Berufe mit musikalischem Einfluss?

  • Ersteller RiseAgainstLA
  • Erstellt am
Hi bluesrockiger RiseAgainst!a,

mal ein genereller Tipp: Nutz mal das BIZ, das Berufsinformationszentrum der Agenturen für Arbeit (sollte es an Deinem Ort auch geben) und recherchier da mal mit Suchbegriff Musik oder in den dementsprechenden Branchen.

Die Vielfalt - jenseits des eigenen Musikschaffens - ist recht groß, weil die Musikbranche eben ein Wirtschaftsbereich wie andere ist, d.h. es gibt dort Management, Veranstaltung, Technik, Talenscouts, alles mögliche. Wenn es Dir darum geht, Deinen Beruf mit Musik zu kombinieren, also beispielsweise im Veranstaltungsmanagement mit Musik, Musikern, Veranstaltungen etc. zu tun zu haben, dann könnte das (oder eben andere Ausbildungsberufe) etwas für Dich sein.

Das ist dann eine Kombination aus den fachlichen Kompetenzen und Deiner Lust, Dich mit Musik zu beschäftigen (und dort natürlich auch das erforderliche Wissen zu haben). Deine Aufgabe besteht dann darin, die für Dich und Deine Kompetenzen passenden Bereiche auszuwählen, Dich weiter zu informieren (und dabei vor allem auch darauf zu schauen, wie die alltägliche Arbeit aussieht, wie die Aussichten sind, einen job zu finden, wie die Bezahlungs- und Anstellungssituation ist etc.), Dich dann in die Ausbildung zu begeben und dabei vor allem von Anfang an und recht systematisch Kontakte zum dortigen Musikbereich, Unternehmen, dem ganzen praktischen Bereich zu suchen (Stichwort: Kontakte!, Praktika, Semesterferienjobs etc.).

Weiterhin ist das eine gute Gelegenheit, mal bei Dir zu schauen, was Dir in Deinem Leben wichtig ist: Spielt Sicherheit für Dich eine große Rolle? Kannst Du Dir vorstellen, selbstständig zu arbeiten? Bist Du neugierig, kontaktfreudig, macht es Dir Spaß, mit neuen Herausforderungen umzugehen? Arbeitest Du gerne in überschaubaren Bereihen mit klaren Aufgabenstellungen oder reizen Dich eher Freiräume, die mit mehr Verantwortung, Risiko und unüberschaubaren Situationen zu tun haben? Bist Du entscheidungsfreudig, stressresistent etc?

Das musst Du alles nicht von heute auf morgen beantworten und es ist gut, dass Du Dich jetzt schon damit beschäftigst.
Das sind alles Fragen und Entscheidungen, die Du irgendwann treffen wirst und die Deinen Weg in die Berufstätigkeit ebnen. Im Grunde geht es ja darum, einen Beruf zu finden, der zu Dir paßt, in dem Du gut bist und der Dir die Erfüllung Deiner Lebensziele ermöglicht.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Gut, dann schränke ich ein darauf, dass aus diesen Gründen ein Musikstudium für mich nicht zu empfehlen ist.
Das hat ja auch garnichts damit zu tun, dass man nur noch studieren darf mit dem Hintergedanken auf ein fettes Gehalt irgendwann in der Zukunft und nicht seiner Leidenschaft nachgehen darf. Ich finde trotzdem, dass man den Aspekt der Berufsaussichten nicht einfach beiseite lassen darf, egal wie sehr man für die Musik brennt. Denn auch dann muss einem klar sein, dass die Chancen darauf, dass man hinterher - vielleicht sogar noch mit Müh und Not - Musiklehrer o.ä. wird, nicht gerade gering sind. Das soll keine Abwertung des Berufs des Musiklehrers sein, natürlich nicht, aber einem muss eben klar sein, ob es das ist, was man sich wünscht und ob die eigene Begeisterung für die Musik groß genug ist, hinterher einen Beruf auszuüben von dem man vielleicht nicht gerade geträumt hat. Und ich denke mal, dass ein Großteil der reinen Musikstudenten eben nicht davon träumt.
 
Denn auch dann muss einem klar sein, dass die Chancen darauf, dass man hinterher - vielleicht sogar noch mit Müh und Not - Musiklehrer o.ä. wird, nicht gerade gering sind
Nur, wenn viele/die meisten/alle Musikstudenten notgedrungen Musiklehrer werden - wer braucht denn so viele Musiklehrer? Um weitere Musiklehrer auszubilden? ;)
 
Das ist deutlich zu kurz gedacht, sorry. Ausgebildete Musiklehrer bilden ja nicht nur Studenten aus. Das klingt ja fast so als ob man Musik nur akademisch betreiben darf. In den Kindergärten und Schulen sind meines Erachtens nach Musiklehrer gut gesucht. Und es herrscht ein Überschuss an Fachfremden Lehrern. Also Lehrer die keine Musiker sind und entsprechend ihrer Seminare Musik vermitteln (möchten). Das ist halt aus der Not heraus geboren. Aber ein Schulorchester zu leiten, oder eine Schulband zu coachen... oder sei es nur eine Trommelgruppe mit 10 Wahpflichtschülern durchzuziehen, das sind Sachen wo man schon eher den BA gebrauchen kann, und das scheint ja auch so zu kommen, dass man mit dem BA zukünftig an die allgemeinen Schulen gehen kann.

Ich kann mir auch das Klischee nicht erklären warum Musikunterricht immer als eine "Endstation" gesehen wird... mir machtd as Unterrichten Spaß. Vor allem wenn ich das mit dem gesundheitsgefährdenden Stress bei (z.B.) großen und trotzdem schlecht bezahlten Produktionen vergleiche.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Genau das dachte ich mir auch. Immer Interviews mit den Premiuminstrumenten an den Premiumhäusern. Das heißt natürlich nicht, dass es unwahr ist. Aber ich rate dringend davon ab den Studenten oder Interessenten an einem musikstudium eine Dummheit zu unetrstellen, die sie da eingehen würden. Ich weiß, das hat niemand so hart formuliert aber das scheint in letzter Zeit immermehr zum allgemeinen Fazit zum Musuikstudium zu werden...
 
Prekäre Einkommen sind ja inzwischen üblich, aber im künstlerischen Bereich hat man das "Privileg" besonders wenig zu verdienen.
Jeder kann sich selbst ausrechnen, was von einem durchschnittlich nicht einmal 11.000 Euro Brutto "hohen" Jahreseinkommen übrigbleibt: Pro Monat nicht einmal ein Tausender!
Das heisst nicht, dass man kein Künstler werden darf oder soll, aber wissen sollte man es vorher auf jeden Fall!
Im Management kann/wird das anders sein, aber man muss sich dort erst einmal etablieren und diese Jobs sind wahrscheinlich noch rarer. Auch das sollte man wissen!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Prekäre Einkommen sind ja inzwischen üblich, aber im künstlerischen Bereich hat man das "Privileg" besonders wenig zu verdienen.
Als Tonmeister in einem kleinen Stadttheater sollte ich dazu mal lieber nichts sagen... sonst lacht mich womöglich der Raumpfleger bei einem mittelständischen Unternehmen aus...
 
Wenn man sich dann noch anhört, wie gut die Jungs und Mädels in Klassik Orchestern sind - die spielen doch den meisten Rock-Virtuosen glatt den Arsch ab - sind solche Gehälter wirklich ein Witz. Da muss man sich wohl ähnlich berufen fühlen wie ein Priester...
 
Als Tonmeister in einem kleinen Stadttheater sollte ich dazu mal lieber nichts sagen... sonst lacht mich womöglich der Raumpfleger bei einem mittelständischen Unternehmen aus...
Hab mal gehört, dass bei Spiel-Filmproduktionen 1-3% des Budgets für die Musik verwendet wird. Kann sein... wahrscheinlich bekommt der Kameraassisten nicht unwesentlich mehr Geld als der Filmkomponist...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben