Barréegriffe erlernen

  • Ersteller Kleincordy
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Und dann übt man und macht und irgendwann kann mans und denkt sich: "häh, war doch garnet so schwer". Dann benutzt man die Techniken beim rumklimpern ohne groß nachzudenken :D

Das ist ja gerade das fiese - sobald man es mal kann, siehts für nen Laien total einfach aus.
Und das Beste ist ja, auch für den Gitarristen ist es so einfach, wie es aussieht - dass wird der TE beim üben ja auch merken, man muss einfach alles automatisieren. Sobald man anfangen muss, nachzudenken ("Ähm wie geht das?"), genau das ist der Moment, wo man sich dann verspielt... (und klarerweise kommt das anfangs im Sekundentakt). Die erste große Hürde ist (war zumindest bei mir so), die rechte Hand derart hinzubekommen, dass man die AUgen permanent auf die linke richten kann. Das war mein erstes "große-Hürde-geschafft"- Erlebnis.
Der Weg dahin? Sehr steinig.

Sieht man das nachher? Im Gegenteil, ab einem gewissen Level siehts z.T. total logisch und einfach aus (solange man nicht so schnell spielt, dass ein Laie alleine aufgrund der Geschwindigkeit ein "Woooahhhh" verliert ;)).

Fällts mir schwer?
Ich denk nichtmal mehr dran - also Nein.


Können tut man es eben erst richtig, wenn man es blind kann (ist ja auch Vorraussetzung, wenn man etwa von Noten bzw. Tabs abspielen will - bzw. geht es so viel effizienter, als wenn man Takt für Takt auswendig lernen muss, weil man nicht spielen kann, ohne auf die KLampfe zu schauen).
Nur wenn es einem leicht(er) fällt, dann sieht es auch so aus - nur hat das nichts damit zu tun, dass der Prozess des erlernens, bis man soweit ist, mit seeeeeehr viel Hingabe verbunden ist.
Und die Erfahrung müssen nunmal alle Instrumentalanfänger machen - genau an der Stelle hat mein Lehrer anno dazumals gesagt "jaaaa, und jetzt kannst du dich entscheiden, ob du das Instrument wirklich LERNEN willst - SPIELEN will jeder können, aber so einfach ists nunmal nicht".

Gruß
David
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja könnte man, schmeckt das Bier gut??
 
Naja ich kenn mich da nicht so aus bin erst 14 :D
 
sorry david hab dich voll übersehen, danke natürlich auch dir.
Das find ich eben auch unfair, dass es bei anderen so easy aussieht.
Außer natürlich wenn die Gründe eintreffen die du bereits genannt hast
:great:
 
sorry david hab dich voll übersehen, danke natürlich auch dir.
Das find ich eben auch unfair, dass es bei anderen so easy aussieht.
Außer natürlich wenn die Gründe eintreffen die du bereits genannt hast
:great:

Naja unfair - unabhängig vom "haha ich kann was was du nicht kannst"- Faktor, wenn man nach etwa einem Jahr dasitzt und etwas runterfidelt und sich dabei denkt "WTF, vor 3 Monaten hab ich noch geglaubt, ich kann das nie" - das ist ein unglaublich befriedigendes Gefühl :D
UNd genau das macht ja nach den ANfangsschwierigkeiten den Reiz aus - das ist ein Hobby, mit dem man sein Leben lang nicht fertig wird, weil egal wie gut du bist, was neues kann man immer lernen. Aber dafür ist es (vom Standpunkt eines Anfängers aus gesehen) unglaubh schwer. Das liegt abgesehen von Feinmotorik und Kondition zu einem guten Teil auch daran, dass auch das Oberstübchen hart trainiert sein will.
Ich bin kein Arzt, aber in diversen Artikeln und auch in der einen oder anderen Dokumentation hab ich schon CT- Aufnahmen von Gehirnen gegenübergestellt gesehen - was die Hirnaktivität betrifft, lacht ein Instrumentalist jeden Mathematikprofessor, jedes Philosophiegenie und Zirkusartisten aus. Ziemlich treffender Vergleich:
Ein Handwerker schlägt einen Nagel ein.
Nachdem er im Laufe seiner Karriere viele tausend Nägel eingeschlagen hat (=viel geübt hat) kann er ganz genau spüren und kontrollieren, wie sich der Nagel unter dem Hammer bewegt (bis man das kann braucht man vermutlich schon einige Monate). Ein Musiker muss den Nagel nicht nur genau richtig einschlagen, es muss auch jeder Schlag genau in der richtigen Zeit kommen, denn Nagel genau so treffen und du hammerst an 10 Nägeln gleichzeitig - mit 2 Hämmern, einer pro Hand (und ev. musst du mit den Füßen auch noch was dazubedienen).

Es ist ja z.B. auch nachgewiesen, dass so etwas simples wie regelmäßiges jonglieren mit 3 Bällen bewirkt, dass sich im Hirn das Bewegungszentrum vergrößert und die Kommunikation zwischen linker und rechter Gehirnhälfte messbar verstärkt wird. Beim Musizieren braucht man Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Bewegung, Hand-AUge- Koordination, Hand- Ohr- Koordination, Feinmotorik und - da man es ja hoffentlich gerne und mit Leidenschaft macht - springt der emotionale Teil natürlich auch an.
Und da heißts mal pauschal gesagt 1 Jahr üben,üben,üben - nichts ist so faul wie das menschliche Gehirn, alles, was nicht ständig benutzt wird, wird abgebaut. Und auch wenn man ein Instrument schon beherrscht, lässt sich das natürlich nicht 1:1 auf ein anderes umlegen.
Je nach Talent und Übungspensum reden wir hier mal von zumindest einigen Monaten täglichen Übens, bis da im Oberstübchen - bildlich gesprochen - alles so verdrahtet ist, dass man überhaupt mal von ÜBEN auf "echtes" SPIELEN übergehen kann.

Der Vorteil bei der ganzen Sache ist aber: Wenn man mal soweit ist, fühlts sich einfach nurnoch geil an ;)
UNd sobald man die ersten hürden genommen hat und merkt, da geht was weiter bist du dann der nächste Freak, dem man, nachdem man ihm eine Gitarre in die FInger gegeben hat, diese nurnoch mit brutaler Gewalt entreißen kann :rock:

Gruß
 
Naja wenigstens musst du etwas von Psychologie verstehen, dass du so was sagen kannst.
aber ich glaube, dass das stimmt, was du sagst.

:great:
 
Das Schöne ist, das Üben lohnt sich. Und nicht erst, wenn man Soli wie Wer-weiß-ich spielen kann. Klar, das ist irgendwann Ziel, aber vielleicht ändern sich deine Ziele auch ;) Du wirst Musik machen können, Lieder begleiten, dazu solieren können und die ganzen geilen Weiber .... abgreifen - oder auch nicht. :D
Aber mir ist noch niemand begegnet der es blöd fand, dass ich oder sonstwer Gitarre spielen konnte, im Gegenteil. Da reichen auch erstmal die Grundakkorde auf den ersten drei Bünden aus, für den Anfang. Es macht Laune, ist sehr sozial, kommunikativ und man kann es sogar nur für sich betreiben.
 
Da reichen auch erstmal die Grundakkorde auf den ersten drei Bünden aus, für den Anfang.
Das ist alles was ich bis jetzt kann ;)

Aber ja, spaß machts, auch wenn ich mich noch nicht truen würde, auf der Bühne oder am Lagerfeuer mit Freunden zu spielen :D
 
>>Und dann übt man und macht und irgendwann kann mans und denkt sich: "häh, war doch garnet so schwer". Dann benutzt man die Techniken beim rumklimpern ohne groß nachzudenken

Und nachdem man sich dann nach Jahren des Übens aus dem Keller wieder hervortraut und denkt, jetzt ist man der König, dann sieht man entweder den Pro und denkt "naja, weiter üben", oder " ich verkauf meine Gitarre"

Vielleicht ist man auch pragmatischer und denkt "zum Beeindrucken paarungswilliger Weibchen hats immerhin gereicht"


Alles Dinge mit denen man leben kann.

Und dann kommt der vierzehnjährige Sohn des Nachbars, der nach einer Sportverletzung vor zwei Jahren nix anderes zu tun hatte außer ein wenig zu zupfen und macht einem vor, wie es geht. Ist mir nach 25 Jahren Keyboards so gegangen.

Dann denke ich nur noch so für mich "mehr Bier"
 
Ich habe deinen Thread erst heute gesehen. Ich möchte aber doch reagieren, weil ich den Rat "einfach nur viel üben" sehr gefährlich finde. Wenn du nämlich die falsche Technik verwendest, bringt das Üben nichts außer schmerzhafte Fingern und Krämpfe in den Gelenken. Ich muss noch erwähnen, dass ich nur Akustikgitarre spiele und überhaupt keine Erfahrung habe mit E-Gitarren. Aber das Problem mit den Barreeakkorden gibt es auch dort, und wahrscheinlich sind sie auf einer A-Gitarre noch schwerer zu greifen.

Ich habe Unterricht gehabt und kann auch recht gut spielen, aber die großen Barreeakkorde konnten mir meine Lehrer nicht richtig beibringen - was vielleicht auch etwas über sie aussagt! Ich versuchte meine Finger in irgendwelche Positionen zu bringen, damit ich alle Saiten erwischte und übte Druck und noch mehr Druck aus! Was natürlich vollkommen falsch war, und mich nur frustrierte.

Erst hier im A-Gitarrenforum habe ich den richtigen Hinweis gekriegt und auch Links zu Videos, wo es erklärt wird. In meinen eigenen Worten ausgedruckt: du sollst deinen Zeigefinger ganz gerade halten, wie wenn er ein Capodaster wäre. Und wie unmöglich es auch scheinst: du brauchst sogar den Daumen nicht dazu. Ich habe es selber versucht und es eröffnete sich eine Welt für mich. Ich finde es zwar noch immer schwer, und es stimmt natürlich dass man es üben soll, aber immerhin geht es jetzt zumindestens.

Hier sind die Links zu den Videos. Sie sind wie gesagt für A-Gitarre, aber ich denke, dass sie auch für dich nützlich sind:

http://www.youtube.com/watch?v=MpMhueVEz2g
http://www.youtube.com/watch?v=FNe4oHE8WLU
http://www.youtube.com/watch?v=ioU_ItTzm90
http://www.youtube.com/watch?v=w2Xhl7QkXEA

Viel Erfolg und liebe Grüße von Michael
 
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Dankeschön :)
 
Ich möchte aber doch reagieren, weil ich den Rat "einfach nur viel üben" sehr gefährlich finde. Wenn du nämlich die falsche Technik verwendest, bringt das Üben nichts außer schmerzhafte Fingern und Krämpfe in den Gelenken.

Naja, aber anders wird´s nicht gehen. Man muß schon durch einige Krämpfe und Sehnenscheiden-Leiden durch, ehe man - dann auf einmal meist schlagartig und wie von selbst - die richtige Koordination aller beteiligten Muskeln und damit die vielbesprochene Lockerheit findet. Aber das ist eine Erfahrung, die man nicht weitergeben kann. Die muß man selber machen.

Thomas
 
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Hallo zusammen,

bin zwar auch noch Anfänger, aber mir wurde gesagt, wenn man Barrée lernen will, sollte man die Griffe E,em und A,am schon sehr entspannt mit den drei letzen Fingern (M,R,Kl) greifen können.
Außerdem kann man die Gitarre einen halben bis ganzen Ton runterstimmen, da der Kraftaufwand dann geringer ist.
Bitte berichtigt mich, wenn dieser Ansatz falsch ist.

LG Neule
 
Hi Neule und willkommen....

Zitat v. Neule: ....mir wurde gesagt, wenn man Barrée lernen will, sollte man die Griffe E,em und A,am schon sehr entspannt mit den drei letzen Fingern (M,R,Kl) greifen können.

Für diese Akkorde würde ich (vorzugsweise) ZF, MF und RF verwenden.

Ich finde es sind letztlich die übliche 2 Hauptprobleme.
1. das "Fingerverknotungs-Problem", weil es ja doch um relativ ungewohnte Handstellungen geht und die Finger nicht korrekt liegen...
2. das "Zeigefingerlängsgefühl-Problem", weil trotz Auflage des ZF irgendwelche Saiten schnarren oder Töne nur als "boing-boing" kommen.

Letztlich hilft - wie ja schon gesagt - nur Übung. Später wird man feststellen, dass es mit Kraft eigentlich relativ wenig zu tun hatte. Saiten runterstimmen ist sicherlich eine anfängliche Erleichterung, ebenso wie natürlich eine Gitarre mit korrekter Einstellung (also ohne Extreme). Aber das Gefühl im Finger kommt letztlich nur durch Übung.
 
Für diese Akkorde würde ich (vorzugsweise) ZF, MF und RF verwenden...
Aber das Gefühl im Finger kommt letztlich nur durch Übung.

Hallo Vester,

ja, für die Akkorde, das sehe ich ein, da gebe ich Dir Recht! Aber als Vorübung für den Barrée macht es doch Sinn so zu greifen.
Ich meine ja nicht, dass man den/die Akkorde im allgemeinen so spielen muss/soll.:redface:
Jo, mit der Kraft, da hab ich mies ausgedrückt, sehe ich ein...
Zum "Fingerverknotungs-Problem" kann ich nur H7 sagen :weep:war für mich persönlich schwerer als Barrée, aber da hat jeder so seine Griffe wo man sich die Finger verknotet :D
(von adds´, sus´usw. ganz zu schweigen)
Übung ist das ganze Gitarren Leben :great:

LG Neule
 
Außerdem kann man die Gitarre einen halben bis ganzen Ton runterstimmen, da der Kraftaufwand dann geringer ist.
Bitte berichtigt mich, wenn dieser Ansatz falsch ist.
Würde ich persönlich nicht machen, die Probleme bestehen mehr aus einer Kombination aus Technik und Verkrampfung der Hand.
Die auszuwendende Kraft ist bei der E-Gitarre ja auch noch ziemlich harmlos, was sollen da die A-Gitarristen sagen?

Für Anfänger geht es ja auch darum einfach mal irgendwo mitzuspielen, deshalb ist eine andere Stimmung auch ungünstig, wenn er es mit Transponieren noch nicht so drauf hat.
Wenn eine Gitarre aus klanglichen Gründen heruntergestimmt wird - einige Gitarristen bevorzugen ja eine tiefere Stimmung - dann wird das oft auch mit dickeren Saiten wieder ausgeglichen.
 

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