Empfindung des verstärkten Gitarren-Sounds je nach Tagesform?

  • Ersteller siebass
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Meine persönliche Erfahrung:

Die Gitarre ist Schwankungen unterworfen. Diese sind aber meist recht deutlich von generellen Umweltumgebungen beeinflusst. Wenn ich vor und nach Ende der Heizsaison (trotz Luftbefeuchter) die Hälse kontrolliere und nachstelle halten sich die Änderungen da in Grenzen.

Die Technik, also Verstärker, Kabel und Pedale, sind eigentlich recht unempfindlich. Wenn da was wirklich nicht klingt oder schwankt und die Technik wenigstens aus diesem Jahrhundert stammt war bei mir immer was kaputt. Teilweise kann das sehr versteckt sein. Zuletzt z.B. ein Kabel mit einer gerissenen Lötstelle zusammen mit einem Tuner bei dem der Netzteilstrom teils auf die Ausgangsbuchse durchgeleitet hat. Das Signal zum Verstärker hatte ab und zu ein mal mehr mal weniger starkes Brummen aber kein lauter/leiser-Problem. Das kam vom Kabel. Gleichzeitig hatte ich ab der Ausgangsbuchse vom Tuner ein leichtes "Kribbeln" auf den Kabeln wenn man die Metalenden angefasst hat, bis zurück zum Fußschalter vom Verstärker. Signal war nie weg, es war nur ab und zu "seltsam" und brummte. Ich hab glaube ich 2 Monate gebraucht um das herauszufinden. Mein armer Verstärker der da bei jeder Probe Spannung vom Tuner auf den Input bekommen hat.

Die Ohren haben eine gewisse, aber erwartbare Tageslage. Morgens hört man gut, aber da sind die Finger meist noch nicht warm. :D Wenn man längere Zeit einer gewissen Grundlautsärke ausgesetzt ist blendet das Gehör bestimmte Frequenzen aus. Dazu muss es nichtmal laut gewesen sein. Fahrt mal ein paar Stunden Auto (muss nicht Autobahn sein) ohne Musik, selbst der Fahrtwind sorgt dafür das man gewisse Dinge nur noch eingeschränkt hört. Nach solchen Belastungen braucht das Gehör eine gewisse Zeit der Ruhe damit es die "Filter" wieder entfernt. Nach Konzerten, Proben usw. sitze ich gern erstmal irgendwo, wo es so leise ist wie möglich. Tut mir so gut wie ein kaltes Bier.
Außerdem ist das Gehört auch vom Blutdruck und damit von Wetter, Stress und vielen anderen Umwelteinflüssen abhängig. Und wer sich mit zu viel Lautstärke ein paar Hörbereiche weggeblasen hat bekommt diese natürlich nicht wieder.

Also zusammengefasst, die Technik ist eigentlich zuverlässig wenn man sie in Schuss hält. Unsere Ohren sind nur Mist. ;)
 
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Es kommt schon mal vor, dass der Sound "plötzlich" anders ist.
Bei mir sind die Ursachen dann aber meist erklärlich..

Ausversehen das Wah auf die andere Faselspule geschalten.
Ausversehen am Wah den Boost eingeschltet.
Mit dem Gitarrenkabel leicht gängige Regler irgendeines Peals bewegt.
Wieder mal über irgendetwas drübergestolpert.
Pedal ausversehen verstellt.
Beim Abstauben am Amp etwas verstellt.
Etwas auprobiert und vergessen wieder zurückzustellen.
Amp Volume verändert. Das hat bei einem Einkanaler oft erheblich Auswirkungen auf das Zusammenspiel mit den Settings der Pedale. ;-)
Einfach die Gitarre in den "HI" Eingang am Amp gesteckt.

Und wenn ich versuche sehr müde, oder mit schlechter Laune zu spielen.
Dann klingt auch manchmal alles ka**e. ;-) Egal wie gut der Soud wirklich ist.
 
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Naja, unsere gesamte Wahrnehmung ist grundlegend Tagesformabhängig. Wir sehen, hören, riechen usw nicht direkt, sondern unser Gehirn verarbeitet die einkommenden Informationen. Dabei wird auch aussortiert, geordnet und eine Art Gesamtbild erstellt.
Dieses Gesamtbild unterliegt allerdings schwankungen -> Tagesform, laune, Hormone usw....

Da bilden Instrumente, oder allgemeiner Musik oder gar nur Geräusche keine Ausnahme.
 
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Dieses Gesamtbild unterliegt allerdings schwankungen -> Tagesform, laune, Hormone usw....

Ich kenne es nicht anders, wundere mich aber trotzdem, dass ich meine selbstproduzierten Sounds manchmal gar nicht leiden kann, meine Lieblingsalben aber immer gut klingen, egal zu welcher Tageszeit, Stimmung usw..
Ist es vielleicht Ziel guter Produzenten, den Massengeschmack insofern zu treffen, dass ein Album möglichst tagesformunabhängig bei vielen Zuhörern gut klingt?!
 
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Ist es vielleicht Ziel guter Produzenten, den Massengeschmack insofern zu treffen, dass ein Album möglichst tagesformunabhängig bei vielen Zuhörern gut klingt?!
Davon hab ich noch nie gehört, aber klar sollte es jederzeit gut klingen.
In jedem guten Mixing- uva. Mastering-Tutorial wird bekanntermaßen darauf hingewiesen dabei immer mit "Frischen" Ohren zu arbeiten. Daran werden sich die Pros im Gegensatz zu uns Freizeitproduzenten sicherlich halten. Mir selbst fällt es schwer mich wärend des Recordings mit dem Soundtüftlerei zurückzuhalten. Das ist natürlich dämlich, weil ich so viel kostbare Zeit verschenke.
Eugen Valovirta empfiehlt sogar sich zwischen Aufnahme, Mix und Mastering jeweils mehrere Tage Zeit zu lassen. Da für mich ein paar seiner Videos recht erhellend waren werde ich das in Zukunft mal so halten, obwohl es mir schwer fallen wird.
 
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Davon hab ich noch nie gehört, aber klar sollte es jederzeit gut klingen.
Ich weiß, das klingt reichlich schräg, aber es könnte doch der Fall sein, dass es gezielt so gemacht wird. Das Gegenstück dazu wäre Gewöhnung und Selbstbetrug: Weil es von jenen Künstlern (und diesem Produzenten) stammt, klingt es immer gut (hat gefälligst gut zu klingen), egal wie meine persönliche Stimmung ist. Quasi eine Art von selbsterfüllender Phrophezeiung.

In jedem guten Mixing- uva. Mastering-Tutorial wird bekanntermaßen darauf hingewiesen dabei immer mit "Frischen" Ohren zu arbeiten. Daran werden sich die Pros im Gegensatz zu uns Freizeitproduzenten sicherlich halten.
Das erklärt so einiges und trotzdem bleibt da ein Mysterium, aber wahrscheinlich trennt das die erfolgreicheren Produzenten vom Rest der Branche.
 
Okay, Euge. Tschulligung
 
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