Eigentlich mag ich nur SSS Strats, aber ich habe noch eine HSS Roadworn mit Fender Fat 50 Single Coils und Seymour Duncan Whole Lotta Humbucker am Steg. Den Humbucker spiele ich nur bei höherer Verzerrung und da finde ich den Whole Lotta nicht so gut. Er klingt mir irgendwie zu bröselig und mittig, zu wenig aufgeräumt. Auch fehlen etwas die Hochmitten und Höhen.
Hi,
bevor Du in den PU-Wechsel überhaupt einsteigst, wäre meine erste Frage eine andere: Hast Du noch die Original-Potis mit 250 KOhm drin?
Wurde der Fullsize-HB nachgerüstet, müsste die Gitarre mal ausgefräst worden sein, und dann wurden die Potis vielleicht auch getauscht. Aber wenn Du es nicht genau weißt, solltest Du in erster Linie das Volume-Poti checken. Die Roadworn waren serienmäßig mWn immer nur als SSS erhältlich und hatten auch nur eine klassische entsprechende Fräsung, mit der Ausnahme einer Limited Edition mit einem Pearly Gates Plus am Steg und einem Special Run in der ersten Vintera-Serie mit dem Player Humbucker. Es kann gut sein, dass Fender da einfach die Standardpotis verwendet hat. Im User-Thread habe ich einen Post von Dir gelesen, dass ursprünglich ein Shawbucker drin war, und der wird bei Fender laut Teilelisten eigentlich immer mit 250 KOhm-Potis kombiniert, wobei der für einen HB aber auch entsprechend höhenreich abgestimmt ist. Der Shawbucker wird bei Fender oft auch in der Zwischenposition nicht gesplittet, wohl weil er schon sehr viele Höhen und eher wenig Output hat und beim Split arg dünn klingt.
Wenn also immer noch das Original-Volume mit 250 KOhm drin ist, wird es so ziemlich jeden HB in den Höhen kastrieren. Würde mich nicht wundern, denn der WLH ist zwar fetter als ein typischer PAF, aber keineswegs höhenarm oder verwaschen. Das spricht viel dafür, dass die Schaltung nicht ganz passt. Beim Tone-Poti kommt es weniger drauf an, kann man bei Bedarf dann aber immer noch tauschen oder zu einem No-Load-Poti umbauen (was man durchaus selber machen kann).
Ein Nachteil des 500 KOhm-Volume wäre allerdings, dass dann auch die SCs drüber laufen, was schnell zu spitz klingen kann, weil die Resonanzfrequenz nicht ausreichend (sprich wie bei Strats üblich) bedämpft wird. Dem kann man aber abhelfen, indem man in allen Stellungen einen Widerstand zuschaltet, in denen ein SC aktiv oder der HB gesplittet ist. Das hier ist die sehr übersichtliche Schaltung vom Häussel-Experten
www.acys-lounge.com, sehr empfehlenswerte Seite auch sonst:
Die Farbcodes der PUs scheinen hier auch schon für Duncan angepasst zu sein.
Willst Du für den BridgeHB einen Tonregler (hier läuft er ohne durch, was noch etwas mehr Höhen bringt), kannst Du den für den MiddleSC vorgesehenen auch einfach mit an dem Anschluss für den Ausgang (schwarzes Kabel) des HB löten. Bevor Du noch mehr Geld in einen neuen HB investierst, solltest Du das unbedingt probieren.
Ich möchte den Whole Lotta ersetzen und bin bei der Suche auf den 59 Custom Hybrid gestossen, der mir gemäss Beschreibung und in den Youtube Videos sehr gut gefällt. Hat den schon jemand in einer Strat gespielt und kann etwas dazu sagen oder eine Empfehlung geben?
Der Duncan WLH bzw. SH-18 hat aus meiner Sicht auch einen gut abgestimmten Output für das Zusammenspiel mit SCs. Evtl. solltest Du hier auch einfach mal mit der PU-Höheneinstellung spielen, und willst Du mehr Höhen, kannst Du auch die Polschrauben im Verhältnis zu den festen Polepieces höher einstellen, dann steigt der Anteil der stegseitigen Spule und der Biss im Ton weiter an.
Was den TB-16 bzw. Duncans Trembucker allgemein betrifft, solltest Du daran denken, dass sie in viele Pickguards nicht reinpassen, ohne diese etwas aufzufräsen. Die Trembucker sind nämlich breiter als normale Duncans, im Gegensatz z.B. zu Dimarzio bei den F-Spaced HB, die nur den Abstand der Pole erweitern, aber nicht den PU insgesamt. Als HB für HSS-Bestückungen ist der Hybrid grundsätzlich sehr gut geeignet, mit mittlerem Output und guten Höhen. Ich selber habe ihn in einer Showmaster HH am Steg. Leider hat er ein wenig mehr Nebengeräusche als andere HB, weil die beiden Spulen sich in der Zahl der Wicklungen, der Drahtstärke etc. unterscheiden. Das macht aber auch seinen typischen Sound aus und ermöglicht etwas kräftigere Splitsounds als z.B. bei einem PAF.
Mir würden auch noch einige sehr gute Alternativen einfallen (nicht zuletzt auch günstigere), aber wie gesagt: erst mal die Potis checken.
Gruß, bagotrix