo gut singen"...und es stellt sich bei einer objektiven Betrachtung raus, dass die Leistung heutigen Standards nicht standhalten kann. Und die Ansprüche an Musiker werden meiner Meinung nach immer Höher...es gibt auch genug Konkurrenz. Es ist vermutlich besser sich Kritik und Verbesserungsvorschläge in einschlägigen Fachforen zu holen...oder eben bei Musiklehrern. Nur sowas bringt einen wirklich weiter...die können auch sagen, woran man genau noch arbeiten muss um besser zu werden.

Harte Kritik sollte man auch von vornherein nicht gleich negativ sehen sondern als Ansporn noch härter an sich zu arbeiten. Nur...wenn man nach längerem Zeitraum nicht wirklich einen Fortschritt entdeckt, sollte man sich wirklich überlegen, ob man den richtigen Weg gewählt hat.

Man kann als Alternative ja wirklich Instrumentalist werden, wenn es mit dem Gesang nicht funktioniert...oder auch andere musikalische Wege einschlagen. Möglichkeiten gibt es genug.

Es schadet auch sicher nicht, Fachzeitschriften zu lesen oder Fachbücher...und man sollte sich auch damit befassen, wie die Musikbranche eigentlich funktioniert. Was sind Verwertungsgesellschaften usw.? Es ist ein so breitgefächertes Feld ich selbst mache schon fast 20 Jahre lang Musik...und lerne immer noch regelmäßig was Neues dazu.
 
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