Auch mal ´ne Ballade

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7 Towers
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Das Aussuchen neue Stücke kann ja schon mal in ´nem Krampf enden, wie ihr alle wisst. Jeder muss auch mal Kompromisse eingehen, sich überzeugen lassen aber möchte die anderen auch von den eigenen Vorschlägen überzeugen....bla bla bla... Is ja manchmal nicht sooo einfach. Ein spezielles Thema sind ja Balladen. ´Ne Ballade rauszuhauen birgt ja immer ein gewisses Risiko und kann auf die Stimmung wirken, wie ´ne Nadel auf ´n Luftballon. Und ich kann mich nicht erinnern irgendwann einmal auf irgendeinem Stadt-/Dorf-/Straßenfest/Zeltparty usw. usw. eine Ballade gehört zu haben. Das scheinen alle (?) Bands zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser, was ich sehr schade finde! Ich meine, man sollte ruhig mal "den Arsch in der Hose haben" auch mal ein richtig ruhiges, gefühlvolles Stück "vorzutragen", oder??? Klar, auf der Einweihungsparty des neuen Vereinsheims des örtlichen Motorradclubs kann man das höchstwahrscheinlich vergessen! Und das Timing muss ebenfalls exakt stimmen!!! Niemand will "Hey Jude" oder "Chasing Cars" als drittes Stück um viertel vor neun hören. Ich glaube aber um so mehr gegen 0:00 - 01:00 Uhr, wenn 60 % der Leute mehr o. weniger angeheitert sind, sich vielleicht das eine oder andere Paar gefunden hat... :romeo: Und das dann auch nicht als Rausschmeißer! Man kann danach ja wieder richtig Gas geben! Ich würde das gern mal ausprobieren, konnte den Rest der Band aber noch nicht wirklich überzeugen... :gruebel: (unser Gitarrerro kann dann nicht soo posen... ;) :DWie seht ihr das? Habt ihr 2, 3 richtig ruhige Nummern im Set, welche und wie sind eure Erfahrungen. Oder habt ihr das spätestens nach dem zweiten Versuch wieder eingestampft???
 
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Hi,

ist bei mir schon eine Weile her mit der Covermusik, aber ich glaube nicht dass sich das verändert hat.
Ich sehe überhaupt kein Problem in einem Set eine oder gar zwei Balladen unter zubringen. Wir hatten meistens 3 Sets mit je 60 -70 min. gespielt. In der Mitte des Sets wurde durchaus mal eine Ballade gespielt, davor und danach dann jeweils eine Nummer, die nicht ganz so schnell oder "hammermäßig" waren. M.E. benötigt auch das Publikum eine kleine Verschnaufpause und oft waren dann die Feuerzeuge zu sehen.
Gerade "Hey Jude" spielten wir eine lange Zeit am Ende des 2. Sets, was dazu führte, dass das Publikum 10-15 min. lang, also während der Pause, weitersang.
Wie gesagt ich sehe da kein Problem, aber es müssen die richtigen Songs sein und man muss sich über die Stimmungsdramaturgie Gedanken machen.

Gruss Helmut
 
aber es müssen die richtigen Songs sein und man muss sich über die Stimmungsdramaturgie Gedanken machen.

So sehe ich das auch. Ich frage mich halt nur, warum macht das scheinbar so gut wie keine Band? Ich würd es wirklich geil finden, wenn zwischendurch am Ende eines Sets ´ne authentisch vorgetragene Ballade gespielz werden würde.
 
Wir haben mehrere Balladen im set, welche wir - je nach Anlass - in unterschiedlicher Anzahl auch spielen. Dies können auch akustische sein, z.B. "Dear Mr. President" kommt da sehr gut an. Was garantiert immer und überall funktioniert, wahrscheinlich sogar bei den Bikern, ist "Angels" von Robbie Williams. Die Nummer wird immer mitgesungen, und wenn sie mit Verve gebracht wird passt sie auch bestens in eher rockige set´s!
 
jep Angels geht irgendwie immer. seit Olympia auch wieder "Hey Jude", bei uns immer sehr umjubelt "Hotel California" oder zum Schluß "Lights" von Journey
Es gibt so viele gute Balladen, die auch gerne vom Publikum angebommen werden. Aber die Platzierung mus passen und dafür braucht es Gefühl. Ich bin hierbei dagegen einfach zu spielen weil's auf der Setlist steht. Wenn der Moment passt - dann muss die Ballade kommen und nicht wenn es irgendjemand auf einen Zettel geschrieben hat.......

ciao

Micha
 
bei uns immer sehr umjubelt "Hotel California" Micha
Wow! Das würd ich mir gern mal ansehen, ist aber leider etwas zu weit. (Habt ihr das bei youtube?)

Aber seht ihr das nicht auch so, dass die meisten Bands leider keine Balladen spielen, weil viele fürchten, das würde der Stimmung schaden? Oder ist das nur meine (fehlerhafte selektive) Wahrnehmung?

Wer (hier) würde dem zustimmen und sagen: "nee Balladen schläfern die Leute nur ein und versauen die Stimmung!" Gibt es hier "Kollegen" die auch tatsächlich schlechte Erfahrungen damit gemacht haben? Und es deswegen wieder verworfen haben. Oder, die auch Kämpfe innerhalb der Band ausfechten (müssen) um ein solches Stück auch mal mit ins Set zu nehmen?
 
Ja, das kann in die Hose gehen. Vor allem, wenn es nicht gelingt, die Stimmung wieder anzufeuern. Wenn ich so überlege, was für Konzerte mir gut gefallen haben, dann waren das immer welche, die eine Spannung hatten. Und zwar egal, ob Spandau Ballet, FuryITS, Van Halen, Take That oder Iron Maiden. Alle haben es geschafft, ruhigeren Teilen wieder die volle Party folgen zu lassen. Das ist aber für eine Band, der das Publikum nicht einfach aus den Fingern frisst, ziemlich schwierig.

Ich glaube, wichtig ist, dass die Ballade nicht so sehr aus dem Rahmen fällt, dass sie nicht mehr zur Band/zum Auftritt passt. Verstehe ich das richtig, dass ihr das als Coverband macht? Dann hättet ihr ja die Chance, aus einem reichen Fundus zu schöpfen. Selber bauen ist deutlich schwieriger....

Gruß,
6f
 
Ja, wir stehen aber noch ganz am Anfang. Um die Leute mehr zu fesseln, zu überraschen und etwas Abwechslung zu bieten würde ich halt sehr gerne ein, zwei Balladen ins Programm einbauen wollen, weiß aber nicht, wie ich die anderen überzeugen kann. Wir verstehen uns ansonsten ziemlich gut, haben ´ne große gemeinsame Schnittmenge, was den Musikgeschmack angeht und haben an sich auch das gleich Ziel. Es sind aber alles eher "Rocker" (der Basser hat früher lange Zeit in ´ner Hardcore-Metal-Band gezupft :) ) . Die kriegen z. B. bei Bon Jovi Würgereiz, obwohl ich der Meinung bin, dass die guten, soliden (Mainstream-) Rock machen (bzw. machten)und auch meistens super Liveshows abliefern.
Ich wollte einfach mal hier ins Forum "horchen", wie das die anderen etablierten semiprofessionellen Bands so handhaben.
 
Die kriegen z. B. bei Bon Jovi Würgereiz, obwohl ich der Meinung bin, dass die guten, soliden (Mainstream-) Rock machen (bzw. machten)und auch meistens super Liveshows abliefern.


1. Ich halte auch musikalisch viel von Bon Jovi aber über Geschmack lässt sich nicht streiten.

2. Eine wesentliche Qualität von Covermusikern ist es besagten Würgereiz zu unterdrücken ;) Nicht vergessen: an der Stelle ist man Dienstleister und sollte eine entsprechende Emoitionale Distanz zu seiner Arbeit entwickeln. Auch wenn man das den Kunden nie spüren lassen darf!

Viele Grüße

P.
 
Balladen sind geil :)

Ich kann mir zwar vorstellen, das es auch Covercombos gibt, die ohne Balladen ein schönes Konzert spielen können aber deswegen sind Balladen nicht pauschal schlecht.

Balladen haben den Vorteil, dass man sich mal was zu saufen holen oder eine Rauchen kann, sowohl als Publikum als auch als Mucker. Man muß als Mucker nicht rumhüpfen, als Publikum nicht tanzen, kann sich dank des gesunkenen Geräuschpegels vielleicht mal unterhalten etc.

Ich finde Balladen auch schön zu spielen. Es ist manchmal anspruchsvoller weil man weniger spielt und es mehr auffällt wenn man sich verhaut. Spiele ich als Basist 523 Achtelgrundtöne in 4 Takten fällt der eine nicht so s chöne ton untern den 522 schönen Tönen nicht so sehr auf wie wenn ich nur 2 Töne pro Takt spiele.

"So Herrschaften, flotte Tanzmucke ala bumm tack, bum bum tack, können wir, findet ihr auch toll, aber jetzt zeigen wir mal kurz was wirklich können und dann wird weiter getanzt". ;)
 
Danke für eure Meinungen! Gibt es vielleicht doch Cover-Mukker, die konsequent auf Balladen verzichten? Und wenn ja, warum? (dann kann ich das gleich auseinander nehmen... :) )

Der Vollständikeit halber sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass wir zwei "halbe" Balladen ins Set aufgenommen haben, nämlich The Joker (relativ original, ist ja schonmal etwas ruhiger) und Why does it always rain on me von Travis, was wir allerdings angelehnt an an die Liveversionen auf youtube "lauter" und "fröhlicher/frischer" spielen. Das Original wäre mir auch etwas zu lahm.
 
Hallo 7 Towers,

Balladen: Ja unbedingt - auch gegen den Widerstand der Kollegen ( kenne ich hinreichend :-( - aber bitte zum richtigen Zeitpunkt.

Bei Konzerten greifen andere Mechanismen als bei Stadt/ Dorffesten. Und dementsprechend muß sich die Band dann auch bei der Planung Gedanken machen.
Ein Konzert sollte ein festes Programm haben, wo eine Ballade durchaus der geniale Höhepunkt des gesamten Konzertes sein kann, auf alle Fälle gehören in ein Konzert mehrere Balladen - auch gern bereits im ersten Drittel des Konzerts, denn hier will der Zuhörer ja nicht "nur" toben..........

Bei Stadt- und Dorffesten hingegen mag ich persönlich keine fertigen Sets - die jeden Abend in der selben Reihenfolge "abgearbeitet" werden. Da jedes Publikum sich unterschiedlich zusammensetzt, sollte man auch hier schauen, welche Zielgruppe an dem Abend da ist und danach aus dem Repertoire in der Pause das nächste Set bestimmen. ( Verkürzt die Zeit für anderen Unsinn - aber wenn man sich als Dienstleister begreift, sollte das eine Selbstverständlichkeit sein.)
Zu etwas vorgerückter Stunde ist dann die "Darf- ich- Dich -vielleicht-abschleppen?"-Zeit angebrochen - das klappt mit Rock`n Roll eher weniger ;-)))
Eine Ballade ist ja nicht zwangsläufig ein Stimmungkiller - sondern zur richtigen Zeit ein unverzichtbares Muß.
Auch benötigst Du sie, um Kontraste zu schaffen und wie Helmut oben schon geschrieben hat - zur Verschnaufpause.
Wenn Dein Gitarrero das ablehnt - konfrontiere ihn doch mal mit der Aussage von Marc02 - ist ihm eine Ballade vielleicht gar zu schwierig? Und schon wird er Dir beweisen wollen, daß er als Gitarrist das auch kann - und schon hast Du Deine Balladen om Programm....... und wenn Du auf diese hinterlistige Art erstmal bewiesen hast, daß Balladen nicht einfach nur so komponiert wurden, werdet Ihr sie auch weiterhin am Abend spielen.

In diesem Sinne -

die balladenliebende LillyMarleen
 
Da fällt mir noch was zu ein: Bei uns im Rheinland gibt es drei-fünf Balladen von Karnevalsbands, die aber inhaltich eigentlich gar nichts mit Karneval zu tun haben. Die haben sich bei uns auf den einschlägigen Veranstaltungen als Schlusssongs durchgesetzt (gilt übrigens nicht nur für Karneval, sondern auch für Schützen- und Maifeste - kurzum alles wo genug Alkohol konsumiert wird :)).

Wir nennen das liebevoll "Anfassmusik". Nicht weil Männlein und Weiblich sich dabei näher kommen, sondern weil der ganze Saal / das ganze Zelt sich singend in den Armen liegt (die sind halt hier das ganze Jahr etwas jeck :)).

Und ich bin ehrich: selbst nach demm 100 Mal habe ich immer noch einen Klos im Hals wenn das Publikum als vollem Hals den Refrain von "Veedel" oder "Stammbaum" mitsingt. Das ist häufg der Höhepunkt des ganzen Abends....

Wir hatten auch schon Leute die sich danach mit feuchten Augen bei uns bedankt haben, dass wir die Sachen spielen (wie gesagt, sind alle ein wenig jeck hier - aber wirklich nette Menschen ;))

Viele Grüße

P.
 
Ich finde Balladen in den Sets wichtig. Das macht das Programm abwechslungsreicher. Allerdings sollten die Lieder schon vernünftig in einen Verlauf eingebettet sein. Wenn man die richtigen Lieder (an der richtigen Stelle) spielt, sind die langsameren Nummern auch keine Runterbringer sondern richtige Mitgröhler.

Ein paar Beispiele, die je nach Uhrzeit wunderbar funktionieren (wobei die Definition von Ballade natürlich schwammig ist ;-):

- Wonderwall (Oasis)
- Angels (Robbie Williams)
- Someone like you (Adele)
- Verdamb lang her (Bap)
- Easy (Faith no more)
- Veedel (Bläck Fööss)
- Drink doch ene mit (Bläck Fööss)
- Knocking on heavens door (Guns 'n' Roses)
- Time to wonder (Fury)
- With or without you (U2)
- One (U2)
- Ohne dich (Münchner Freiheit)
- Wonderful tonight (Eric Clapton)
- What's up (4 Non Blondes)
- ...

Die spielen wir alle regelmäßig. Ehrlich gesagt kenne ich auch keine Coverband, die keine langsameren Lieder im Programm hat. Zumindest bei Auftritten jenseits der 45 Minuten. Weder bei Konzerten noch Stadtfesten oder Rocknächten.
 
Knocking on heavens door ist bei mir fest im programm....und jedes mal lasse ich die peoples singen....funzt klasse.

klappt aber auch bei anderen songs. allerdings muss ich dazu sagen das ich eher der storyman und nicht der partybrüller bin

singer/songwriter stuff ist eben doch etwas anders aufgestellt als ne partyband
 
Das Aussuchen neue Stücke kann ja schon mal in ´nem Krampf enden, wie ihr alle wisst. Jeder muss auch mal Kompromisse eingehen, sich überzeugen lassen aber möchte die anderen auch von den eigenen Vorschlägen überzeugen....bla bla bla... Is ja manchmal nicht sooo einfach.

Vielleicht noch kurz etwas dazu:
Wir haben uns daran auch immer lange aufgehalten. Da wurde jedes Lied ausdiskutiert. Das kostet aber viel zu viel Zeit und bringt auch nicht viel: Eigentlich hat jeder eine Meinung zu Liedern, die sich im Vorfeld (also vor den ersten Publikumsreaktionen) auch selten ändert.
Deshalb sammeln wir einfach Liedvorschläge von allen in einer Liste und jeder bewertet diese Vorschläge für sich (Schulnoten z.B.). Die Lieder mit den besten Gesamtnoten (die also alle für spielenswert halten) werden dann der Reihe nach geprobt. Ohne Diskussion, alle gehen die gleichen minimalen Kompromisse ein. Das Prinzip hat sich bei uns bewährt.
Natürlich werden ganz aktuelle und eindeutige Sachen immer mal dazwischen geschoben.

Insgesamt ist es mit einigen Jahren Bühnenerfahrung aber auch leichter, das Repertoire sinnvoll zu ergänzen, weil man einfach besser einschätzen kann, was funktioniert oder was der Set noch fehlt.
 
Interessant, zu sehen, dass sich tatsächlich niemand gegen, sondern eher FÜR Balladen ausspricht. Meine Einschätzungen decken sich zu 95% mit euren und geben mir Argumentationsfutter für die nächste Probe! :)
 
Wir haben die letzten beiden Konzerte mit "Easy" von Faith no more aufgehört. Als zweite Zugabe nach einer schnellen Nummer der ideale Song, um zum Schluss zu kommen :great:
 
Wir hören zu 80% mit Music/John Miles auf, der perfekte Rauswerfer, balladig, athmosphärisch, Träumen und Mitgrölen inkl. und am Ende einfach nur episch!
 
Hi neben den oben genannten Verdamb lang her, Knocking on heavens door, Wonderful tonight, What's up heben wir auch noch ne wirkliche Ballade im Programm. When the children cry von White Lion (kennen denk ich nur noch die ab 40er). Der Song kommt bei unserem Puplikum eigentlich immer sehr gut an. Habe schon oft gehört das viele zu dem Lied ihren ersten Stehblues getanz, oder sonst was schönes gemacht haben. Der Song hatt dann einen gewissen AHA-Effekt. Ewig nicht mehr gehöhrt aber sofort schöne Erinnerungen.
Also ne schöne Ballde zum richtiogen Zeitpunkt hat schon was.
 

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