Artikel: Test: Roland Jupiter 80 Synthesizer

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1981 habe ich alles verfügbare Geld zusammengekratzt, auf Auto und Wohnungseinrichtung verzichtet und mir für völlig wahnwitzige 13.900 DM einen Jupiter 8 gekauft. Demgegenüber seinen mir die ~3000€ für den Nachfolger doch human, denn für 13.900 DM musste man 1981 länger arbeiten als heute für 13.900€.

Als ich gehört habe, das Roland ein Gerät baut, das mit Namen und Design an mein Baby von vor 30 Jahren erinnern soll, war ich natürlich interessiert. Und wie man das heute macht, habe ich erst mal bei YouTube gesucht. Als ich dort dann den 3. Spot fand, wo ein sicher brillanter Keyboarder vorführte, wie ach so toll der Jupiter 80 ein Klavier nachmachen kann, war mein Interesse verflogen, denn Klavier-nachmachen war das Hauptaugenmerk seit dem DX-7 und das langweilt mich mittlerweile, weil ein Digitalpiano hab' ich.

Jetzt bin ich heute über diesen Test bei Amazona gestolpert und ich muss sagen, das liest sich dann doch ziemlich interessant. Ich bin zwar nicht mehr so verrückt, wie vor 30 Jahren, aber in meiner Wohnung wär schon noch Platz für ein Spielzeug. Und das Design gefällt mir, aber da bin ich wohl vorbelastet. Ich werde mich also demnächst mal aufraffen und dieses Höllengerät antesten...

8_jupiter%2080%20frontal.jpg


 
Eigenschaft
 
Das ist in meinen Augen ein eher amateurhaft geschriebener Artikel, der wie ein oberflächliches Ausprobieren im Laden wirkt und dabei mit keinem Wort auf einige essentielle Knackpunkte eingeht.

- kein Wort über die Unmöglichkeit, die virtuelle B3 live wie eine B3 zu spielen (keine Drawbar Controller, und der für diesen Zweck ohnehin untaugliche Touchscreen ist nicht Multitouch-fähig, so dass man selbst da immer nur einen Regler gleichzeitig schieben kann!)
- kein Wort über die Unmöglichkeit, genügend Synth-Parameter live beeinflussen zu können (selbst der kleine Moog Little Phatty mit seinen wenigen Multifunktionsreglern bietet da einen besseren Zugang)
- kein Wort über die VA-Charakteristik und die Artefakte in hohen Lagen oder über den wenig zupackenden Filter, bei dem es nicht bis zur Selbstoszillation reicht
- kein Wort über die Einschränkungen, die Rolands Effekt-Routing mit sich bringt

Statt eines Dingen auf den Grund gehendenden Testberichtes erfahren wir, was staunende Kinderaugen ("Hui, das ist wahrlich ein Soundmonster!") so beim ersten Vorübergehen wahrgenommen haben.
Wer einen (nicht weniger positiven, aber fundierten) Testbericht eines wirklich sachkundigen Testers lesen will, schaut einfach hier:
http://greatsynthesizers.com/test/roland-jupiter-80-metamorphose-einer-legende/

Auch dort fehlen einige Aspekte, aber der Artikel ist auf einem völlig anderen Niveau angesiedelt.
 
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Mein Fazit nach dem Antesten:
- Auf den ersten Blick blendet der Jupiter mit einigen tollen Sounds, einer sehr wertigen Verarbeitung, guter Tastatur und einem großen Namen.
- Auf den zweiten Blick merkt man, dass Roland es geschafft hat, die großen Mängel des Fantom G´s nicht nur beizubehalten, sondern teilweise zu verschlimmern!
Ich nenne nur 2 Beispiele:
Das grottige Effektrouting. Es gibt nur einen einzigen Insert pro Klang, und den muss man sich auch noch mit dem EQ teilen. Außerdem gibt es statt 2 Send-Effekte nur noch einen. (Im Vergleich der 8 Jahre alte Motif ES von Yamaha: 2 Inserts, + 1 EQ + anteilige Reverb + Chorus pro Klang. (also die 4-Fache-Power pro Klang!)
- Die Aufteilung in Live-Sets und Registrationen macht das Erstellen von Spilts, in denen man mehr als 4 Elemente benötigt deutlich aufwändiger. Bei anderen Synthesizern kann man mindestens 8 Klänge über die Tastatur frei verteilen. Hier muss man in mindestens 2 Livesets Klänge und Splits erstellen, immer wieder in anderen Modis und Klängen Teile eines Splits bearbeiten, einzeln speichern um es dann wieder zu einer Gesamtregistration zusammenzufügen.
- Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die aktuelle Service-Politik von Roland, die dafür sorgt, dass ich bei der aktuellen Workstation von Roland Klänge mit Zettel und Stift von einem Modus in den anderen übertragen muss, da es keine VOLLSTÄNDIGE Kopierfunktion gibt.

Von daher halte ich Ihn keinesfalls für das amtliche Live-Keyboard, als dass es angepriesen wird.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass er für Musiker passt, die nicht so intensiv splitten und layern sondern einfach nur eine große Auswahl an Sounds mit ordentlicher Tastatur suchen.
 
Ich habe den Artikel und den Kommentar gelesen und dazu auch den Link zu Test und muß sagen Dieser Testbericht hat mir die Kiste doch um einiges verständlicher gemacht. An dem Artikel ist das einzige Gute, das Defrigge ihn kommentiert hat und nen Link zu einem aussagefähigem Test hinterlegt hat

Folgender Hintergrund: Von Zeit zu Zeit schaue ich mal nach Neuigkeiten für mein Set.Da ich Livekeyboarder bin und in ner coverband spiele ist so ein Gerät für mich natürlich interessant. Aber wo soll ich das mal ausprobieren. Letzte Woche in einem Musikladen. Der Verkäufer hatte überhaupt keine Ahnung. Da war ich auf mich selbst angewiesen und habe natürlich auch in einer 1/2 stunde nur oberflächlich das ganze testen können. Wahrscheinlich muß man sich solche Sachen zusenden lassen und nach 30 Tage wieder zurückschicken, wenns einem nicht gefällt. Ist das die zukunft ??

---------- Post hinzugefügt um 13:55:26 ---------- Letzter Beitrag war um 13:52:10 ----------

Mein Fazit nach dem Antesten:
- Auf den ersten Blick blendet der Jupiter mit einigen tollen Sounds, einer sehr wertigen Verarbeitung, guter Tastatur und einem großen Namen.
- Auf den zweiten Blick merkt man, dass Roland es geschafft hat, die großen Mängel des Fantom G´s nicht nur beizubehalten, sondern teilweise zu verschlimmern!
Ich nenne nur 2 Beispiele:
Das grottige Effektrouting. Es gibt nur einen einzigen Insert pro Klang, und den muss man sich auch noch mit dem EQ teilen. Außerdem gibt es statt 2 Send-Effekte nur noch einen. (Im Vergleich der 8 Jahre alte Motif ES von Yamaha: 2 Inserts, + 1 EQ + anteilige Reverb + Chorus pro Klang. (also die 4-Fache-Power pro Klang!)
- Die Aufteilung in Live-Sets und Registrationen macht das Erstellen von Spilts, in denen man mehr als 4 Elemente benötigt deutlich aufwändiger. Bei anderen Synthesizern kann man mindestens 8 Klänge über die Tastatur frei verteilen. Hier muss man in mindestens 2 Livesets Klänge und Splits erstellen, immer wieder in anderen Modis und Klängen Teile eines Splits bearbeiten, einzeln speichern um es dann wieder zu einer Gesamtregistration zusammenzufügen.
- Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die aktuelle Service-Politik von Roland, die dafür sorgt, dass ich bei der aktuellen Workstation von Roland Klänge mit Zettel und Stift von einem Modus in den anderen übertragen muss, da es keine VOLLSTÄNDIGE Kopierfunktion gibt.

Von daher halte ich Ihn keinesfalls für das amtliche Live-Keyboard, als dass es angepriesen wird.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass er für Musiker passt, die nicht so intensiv splitten und layern sondern einfach nur eine große Auswahl an Sounds mit ordentlicher Tastatur suchen.

Das mit dem grootingen Effektrouting beim Fantom kann ich nur unterstützen. Nur ein Effekt pro Klang ==> das ist absoluter Mist. ebenso daß es keine Kopierfunktion gibt. :mad:
 
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Das mit dem grootingen Effektrouting beim Fantom kann ich nur unterstützen. Nur ein Effekt pro Klang ==> das ist absoluter Mist. ebenso daß es keine Kopierfunktion gibt. :mad:

Wobei es hier um den Jupiter geht und der hat anscheinend NOCH weniger Möglichkeiten (einen Send-Effekt weniger).
DAS MUSS MAN SICH ERSTMAL Trauen! Seit 3 Jahren beschweren sich Nutzer massenhaft wegen des grottigen Effekt-Routings und die setzen im nächsten Flaggschiff noch einen drauf und kastrieren noch einen Send-Effekt und lassen den Rest.

Viel Spaß bei der nöchsten Inventur Roland :p
 
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Trotz aller Kritik ist der JP 80, wenn man den Leuten im englischsprachigen Korg Forum glauben darf, eine gute Ergänzung zum Kronos/Oasys. So man das nötige Kleingeld hat. Ich werde den Jupi wahrscheinlich nächste Woche zum Testen bekommen. Dann kann ich ihn ausgiebig neben Oasys und PC3X vergleichen.
Das mangelnde Effektrouting würde mich nicht stören. Im Laufe der Jahre habe ich bei meinen eigenen Sounds immer weniger Effekte verwendet. Meine Sounds sind sogar ohne Hall programmiert, den lasse ich mir vom FOH in der richtigen Dosierung drauf setzen.Und bei meinen 5 eingesetzten Hammondsounds verwende ich beim Oasys auch keine Zugriegel, obwohl das geht. Vor Jahren hatte ich mal einen U20 mir richtig kurzen Samples. Wenn ich mir die Lifeaufnahmen heute anhöre waren die gar nicht so schlecht. Als reine Presetschleuder ist der Preis vom Jupiter natürlich grenzwertig. Da muß schon Außergewöhnliches daherkommen.
 
Hallo Carlos,

würde mich freuen, wenn Du Deine Erfahrungen dann mit uns teilst.
Und natürlich steht außer Frage, dass der Jupiter auch tolle Klänge hat. Obwohl ich meinen Fantom wegen der notwendigen Workarounds oft verfluche, hat er einige tolle Sounds, auf die ich live nicht verzichten möchte!
Gibt es denn schon Nutzer hier, die den Jupiter live spielen?
 
Naja, zu den Effekten muss doch gesagt werden, dass es inzwischen klar geworden ist, dass man beim JP80 mehr als einen Insert Effekt benutzen kann. Im Live Set sind es 4, und bei den Percussion/Solo sind es 3 Inserts.
Der Haken ist natürlich, dass bei den LiveSets die Inserts parallel verschaltet sind, und den tieferen Sinn dieses Routings kann ich nicht verstehen. Bei den Solo Parts wiederum sind die 3 Inserts seriell verkettet, aber sie sind fix von Roland ausgesucht (EQ, Comp und Delay).

Das manuelle Kopieren aber habe ich bis jetzt aus meiner Erfahrung mit dem Fantom G nicht wirklich als Nachteil empfunden. Im Grunde geht es um das "kopieren" des Aux Effektes, den man im Multimode für alle Parts anlegt. Und diesbezüglich gibt es nicht wirklich viel zu kopieren. Wenn ich ein Reverb brauche, dann dauert es nur Sekunden bis ich diesen aktiviert habe und die entsprechenden 2, 3 Parameter nach meinem Geschmack eingestellt habe. Dauert definitiv nicht länger als das manuelle Kopieren (zwar ohne Bleistift und Zettel) bei Korg.

Und den Rest haben wir im Grunde auch schon ausdiskutiert. Wenn wir mal von der standardmäßigen 16Part/Kanal-Struktur ausgehen: Roland gibt einen Insert für jeden der 16 Parts. Yamaha könnte es auch, ist aber im Routing begrenzt, so dass 8 Parts je zwei Inserts haben, und die übrigen 8 Parts dann diesbezüglich Leer ausgehen. Korg schafft es nicht einmal in seinem aktuellen Workstation Modell für jeden Part mindestens einen Insert bereit zu stellen ("nur" 12 Inserts), aber man kann sich im Solo Modus austoben und nach belieben die Routings verschachteln.
Abstriche gibt es also bei allen.
Ich kann mich wundern warum Roland es immer noch nicht hinkriegt, eine "vernünftige" Effekt Struktur anzubieten, aber genauso wundere ich mich über Korg und ihre Probleme mit der von nicht wenigen Usern berichteten mangelnden Verarbeitungsqualität in letzter Zeit. Obendrauf verstehe ich genauso wenig, warum Yamaha grundlegende multitimbrale Funktionen über 4 Modi zerstreuen muss; etwas was die Konkurrenz schon seit 20 Jahren ebenso gut und noch viel besser in einem einzigen Modus untergebracht hat. Und Kurzweil arbeitet derweil immer noch an seiner vor über 2 Jahren angekündigten 64 Mb Klangerweiterung für den PC3(K).
Trauen tun sich alle etwas. Und wir können uns wundern, oder das beste draus machen. :)
 
Da gebe ich dir 100 Pro Recht. Wenn ich die Hardwareprobleme von den Kollegen so durchlese, kriege ich das Grausen. Normalerweise sollte ich über eine Neuanschaffung überhaupt nicht nachdenken, da meine Teile problemlos funktionieren.
 
Leute, Leute... wenn mir Effektrouting bei meinem Keyboard wichtig ist, teste ich diesen Part vor dem Kauf, und nehme ggf. Abstand oder entscheide mich, mit einem Kompromiss zu leben, wenn das Gerät sonst hervorragenderweise das bietet, was ich brauche. Wenn es mir erst hinterher auffällt, schau ich mich nach einem anderen Gerät um und verkaufe das alte.

Und zum Jupiter 80: Wenn ich live Zugriff auf die Zugriegel brauche, kauf ich mir sicherlich nicht dieses Gerät. Ich kaufe es auch sicherlich nicht in erster Linie wegen der hervorragenden Piano-Sounds. Wenn es diese aber über das hinaus, was ich brauche, liefert, könnte es sein, dass ich später ein anderes Keyboard, was ich bisher für Piano-Sounds verwendet habe, damit ablöse.
Die typische Käuferschicht werden die sein, die Brot und Butter-Sound in einem Gerät und in guter Qualität suchen, und die sind mit diesem Gerät hervorragend bedient. Würde ich Keyboarder in einer 80erCoverband sein, wäre dieses Gerät meine 1. Wahl (und das nicht wegen dem Namen!).
Es ist aber durchaus mehr als eine reine Presetschleuder. Ich habe massenweise Möglichkeiten, Sounds zu verändern, neue zu kreieren, Sets zusammenzubauen etc.
Wenn ich auch bisher immer der Meinung war, dass ich auf ein Touch-Display bei einem Keyboard gut verzichten kann, fange ich hier an, es zu lieben. Es liefert mir interaktiv immer exakt die Funktionen, die ich für den jeweiligen Part brauche, also kein starres Menü.
Die Tastatur - das war bei Roland immer schon so - ist ein hervorragender Komromiss. Sie eignet sich zum gefühlvollen Pianospiel genauso wie für schnelle Brass-Licks. auch ein Slide ist noch gut möglich, wie man es bei Orgelsounds öfter nutzt.
Im Moment passt er noch nicht so in mein Setup, dass ich einen Kauf in Erwägung ziehe, wäre aber definitiv in die engere Wahl mit meinem PC3 gekommen, wenn es ihn zwei Jahre früher schon gegeben hätte. Die Orgeln des Nord Stage kann er nicht ersetzen, nicht nur Sound, sondern auch bedienungstechnisch. Ich muss nun mal Zugriff auf die Zugriegel haben, und Nord klingt in diesem Bereich auch ohne Frage besser. Aber beide könnte ich mir gut in Kombination vorstellen: Nord Stage und Jupiter oder Jupiter und Nord Electro :great:
 
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Hallo Mojkarma,

nur eine Anmerkung: Soweit ich weiß, kann der Jupiter nur einen INSERT pro KLANG. Es nützt der verzerrten Orgel nichts, dass ich den benötigten Leslie-Effekt nun auf meine Gitarre legen kann. Genausowenig wie die fix ausgesuchte Insertkette für den Percussion Part. Von daher bleibt meine Einschätzung, dass es die schwächste Effektsektion von allen zur Zeit erhältlichen Geräten ist,

- Bei Korg stimme ich auch teilweise zu. Wobei mich hier nicht die pure Anzahl der Effekte abschreckt, sondern die Tatsache, dass das Übernehmen eines Klanges 1:1 in den Multimode für Korg nicht Standard ist. Zu den 12 Inserts im Kronos kommen aber noch ein paar Inserts hinzu, die an den Spezialisten dranhängen (Leslie und Verzerrung an der Orgel, Ampsimulation am Epiano). Wenn diese automatisch übernommen werden, wird das Problem reduziert.

- Wie schon oft erwähnt, gefällt mir das Yamaha Routing am Besten, da hier der Tatsache Rechnung getragen wird, dass einige Klänge mehrere Inserts brauchen und einige Klänge oft keinen Insert benötigen. Gleichzeitig werden alle Inserts automatisch übernommen, ohne wie bei Roland auf einen Insert beschränkt zu sein. Hier sind Komfort und musikalische Möglichkeiten für mich sehr gut austariert!

- Bei Kurzweil soll die Zuordnung am flexibelsten sein. Mann solange Effekte verbraten, bis sie verbraucht sind. Was ich nicht weiß, ob die Effekte komfortabel übernommen werden, oder ob man sie im Multimode neue zuordnen muss. Das Alles hat mich bei Kurzweil leider nie interessiert, weil ich hier immer hörbar das Gefühl hatte, dass sie 10 Jahre zurück sind, wenn es um den Speicherplatz geht. Ich nehme aber sehr wohl zur Kenntnis, dass die Kurzweilnutzer hier mit zu den zufriedensten Kunden gehören.

Und nun beende ich mal die Effekt-Diskussion, da beim Jupiter sicher noch viele andere Dinge interessant sind!
 
Ich plädiere auch für entspannten Umgang.

Wem die Ergänzung mit guten Sounds (als alleiniges oder Haupt-Instrument käme der JP80 mir aus vielen Gründen nicht ins Haus) das Geld wert ist, kann sicher Spass an dem Gerät haben.
Alles persönliche Geschmackssache - und gut, dass wir nicht alle denselben haben, das wär ja langweilig! :great:
 
Ich plädiere auch für entspannten Umgang.
...
und gut, dass wir nicht alle denselben [Geschmack] haben, das wär ja langweilig! :great:


so isses... als ich 1981 meinen Jupiter 8 gekauft habe, hatten die anderen 2 Keyboarder der Stadt, die sich den Luxus so einer Kiste geleistet haben, einen Oberheim OB-Xa

Ich habe meinen Non-Konformismus nie bereut :D
 
Ich finde die Diskussion hier gut, weil ich mir dadurch ein noch besseres Bild von dem Gerät machen kann. Ein Test deckt oft nicht das volle Spektrum (positiv wie negativ) des Gerätes ab. Das wird dann durch eine Diskussion wie Dieser ergänzt, das Gesamtbild abgerunden. Und wenn hier erfahrene Leute Kritik äußern oder Gründe liefern, warum dieses Gerät für sie nicht in Frage kommt, kann ich selbst entscheiden, ob diese Kritikpunkte auch für mich relevant sind. Das sollte natürlich nicht im Produkt-Bashing ausarten, was ich hier aber auch nicht sehe. Alle Kritikpunkte und Positivargumentationen wurde bisher sachlich und fundiert vorgetragen.

Danke dafür!
 
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Leider habe ich den JP 80 erst zum Wochenende zum Testen bekommen. Das Wetter war so schlecht, daß man sowieso nichts anderes unternehmen konnte. Der Grund weshalb ich mir den Jupi reingezogen habe ist sein Attribut " Supernatural "

Die ist ausdrücklich kein Review.

Angetreten sind: Oasys - Kurzweil PC3X und JP 80.

Generell beurteile ich einen Synth nach meinem Einsatzzweck. Das ist die Bühne. Benötigt wird kein Sequenzer, keine Samples.
Wir sind eine Coverband, die manchmal auch mit drei Gitarren auf der Bühne steht.
Ich höre mir daher nichtmal E/A - Bassgitarren und auch kein Schlagzeug an.


DSC01374.jpg

Zuerst zur Verarbeitung des Gehäuses.
Das hat auf mich einen sehr wertigen Eindruck gemacht (anders als der Kronos, den ich auch mal in der Kur hatte). Die Tastatur lässt sich sehr gut bespielen.
Als Ausgänge waren auch XLR vorhanden. Es geht also doch. Warum ist das kein Standart?

Verglichen habe ich E- Apiano, Clavinett, Strings, Leads, Flächen, Brasssections, Sax, Synthbrass und Orgel. Der Rest hat mich nicht interessiert.

Zuerst habe ich mir die unterste Ebene, die Tones, angehört und diese mit den Programms von Oasys und Pc3 verglichen.

Die E- und A Pianos haben mir weniger gefallen. Sie liesen sich auch nicht besonders dynamisch spielen. Da hatten die anderen beiden Probanten die Nase vorne. Das Clavinett hingegen hat mir wieder gut gefallen.

Die Strings haben mir sogar besser wie beim PC3 gefallen. Ich glaube ich bin der einzige der die (schnellen) PC-3 strings nicht als Killerstings bezeichnet.
Die Flächen waren ok. Das Gleiche gilt auch für die Brassections.
Bei den Leads waren ein paar gute dabei. Im Großen und Ganzen würde ich aber diese Sektion als eher harmlos und gefällig bezeichnen.
Die Saxophone haben mir am Besten gefallen. Da kamen Oasys, trotz EX3 und erst Recht nicht der Kurze mit.
Der Orgel haben die "Eier" gefehlt. Ich fand sie trotzdem nicht uninteressant.
Sehr enttäuscht war ich von den Synthbrasses. Da hätte ich eigentlich gedacht, daß der Namensgeber Omen ist. Also das ist für mich richtig enttäuschend.

Danach habe ich etwas mit den Live-Sets herumgespielt und ein paar Eigene gebastelt. Das geht relativ schnell. In diesem Bereich ist der Jupiter den anderen beiden Geräten hoffnungslos unterlegen, die dann ihre Schwächen wieder ausgleichen können.

Fazit:
Für mich ist der Jupi kein Gerät, mit dem ich alleine auf die Bühne gehen könnte. Das Attribut "Super Natural" halte ich für maßlos übertrieben. Ich hatte bis vor ein paar Monaten einen XV 5080. Nach dem was ich jetzt gehört habe ist der Jupiter in den Bereichen Piano und Orgel verbessert, hat ein paar Sounds mehr und ist sonst nichts Anderes.
Es gibt (fast) nichts was Oasys und PC 3 nicht auch (sogar besser) können. Eine Ergänzung zum Kronos/Oasys ist das für mich auch nicht. Auf die fehlende Erweiterbarkeit, oder oft diskutitierte Effektstruktur will ich jetzt nicht eingehen.
Der, von meinem Händler, erwartete "Gasanfall" ist ausgeblieben. Das Gerät ist wieder im Karton und wartet auf Abholung.

Ich bin wieder mit meiner Hardware zufrieden. Einzig für die Zukunft wird der Oasys von einem 61er Kronos (sobald dieser komplett ist) ersetzt. Das wird dann eine unschlagbare (und auch wieder tragbare) Kombination sein. Denn der Kurze hat einige Sachen, die der Kronos nicht kann.
 
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Frage mal an die Jupiter 80 Besitzer. Ich brauche für eine Zwei-Mann Geschichte eine gute Klangeinheit mit 76 Tasten, die folgende Funktion hat:

Aussuchen eines Songs aus einer Setlist am Gerät mit automatischem Wechsel zu:
01. Einer vorher festgelegten Transposer - Einstellung (Global) und
02. Zu einer MP3-Datei auf dem USB-Stick zum abfeuern eines Bankings (außerdem MIDI, falls möglich)

Das ist normalerweise ein Fall für Tyros und Co. - ich weiß - aber ich mag die Roland Sounds. Habe schon den Integra und der liegt mir vom Sound.
 
Bin mir nicht sicher ob ich alles richtig verstanden habe.

Zu 1.
Die 256 Registrations können ja pro Song programmiert werden. Sie erscheinen dann in einer Liste aus der man per Scrollen auswählen kann, oder eben direkt über die Auswahltaster unterhalb der Tastatur. Transpose kann pro Registration eingestellt und abgespeichert werden. Man muss nicht die einzelnen Parts transponieren, sondern transponiert die ganze Registration und speichert diesen Status ab. Durch Drücken des Transpose Tasters wird die Transposition auf Wunsch deaktiviert.

Zu 2.
Das geht nicht. Die Auswahl einer REgistration kann nicht mit der Auswahl eines Songs verbunden werden.

Zu bewältigen wäre das Ganze mit dem Einsatz des iPads z.B. und der Setlist Maker App. Dabei müsste allerdings die MP3 Datei auf dem iPad gespeichert werden und wäre dann dort aufzurufen.

Wenn deine Frage normalerweise ein Fall für Tyros und co. ist, du aber den Roland Sound magst, dann könntest du dich eventuell bei den Roland Begleitkeyboards umsehen. Vor allem beim neuen BK-9. Der hat auch eine Auswahl an Supernatural Sounds. Außerdem hast du ja einen Integra der denn JP-80 klanglich völlig abdeckt. Da erscheint mir eine Anschaffung des Jp-80 eigentlich als völlig redundant.
 
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Der Integra ist Live leider indiskutabel, da die iPad App instabil läuft (MIDI Connection). Ich suche außerdem eine All in One Keyboardlösung. Tatsächlich glaube ich, es ist besser aufzugeben und endlich ein MacBook mit auf die Bühne zu nehmen und dieses bequem per Fußpedal zu steuern. Dann ist auch das Thema Effekte erschlagen und ich kann die Backings als Midi nutzen, was mich auch flexibler macht. Irgendwann bin ich dann soweit, auch die Sounds aus dem Mac zu nutzen und dann verschwindet die Workstation ganz aus meinem Programm. Es sei denn, die Hersteller erweitern ihr Funktionsportfolio, die Technik ist ja da. Mann muss es nur programmieren.

DANKE für die Information.
 
... wenn mir Effektrouting bei meinem Keyboard wichtig ist,
(...)
Wenn ich live Zugriff auf die Zugriegel brauche, (...)
usw. Ich gebe dem Doc mit seiner Aussage völlig recht.

Man kann sicherlich wertfrei über technische Möglichkeiten und Unmöglichkeiten schreiben, und man kann über seinen persönlichen Geschmack (oder wie man ihn bezeichnen will) sprechen. Aber einfach mit subjektiven Sichtweisen und individuellen Schwerpunkten ein Gerät niederzumachen, hilft keinem außer dem sich abreagieren oder profilieren wollenden jeweiligen Autor.

Ich denke, der Jupiter 80 hat eine klare Ausrichtung, und wem die ins Konzept passt, der kriegt ein tolles Instrument. Wer live Zugriegel schieben will, oder wer individuelle Effektketten haben will, dem wünsche ich viel Geduld bei der Brummbekämpfung - sorry, war ein misslungener Scherzversuch -, nein, der muss eben zu Equipment greifen, das das Erreichen dieser Ziele ermöglicht. :great:
 
Der Integra ist Live leider indiskutabel, da die iPad App instabil läuft (MIDI Connection). Ich suche außerdem eine All in One Keyboardlösung. Tatsächlich glaube ich, es ist besser aufzugeben und endlich ein MacBook mit auf die Bühne zu nehmen und dieses bequem per Fußpedal zu steuern. Dann ist auch das Thema Effekte erschlagen und ich kann die Backings als Midi nutzen, was mich auch flexibler macht. Irgendwann bin ich dann soweit, auch die Sounds aus dem Mac zu nutzen und dann verschwindet die Workstation ganz aus meinem Programm. Es sei denn, die Hersteller erweitern ihr Funktionsportfolio, die Technik ist ja da. Mann muss es nur programmieren.

DANKE für die Information.

Wenn ich dich richtig verstanden habe willst du ETWAS was eine Setliste beinhaltet, dabei eine eventuelle mp3 Datei aufruft und zusätzlich noch Midi Befehle (ich nehme an: Program Change) sendet. Und dafür empfehle ich dir Setlist Maker als Application für den iPad, den du ohnehin hast. Da fütterst du die App mit all deinen Songs und hast somit schon einmal eine Songliste. Jedem Song kannst du eine Textdatei hinzufügen (Merkzettel, Eselsbrücken, Songstruktur, Liedertexte), eine mp3 Datei und einen (oder mehrere!) Program Change Befehle, u.z. auf 16 Kanälen gleichzeitig.
Das iPad wird mit einem Keyboard über Midi verbunden. Ich benutze dafür iRig Midi. Man kann aber auch (glaube ich) über einen Camera Connection Kit mit einem USB Kabel ans Keyboard gehen, wenn das Keyboard eine usb Schnittstelle hat.
Die Funktionsweise auf der Bühne ist die folgende:
- auf der Bühne tippst du den entsprechenden Song aus der Liste auf dem iPad an.
- sofort wird ein Program Change Befehl (falls programmiert) an das Keyboard gesendet und der entsprechende Setup/Registration/Combi/Liveset/Studioset ausgewählt und zur Verfügung gestelt
- zugleich siehst du auch den gespeicherten Text auf dem iPad Bildschirm mit Texten, Noten oder Ähnlichem (falls man eine entsprechende Datei mit dem Song verbunden hat)
- falls eine mp3 Datei einem Song hinzugefügt wurde sieht man auch eine Ikone durch dessen Antippen man den gewünschten Song startet.

Ich verwende das iPad auf diese Art und da ist absolut alles felsenfest stabil. Was du nun als Keyboard verwendest ist nebensächlich, bzw. hängt von deinen Vorlieben ab. Das iPad wählt dir den entsprechenden Setup durch einen einzigen Klick auf dem iPad. Du musst eben nur den Audioausgang des iPad mit einem Mixer oder gar einem Input am Keyboard (hat sowohl der Integra als auch der JP80) verbinden.

Lediglich Midi Dateien kann Setlist Maker nicht abspielen. Aber alles vorerwähnte schon. Und ich sehe da nicht ganz so richtig was dir ein Notebook an Vorteil bringt im Vergleich zu iPad + Setlist Maker und Keyboard nach persönlichen Präferenzen.

Ich habe es mal versucht, mein Macbook Pro mit MainSTage zu benutzen. Ich habe es gelassen weil es mir den Aufbau nur kompliziert und nichts wesentlich neues bringt. Mainstage muss auch erst einmal programmiert werden und ist auch nicht sofort durchschaubar. Und in vielen Situationen ist mir das Leben live nur mit Keyboard (und iPad) viel viel leichter als daneben noch einen Rechner zu stellen.
 

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