Liste der Profi-Musiker die Modeling Amps einsetzen

Ja aber bloß weil sich jetzt meinetwegen Metallica nen Kemper geholt hat, muss ich mir doch nicht auch einen holen, oder?

Nochmal: Es geht um die mögliche steigende allgemeine Akzeptanz des Kempers. Mit dir ganz persönlich hat dieser Thread gar nichts zu tun und niemand will dich zu irgendwas zwingen.
 
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Es gibt auch Direct Profils wo nur der Amp geprofiled wird. Diesen kann man dann mit Gitarren boxenbenutzen oder mit eigenen Cabsimulationen.
 
Ja aber bloß weil sich jetzt meinetwegen Metallica nen Kemper geholt hat, muss ich mir doch nicht auch einen holen, oder?

..und? ist doch auch nix anderes als in diesen ganzen Rig-Rundowns oder Interviews in den Print-Medien. Mich interessiert es, was XYZ auf der Bühne verwendet (oder nicht/vermeintlich). Es sagt auch viel über die persönlichen Präferenzen aus und sowas finde ich durchaus interessant.

Bloß weil XYZ jetzt ABC spielt das nach zu kaufen... jo mei... wer´s braucht.... sprachs´ und spielte weiter auf seiner Luke Signature:ugly::D
 
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Mit dir ganz persönlich hat dieser Thread gar nichts zu tun
ist mir schon klar, deshalb gibt es ja auch keinen User Thread " ksx54 ", aber es gibt einen Kemper User Thread und so langsam gehört dieser hier da hin.
 
nur, dass es gar nicht zwingend um den Kemper geht, sondern Modeling allgemein.
 


John Schaffer von Iced Earth spielt Kemper






John Shaffer - Kemper.jpg
 
Tach! Falls hier die Frage eines interessierten Keyboarders gestattet ist: Angenommen es geht einem Gitarristen/einer Gitarristin vorwiegend um den Schleppfaktor und Faktoren wie Geld und Nostalgie spielen keine Rolle. Dieser Gitarrist wird doch schnell bei einem Modeller/Profiler wie Kemper landen. Wird sie/er evtl. sogar ein setup bestehend aus einem zigarettenschachtel-großen Audio-Interface zusammen mit den Amp-Simulationen, wie sie in IPad-apps verfügbar sind, erwägen? Oder sind Latenz und Klangqualität indiskutabel?
Gruss Washi
 
Ich glaube nicht, dass sich Gitarristen und Keyboarder in Sachen Latenzverträglichkeit großartig unterscheiden. Ein paar Meter vom Amp entfernt zu stehen, bedeutet Latenz. Ein digitales Keyboard zu spielen, bedeutet auch Latenz. Wie viel, hängt dann ja vom konkreten Fall ab. Wenn ich über Software Klavier spiele, kann ich die Latenz leider nur auf 4,5 ms reduzieren. Das ist ok. Ab ca. 10 ms. wird es aber echt ekelig. Manche Leute, die Hardware mit mehr Leistung besitzen, haben dieses Problem natürlich nicht und spielen zumindest zuhause gerne mit so was. Mein Bandkollege hat eine Zeit lang Mainstage genutzt, um damit auch live E-Gitarre zu spielen. Er hat das mit einem MacBook, Presonus-Interface und Midi-Fußschalterboard gemacht. Mich hat der Klang nicht überzeugt, und er hat sich ziemlich unwohl damit gefühlt, den teuren Laptop auf der Bühne zu haben. Es gibt aber auch Software, die besser klingt.

Ich denke, dass Gitarristen eben im Moment noch traditionsverbundener sind als die meisten Keyboarder, weil digitale Technik bei uns im Verhältnis zu Keyboards noch nicht lange zum Kern der Klangerzeugung zählt. Vielleicht hat sich das ja in zehn Jahren geändert. Die Rolle von Hardware und Software dürfte sich bei E-Gitarristen immer mehr dem angleichen, wie es bei Keyboardern schon seit x Jahren ist. Mir geht es so, dass ich sowohl einen alten Bassman oder Plexi total schön finde, so wie ich auch Rhodes und Hammondorgeln toll finde. Aber selbst kaufen würde ich mir nach jetzigem Stand nichts davon.

Ich sehe aber keinen Vorteil in einer Lösung aus Audiointerface und Software auf einem separaten Gerät, weil zumindest Helix (habe ich) und Axe FX so komplexe Signalketten ermöglichen, dass ich persönlich weit davon weg bin, eine DAW für noch komplexere Geschichten zu brauchen. So was wie parallele Effektspuren in stereo sind ja jetzt schon möglich (was ich ziemlich ziemlich geil finde). Damit brauche ich nur ein Gerät, das alles in einem verbindet. Ich benutze nicht mal mehr ein separates Volume- oder Expressionpedal, obwohl ich das erst vorhatte. Es ist wirklich einfach nur Gitarre -> Helix -> PA. Ob das langweilig oder toll ist, muss jeder selbst entscheiden :)
 
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Wird sie/er evtl. sogar ein setup bestehend aus einem zigarettenschachtel-großen Audio-Interface zusammen mit den Amp-Simulationen, wie sie in IPad-apps verfügbar sind, erwägen? Oder sind Latenz und Klangqualität indiskutabel?
Ich bin Gitarrist und mag nicht gerne schleppen ;) Klar würde ich das erwägen!
Wenn mir die Latenz nicht zu groß wäre würde ich auch mit einem iPad auf die Bühne gehen. Die Bias Sounds gefallen mir z.B. echt gut. Das mit dem Speaker in vier Meter Entfernung habe ich ja nach dem Modeling noch zusätzlich, deswegen verstehe ich dieses oft gehörte Argument nicht. Zwei mal 4mS sind halt einfach 8mS, und das stört mich dann... (wobei mir die iPad Latenz bei der Gitarre auch über Kopfhörer schon zu viel ist)
Der Unterschied zwischen Gitarre und Keyboard ist - auf dem iPad - groß. Ich erkläre mir das laienhaft so, dass das Key ohne vorherige Wandlung direkt mit der Software "spricht" und dann erst ein akustisches Signal daraus gemacht wird. Das USB Keyboard geht nämlich bei Sessions für mich gut, während die Gitarre hinterher hinkt. Liegt in meinem Fall also nicht an Traditionalismus, ich bin da echt offen.
Bei Kemper, Helix, Axe, usw. ist das mit der Latenz, glaube ich, kein Problem mehr, aber etliche ältere Modeler sind mir auch zu "langsam".
Ich habe eigentlich nur keinen Kemper, weil ich meine Röhrenamps liebe und der Kemper ja im besten Fall genauso gut klingt. Bei häufigen Auftritten würde ich ziemlich sicher auch etwas Digitales benutzen - es sein denn die Leute würden kommen, um meinen Signature Sound zu hören ;-)
 
Bin jetzt natürlich kein Profi, aber ich habe schon recht früh Bodentreter und Multi kombiniert und in einen Amp gespielt vor dem das Micro hing. Eines Tages hat der Amp keinen Ton mehr ausgegeben und ich habe das GT über mein kleines Rack direkt ans Hauptpult geschickt, da ich zum Glück am GT an "Notfallpatches" gedacht habe genau für so eine Situation. Ich bekam danach das Feedback, dass ich noch nie so gut geklungen habe. Hab von da an zwar immer noch das Micro vor den Amp gehängt, das Signal kam aber nur noch vom GT und alle waren zufrieden, weil die Tonmeistros immer die Nase gerümpft haben beim Anblick des Multis.
Am Ende hat sich auch der Drumer n gutes Roland gegönnt und wir haben alle nur noch Modeller mit Monitor gespielt. Alles wurde so viel entspannter. Leiser, leichter, weniger Equipment, dadurch auch billiger, ausfallsicherer, schnellerer Auf und Abbau, mehr Platz, weniger Nebengeräusche, weniger Einstreuung. Von jedem von uns kam ein bereits vorgemischtes Signal, Monitorpult hatten wir ein eigenes. Ab da hat Live erst richtig Spaß gemacht und auch die Auftritte wurden massiv besser, weil du nicht schon fix und fertig warst wie du angefangen hast. Aber wie gesagt. Wir waren keine Profis sondern Working Band mit Kneipen, Dorffesten usw.
Darüber aufgeregt haben sich nur ältere Tontechniker und erste Reihe mit verschränkten Armen Steher.

Ich mag da ja keinem zu Nahe treten, aber die meisten Profis spielen dann doch eher das für was sie bezahlt werden und nicht was Sinn macht. Daher trägt Metallica ja auch ab sofort Engelbert S. ;-)

Bei irgendeinem Blindvergleich hat der Tester gemeint "Das muss der Kemper sein, weil das perfekt klingt."
 
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Habe dieses Video gesehen und musste an diese Modeling vs Tube Amps Threads vom Musiker Board denken.
Hier sieht man, dass sogar eine friedliche Co-Existenz auf der Bühne möglich ist:



"Caveman Metal" haha :rock::D

Und von wegen "weniger Gain und mehr Mitten" - sagt das mal dem Trevor... :ugly::evil:
 
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Ironie an...
Modeling ist Teufelszeugs...genau wie Ramones zu ihrer Zeit.
Ironie aus...

Sehr interessantes Video Myxin. Und schon wahnsinn, was man mit Modeling alles machen kann.
 
Ja, er verkauft die. Er hält sie aber zumindest nicht geheim;)
 
Ich habe von 1997 - vor 7-8 Jahren regelmäßig live gespielt (meistens Metal) und kannte zuletzt fast alle großen Röhren-Tops und 4x12 Varianten (bis auf absolute Exoten). Die "Kemper/AxeFx"-Ära begann erst, als ich aus meiner letzten Band ausstieg und seitdem habe ich auch nicht so viele Konzerte besucht, dort war die Entwicklung hin zu Kemper + InEar auf den Bühnen aber durchaus auch für mich zu beobachten.

Ich hatte dazu Anfang des Jahres mal folgendes Erlebnis, war mit Frau und einem befreundeten Paar auf dem Konzert einer (wohl recht bekannten) deutschen Metallica-Tributeband. Eigentlich sind solche Bands nicht meine Baustelle, aber Karten von der Frau geschenkt bekommen, nette Freunde dabei, was soll's. Irgendwie habe ich mich dann doch auch gefreut, bin ich doch mit Metallica in den 80ern aufgewachsen.

Bei dem Konzert machte ich dann zwei sehr unterschiedliche Erfahrungen:

Die Vorband waren "Locals", ein Power-Trio, die eigene Songs spielten, irgendwo zwischen Rock, Grunge, Blues. Geschätzte Mittvierziger, singender, sehr agiler Gitarrist, stoischer Basser, Drummer mit ergrauter Hippie-Mähne und -Bart. Wir standen an der Bar, ich musste mich aber spätestens beim zweiten Song bei meinen Leuten entschuldigen, war fortan in der dritten oder vierten Reihe mittig zu finden, wo der Sound am besten war und rockte dort herum. Irgendetwas hatte mich gepackt ...

Dann kam die Metallica-Tribute-Band. Ich war extrem überrascht, wie sauber die Jungs das Metallica-Repertoire hoch und runter spielten und dabei auch die anspruchsvolleren älteren Songs wie "Master Of Puppets", "Battery" oder "Blackened" meisterten. Der Sänger traf Hetfields Stimmer erstaunlich gut - und die Gitarrensounds klangen e-x-a-k-t so wie die jeweiligen Originial-Sounds der verschiedenen Alben/Bandphasen...

... ich hörte mir das Konzert von der Theke aus an, fühlte mich zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form mitgerissen. Und fragte mich hinterher, woran das gelegen haben mag.

Hm, die Locals hatten sich ihre Backline vor dem "Lars-Ullrich"-Kit aufbauen müssen, der Gitarrist spielte über ein Fullstack mit einem alten Engl-Top aus den Anfängen der Firma in den 80ern, zwei unterschiedlichen 4x12ern und einem bunten Pedalboard. Der Basser hatte irgendeine kühlschrankgroße Box mit Top obendrauf, evtl. war's der klassiche SVT, ich weiß es gar nicht mehr.

Die "Metallicas" hatten keinen Amp auf der Bühne sondern seitlich hinten ihre Kemper-Racks, alle spielten mit In-Ear.

Ich kam zu dem Schluss, dass die zweite Hälfte bei/trotz aller Perfektion für mich einfach kein Rock-Konzert war. Es klang einfach wie eine über die PA angespieltes Studio-Album, zu dem sich ein paar Leute auf der Bühne mit umgehängten Instrumentren bewegten. Hatte irgendwie was von Guitar-Hero und wenig von dem, was ich unter einem Metal-, bzw. Rock-Konzert verstehe.

Den Leuten gefiel es, die Halle wirkte begeistert. Dennoch dachte ich: Hm, wenn da jetzt ein "klassisches" Rock-Metal Setting auf der Bühne wäre (schwitzende, hart arbeitende Metal-Musiker vor den typischen Marshall-Wänden, Monitoren, Feedback, Imperfektion ...) - dann wäre bestimmt das Dach von der Halle geflogen ...

Brandmarkt mich jetzt gerne als "Analog-Esoteriker" (ich selbst sehe mich gar nicht so sondern liebe meinen THR 10 X) aber ich finde, dieses Streben nach "digitaler Perfektion" hat für mich wenig mit Musikmachen zu tun - und ich bin davon überzeugt, dass sich analog erzeugte/wiedergegebene Musik einfach eine andere Wirkung beim analogen Wesen Mensch erzielt, als die digitale Variante.

Davon losgelöst verstehe ich absolut, dass es gerade für semi-professionelle/professionelle Bands mit überschaubarem Einkommen absolut Sinn macht, solche Technik einzusetzen. Für mich hat es aber den Beigeschmack, nur die rational-materiell betrachtet bessere Lösung zu sein, nicht aber die "musikalischere".
 
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@Kasper666 Also bitte. Dafür kann es tausend andere Gründe geben.
Am ehesten hatte das local Trio Biss und haben sich über den Gig gefreut wie Schnitzel und waren daher voll gut drauf und die Profis danach sind schon total abgeklärt und einfach nicht mehr so stoked. Wenn Dinge zur Routine werden ist es schwer die Flamme am lodern zu halten wie man so schön sagt. Wenn man nach deiner Theorie gehen würde hätten viele Konzerte Top gewesen sein müssen auf denen ich war und viele andere total schlecht. Überhaupt ist das ein individuelles Erlebnis das jeder anders warnimmt und meist ist nicht einmal die Band der Grund warum es als gut empfunden wird - oder als schlecht.

In meinen Augen ist die ewige Modeller/Profiler/Digital/Röhrenamp Diskussion lächerlich und viele suchen verzweifelt Argumente warum alt besser ist wie neu. Am Ende ist mittlerweile alles was du hörst - außer du stehst vor einem Amp - digital. Und man kann sagen was man will. Nach objektiven Aspekten sind die Aufnahmen seit dem Einzug von Digitaltechnik 100x besser. Die Qualität die heute eine Garageband sowohl live als auch im Homestudio im Keller produzieren kann ist gigantisch. Die Wahnsinns Qualtität die wir bei vielen Produkten mittlerweile haben ist der Digitaltechnik geschuldet und da gibt es hunderte von Studien dazu. Egal wo eine Änderung stattfindet ist das aber immer ein Aufschreih. Ich weiß noch wie die Vergaser aus Motorräder verschwunden sind. Alter. Weltuntergangsstimmung!!!

Das einzige was ich noch zählen lasse:
Taugt mir ein Amp? Ja.
Ich liebe es wenns knistert und knattert und warm wird und glüht und da Luft bewegt wird. Ich liebe die Bodentreter. Ich liebe es wenn ich Kabel rumhantieren kann und stecken und machen. Es ist ein ganz anderes Probieren als am Modeller. Direkter. Am Modeller geht es zumindest mir nicht so. Einmal gute Patches bleiben die bei mir ewig und ändern sich kaum.
Klinge ich schlechter oder spiele ich unmotivierter Digital? Ganz sicher nicht. Ich kann auch mit einem quäckenden Microamp am Gürtel Spaß haben.

Die Entscheidung ob Digital oder Röhre ist ein rein emotionale und live eine logische. Und wenn du digital scheise klingst hast du ein Problem und nicht der Amp.
 
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@Kasper666 Also bitte. Dafür kann es tausend andere Gründe geben. Am ehesten hatte das local Trio Biss und haben sich über den Gig gefreut wie Schnitzel und waren daher voll gut drauf und die Profis danach sind schon total abgeklärt und einfach nicht mehr so stoked. Wenn Dinge zur Routine werden ist es schwer die Flamme am lodern zu halten wie man so schön sagt.
Genau den Eindruck hatte ich nicht, denn wir ich schrieb: Die Metallica-Band spielte technisch gesehen über jeden Zweifel erhaben, es war der Sound, den ich irgendwie als nicht "live", sondern irgendwie artizilell empfand und der bei mir eben dazu führte, dass kein Funke übersprang.

Das muss aber in der Tat nicht am "digitalen" Gitarrensound gelegen haben sondern vielleicht auch nur am Ansatz, die Gitarrensounds des jeweiligen Albums exakt nachzubilden, was ja nicht mal Metallica selbst machen (zumindest bis vor einigen Jahren nicht, machen sie es heute?) und so klang es irgendwie mehr nach Playback als nach live gespielt.

Wenn man nach deiner Theorie gehen würde hätten viele Konzerte Top gewesen sein müssen auf denen ich war und viele andere total schlecht.
Ich behaupte nicht, dass mein Empfinden objektivierbar ist, ich kann nur schildern, wie ich es empfand/empfinde. Technik/Sound ist sicher ein essentieller Bestandteil vom Live-Musik aber natürlich nicht der einzige Faktor, der für das (subjektiv so empfundene) Gelingen eines Konzertes von Bedeutung ist.

Überhaupt ist das ein individuelles Erlebnis das jeder anders warnimmt und meist ist nicht einmal die Band der Grund warum es als gut empfunden wird - oder als schlecht.
Ja, genau, da sind wir uns einig.

In meinen Augen ist die ewige Modeller/Profiler/Digital/Röhrenamp Diskussion lächerlich und viele suchen verzweifelt Argumente warum alt besser ist wie neu.
... yep, und die Marketingabteilungen der Hersteller neuer Technologien versuchen, den potentiellen Käufer vom Gegenteil zu überzeugen. ;-)

Am Ende ist mittlerweile alles was du hörst - außer du stehst vor einem Amp - digital.
Nee, eben nicht zwangsläufig. Man kann auch heute noch analog Musik hören ... Auf meiner Anlage klingt dasselbe Album in der Regel (es gibt Ausnahmen) als LP besser als über meinen Netzwerkplayer/"verlustfreiem" AIFF-Format von der Festplatte.

Und vor einigen Wochen habe ich ausführlich ein Helix FX gegen meine Pedale verglichen und ich war wirklich begeistert vom Bedienkonzept des Helix + der Vielseitigkeit - nur im direkten Vergleich zu meinen Pedalen fehlten eben ein paar Prozent an Wärme + Dreidimensionalität - und die Einzeleffekte des Helix verhalten sich auch in Kombination nicht so, wie es die analogen Vorbilder tun, z.B. wenn man Overdrives "stackt". Nichtsdestotrotz - hätte ich nicht den direkten Vergleich zu den analogen Vorbildern gehabt, wäre ich mit dem Helix wohl hochzufrieden gewesen. Aber im direkten Vergleich fehlt mir da halt etwas, nicht viel, aber eben das bisschen, was mich die Klampfe mit Begeisterung in die Hand nehmen lässt - oder eben nicht.

Und man kann sagen was man will. Nach objektiven Aspekten sind die Aufnahmen seit dem Einzug von Digitaltechnik 100x besser.

Da stimme ich mal gar nicht zu. Schon die späten Beatles-Alben klingen super, viele Rockproduktionen aus den 70ern finde ich bis heute schwer zu toppen. Mitte/Ende der 90er gab es auch noch sehr gute Rock-Produktionen aber seitdem geht die Klangqualität von Rockmusik für mein Empfinden deutlich zurück.

Das mag aber in der Tat weniger an der digitaler Aufnahmetechnik liegen sondern daran, dass für veränderte Hörgewohnheiten und Ausgabegeräte produziert wird. Wer leistet sich denn heute noch eine gute HiFi-Anlage? Die Musik muss beim Streaming auf mobile Endgeräte, auf PC-Speakern, Bluetooth-Boxen und im Autoradio "knallen". Dementsprechend "verkehrt" (bassarm, totkomprimiert) hört sich die Musik dann an, wenn man sie mal über gutes Equipment hört.

Vielleicht hat Musik ja auch deshalb heute an Bedeutung verloren, weil sie eben auf der "unbewussten Soundebene" Dank Digitiaitechnik niemanden mehr so emotional berührt, wie das in früheren Jahrzehnten der Fall war?

(Beachte das Fragezeichen, ich will das nicht behaupten, könnte es mir aber durchaus vorstellen ...)
 
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Bei dem Konzert machte ich dann zwei sehr unterschiedliche Erfahrungen:
...
Ich kam zu dem Schluss, dass die zweite Hälfte bei/trotz aller Perfektion für mich einfach kein Rock-Konzert war. Es klang einfach wie eine über die PA angespieltes Studio-Album, zu dem sich ein paar Leute auf der Bühne mit umgehängten Instrumentren bewegten.

das hab ich auch schon erlebt, das lag aber nicht am sound, sondern an der band an sich.
wenn die auf der bühne nur ihren stiefel runterspielen - egal wie gut der sound ist - dann kann ich auch die CD anhören.
wenn die band steilgeht und/oder das publikum einbezieht, sind spieltechnik und sound zweitrangig und es wird trotzdem geil.
 
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