Minimalistische Gitarrensoli

  • Ersteller DerZauberer
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Wohin sollen diese ganzen schnellen, technisch anspruchsvollen und allseits bekannten Soli und Riffs eigentlich führen? Wenn man sich auf youtube irgendwelche Tests von Gitarren oder Amps so anschaut, könnte man ja fast verzweifeln. Ich kann das inzwischen kaum noch hören und ertragen. Wieviele geile Versionen ich schon von bsw. The wind cries Mary gehört habe. Das ist ja teilweise besser als Hendrix oder Van Halen (jedenfalls technisch). Ich glaube, das zu toppen ist der Holzweg und führt eher zu Frustrationen. "Einfach nur" musikalisch zu sein erscheint mir richtig zu sein. Die Idole sind ja irgendwie alle schon getoppt. Sogar von irgendwelchen " Verkäufern". Also was tun? Musik machen! Mit Emotionen und Herzblut!!! Und da ist es völlig egal, wieviel Töne ein Solo hat. Versuchen zu berühren geht auch mit nur einem einzigen Ton
 
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Mike Campbell (Gitarre bei Tom Petty & The Heartbreakers) ist auch ein toller Gitarrist mit den richtigen Tönen, gerade wenn es um Soli mit Slide geht.

Hier beispielsweise ist ab circa 1:43 mit ein paar wenigen Phrasen alles gesagt:

 
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Hier mal ein Parade Beispiel für melodisches und sparsames Spiel

 
Ritchie Blackmore ist ja an sich keiner der mit Tönen geizt, aber dieses Solo in Black Night besticht durch seine Simplizität. Denn das macht in meinen Augen einen großen Solisten aus: je nach Song und Laune mal mehr und dann auch mit wenigen Tönen alles ausdrücken.

 
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Das ist ja teilweise besser als Hendrix oder Van Halen (jedenfalls technisch)
Aber eben "von" Hendrix (der war auch kein Shredder) oder van Halen. So auch zum Beispiel Pink Floyd, da gibt es "Tributbands", die technisch besser sind als Pink Floyd, aber sie sind nun mal nicht Pink Floyd. Gilmore kann auch mit wenigen Tönen schöne Sachen machen, oder auch Jeff Beck. Ich glaube kreative Gitarristen zeichnet eben auch aus, mit wenigen Tönen, was zaubern zu können:rolleyes:, meine Meinung.
 
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Ein sehr kurzes Instrumentalstück, dennoch grandios.

 
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Im Punk-Rock bewundere ich bis heute Steve Jones für seine kurzen, oftmals melodischen und offensichtlich stark von Chuck Berry inspirierten Soli mit vielen Double-Stops und Bendings drin. Er spielt zwar letztlich immer das Gleiche, aber ... e-g-a-l ... :tongue:





 
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Einer der songs einer der bands, die konsequent in Richtung minimalistischer Musik losging, die demzufolge in songdienlichkeit dachten, wo ein solo atmosphärisch unterstützen soll und das ab 2:50 tut:
 
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@DerZauberer

SUPER THREAT für mich ;)

Da ich zu denjenigen gehöre, die viel zu viel Noten spielt ;)

Hier ein Song das ich sehr gelungen finde mit wenig Noten und Mega Gefühl ab 3:15 und aktuell spiele ......




Seltsame Dinge die 2020 passiert sind:
- Corona
- Dream Theater taucht in einem Thread für minimalistische Gitarrensoli auf :rofl:
 
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Wohin sollen diese ganzen schnellen, technisch anspruchsvollen und allseits bekannten Soli und Riffs eigentlich führen?

Diese Diskussion ist immer eine ganz schwierige, weil sie sofort die Flanke "Die Trauben mag ich nicht! ... hängen ja auch so shice hoch..." öffnet.

Laut - leise, langsam - schnell, simpel - komplex, ... alles kann musikalisch Sinn machen, kann aber auch nerven und langweilig sein.



... unsere Überflutung in den sozialen Medien mit "Höchstleistungen" (auch oder gerade durch eher unbekannte "Normalos") ist IMO nochmal ein anderes Phänomen, was momentan alle "Massstäbe" zu verändern scheint.
Da ist IMO schon ziemlich problematisch, dass da ein Mini-Prozentsatz links oder rechts der Gauss Kurve natürlich eher geteilt und von den Trend Algorythmen nach oben gespült wird und als "scheinbare" Normalität erscheint.
Da ist Gelassenheit bei der Einordnung der eigenen Fähigkeiten schon unbedingt notwendig, um nicht unnötig und eigentlich auch grundlos gefrustet zu sein.
 
Volbeat. Kein Solo, bissl Solo, Riff als Solo, bis etwas mehr Solo - bei Volbeat alles dabei.

 
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Auch der Revered kann es ... aber ist ja eh oft auf der sparsamen Seite unterwegs.

ZZ Top - Over You ... Intro und Solo bei 2:15




Und aus leidvoller Erfahrung - das Feel da so rein zu bekommen, ist echt ein Auftrag. Da kann man keinen Ton verstecken, die müssen alle passen.

Gruß
Martin
 
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Xan McCurdy von Cake, für mich immer ein Beispiel, wie man mit weniger Noten mehr erreicht, hat dieses relativ bekannte Solo gespielt (4:45)
 
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Extrabreit! Geiler Song, geiles Solo

Das Solo kommt ab 1:00, aber es lohnt sich den ganzen Song zu hören.

 
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Xan McCurdy von Cake, für mich immer ein Beispiel, wie man mit weniger Noten mehr erreicht, hat dieses relativ bekannte Solo gespielt (4:45)


Großartig!
Ikonisch finde ich auch "Lonley boy" von den Black Keys:
 
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Einer der ganz Großen, der sich beim Solieren immer zurückgehalten hat, war Pete Townshend (The Who), vermutlich auch, weil das schlicht und ergreifend nicht "sein Ding" war. In diesem Song haben wir ab 2:10 ein One-Note-Solo ...



... und hier teilt er sich ab 0:58 ein ganz simples und im Mix stark zurückgenommenes One-Bend-Solo (gibt's das Wort überhaupt? :rolleyes:) mit John Entwistle:

 
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Mike Campbell (Gitarre bei Tom Petty & The Heartbreakers) ist auch ein toller Gitarrist mit den richtigen Tönen, gerade wenn es um Soli mit Slide geht. Hier beispielsweise ist ab circa 1:43 mit ein paar wenigen Phrasen alles gesagt.

Zwei Doofe, ein Gedanke: Das "Learning to fly"-Solo war eines der ersten beiden, die mir zum Aspekt "mit wenigen Tönen alles sagen" einfiel. Das andere ist das hier (ab 2:00):



... noch weniger Töne und trotzdem weiß jeder, der mit den Beatles aufgewachsen ist, sofort, wer diese Töne nur gespielt haben kann.


Ein ebenso "unterbewerteter" (?) Sidemann wie Mike Campbell ist für mich Keith Scott! Ich bin überhaupt kein Fan von Bryan Adams, aber diese beiden Schnulzen hier haben jeweils ein phantastisches Solo. Besser geht's meiner Meinung nach nicht (... und der Mann wird nicht mal im Video gezeigt):

Beispiel 1: (ab 4:00)



Beispiel 2 (ab 2:40):




... ah, und noch einer aus meiner Kategorie: "Mag die Band nicht, mag den Song nicht*, aber das Solo sagt mit wenigen Tönen alles, was geht" (ab 4:05):



Wie Richie Sambora da über die Akkordwechsel bendet, finde ich der Hammer. Ich vermute übrigens, sowohl Sambora als auch Scott mögen David Gilmour ;-)

Für mich sind das alles Beispiele, dass Phrasierung Geschwindigkeit bei weitem schlägt, wenn es um musikalischen Ausdruck geht ...



* Ich könnte jedesmal ins Lenkrad beißen, wenn der Song im Radio läuft und ich den Song doch wieder Dank der Vorfreude bis zum Solo durchhalte - und dann wird entweder ausgeblendet oder es wir die editiere Radio-Fassung gespielt, wo das Solo auf die ersten beiden und die letzten beiden Töne gekürzt ist ... das eine damals so erfolgreiche - und unabhängige? - Band das absegnete, mach mir sie mir auch nicht sympathischer ...
 
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