Leute, Leute, Leute,...
viele Menschen, noch mehr Meinungen! Das nennt man Diversität und ist durchaus gut. Aber sich gegenseitig hier abfucken (pardon für diesen Ausdruck) muss doch nich sein oder?
Also ich komme jetzt mal wieder wie ein Prophet um die Ecke und schmeiß hier mal nen Denkanstoß in die Runde. So ein System gibt es am Markt zwar nicht, kann man aber (Sachverstand und handwerkliches Geschick vorausgesetzt) selbst herstellen und bietet den Kompromiss aus allen Lösungen, denn man ist flexibel. Obacht (zwinker):
4x12er Boxen sind vor allem eins: unpraktisch. Wenn wir alle mal ganz ganz ganz ganz doll ehrlich sind,... an den Dingern ist so ziemlich gar nix praktisch, vor allem nicht das Packmaß und das Gewicht. Gegenargument: Ja aber der Sound....
Genau das ist ja auch das Problem. Es gibt gut klingende 1x12, 2x12 aber die breite Masse will "The Big One." Dem guten Sound zuliebe.
So jetzt schalte ich den Sarkasmusmodus mal aus:
Die flexibelste Lösung ist ein Multi 1x12, als single, double oder von mir aus auch als quadriple. Man kann problemlos Speaker, die sich nicht das gleiche Gehäuse teilen untereinander verschalten und somit Kombinationen herstellen. Im PA Bereich ist das vollkommene Normalität. Keine Sau baut oder verwendet beispielspielsweise 2x18" Basshörner mehr für mobile Anwendungen, es sei denn er hat die Möglichkeiten und Kapazitäten diese zu stellen und zu transportieren. Warum? Es gibt vergleichbare, portablere Substitutionsmöglichkeiten die rückenschonender sind.
Mit nem Multisystem kannste im Endeffekt selbst entscheiden, ob Du für nen Gig eine, zwei, oder 4 Pappen brauchst und kannst sogar aufgrund der getrennten Gehäuse ggfs. sogar positionsoptimiert stellen. Stacking mit Einzelkammern, funzt prima.
Zum Thema Schallpotenzierung, Abstrahlverhalten, Auslöschung und gegenseitige Beeinflussung sind wichtige Themen, allerdings sollte man sich vorher mit Themen wie Absorbtion und Reflektion von Schallwellen beschäftigen. Leider erkennen viele Leute nicht, dass die eigentliche Klangproblematik hauptsächlich durch den zu beschallenden Raum hervorgerufen wird. Lautstärke ist da meist das geringste Problem und nützt nur wenig, wenn der Raum gewisse Frequenzen einfach unbequem reflektiert oder sogar schluckt. Damit kommt es im Raum zu zeitlichen Verzerrungen, die ein geübter Tonmensch sicher zu korrigieren weiss. Das blöde an der Sache ist zudem, dass der Soundcheck im Optimalfall mit voll besetzem Publikum stattfinden müsste, aber wer macht das schon.
In der Welt der Bühnenauftritte kollidieren einfach zwei Weltbilder. Der stark eingeschränkte, auf ein bestimmtes Spektrum reduzierte Sound der Gitarristen und die Welt der breitbandigen Linearität der Tontechniker.
LG