Bilder beim Gesangsunterricht - eine Notwendigkeit? Wie wirken sie?

Mit Ausbildung meinte ich übrigens tatsächlich eine Ausbildung mit Prüfung und Abschluss. Ich denke, dass Empathie, Sympathie und speziell beim Gesang Stimmaufwärmübungen reichen, um im Unterricht Blockaden zu lösen. Ich denke nicht, dass man als Gesangslehrer am besten noch eine Ausbildung zum was-auch-immer-Therapeuten machen sollte. Ich glaube zwar nicht, dass Kenshi einen auf Therapeuten machen wollte, aber ich frage mich, ob es nicht reicht eine angenehme Atmosphäre im Unterricht aufzubauen und bei den Techniken (wie z.B. das Verwenden von Bildern) bleibt, die man als Gesangslehrer klassischer Weise gelernt hat.

Ich würde von einer GL nicht verlangen, eine Ausbildung zu einem Therapeuten zu machen. Wenn aber einE GL eine passende Ausbildung, wie z.B. Hypnose hat und ich ihm oder ihr vertraue, warum sollte ich es nicht ausprobieren?

Hätte Einstein oder Heisenberg die Einstellung gehabt, das was in der Physik bekannt war zu ihrer Zeit, reichte schon, hätten wir wohl heute noch keine Relativitätstheorie oder Unschärferelation. Kerzen reichen doch auch aus, um einen Raum zu beleuchten - wozu hat Edison die Glühlampe erfunden (oder erfinden lassen)?

Manchmal hat eine (als esoterisch verschriene und ggf. sogar vorverurteilte) Kleinigkeit eine erstaunliche Wirkung. Ich sehe nicht, warum irgend jemand darauf verzichten sollte, weil es im Vorfeld nicht verwissenschaftlicht wurde (was übrigens meines Wissens bei Belcanto auch nicht wirklich der Fall ist). Das natürlich bleibt auch wieder jeder Person selber überlassen, wie weit sie sich auf was einlassen will :)
 
Als wissenschaftsgläubiger Betonkopf, der nur evidenzbasierte/validierte Ergebnisse ernst nehmen kann und es einfach nicht schafft, an eine wie auch immer geartete Existenz nach dem Tod zu glauben (was von vornherein schon viel Hokuspokus ausschließt), sind meine Grenzen zugegebenermaßen recht eng.
Das ist jetzt eher eine Aussage zur Wirksamkeit von irgendwelchen Methoden (zB das erwähnte Geistertrommeln) als dazu, ob sie auch erlaubt sind. Retalin ist ja mit Sicherheit wirksam, aber meines Erachtens nicht zu rechtfertigen, wenn es sich nicht grade um wirklich kranke Leute handelt.

Trotzdem stelle ich mir die Frage, warum Menschen immer mehr Hilfe benötigen und jede erdenkliche Form annehmen. Das ist keine Kritik - nur eine Frage.
Ich weiß nicht, ob sie die wirklich benötigen. Viele Leute die es sich leisten können, suchen sich irgendwelche Wundermittel auf der Suche nach einer Abkürzung. Als Ersatz für die normalen Methoden, die eigentlich jeder kennt (konsequenter üben, weniger Essen, Sport reiben, nicht rauchen ...). Da kann man dann auch als Scharlatan gut Kasse machen.

Dann gibt es natürlich kranke Leute, die Hilfe brauchen. Ob das jetzt mehr sind als früher oder ob nur die Mediziner neue Geschäftsfelder suchen, kann ich natürlich nicht sagen.

Im oberen Bereich, meinetwegen bei der Bewerbung auf eine Solistenstelle im Sinfonieorchester, wird aber auf jeden Fall die Luft immer dünner. Und da macht es sicher auch was aus, ob de Lehrer sich mit solchen mentalen Methoden auskennt oder nicht.
 
wozu hat Edison die Glühlampe erfunden (oder erfinden lassen)?

Weder noch. Er hatte nur das nötige Moos für das Patent - war eh ein schlimmer Finger ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Göbel

EDIT: Upps - oder auch nicht. Egal.

Den thematischen Teil deines Beitrags verstehe ich immer weniger. Vali fragt sich doch nur, ob ein normaler entspannter Umgang nicht ausreicht und einen ähnlichen Effekt hat. Ist das jetzt auch schon ein "Vorurteil"? Sie verbietet dir doch gar nicht, unter Hypnose GU zu nehmen :nix:

Es muss doch auch dir irgendwie möglich sein, dir vorzustellen, dass Einzelne das eben nicht wollen und nicht glauben, dass das was bringt. Was ist daran so schlimm? Vor allem, wenn man damit guter Erfolge erzielt hat.
 
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Liebe moniaqua, du musst den darauffolgenden Teil schon mit einbeziehen. Es geht hier nicht nur um "reicht schon", sondern auch um das Risiko-Nutzen-Verhältnis. Das kannst du doch im Ernst nicht mit Glühbirnen vergleichen. Ich sehe in der Anwendung der Hypnose im Gesangsunterricht keinen zusätzlichen Nutzen, der die dafür eingegangenen Risiken rechtfertigt. Natürlich ist eine richtig durchgeführte Hypnose relativ risikoarm, aber darauf kann man sich nicht immer verlassen. Es gibt nicht umsonst Indikationen und Kontraindikationen für die Anwendung der Hypnose und sowas wie z.B. Hemmungen im Gesangsunterricht laut zu belten gehört meines Wissens nach nicht zu den rechtfertigenden Indikationen. Ich finde es nicht rückwärts gewandt bei gleichem Nutzen risikoärmere Methoden anzuwenden, insbesondere bei solch (absolut gesehen) Pillepalle wie Gesangsprobleme. Man muss nicht immer mit Kanonen auf Spatzen schießen, aber wenn du das willst - bitte - aber das ist nicht mit einer allgemeinen Empfehlung zu verwechseln.
 
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Im oberen reich, meinetwegen bei der Bewerbung auf eine Solistenstelle im Sinfonieorchester, wird aber auf jeden Fall die Luft immer dünner. Und da macht es sicher auch was aus, ob de Lehrer sich mit solchen mentalen Methoden auskennt oder nicht.
Gerade in diesem Bereich ist der Einsatz von Dopingmitteln und Medikamenten zur Leistungssteigerung übrigens bereits verbreitet. Und genau das zeigt, wie fließend die Übergänge in der Wahl der Hilfsmittel sind. Seine persönliche Grenze muss dabei jeder selbst ziehen. Wir können hier nur Ansichten austauschen.

Wobei mir unbegreiflich ist, warum man, wenn man sich nachdenklich oder kritisch äußert immer gleich auf einen Wadenbeißerreflex stößt und einem Rückwärtsgewandheit, Verstocktheit oder mangelnde Offenheit unterstellt wird (nicht zwangsläufig von dir, ist mehr eine allgemeine Beobachtung). Vor allem das immer wieder kehrende Mantra, man solle doch jeden nach seiner Façon machen lassen, obwohl hier nie irgendein "Bekehrungsversuch" in die Richtung unternommen wurde, ist irgendwo zwischen amüsant und nervig einzusortieren.
 
Ja genau. Um diese persönliche Grenze ging es mir.
Und um den wie auch immer gearteten Druck, der einen dann dazu bringt, diese Grenze zu überschreiten.
 
Ich sehe in der Anwendung der Hypnose im Gesangsunterricht keinen zusätzlichen Nutzen, der die dafür eingegangenen Risiken rechtfertigt.

Ich sehe es ähnlich.

Ich würde da eher umgekehrt rangehen, wie vorher schonmal angedeutet: Freies singen (ohne Leistungsdruck) in einer Hypnose anzuregen könnte ich mir als hilfreich vorstellen - WENN der Hypnotisierende ein fähiger Therapeut oder Therapeutin ist, die auch auffangen und bearbeiten kann, was evtl an Gefühlen auftaucht.

Darüber hinaus kam mir beim nachdenken noch ein ganz anderer Aspekt in den Sinn:
Welches Klientiel zieht ein Gesangslehrer an, der damit werben würde, mit Hypnose und Trancezuständen zu arbeiten?

Diese Frage erscheint mir durchaus wichtig, denn wenn ich mit meinem Angebot Menschen anziehe, die evtl weitreichendere psychische Probleme haben als nicht gut singen zu können - und ich diese psychischen Tiefen auch noch ansteuere - dann muss ich damit auch wirklich umgehen und die Menschen mit ihren Problemen begleiten können.

Ich selber habe in meinem Leben auch schon zweimal Gesprächspsychotherapie bekommen. Einer der beiden Therapeuten hat dabei auch Methoden verwendet, die starke innere Bilder verwenden, Phantasiereisen und Träume. Einmal sogar eine Methode die mit dem Atem zu tun hatte und eine Teance hätte erzeugen können (wofür ich leider unbegabt bin). Ich habe ihm vertraut und wusste, daß er dafür da ist, mich mit meinen Problemen zu verstehen und zu begleiten.

Ich habe auch mal eine Zeitlang Jahreskreisrituale in einem spirituellen Rahmen mitgemacht. Und ich kann nur sagen: Oh meine Göttin, was es für seltsame Leute gibt... Das war für manche ganz sicher grenzwertig, wenn es da um Traumreisen und Trance ging.

Im Gesangsunterricht geht es meines Erachtens darum, anderen das singen beizubringen oder zumindest einen alltagstauglichen Umgang mit der (Sing)stimme. Da gibt es Grenzbereiche zur Logopädie (kranke Stimme) und ganz sicher auch Grenzbereiche zur Psychotherapie. Soll heissen: Selbstverständlich rede ich auch mal mit meinen SchülerInnen, wenn sie mit ihren Problemen ringen und es bricht auch mal eine in Tränen aus oder es müssen Hemmungen überwunden werden. Aber wenn ich merke, daß jemand die Grenze überschreitet und mich mit seiner Therapeutin verwechselt, dann ziehe ich genau da meine Grenze.
 
@rbur: Dieser Druck entsteht aber meines Erachtens auch durch die "Du kannst alles schaffen, du musst nur hart genug und mit ausreichend Willen daran arbeiten!"-Mentalität heutzutage. Und wenn davon die Rede ist, dass man sein Potential erst ausschöpfen kann, wenn man seine Blockaden überwindet, dann ist das für mich ein neue Art von Blüte dieses Dogmas - und nicht etwa der Gegenentwurf! Dahinter steckt ja letztendlich auch die gleiche Aussage.

Ich finde es vollkommen OK, dass es auch Dinge gibt, von denen man erkennt: Das kann ich nicht. Das ist ja nicht gleichbedeutend damit den Ist-Zustand als gegeben hinzunehmen, sondern einfach seine Möglichkeiten, auch die zukünftigen, gesund einzuschätzen. Ich habe beispielsweise letzten Sommer den ersten Surfkurs meines Lebens gemacht. Ich hatte großen Spaß, was für mich bei sowas das wichtigste ist, aber sicherlich keine Ambitionen, dass jetzt noch ein großer Surfer aus mir wird. Dafür kenne ich mich und meine Fähigkeiten zu gut. ;)

Wobei es natürlich einen Riesenunterschied macht, ob wir von Leuten reden, die bereits können, was sie tun, auf dem Weg nach oben aber zunehmender Konkurrenz ausgesetzt sind, oder aber um 14jährige Töchter von Eislaufmamis, die wider aller Anzeichen vom Ausnahmetalent ihrer Kleinen überzeugt sind. ;)
 
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Den thematischen Teil deines Beitrags verstehe ich immer weniger. Vali fragt sich doch nur, ob ein normaler entspannter Umgang nicht ausreicht und einen ähnlichen Effekt hat. Ist das jetzt auch schon ein "Vorurteil"? Sie verbietet dir doch gar nicht, unter Hypnose GU zu nehmen :nix:

Der Absatz mit dem Vorurteil bezog sich nicht auf Vali, sondern allgemein auf den Threadverlauf. Und da finde ich ist teilweise eine sehr große und schon reflexhaft wirkende Ablehnung zu sehen.

Es muss doch auch dir irgendwie möglich sein, dir vorzustellen, dass Einzelne das eben nicht wollen und nicht glauben, dass das was bringt. Was ist daran so schlimm? Vor allem, wenn man damit guter Erfolge erzielt hat.

Pardon - warum unterstellst Du mir hier, es sei mir nicht möglich, zu sehen, dass einzelne Personen für sich das nicht wollen?! Das ist für mich voll ok und akzeptabel. Nicht akzeptabel hingegen ist für mich, dass der Eindruck, und offensichtlich nicht nur bei mir, entsteht, dass hier von einigen ziemlich über Kenshi hergefallen wurde.

Liebe moniaqua, du musst den darauffolgenden Teil schon mit einbeziehen. Es geht hier nicht nur um "reicht schon", sondern auch um das Risiko-Nutzen-Verhältnis. Das kannst du doch im Ernst nicht mit Glühbirnen vergleichen. Ich sehe in der Anwendung der Hypnose im Gesangsunterricht keinen zusätzlichen Nutzen, der die dafür eingegangenen Risiken rechtfertigt. Natürlich ist eine richtig durchgeführte Hypnose relativ risikoarm, aber darauf kann man sich nicht immer verlassen. Es gibt nicht umsonst Indikationen und Kontraindikationen für die Anwendung der Hypnose und sowas wie z.B. Hemmungen im Gesangsunterricht laut zu belten gehört meines Wissens nach nicht zu den rechtfertigenden Indikationen. Ich finde es nicht rückwärts gewandt bei gleichem Nutzen risikoärmere Methoden anzuwenden, insbesondere bei solch (absolut gesehen) Pillepalle wie Gesangsprobleme. Man muss nicht immer mit Kanonen auf Spatzen schießen, aber wenn du das willst - bitte - aber das ist nicht mit einer allgemeinen Empfehlung zu verwechseln.

Du wirkst gereizt auf mich, Vali, kann das? Ich kann auch mit dem Satz "Das kannst du doch im Ernst nicht mit Glühbirnen vergleichen" nicht all zu viel Anfangen im Moment. Die Glühbirnen waren ein Beispiel, und nicht das einzige. Vielleicht unterschätze ich Hypnose, oder die dadurch induzierte Trance, das könnte eine Erklärung sein. Vielleicht überschätze ich auch den Nutzen. Ich bin bisher ohne Hypnose im Unterricht ausgekommen; ich sehe sie aber auch nicht als mit Kanonen auf Spatzen schießen an. Möglich, dass ich fehlinformiert bin an dieser Stelle :nix:

Ich stelle hier in diesem Thread, und auch dieses bezieht sich wieder nicht auf Valis Post, jedenfalls durchaus wie Foxx auch eine Wadenbeißermentalität fest - nur bei anderen Leuten als Foxx. Btw, Foxx, das Mantra mit der Façon habe ich hier hauptsächlich von antipasti gelesen. Allerdings muss ich ihm da schon recht geben :D Wenn Du noch nie etwas nicht erreicht hast, was Du eigentlich könntest, weil Du blockiert gewesen wärst, sei glücklich. Aber sei gewahr, es gibt Leute, denen geht es so. Das ist keine absurde Blüte oder kein Dogma von "Du kannst alles erreichen, wenn Du nur hart genug daran arbeitest"! Und nein, es steckt nicht die gleiche Aussage dahinter. Ich persönlich würde mir z.B. niemals anmaßen, ein brillianter Jurist werden zu wollen :rolleyes:
 
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Manchmal hat eine (als esoterisch verschriene und ggf. sogar vorverurteilte) Kleinigkeit eine erstaunliche Wirkung.

Der Absatz mit dem Vorurteil bezog sich nicht auf Vali, sondern allgemein auf den Threadverlauf. Und da finde ich ist teilweise eine sehr große und schon reflexhaft wirkende Ablehnung zu sehen.

Ich finde es halt äußerst bedauerlich und unnötig, dass du hier (wieder) die ausgefranste "Eso-Voruteilsfahne" herausholst.

Denn im Gegensatz zu anderen Diskussion (zB der Atemtypen), haben wir zumindest eine Schnittmenge. Soweit ich dieses Thema auf dem Schirm habe, hat bisher wirklich niemand eine mögliche positive Wirkung von Hypnose an sich in Zweifel gesetzt. Über Anwendung, Risiken und Nutzen auf bestimmten Gebieten kann und darf man doch wohl spekulieren, oder nicht? Sonst könnte man jedes Thema dieser Art mit dem Hinweis "wenn's dir hilft" schließen.

Du selbst schaffst hier Gräben mit solchen Aussagen.

Nicht akzeptabel hingegen ist für mich, dass der Eindruck, und offensichtlich nicht nur bei mir, entsteht, dass hier von einigen ziemlich über Kenshi hergefallen wurde.

Damit meinst du namentlich rbur und das Thema ist bereits ausreichend geklärt.

Wenn Du noch nie etwas nicht erreicht hast, was Du eigentlich könntest, weil Du blockiert gewesen wärst, sei glücklich.

Persönlich werden könnte ich jetzt auch und hätte bessere Mittel dazu in der Hand als du. Aber ich lass es. Vielleicht kann ich dem stark konditionalen Satzbau auch nicht folgen.
 
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Sorry moniaqua, aber irgendwie habe ich bei solchen Diskussionen immer das Gefühl, dass du mit dem Begriff Vorverurteilung regelrecht um Dich wirfst, während du gleichzeitig nicht wirklich zu lesen scheinst, was andere tatsächlich geschrieben haben und somit genau deinen eigenen Vorwurf auslebst. Jedenfalls schließe ich mich antipasti vollkommen an, dass du jetzt schon mehrfach versucht hast, eine Paralleldiskussion über "Esoterik vs. Naturwissenschaft" anzuzetteln, die völlig an den hier geschilderten Standpunkten vorbeizielt. Da ist es wenig verwunderlich, wenn der ein oder andere User angesichts verfehlter Vergleiche oder impliziter Spitzen, auf die Du Dich ja durchaus verstehst, gereizt reagiert und das weniger verpackt, als Du es tust. ;)
 
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Jedenfalls schließe ich mich antipasti vollkommen an, dass du jetzt schon mehrfach versucht hast, eine Paralleldiskussion über "Esoterik vs. Naturwissenschaft" anzuzetteln, die völlig an den hier geschilderten Standpunkten vorbeizielt.

Dass Esoterik hier mit hineingeraten ist, sehe ich auch so. Aber ich weise den Vorwurf von mir, ich hätte das angezettelt. Den Rest seht wie Ihr wollt :nix:
 
Tja - ich habe mir jetzt nochmal die ersten 35 Posts durchgelsen und kann kein frühere Eso / Wissenschafts-Debatte entdecken.

Klar gab es ganz am Anfang Bells Erzählung über die Schamanen-Tänzer und es fiel auch mal scherzhaftes "Ohm". Aber beides nicht direkt bezogen auf ernsthafte Hypnose oder auf kenshis Versuche. Nichts wirklich Schlimmes. :nix:
 
Ich bin ganz entspannt, es scheint wohl eher dein Reizthema zu sein. Jedenfalls trittst du das Esoterik Thema wieder breit, obwohl es hier noch nicht mal um Esoterik geht, nachdem sich das nach Seite 2 geklärt hat, um nur mal wieder daran zu erinnern. Das ist offtopic, polemisch und stört nur die durchaus interessante Diskussion über Anwendung, Risiken und Nutzen von Hypnose im seriösen Sinn im Gesangsunterricht. Wenn du zu dem eigentlichen Thema nichts weiter beizutragen hast und lieber über Eso vs. Wissenschaft reden willst, dann tu das bitte in einem anderen Thread. Ansonsten, wie würdest du Nutzen und Risiko einschätzen und das im Vergleich mit anderen Herangehensweisen?
 
Nun taucht hier diese Fragestellung von Risiken einer Hypnose auf. Meiner Ansicht nach wird da nicht maßgehalten.
Eine Hypnose im Gesangsunterricht ist nicht zu vergleichen mit einer im Zusammenhang einer psychotherapeutischen Behandlung.
Auch wenn der Begriff Blockaden verwendet wird handelt es sich bei den in solchem Zusammenhang angesprochenen Blockaden nicht um traumatische Erlebnisse, deren Bewusstmachung voraussichtlich ein therapeutisches Setting voraussetzt.

Man sollte also trotz der Begrifflichkeiten die Kirche im Dorf lassen. Es geht ja nun ausdrücklich nicht um Psychotherapie in Folge eines psychischen Defekts.
Da ist das Risiko einer unbeabsichtigten Aufdeckung tiefer Traumata etwa so groß wie beim Spazierengehen im Stadtpark. Da wird niemand auf die Idee kommen es als risikobehaftet zu vermeiden.

In ca 25 Jahren der Beschäftigung mit dem Themenfeld Hypnose sind mir keine Risiken bekannt geworden, die nicht auch ohne Hypnose bestanden hätten.
Unspezifisch davor gewarnt wurde allerdings mindestens so häufig, wie Trance mit Drogenmißbrauch und pathologisch erscheinenden Bewusstseinszuständen verwechselt wurden.
Ich selbst hypnotisiere nicht. Hab ich irgendwann mal getan, einfach um mir sicher zu sein, dass ich weiss wovon ich rede. Aber viel lieber erlaube ich jemandem mich zu hypnotisieren. Andererseits erlaube ich mir durchaus Menschen in meiner Umgebung emotional zu beeinflussen, auch ohne zu kontrollieren, was ich da nun auslöse. Wäre auch etwas schwierig für einen Musiker mit jedem Zuhörer zu besprechen ob auch bloß keine Traumata freigelegt wurden...
(Allerdings ist die Musik, die ich anbiete auch kaum zu sowas geeignet. Ich produziere eher locker, flockig... angenehme Emotionen eben.)

Übrigens, diese Typen bei Voice of Germany, die am laufenden Band berührt werden und Gänsehaut bekommen, die finde ich "gefährlich"... :) (Verblödungsgefahr)
 
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Ich finde es vollkommen OK, dass es auch Dinge gibt, von denen man erkennt: Das kann ich nicht.
Ich finde das auch ok, aber ich bin ja in einer sehr komfortablen Situation: meine Existenz hängt nicht dran.
Aber wenn man 20 Jahre lang nichts anderes gemacht hat als Musik und nun mit hundert Konkurrenten zum Vorspiel auf eine Solistenstelle antritt, dann ist Hypnose eventuell noch eine der harmloseren Möglichkeiten, zu denen gegriffen wird.


Aber es muss ja nicht gleich Hypnose sein, es gibt ja noch so Sachen wie NLP oder Alexandertechnik. Ich kenne einige Musiker, die auch Alexandertechniklehrer sind. Macht ihr zu sowas? Oder habt ihr sowas gelernt, macht es aber nicht aktiv mit euren Schülern?
 
Ansonsten, wie würdest du Nutzen und Risiko einschätzen und das im Vergleich mit anderen Herangehensweisen?

Hypnose ist mir bisher als relativ ungefährlich bekannt. Wenn etwas passiert, hat das meines Wissens genauso wie bei anderen, sagen wir mal psychologischen Techniken, tiefere Gründe im Klienten. Der vielleicht eine wichtige Information warum auch immer hinterm Berg gehalten hat. Das kann bei erfahrenen Therapeuten dann aber genauso passieren wie bei frisch geschulten Anfängern, vorausgesetzt, beide haben sich an eine passende Verfahrensweise und Anamnese gehalten. Abgesehen davon gibt es wohl einige Arten von Hypnose und ich hatte Kenshi so verstanden, dass die von ihm durchgeführte in etwa einer Fantasiereise oder autogenem Training entsprechen dürfte. Nichts tragisches also. Aber durchaus sehr nützlich bei Leuten, die etwas entspannter vielleicht besser singen könnten. Manche trinken Alkohol, andere verwenden Entspannungsverfahren. Ich finde letztere ungefährlicher.

Auch das im Thread angesprochene Ritalin, von dem ich schon öfter gehört habe, dass es von Schülern/Studenten und offenbar auch von Musikern konsumiert wird, finde ich persönlich weit gefährlicher als Hypnose.
 
Ach.... Musiker bzw. Künstler haben schon von jeher so einiges konsumiert ;) Doping ist so alt wie die Kunst - erst halluzinogene Pflanzen, später Opium, Absinth und Laudanum, heute Designerdrogen. Und nicht nur zur Leistungssteigerung, sondern weil rauschhafte Zustände bei vielen Künstlern eine rauschhafte Kreativität zur Folge hatten.

- - - Aktualisiert - - -

Aber es muss ja nicht gleich Hypnose sein, es gibt ja noch so Sachen wie NLP oder Alexandertechnik. Ich kenne einige Musiker, die auch Alexandertechniklehrer sind. Macht ihr zu sowas? Oder habt ihr sowas gelernt, macht es aber nicht aktiv mit euren Schülern?

NLP ist - sorry - Humbug.
Über Alexandertechnik habe ich einiges gelesen, ein Drummer, mit dem ich früher in einer Band war, hat das wohl erfolgreich gegen seine Rücken- und Muskelprobleme angewandt. Ich habe auch eine Kollegin, die damit arbeitet. Ich selbst brauche das nicht, deshalb habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt, aber wen es interessiert, den schicke ich zu besagter Kollegin weiter.
 
Okay, bis meine Antwort kommt, sind vermutlich schon ein paar andere da ^^

Am Anfang dieses sehr umfangreichen Threads ging es um Bilder. Bilder erzeugen eine Vorstellung, die dem Gesangsschüler hilft, etwas besser zu verstehen und umzusetzen. Ganz wertfrei ist das also eine Suggestion. Ob das jetzt durch Bilder oder andere Metaphern stattfindet ... egal, es ist eine Möglichkeit dem Schüler etwas effektiv zu vermitteln. Der Schüler muss es dann noch umsetzen lernen oder können.

Eine wie auch immer geartete Hypnosetechnik setzt wohl an einem anderen Punkt an. Die bereits gefallenen (teilweise vorbelasteten) Begriffe wie "Trance", "Flow", "Alphawellen" bezeichnen Bewußtseinszustände, die im Allgemeinen durch sehr hohe Konzentration oder durch sehr große Entspannung entstehen (was sich übrigens nicht ausschließen muss).

Kenshii hat bereits treffend beschrieben, dass seine Schüler nicht in der Lage war(en) mehr aus sich herauszuholen als in ihnen drinsteckte. Hypnose ist also keine "Lehrmethode" im strengen Sinn. Niemand wird durch eine solche Suggestionstechnik zum Caruso. Die Schüler haben sich "nur" ihrem derzeitigen persönlichen Optimum genähert oder dieses erreicht. Ob jetzt persönliche Barrieren abgebaut wurden (Entspannung) oder die Möglichkeit geschaffen wurde sich besonders gut zu konzentrieren (Fokussierung) - das kommt wohl auf den Schüler an. Es ist immerhin ein Mittel, sofern das mitgeschnitten wird, dem Schüler zu zeigen was er bereits zu singen in der Lage ist. Darin könnte der Wert einer Hypnose für den GU liegen.

Ich kann verstehen, dass der damit einhergehende befürchtete oder tatsächliche Kontrollverlust beim Probanden auf Mißtrauen und Ablehnung stößt. Geht mir auch so. Andererseits ist es nicht falsch neue Wege zu gehen die hilfreich sein können, sofern der GL damit verantwortungsvoll umgeht und Einverständnis zwischen GU und GS besteht wie es hier wohl der Fall ist/war.
 
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