Latenz bei Kemper (ggfs. auch Modeler, Ampsim & Co.) - stört euch das nicht?

  • Ersteller OldRocker
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so, gerade einen kleinen Test gemacht weil es mich selber interessiert hat wie gross die Verzögerung beim Kemper denn so ist (auch wenn ich davon beim spielen nichts merke siehe #2 )

Versuchsaufbau
Gitarre -> 1.5m Kabel -> Signal Splitter
Signal A -> 3m Kabel -> Audiointerface Eingang 1
Signal B -> 3m Kabel -> Front Input Kemper -> Main Out Kemper L -> Audiointerface Eingang 2
Standard Zerr Profil, ohne pre oder post FX, Gain deutlich zurückgedreht damit man das Signal besser vergleichen kann

Resultat: Verzögerung 270samples bei 44.1khz Aufnahme = ca 6.1ms
Kemper_Latenz_01.jpg



Kontrolle um eine Verzögerung bei Splitter / Audiointerface auszuschliessen:
Gitarre -> 1.5m Kabel -> Signal Splitter
Signal A -> 3m Kabel -> Audiointerface Eingang 1
Signal B -> 3m Kabel -> Audiointerface Eingang 2

Resultat: zeitgleich (obwohl nicht ganz exakt gleich, beim Signal B gibt es sowas wie einen DC Offset, woher der kommt? kA. ), aber zumindest zeitgleich sind sie, und darum gehts ja hier in diesem Thread.

Bildschirm­foto 2023-02-11 um 21.28.27.png
 
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@exoslime
Gerade gesehen was Du gepostet hast und hab auch mal direkt und mit Kemper aufgenommen.
Gute IDEE übrigens (y)

Ein Jazz Rhythmus dazu gespielt mit einem schnell angeschlagenen m7 Akkord über alle 6 Saiten.

3 x Aufnahme

kemper.JPG
 
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Als Schüler und Student hab ich bei Diagrammen ohne Achsenbeschriftung und Skalierung immer eins auf den Deckel gekriegt... (just sayin') :censored:
 
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Die habe ich extra nicht gemacht ;) Vielleicht weißt Du weshalb ;)
 
Klar, aber bevor man spekuliert, ist es ganz hilfreich, zu erörtern, ob es überhaupt Latenzen gibt, die stören können – oder ob der subjektive Eindruck irgendwo anders herrührt. ;)
Wenn man Leo Gibson‘s Latency Test auf Youtube anschaut, so gibt es schon deutlich Unterschiede, was Latenzen der modernen Ampmodeller/Profiler angeht. Ganz vorn — was geringste Latenz angeht — liegt das GT-1000, bei dem ich persönlich ein sehr gutes Spielgefühl habe. Das habe ich ebenso beim FM3, welches gleichauf mit dem Kemper liegt. Der Kemper hingegen fühlte sich für mich nicht so angenehm und homogen an, genauso wenig bin ich mit dem Helix warm geworden, was im Bezug auf geringe Latenz noch vor Kemper, QC oder FM3 liegt.

Ich möchte wirklich niemandem das Gespür für diese Micro-Verzögerungen, die akustisch nicht hörbar sind, absprechen. Meine Vermutung ist allerdings ebenso, dass dieses „Gefühl“ der digitalen Signalverarbeitung weniger mit Latenz als mit anderen Faktoren — vor allem Hörgewohnheiten — zu tun hat.

Umso mehr bin ich auf die Eindrücke von OldRocker mit dem Kemper-Setup von OliverT gespannt.
 
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Ich möchte wirklich niemandem das Gespür für diese Micro-Verzögerungen, die akustisch nicht hörbar sind, absprechen. Meine Vermutung ist allerdings ebenso, dass dieses „Gefühl“ der digitalen Signalverarbeitung weniger mit Latenz als mit anderen Faktoren — vor allem Hörgewohnheiten — zu tun hat.
Durchaus nachvollziehbar, es gibt ja auch in rein analogen Designs ein unterschiedliches Ansprechverhalten von (verschiedenen) Amps.
Im digitalen Bereich gibt es mehr als nur 1 Ansatz des „Modells“, dazu kommen die Varianten von Wandler-Elektronik und deren analoge Komponenten für Ein/Ausgang.
Bei so vielen Faktoren lässt sich schwer ein eindeutiger „Verursacher“ ausmachen, und ein Vergleich ist letztlich die Summe subjektiver Eindrücke.
Bei der Breite des Angebots wohl kaum ein (echtes) Problem... ;)
 
Ich hatte mir vor einigen Jahren in der Band irgend so ein angesagtes Effektteil im Pedalformat für Downtuning (Pitchshifting) zugelegt und bin mit der spürenbaren Latenz überhaupt nicht klar gekommen. Also hab‘ ich das Teil nie benutzt und die 1/2-Ton tieferen Songs einfach mit meinem Standard-Tuning gespielt. Beschwert hat sich nie jemand. 😎 Aber mit den digitalen Modellern ist mir eine Latenz nie negativ aufgefallen. Ich bin also durchaus empfänglich für störende Latenz, aber evt. auch mehr der Latenz-Grobmotoriker? Nein, ernsthaft: meine Meinung ist, dass die digitalen Teile ala Kemper & Co. per se keine merkbaren Latenzen erzeugen.
 
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die 1/2-Ton tieferen Songs einfach mit meinem Standard-Tuning gespielt. Beschwert hat sich nie jemand. 😎
Wie geht das??? :oops:

Kann man z.B. TNT oder Thunderstroke (ACDC) in Eb auf einer in E gestimmten Gitarre spielen?

Die Methode könnte ich gut gebrauchen.
 
*edit*
Das waren jetzt keine offen gegriffenen Riffs. Aber Eb kann man auch anstatt E mit Downtuning einfach als Eb Powercord auf der A-Saite inkl. der tiefen Quinte (Ab auf der E-Saite) greifen. Also Ab-Eb-Ab-Eb. Einfach immer eine Oktave höher inklusive der tiefen Quinte spielen. Die „Tiefe“ kommt eh vom Bass.

Und mal ehrlich: wenn Michael Jackson „Beat it“ live in C spielen kann, dann kannst du auch TNT zur Not in E spielen 😅
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Um die eigenen Befindlichkeiten bzgl. Latenz ohne Ansehen des jeweiligen Modellers festzustellen, kann man doch einfach direkt in ein Soundinterface in eine DAW mit Monitoring spielen und dann die Puffergrössen des Interfaces hochsetzen — dann gleichmäßige 16tel (oder was auch immer) einspielen und schauen, ab wann die Latenz echt stört.
Die meisten Interfaces können die Latenz in ms anzeigen.
Dann mit dem Modeller der Wahl vergleichen und schauen, ob der darüber oder darunter liegt…
 
Schau mal Post 143 ob du am Diagramm den Kemper herausfindet :) da habe ich ja 3 Aufnahmen gemacht....
 
Post 143 zeigt drei verschiedene Signale, das hilft nix :facepalm1:. Jeder einzelne Anschlag ist anders.

Schau Dir Post 141 nochmal an, solch einen Aufbau wie bei @exoslime brauchen wir hier.
*Das selbe* Signal muß auf zwei verschiedenen Wegen aufgenommen werden.

Am besten keinen Ton, keinen Akkord, sondern einfach ein einzelnes Anschlagsgeräusch.
Und dann brauchen wir die Beschriftung der Zeitachse des Ergebnisses.
 
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Ich traue mir zu im Studio recht gut einzuspielen...

Und aus den Signalen ist nichts zu erkennen wegen Latenz...
 
Hallo,

euren wissenschaftlichen Ansatz und die damit verbundene Mühe finde ich bewundernswert, ehrlich.

Wenn aber jemand ein Digitalgerät sieht und das Wort "Latenz" erst im Kopf ist, ist es mit dem Wohlfühlen vorbei. Ob dann Diagramme und die genaue Angabe von ms noch helfen, weiß ich nicht.

Ich hatte mal einen Transistoramp. bei dem das Typenschild fehlte. Den hielt einer bei einer Jamsession für einen Röhrenamp und schwärmte vom Sound. Als ich ihm nach einer halben Stunde sagt, dass es eine Transe war, fand der den gleichen Sound auf einmal schlecht.

Placebo ist einfach ein Thema.

cu

erniecaster
 
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Und aus den Signalen ist nichts zu erkennen wegen Latenz...
Genau das meine ich ja ;)

Mir persönlich sind diese Latenzen in der Praxis egal, auch wenn ich sie messen kann. Gut wäre aber, eine gemeinsame Begriffsbasis zu haben, wenn man darüber sprechen will.
 
Sehr cool @exoslime
Ich könnte so etwas auch Mal mit dem Ox machen, wenn Bedarf.

Ändert sich eig die latency wenn du den digitalen Output von Kemper nimmst? Spart ja einmal D->A & A->D
 
So hier zum Abschluss eine Kemper Imrpo ;)

Mal schauen ob einer die Latenz findet.

Leute glaubt mir, diese Latenzsuche beim Kemper ist einfach völliger BLÖDSINN.
Wer Kemper nicht will: JA GUT! Kein Problem - Aber hört einfach auf so einen Blödsinn zu verzapfen.


 
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Ändert sich eig die latency wenn du den digitalen Output von Kemper nimmst? Spart ja einmal D->A & A->D
ja, habe ich gestern auch getestet und die Verzögerung ist beim Digitale SPDIF Ausgang etwas geringer, aber auf der anderen Seite ist der SPDIF Eingang bei meinem Audiointerface etwas verzögert, dh Analog Ins und Digitale Ins sind nicht phasengleich, aber SPDIF war im Vergleich trotzdem etwas schneller. Aber deshalb habe ich davon abgesehen hier Werte zu posten da ich selber nicht genau weiss wieviel die Verzögerung am SPDIF Eingang am Audio Interface ausmacht, ob diese auch immer konstant gleich ist und von welchen Faktoren die abhängig ist, und ich es so letzendlich nicht gegenrechnen kann und das Ergebniss vermutlich bei jedem Audiointerface mit digitalem Eingang etwas varieren wird :unsure:
 
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