Becken Material

  • Ersteller Giant Step
  • Erstellt am
Giant Step
Giant Step
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.11.17
Registriert
22.02.09
Beiträge
129
Kekse
190
Mal ne Frage, die mich schon seit ein paar Wochen Beschäftigt:

"Warum sind Becken nicht aus Edelstahl??"

Die meisten sind ja aus einer Bronze Legierung, doch Bronze ist spröde. Meiner Meinung nach währe Edelstahl stabieler und weniger spröde.

Aber, wenn es so leicht währe gäb es sicher super haltbare Becken aus Edelstahl, oder? :confused:
 
Eigenschaft
 
Wenn es denn so leicht wäre... genau ;)

Ich kenne mich da nicht genau aus, aber ich denke jahr Hunderte Beckenfertigungen haben ergeben, dass Bronze einfach die besten Klangeigenschaften hat. Bronze ist spröde? Ich denke nicht, vielleicht ist Edelstahl viel dichter, aber höhere Dichte heißt auch auch weniger Schwingungen, bzw. weniger kontrolliere Schwingungen.

Mein Tipp, Edelstahl = schlechte Klangeigenschaften.
 
oohhh mein teufelchen........wenn ich das als einer mit technischem Abi lese^^.....

Bronze ist ein Material, was man bei weitem nicht als spröde bezeichnen kann. Im Gegenteil, es ist ein ziemlich weiches und elastisches Material, was bei der Bearbeitung leicht anfängt, zu schmieren. Spröde wäre es, wenn ein Becken an einer glatten Bruchkante zerbrechen würde oder beim draufschlagen wie Stein zerbröseln würde. Kurz gefasst, der Begriff "spröde" ist sie völlig fehl am Platz......;)

Und weshalb Edelstahl nicht genommen wird, wird wohl ziemlich stark mit den klanglichen Eigenschaften zusammenhängen. Zudem ist Edelstahl im Prinzip ein Werkstoff, der auch nicht mehr sooo weit von Bronze weg ist. Natürlich weißt er mehr Festigkeit und Härte auf als Bronze, ist aber im Vergleich zu anderen Stahlarten ein extrem weicher Werkstoff durch den geringen Kohlenstoffanteil.

Die Tatsache, dass seit Jahrtausenden Bronze als Werkstoff für Instrumente verwendet wird und sich das auch nie geändert hat, sagt für mich einfach aus, dass es der beste Werkstoff dafür ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich hunderte oder tausende Ingenieure der heutigen Zeit verpennt haben, dass es vielleicht doch noch andere, bessere Werkstoffe geben könnte.

Und noch ein Grund: Edelstahl ist ein ziemlich teurer Werkstoff.... auch Bronze ist nicht billig, doch ist meiner Meinung nach immer noch günstiger als Edelstahl.
 
Jo, beim Anblick des Videos stockte mir auch der Atem.

Es stimmt, diese Flexibilität braucht das Becken, sonst würde es zerbrechen.
Das ist eben die Kunst: das Becken sollte stabil sein, muss aber auch so flexibel sein, damit es die Schlagenergie schnell abbauen kann.
Bronze ist für die Flexibilität, das Hämmern für die Stabilität. Gäbe es besseres Material, hätte man das sicher schon längst gefunden. Bronze scheint dann wohl doch das beste zu sein? ;)

Kirchenglocken sind ja aus dem selben Material. Man denkt immer die sind ewig massiv, haben sie doch Wandstärken bis 10 cm.
Wenn man dann mal eine Slow-Mo-Aufnahme sieht wie sie sich verwindet, wenn ein Ton angeschlagen wird, kann man das kaum glauben.

Es gibt/gab auch Glocken aus Eisen. Die halten aber nicht so lange und klingen nicht so gut. Bronzeglocken gibt es seit ca. 5000 Jahren, das Material scheint sich bewährt zu haben.



Edit:
Von Sabian gibt es doch diese Alu-Bells.
Das sind aber auch nur Effekt-Becken und die sind nicht sehr gross.
Soweit ich weiss, werden die nur gegossen und sonst nicht weiter verarbeitet.

Daraus aber "richtige" Becken zu machen, halte ich für schwierig, da Alu sehr weich ist.

Gegenfrage:
Warum sind wirklich gute Gitarren, Geige und sonstige Streich- und Zupfinstrumente aus Holz, wo es materialtechnisch sicher einfacher zu bearbeitende Stoffe gibt?
Genau, weil es Musikinstrumente sind und die sollen klingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja zusätzlich zu den o.a. Eigenschaften klingts eben wohl auch recht gut. Gibt auch nur ganz wenige Hersteller die andere Materialien (von Messing in den unteren preisklassen mal abgesehen) verwenden.

Wär mal interessant wie so ein Edelstahlbecken klingen würde, ich glaub aber nicht das man damit viel Leute begeistern wird.
 
Hallo
ich denke auch, dass Bronze für Cymbals einfach die besten Klangeigenschaften aufweist.
Innerhalb der Bronzelegierung B8. B10, B12 und B20 wird schon variiert.
Aber die Legierungen haben sich hauptsächlich wegen ihrer Klangeigenschaften durchgesetzt.
Es gab auch mal Becken mit einem höheren Zinnanteil , ich mein die wären von Paiste gewesen -aber schlagt mich nicht tot wenn ich irre , durchgesetzt haben sich diese nicht.
Es gibt ja durchaus auch Becken aus Stahl Hersteller ist Factory Metal -oder so - .
Deren Augenmerk liegt jedoch mehr auf "Effekt-Becken :redface:ptisch wie auch akustisch.
"Standart - Becken " werden von denen erst garnicht angeboten, und ich denke wohlwissend da sich
das Material Stahl dafür nicht eignet. Da fehlt einfach das "Ping "
gruß
hg
 
Also, die slo-mo Aufnahmen ... wow. Ich bin beeindruckt.

Ich wollte jetzt auch nich auf eine neue Sache ansprechen, die noch niemand entdeckt hat XD ich exerimentiere seit einer weile mit verschiedenen Materialien und Gegenständen einen Klang zu entlocken und sie eventuell ins Drumset mit einzubeziehen.

Aufgefallen darunter ist mir, so doof es auch klingt, ein Topfdeckel aus Edelstahl.
Billig, haltbar und klingt interessant (Natürlich in die effekt Richtung, nicht als Standartbecken).
 
hab' ich letztes Jahr auf der Musikmesse gesehen. Becken aus Alu, Edelstahl, Stahl, Kunststoff und noch unzählige andere Materialien. Irgendeine Nischenfirma hielt es für den großen Durchbruch und die Revolution des Jahrtausends (Edelstahl), dieses Jahr waren sie nicht mehr da - wahrscheinlich schon die Patentunsummen auf den Bahamas verprassen :p
Es stimmt schon, man kann Becken aus so ziemlich allem machen - nur klingt eben nicht alles gut. Und Bronze ist eben (bisher) das einzige, das die richtige Mischung aus Ton und Rauschen bietet. Die anderen Materialien klingen von freaky bis langweilig bis völlig unnütz - aber alles im Effektbereich, obwohl Factory Metal teilweise schon recht nah dran ist, wie ich finde. Cool aussehen würd's allerdings, so eine Garnitur aus gebürsteten Edelstahl-Becken :cool:
Ich denke, bei Becken ist das Material sogar noch sehr viel wichtiger als bei einem "normalen" Instrument. Es gibt Trommeln, Gitarren, Bässe und sonstiges ja auch aus allen möglichen Materialien. Aber da kommt der Sound eben auch aus den Fellen, den Pickups etc. und nicht nur aus dem Kessel/Korpus. Ich bin ziemlich sicher, man könnte eine E-Gitarre aus Pappe bauen, die richtig klasse klingt - indem man eben das entsprechende Zeugs einbaut. Aber ein Becken aus dem falschen Material macht halt einfach "Blätsch" - vielleicht 'nen Tonabnehmer dranlöten :gruebel:

p.s. Zur eigentlichen Frage "Warum sind Becken nicht aus Edelstahl": Da spielt wohl auch die Tradition eine gewaltige Rolle. Edelstahl gab's damals einfach noch nicht, Bronze kennen wir schließlich schon richtig lange. Wann gab's denn die ersten Becken? Das dürften die Chinesen gewesen sein, oder? Noch vor den Türken, halt eher Gong-artig - aber zu der Zeit war Edelstahl mit Sicherheit noch längst kein Thema. Und Tradition ist ja auch heute bei vielen Beckenherstellern ein wichtiges Verkaufsargument... Ich bin kein Metallmann, aber Bronze ist evtl. auch einfacher zu verarbeiten? Vielleicht hat es einen niedrigeren Schmelzpunkt? Läßt sich leichter hämmern? Wird ja heute auch noch oft von Hand gemacht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, bei Becken ist das Material sogar noch sehr viel wichtiger als bei einem "normalen" Instrument. Es gibt Trommeln, Gitarren, Bässe und sonstiges ja auch aus allen möglichen Materialien. Aber da kommt der Sound eben auch aus den Fellen, den Pickups etc. und nicht nur aus dem Kessel/Korpus. Ich bin ziemlich sicher, man könnte eine E-Gitarre aus Pappe bauen, die richtig klasse klingt - indem man eben das entsprechende Zeugs einbaut. Aber ein Becken aus dem falschen Material macht halt einfach "Blätsch" - vielleicht 'nen Tonabnehmer dranlöten :gruebel:
Die Aussage stemple ich einfach mal als völlig falsch ab. Bei jedem anderen Instrument ist das Material genauso wichtig wie bei den Becken. Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass die wenigsten Instrumente nur aus einem Material oder sogar nur aus einem Stück bestehen. Trotzdem spielt bei den meisten Instrumenten das Material die größte Rolle, wenn es um den Klang geht.
Der größte Teil des Klanges einer Gitarre kommt aus dem Korpus bzw Hals und den Saiten. Der Tonabnehmer kann nur den vorhandenen Klang verfärben, indem er die vorhandenen Frequenzen reguliert. Hinzufügen kann er aber keine! Aus einer Pappgitarre wirst du nie einen guten Klang rausbekommen, weil Pappe einfach ein akustisch sehr schlechtes Material mit schlechten Schwingungseigenschaften ist.
Gleiches beim Schlagzeug. Hier beeinflusst das Holz den Klang genauso wie die Felle oder der Stick mit dem es angeschlagen wird. Trommeln, deren Kessel aus Pappe sind klingen einfach nur schlecht. Mit guten Fellen und teuren Sticks wird das aber nicht unbedingt besser.
Es gehört das Zusammenspiel der richtigen Komponenten zu einem guten Klang ;)
 
Die Aussage stemple ich einfach mal als völlig falsch ab. Bei jedem anderen Instrument ist das Material genauso wichtig wie bei den Becken. Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass die wenigsten Instrumente nur aus einem Material oder sogar nur aus einem Stück bestehen. Trotzdem spielt bei den meisten Instrumenten das Material die größte Rolle, wenn es um den Klang geht.
Der größte Teil des Klanges einer Gitarre kommt aus dem Korpus bzw Hals und den Saiten. Der Tonabnehmer kann nur den vorhandenen Klang verfärben, indem er die vorhandenen Frequenzen reguliert. Hinzufügen kann er aber keine! Aus einer Pappgitarre wirst du nie einen guten Klang rausbekommen, weil Pappe einfach ein akustisch sehr schlechtes Material mit schlechten Schwingungseigenschaften ist.
Gleiches beim Schlagzeug. Hier beeinflusst das Holz den Klang genauso wie die Felle oder der Stick mit dem es angeschlagen wird. Trommeln, deren Kessel aus Pappe sind klingen einfach nur schlecht. Mit guten Fellen und teuren Sticks wird das aber nicht unbedingt besser.
Es gehört das Zusammenspiel der richtigen Komponenten zu einem guten Klang ;)

Naja, Pappe mag' ein suboptimales Beispiel gewesen sein :rolleyes: aber falsch ist die Aussage deswegen noch lange nicht. Man schaue sich zum Beispiel Trommeln aus Kunststoff an, die durchaus nicht schlecht klingen müssen. Oder die Flats, bei denen es gar keinen Kessel gibt und der Klang eben nur aus dem Fell kommt - nicht der wärmste Sound, aber immerhin - und entsprechend abgenommen merkt den Unterschied niemand mehr. Ein Plastikbecken hingegen kann man abnehmen wie man will, es wird nie wie ein Becken klingen (es sei denn, man triggert damit Samples an). Oder die Instrumente der Silent-Serie von Yamaha, die nicht mal einen wirklichen Korpus haben. Gitarren und Bässe aus Acryl etc.
Und ich bleibe dabei, ein Becken ist ein Instrument, bei dem man nicht tricksen kann - wie das eben bei Gitarren und ähnlichem der Fall ist. Man kann eine 50,- China-Bob-Snaredrum nehmen und mit gescheiten Fellen und einer hohen Funkstimmung wird sie brauchbar klingen - auch wenn der Kessel aus Sperrholz o.ä. ist. Wenn ich aber ein 50,- China-Bob-Ridebecken nehme (woraus auch immer die gefertigt sind - abgekratzter und eingeschmolzener Kommodenbeschlagmessingbeschichtung), dann klingt es wie Dreck. Und wie oft habe ich schon gute Tonabnehmer in lumpige Pupsgitarren (Paulakopien für 60,- etc.) eingelötet und das Resultat war absolut beeindruckend, was nicht bedeutet, daß ich meine Originale jemals hergeben werde...
Natürlich hast Du Recht damit, daß erst die Kombination von hochwertigen Komponenten ein erstklassiges Instrument ergeben kann, aber da Becken nunmal nur eine Komponente haben/sind, spielt diese logischerweise eine wesentlich größere Rolle, als bei einem Instrument, das aus Dutzenden solcher besteht. Da können nämlich die restlichen Teile ein ganzes Stück weit kompensieren, falls eines nicht so hochwertig ist - auch wenn es sich um den Korpus selbst handelt. Es gibt beispielsweise eine Snaredrum, deren Kessel aus einem Abluftschlauch besteht (wie an einem Wäschetrockner, nur eben mit größerem Durchmesser) - ich hab' vor Jahren den Testbericht gelesen und das Ding bekam Bestnoten (Preis um die 1000,- wenn ich mich richtig erinnere). Von der Sandwich-Snaredrum eines japanischen Sammlers, die aus Acryl-Schinken-Acryl besteht (kein Witz!) will ich gar nicht erst anfangen... Naja, aber auch Popöchen können ja durchaus hochwertige Komponenten sein :D:D:D
 
Naja, Pappe mag' ein suboptimales Beispiel gewesen sein :rolleyes: aber falsch ist die Aussage deswegen noch lange nicht. Man schaue sich zum Beispiel Trommeln aus Kunststoff an, die durchaus nicht schlecht klingen müssen. Oder die Flats, bei denen es gar keinen Kessel gibt und der Klang eben nur aus dem Fell kommt - nicht der wärmste Sound, aber immerhin - und entsprechend abgenommen merkt den Unterschied niemand mehr. Ein Plastikbecken hingegen kann man abnehmen wie man will, es wird nie wie ein Becken klingen (es sei denn, man triggert damit Samples an). Oder die Instrumente der Silent-Serie von Yamaha, die nicht mal einen wirklichen Korpus haben. Gitarren und Bässe aus Acryl etc.
Acryl hat auch keine schlechten Klangeigenschaften. Nicht NUR Holz klingt gut ;)
Und Flats klingen ja wohl völlig anders als tiefe Kessel, was wiederum beweist, dass der Klang eben nicht nur aus dem Fellen kommt. Aus einem guten Mix hört man zudem einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Trommeln.
Auch die Gitarren der Silent-Serie haben einen Resonanzkörper in Form von Hals etc. Und der Unterschied zwischen einer Silent und einer vollakustischen Gitarre ist auch nicht zu überhören (was nicht bedeuten soll, dass die Silent Gitarre schlecht klingt). Wenn man da alte oder schlechte Saiten draufmacht klingt auch diese Gitarre furchtbar, obwohl der Tonabnehmer der gleiche ist.

Natürlich hängt der Sound hier im Gegensatz zu Becken von mehreren Komponenten ab, die den Sound jeweils ein Stück weit beeinflussen. Wenn jedoch eine Kompomente völlig schlecht ist, wirkt sich das genauso auf die anderen aus.
Was bringt mir ein toller Tonabnehmer, wenn die Gitarre aus Pappe ist und die Saiten verrostet? Der Tonabnehmer ist keine Kläranlage und kann nur das wiedergeben was von der Gitarre kommt. Shit in Shit out.
Was bringt mir eine (akustisch) supertoll klingende e-Gitarre, wenn der Tonabnehmer brummt und die Hälfte der tollen Frequenzen verschluckt?
Was bringt mir eine eigentlich super toll klingende Gitarre mit tollem Tonabnehmer, wenn die Saiten schon 15 Jahre lang drauf und schon halb weggerostet sind?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben