Avicii - Superlove (Melodie)

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JulianFL94
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Hallo alle zusammen,

zuerst einmal: Entschuldigt, dass ich zwei Themen aufgemacht habe, aber die beiden Melodien beschäftigen mich schon länger, sodass ich beide stellen musste. :D

In diesem Fall ist es die Lead von Aviciis Superlove (--> , ab 00:30).
Soweit ich weiß, ist Avicii kein Instrumentalist (oder zählt PC als Instrument?). Ich könnte mir vorstellen, dass er entweder auf Gitarre/Piano sehr langsam spielend oder durch FL Studios piano roll auf diese Melodie kam. Trotzdem gibt es sicherlich einen musiktheoretischen Hintergrund, wie er auf die Melodie kam. Könnte mir das jemand erklären?

PS: Ich habe das Gefühl, dass man diverse Töne in dieser Melodie auswechseln könnte, jedoch der allgemeinen Stimmung der Melodie damit keinen Abbruch getan würde. Woran liegt das?

Vielen Dank und beste Grüße
JulianFl94
 
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Also,

in deiner Frage stecken ja mehrere Aspekte. Zunächst mal möchte ich gerne anmerken, dass es keine allgemeingültige Methode zum Schreiben von Musik gibt. Das hat eher was mit dem künstlerischen Prozess zu tun und ist sehr individuell. Daher lässt es sich für einen Außenstehenden einfach nicht nachvollziehen, wie Avicii diese Melodie geschrieben hat. Und selbst wenn es möglich wäre, würde es doch nicht viel nützen, da sein Prozess nur für ihn zum Ergebnis führt. Wir kam Avicii also auf die Idee? tjaaaa ...

Die Melodie ist quasi ein Akkordvariation einer bestimmten Tonleiter. Die Töne passen quasi in ein definiertes Raster, dass seit Urzeiten verwendet wird und durch seine allgemeine Verbreitung auch angenehm klingt. In einer Tonleiter sind bestimmte Töne vorgegeben, die zueinander "passen" und in ihrer Gesamtheit die Tonleiter ergeben.

Die Stimmung kommt nicht nur durch die Noten der Melodie zu Stande, sondern auch durch den Klang des verwendeten Instruments und den eingesetzten Effekten. Ähnliche Arrangement erzeugt eine ähnliche Stimmung. Die Melodie klingt auch recht beliebig.
 
Hi,
danke für deine Antwort. :)

Ja, aber um was für eine Akkordvariation in welcher Tonleiter handelt es sich hier? :D
 
Also, es könnte C-Dur sein. Für mich klingt die Melodie wie die Tonfolge A-CCD-CCA-CCH-CC.

Dieser Pingpong-Chorus macht es ein bisschen schwer, sich die genaue Tonabfolge vorzustellen ^^.
 
--> 0:55=Melodie

Aber trotzdem weiß ich nicht, wie es in harmonischer Hinsicht aussieht. Im Übrigen ist es wohl die Paralleltonart, also A-Moll.
 
Erstens stimmt A-Moll, und zweitens ist das wohl kaum als Melodie zu bezeichnen ...

LG-Thomas
 
Was sind denn diese zentralen und immer wieder kehrenden Notenabfolgen in diesem Song sonst?
Topo :cool:[/QUOTE]

Das ist ein Begleitpattern zu einer Melodie, die nicht und nicht auftauchen will, bis dann bei 2:50 die Karikatur einer Melodie auftaucht ...

LG-Thomas
 
Soweit ich weiß, ist Avicii kein Instrumentalist (oder zählt PC als Instrument?).
Naja - ist ja eigentlich irrelevant, weil Komponieren sowieso vor allem im Kopf und nur sekundär an einem Instrument passiert. Komponist ist er auf jeden Fall, wenn er sowas produziert.

Trotzdem gibt es sicherlich einen musiktheoretischen Hintergrund, wie er auf die Melodie kam. Könnte mir das jemand erklären?
Interessante Formulierung. Wieso sollte das so sein? Mir fallen meine Melodien einfach so ein, wenn ich zur S-Bahn gehe oder wenn ich auf einem Instrument herumspiele (auch am Rechner); dann notiere ich sie irgendwie, dann passt mir was nicht ("immer dasselbe", "chaotisch", "unsignbar" - bei Chorsachen -, ...), also ändere ich herum, dann spiel ich's aufm Klavier oder sings mir vor oder pfeifs, usw.usf. Im Nachhinein könnt ich rausfinden, dass ich vermutlich diese und jene Art von Harmonien verwendet habe und diese und jene 1000 alten Klischees - aber "musiktheoretischen Hintergrund, wie ich darauf komme", gibt es nicht. Was es sicher gibt, ist einen musiktheoretischen Hintergrund des Ergebnisses: Welche Skalen, welche Akkorde, welche Rhythmen usw.usf. verwendet werden.

PS: Ich habe das Gefühl, dass man diverse Töne in dieser Melodie auswechseln könnte, jedoch der allgemeinen Stimmung der Melodie damit keinen Abbruch getan würde. Woran liegt das?
Einerseits daran, dass bekannte Skalen und Akkordzerlegungen verwendet werden - und dort können sich Töne und Akkorde vertreten. Andererseits daran, dass die "allgemeine Stimmung" eben nicht von jedem Detail abhängt. Simples Beispiel: Ersetze in "Hänschen klein" den zweiten Ton durch denselben Ton wie den ersten. Geht natürlich, ändert gar nichts an der "allgemeinen Stimmung" (und fällt wahrscheinlich vielen Leuten gar nicht auf). Wieso? Weil der Terzfall und der ganze C-Dur-Akkord und die Wiederholung eines Tones noch immer da ist ...

H.M.
 
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Das ist ein Begleitpattern zu einer Melodie, die nicht und nicht auftauchen will, bis dann bei 2:50 die Karikatur einer Melodie auftaucht ...LG-Thomas
Sehe ich anders - das ist die zentrale Melodie/Hookline für den ganzen Song/Remix. Ist voll durchgängig. Zumal das Arpeggio/Pattern in vielen Teilen recht nahe an der Gesangsmelodie aus dem Original mit Lenny K. klebt. Beides basiert auf den Basis Akkorden.

Die Zeiten sind längst vorbei, in der eine Melodie gesungen werden muss....;)

Topo :cool:
 
Wer redet von SINGEN ... ??
 
Danke für all eure Antworten!

Könnte mir nichtsdestotrotz jemand die einzelnen (gebrochenen) Akkorde nennen?
 
A Moll, E Moll, A Moll
F Dur, E Moll, A Moll
 
Okay, aber welche einzelnen Töne gehören zu welchem Akkord (das war eigentlich meine Ausgangsfrage)?

Ich versuche es mal:
A-Moll mit Sexte: A5|A5+C6|A4|A5|D6

Oder E-Moll mit Septe D6?

E-Moll: G5+B5|G5
A-Moll mit Sexte: A5+C6|A4|D5|E5

Wozu gehört G5?

F-Dur: F5+C6|A4|F5|F5+C6|

E-Moll: E5+B5|G5

A-Moll: A5+C6|C5|E5|

Wozu gehört G5?
 
Okay, aber welche einzelnen Töne gehören zu welchem Akkord (das war eigentlich meine Ausgangsfrage)?

Halo Julian,

ich würde mal gerne etwas "zurückspulen", denn ich bin der Meinung, man sollte sich exakt darüber klar sein, was Avicii da so zusammengeklickt hat, wenn man dieses Stück in Gänze harmonisch erfassen möchte.
"In Gänze" heißt: Vier Takte, die sich immer und immer wiederholen, bis man in einen Trance-Zustand verfällt und eventuell nie wieder aufwacht. :D

Dein zweiter Link mit der nachgebastelten Cover-Version enthüllt schon eine zweitaktige Schleife:

avicii-superlove-pattern.jpg


Vorteil:
Hier kannst Du die Einzelnoten in der beliebten "Piano-Roll-Ansicht" sehen.

Nachteil:
Stimmt nicht! ;)
Wenn man sich das Original-Pattern anhört, merkt man, daß es vier Takte lang ist, nicht nur zwei.
Außerdem stimmen in der "Fälschung" ein paar Töne nicht (nicht im Sinne von "falsch klingen", aber im Sinne von "falsch herausgehört".



Aufgabe:


Findest Du die Fehler?

Oder anders herum: Wie sieht das "echte" Avicii-Pattern aus?

Viele Grüße
Torsten
 
Ehrlich gesagt, habe ich es mir jetzt noch mal angehört (und auch) andere Referenzen benutzt, aber kann es nicht sagen.
Wie du schon gesagt hast: Die allgemeine Stimmung verändert sich zwar nicht grundsätzlich, trotzdem scheinen ja Töne anders zu sein (im Übrigen war ich bis jetzt immer der Meinung, dass sich die zwei Takte zweimal wiederholen ...).

Könntest du mir weiterhelfen und außerdem sagen, wie du dein Gehör verbessert hast, sodass du da nun die Unterschiede heraushörst?
 
Könntest du mir weiterhelfen und außerdem sagen, wie du dein Gehör verbessert hast, sodass du da nun die Unterschiede heraushörst?

Ich will Torsten da ganz bestimmt nicht ins Wort fallen ... aber unter anderem wird er wohl solche Problemstellungen wie die gegenständliche ganz einfach selbst probiert haben ... probiert und probiert und probiert ... die eigene Ergebnisse immer wieder mit der Realität (dem Original) verglichen haben, und keine Ruhe gegeben haben, bis eigenes Ergebnis und Original deckungsgleich waren.

Macht man das über Jahre und Jahrzehnte, dann kann man´s eben auf Anhieb ...

LG - Thomas
 
Ja, Thomas hat recht, da steckt viel Übung und Erfahrung dahinter, aber ich möchte Dich nicht entmutigen:

Aller Anfang ist schwer, man darf nur nicht verzagen...
Und: Es gibt auch ziemlich viele Tricks, die einem die Arbeit erleichtern. Ich meine jetzt nicht Wunderprogramme, die Dir das musikalische Denken abnehmen (das wäre schädlich), sondern auch einfache technische Kniffe.

Mit der Zeit geht alles schneller und leichter, aber Hilfmittel sind erlaubt:
Mit der kostenlosen Audio-Software Audacity beispielsweise (es gibt natürlich viel besseres, es geht ums Prinzip) kann man sich kritische Stellen in Schleife anhören und auch die Geschwindkeit verringern. Heruntergerechnete Geschwindigkeit klingt zwar etwas seltsam, hilft aber gerade bei solchen schnellen Patterns ungemein.
Wenn man Schwierigkeiten hat, eine Baß genau zu erkennen (nicht in diesem Fall, aber generell) kann man auch die Gesamt-Tonhöhe z. B. eine Oktave höherrechnen. Dann klingt zwar alles nach Mickey-Mouse, aber der Baß ist in einen besser hörbaren und erkennbaren Frequenzbereich gerückt.

Der viertaktige Zyklus unterscheidet sich nur in einer winzigen Kleinigkeit von einem zweitaktigen Zyklus, deshalb kann man das im Gewusel leicht überhören.

Bei der Avicii-Aufnahme liegt auch noch ein Echo-Effekt drüber, der Delay-Wert entspricht exakt einer Sechzehntelnote. Das suggeriert erstens weitere Töne, die überhaupt nicht gespielt werden, sich aber das vorher gespielte mit dem aktuell gespielten überlagert. Von solchen Dingen darf man sich nicht ablenken lassen.


Als kleine Hinweise auf die Fehler/Abweichungen im Fruity-Loops-Cover habe ich die Fehler rot eingekringet, die Variation im zweiten Takt, aus aus dem Zweitakter einen Viertakter macht, ist grün eingekringelt:

avicii-superlove-pattern-err.jpg



1. und 2. Ungenauigkeit
Die beiden roten Kringel in Takt 1
  • das d müßte noch ein g unter sich haben, man hört deutlich die klingende Quinte
  • das g+h danach ist in Wirklichkeit ein a+h. Klingt komisch, ist aber so (hör mal genau hin, meinetwegen stark verlangsamt). :)
3. Ungenauigkeit
Im zweiten Takt die "hohl" klingende Quinte e+h im Original noch mit einem g aufgefüllt, so daß sich ein kompletter E-Moll-Dreiklang ergibt

Variation in 2. Takt
Die grün markierte Stelle ist beim ersten Durchlauf anders: es geht nicht von g nach a+c hoch, sondern kommt im Gegesatz dazu vom c oben auf e+a> runter..
Diese Variation mach aus dem zweitaktien Pattern tatsächlich ein viertaktiges Pattern.

Achte mal drauf: beim ersten Mal (Takt 2) von oben in eine "hohl" klingende Quarte, beim zweiten Mal (Takt 4) von unten in eine Terz.
Wenn man genau aufpaßt, merkt man's.


Ich will ja nicht auf diesen Kleinigkeiten, die am generellen Höreindruck nichts ändern, herumreiten. Es erschien mir nur angebracht, bei einer Musik, die eigentlich nur aus vier sich ewig wiederholenden Takten besteht, mal genau hinzuhören, was in diesen vier Takten steckt.
Die einzige Variation besteht darin, Filter auf- und zuzudrehen und machmal den Sound zu wechseln bzw. weitere Stimmen hinzuzunehmen, die aber auch nichts anderes machen.

Weil diese Patterns direkt vom Sequenzer kommen (und auch per Click eingegeben wurden), fällt jeder menschliche Fakter heraus und die ewig gleichen Wiederholungen bleiben tatsächlich ewig gleich, weil jegliche menschliche Ungenauigkeit in deser Maschinenmusik keinen Platz hat.
Ist aber auch ein Stilmittel und durchaus so gewollt.

Viele Grüße
Torsten
 
Danke! Krass, das ist irgendwie total cool, wenn man das kann! :D Aber hast du ein sehr gutes relatives oder ein absolutes Gehör?
Außerdem würde ich mich freuen, wenn du mir weiter Tipps gibst, wie man das (vielleicht sogar beim normalen Klavierüben) trainieren kann. :)

Okay, dann versuche ich es noch mal:
A-Moll mit Sexte: A5|A5+C6|A4|A5|G5+D6

Oder E-Moll mit Septe D6?

E-Moll: A5+B5|G5
A-Moll mit Sexte: A5+C6|A4|D5|E5

Wozu gehört G5?

F-Dur: F5+C6|A4|F5|F5+C6
E-Moll: E5+G5+B5|G5
A-Moll: C6|E5+A5|C5|E5

Wozu gehört G?


A-Moll mit Sexte: A5|A5+C6|A4|A5|G5+D6

Oder E-Moll mit Septe D6?

E-Moll: A5+B5|G5
A-Moll mit Sexte: A5+C6|A4|D5|E5

Wozu gehört G5?

F-Dur: F5+C6|A4|F5|F5+C6
E-Moll: E5+G5+B5|G5


A-Moll: A5+C6|C5|E5

Wozu gehört G?
 

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