Braucht es ein Floyd Rose, oder ähnliche Systeme an der E-Gitarre?

Weil die Stimmung hier grad gut ist ;)

eigentlich wollte ich ein anderes Video hier verlinken, ein Guitar-Tech, der die Saiten einer Strat mit Vintage-Trem wechselt, dann vorführt, wie er die Saiten neu aufzieht, sie dann so lange dehnt, bis sie die Stimmung halten. Dann macht er Dive Bombs, bis die Saiten in den Kniekehlen hängen, die Stimmung bleibt. Schade, finde ich gerade nicht.

Naja, Olli kennt jeder, eine gute Adresse, wenn es jemand noch nicht kennt, oder noch nicht weiss, wie man eine Strat (nahezu, laut Olli) in Stimmung bringt, kann sich das mal reinziehen.
https://youtu.be/jRvuZMfQYBc
 
Um es, dem Theadtitel, kurz und gerecht zu machen:

Braucht es nicht, denn:

Wenn mann sich die vielen Statspieler live auf Feste usw. anschaut, die oft Fender spielen, zu 95% mit Tremolo, dann faellt mir folgendes auf:

- geschätzt 90% benutzen es garnicht, obwohl der Hebel eingesteckt ist
- scheint für die meisten eher ein cooles Bauteil zu sein
- oder ihnen geht die Muffe, da sich dieses Tremolo oft flott verstimmt
- von denen die es benutzen, klingt es bei 9 von 10 erbärmlich.....

Bei den Floyd (und bauaehnlichen) Spielern sieht das schon anders aus. Ab dem 1000er laesst sich da in allen Richtungen hin- und herreisen und die scheinen sich da schon etwas mehr mit dem Tremolo zu befassen.

Wohl auch weil das Teil einfach stimmstabiler ist.....

Fazit:
Mann braucht es nicht, aber wer es will, der braucht es :)
 
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Meine 4 Metal-Gitarren haben kein Vibrato, da brauch ich's auch nicht unbedingt. Aber an meiner Strat möchte ich das Babicz-Trem nicht missen- denn die wird zum Rocken und Floydisieren genutzt. Und an meiner Bastel(jazz)master, die ich zum Surfrocken habe, würde mir das Fender-Trem noch mehr fehlen. Surfmusi ohne Trem geht imho einfach überhaupt gar nicht.
Probleme mit der Stimmung hab ich bei beiden nicht. Das Babicz hat Arretierschrauben an jedem Reiter und eine die alle Reiter aneinanderpresst. Auch das Jazzmastertrem ist, anders als viele Leute denken, äußerst stimmstabil. Voraussetzung ist immer ein ordentliches Setup, dank Youtube alles kein Problem.
 
Hey,
?
Das sind Fragen, die die rationale Ebene mit der künstlerischen Ebene (komplett irrational!) durcheinander wirbeln.....mein alter Mathelehrer sagte immer "du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen"....somit:

ist nicht generell zu beantworten und führt zu nix!

Gruß,
Bernie
 
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@OldRocker,
ich hatte mit meinem Beitrag #14 versucht, den irreführenden Titel zu berichtigen. Braucht man FR, oder geht auch Traditionell. Klar, schon Äpfel mit Birne, die Frage ist eben, ob man auf ein ausgefeiltes System wie ein FR verzichten kann, weil man kein Bock auf zeitaufwändige Fummelei hat. Kann man auch mit einem traditionellem (Vintage?) System einen Gig bestehen?
Wenn man exzentrisch mit dem Tremolo arbeitet, wird das FR den Vorzug haben, das bietet die technische Sicherheit des Systems, ohne Zweifel.
Das Tutorial von Signore Galeazzo Frudua ist halt ein Schlag ins Gesicht. Warum? Weil er eben zeigt, dass man die Fummelei nicht haben muss. Äpfel mit Birnen? Eher wieder die Frage, ob man ein FR braucht.
 
Das Tutorial von Signore Galeazzo Frudua ist halt ein Schlag ins Gesicht. Warum?
Ja, warum? Ist es natürlich nicht. Es zeigt, wie man ein Fender-Vibrato ordentlich (und mehr auch nicht, die D-Saite ist nämlich nach seiner Aktion am Anfang des Videos durchaus hörbar verstimmt...) einstellt, aber es macht aus ihm eben kein FR.

Muss es auch nicht, denn ein FR hat einen anderen Verstimmungsbereich, eine andere "Regelcharakteristik" durch abweichende Hebelverhältnisse und verleiht der Gitarre auch einen etwas anderen Grundsound. Ich sage bewusst "anders" und nicht "schlechter", weil es für manche Soundvorlieben eben besser passt. Und für manche eben eher nicht, aber das gilt auch für ein Bigsby oder ein Vintage-Trem.

Eher wieder die Frage, ob man ein FR braucht.
Du offensichtlich nicht. Warum Du allerdings alle anderen partout davon überzeugen willst, dass sie auch keines brauchen, erschließt sich mir nicht recht.

Ich habe Gitarren mit FR, schwebend oder aufliegend, Fender-Vibrato, Les Trem, PRS, Wilkinson, modernes 2-Point - jedes dieser Systeme hat Vor- und Nachteile und lässt mich auch jeweils etwas anders spielen. Nach ca. 40 Jahren Praxis kann ich klar sagen: Ich brauch das Ding; nicht auf jeder Gitarre, aber für bestimmte Sachen. Die gehen teils auch irgendwie mit anderen Systemen, aber eben nicht so gut, und das reicht mir als Grund. Und wenn man sich ein kleines bisschen mit der Technik beschäftigt hat, ist das Einstellen, Saitenwechseln und Stimmen auch nicht wirklich langwieriger als bei einer Strat.

Das Frudua-Video zeigt übrigens genau das Gegenteil von dem, was in der YT-Beschreibung steht ("Frudua reveals how to keep a vintage 6 screws tremolo in perfect tune even under the hardest whammy bar use.") Von wegen perfect: Abgesehen von der verstimmten D-Saite geht das Tuning ja auch am Ende der Vorführung noch ganz schön aus dem Leim - und wird dann erst wieder gerichtet, indem er den Hebel nochmal kurz und kräftig runterdrückt. Ich darf dazu auch bemerken, dass da auch das eine oder andere fehlt, dass man beim Vintage-Trem noch weiter verbessern kann, zB durch Rillenschrauben á la PRS und gestaggerte Mechaniken, die einen Saitenniederhalter samt zugehöriger Reibung unnötig machen.

Braucht man also ein FR? Die Antwort laut Frudua müsste dann wohl heißen: Ja, jedenfalls wenn man in seinen Songs oder Soli nicht künstlich Platz dafür schaffen will, die verstimmte Gitarre durch einen musikalisch eigentlich nicht geforderten Dive Bomb wieder brauchbar in tune zu bekommen.

Gruß, bagotrix
 
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Das ist ungefähr wie die Frage: Brauche ich eine Anhängerkupplung an meinem Auto?
oder: “Ich hab einen Porsche und fahre nur auf der Autobahn. Mein Nachbar ist Bauer, und er hat eine Anhängerkupplung am Traktor. Was soll das?”
 
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Wer in einer Van Valen oder Vai Tribute Band spielen möchte, wird das kaum mit einem Fender Standard Trem oder gar Bigsby hinbringen. Wer aber Shadows Zeug spielt, brauch auch kein Floyd Rose. Alles zu seiner Zeit…
 
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Warum Du allerdings alle anderen partout davon überzeugen willst, dass sie auch keines brauchen, erschließt sich mir nicht recht.
Man muss das nicht dramatisieren. Mir persönlich geht es darum zu ergründen, ob man ein Vintage-Trem so stimmstabil einstellen kann, wie ein FR.
Vielmehr muss ICH überzeugt werden, nicht die anderen.
 
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Ich habe letztens im Laden nochmal eine Floyd Rose Gitarre in der Hand gehabt.
Werde niemals so was spielen können. Mein Respekt an alle die damit keine Probleme haben.
Es fühlt sich für mich so unfassbar unbequem an, die hohen Feintuner so nah an der rechten Hand zu haben.
Um das mal zu veranschaulichen:
FR Problems.jpg


Würde gerne mal ein Kahler ausprobieren. Wie sich das anfühlt usw.
Aber die sind so selten. Ich kann mir vorstellen das ich damit evtl. besser klar kommen würde.
Feintuner sind weiter weg von der Saitenauflage und generell etwas niedriger.
Kahler.jpg


Ansonsten für mich die Devise:
Feste Brücke und gut is.

Und bei Strat weils nicht anders geht für mich:
Möglichst 2point trem mit vintage saddles und auf Korpus aufliegend.
 
Würde gerne mal ein Kahler ausprobieren. Wie sich das anfühlt usw.
Solltest du aus meiner Gegend kommen, darfst du gern mal "Nr.2" und "Paulus" anspielen. Ich selbst will auch nichts anderes als Kahler, oder festen Brücke.
 
"Braucht es" muss wohl besser "braucht man" als Fragestellung heißen.

Die erste Gitarre hatte Stoptail, ab der zweiten waren erstmal alle weiteren mit Vibrato, darunter auch speziellere:

Ein Duesenberg mit Feinstimmern und Rollenreitern (auf der Kopfplatte werden die Saiten lediglich geklemmt), ein Parker/Fishman mit Federblech, zwei PRS Vintage Vibratos (6-Punkt), ein 2-Punkt Vintage (Fishman/Wilkinson), dann ein no-Name 6-Punkt Vintage Vibrato (blockiert), ein Bigsby, ein Double-Locking-Vibrato (Dive only, weil die Gitarre nur für das vorgesehen ist und keine Fräsung für Uprouting aus dem Grund ausgeführt wurde).
Ich hatte eine Ibanez RG, da ging das Edge logischerweise in beide Richtungen.

Ich habe auch vier Gitarren mit Stoptail.

Das PRS Vintage Vibrato ist sehr, sehr gut. PRS hat meiner Kenntnis NUR der Tremonti eine Ausfräsung spendiert, die ordentliches Uprouting erlaubt. Bei schwebender Einstellung an einer 'normalen' Gitarre (und niedriger Saitenlage) kann man die Saiten damit trotzdem nicht labrig werden lassen beim Diven, und nach oben geht es nur Cents.
Mein Bigsby erlaubt eine sehr ordentliche Tonhöhenverschiebung nach oben (mehr als es mir das Edge ermöglichte), nach unten ist das totale Erschlaffen, was Double-Locking-Vibratos erlauben, in dem Maße nicht erreichbar.
In gleicher Weise ist auch das Parker/Fishman, es ist bei Entspannen der Saiten ähnlich einem Double-Locking-Vibrato.

Ein Double-Locking ist aber auch nicht pauschal das Maß der Dinge. Denn preiswerte kommen mit weicheren Metallen daher. Daher dort nicht am falschen Ende sparen. Und beim Nachrüsten muss auch dort alles passen (ich sage nur: Radius).

Nicht nur Metal, sondern auch Fusion kennt den intensiven Vibrato Gebrauch (von Double-Lockings). Die Frage des Spielers ist: Braucht es die Komposition oder nicht. Natürlich kommt man auch ohne aus.

Wer sich haptisch vor Feinstimmern fürchtet, sollte nicht außer Acht lassen, dass man sich gewöhnen kann. Ibanez hat da übrigens das original Floyd Rose weiterentwickelt und flacher konstruiert.
 
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@Person , im Grunde hast du hier ein Thema eröffnet, mit einer Fragestellung, die du gleich selbst beantwortet hast.
Einige haben ihre persönlichen Vorlieben hinzugefügt, und paar Tipps, was an deiner eigenen Antwort nicht viel ändert.
Mach doch Vibratomässig was du willst. Du tust es ja so oder so:rolleyes:, wie jeder von uns, denke ich mal.
(meine eigenen Erfahrungen erspar ich mir und uns dann auch, jedenfalls an dieser Stelle)
 
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Es fühlt sich für mich so unfassbar unbequem an, die hohen Feintuner so nah an der rechten Hand zu haben.
Man kann es aber auch so sehen: es fühlt sich unbequem an, die rechte Hand so nah an den Feinstimmern zu platzieren... :D

Aber ganz ohne Ironie, das ist in der Tat Gewöhnungssache - bzw. Glückssache, wenn die bisherige Handhaltung nicht mit den Gegebenheiten kollidiert. Ich spiel die Dinger schon so lange, dass ich ehrlich gesagt auch nicht mehr weiß, ob ich mich da besonders umstellen musste. Will man das nicht, wurde aber schon darauf hingewisen, dass es auch FR-Varianten gibt, bei denen die Feinstimmer deutlich weniger im Weg sind. Ein Standard-FR kann man aber auch so einstellen, dass die Ruhestellung ein bisschen nach hinten gekippt ist, und die Feinstimmer ziemlich weit reingedreht. Letzteres mache ich tendenziell auch, den vollen Stimmbereich braucht man eigentlich sehr selten.

Möglichst 2point trem mit vintage saddles und auf Korpus aufliegend.
Da musste ich jetzt schmunzeln. Ich hatte nämlich zuerst zwei Gitarren mit Locking Trems, und bei meiner ersten Strat mit Blechreitern dachte ich mir: "Boah, sind die Dinger unbequem, wie kann man denn sowas spielen...?" Wurde dann besser, als ich mir wenigstens kürzere Madenschrauben besorgt hatte, aber manchen scheint es nicht mal was auszumachen, wenn die oben rausstehen, was ich bis heute nicht verknusen kann.

Mit aufliegender Ruhestellung bin ich immer etwas hin- und hergerissen. Zum Einen habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Strats dann eher mehr als weniger verstimmen (und auch etwas braver klingen), zum anderen geraten mir die Tonhöhenänderungen schnell zu grob, wenn ich erst einen Anfangswiderstand überwinden muss. Soundmäßig kann es bei manchen Gitarren besser klingen, aber eine Gesetzmäßigkeit konnte ich da bisher nicht feststellen. Da hilft nur Ausprobieren; ich habe von daher nur zwei Gitarren, bei denen ich einen festen Anschlag installiert habe, meine Tremonti (die damit ein bisschen mehr LP-Aroma bekommt) und meine Squier Deluxe Neck Through mit Takeuchi-FR, bei der die Palmmutes so doch mehr Punch haben.

Gruß, bagotrix
 
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