Blind

  • Ersteller Cursechen
  • Erstellt am
Ich war am Montag bei einem Musikschullehrer, der direkt offen zugegeben hat, dass er mit einer blinden Schülerin überfordert. Der Herr konnte mir aber die Adresse eines blinden Geigenlehrers geben. Ich war gestern - zusammen mit meiner Schwester- bei dem und die Chemie stimmt anscheinend. Er leiht ihr jetzt erstmal eine kleine Gitarre, schließlich wächst sie ja noch....
Leider wohnt der Lehrer 50km von uns entfernt, aber ich werd sie halt dann erst mal ein Jahr lang (wenn sie will versteht sich) einmal in der Woche dorthin fahren und da Kaffee trinken oder so. Ich möchte sowieso in dieser Stadt studieren, also wären wir sowieso in einem Jahr dahingezogen, was dann natürlich praktisch, wenn der Lehrer da wohnt.
 
Dann mal Gratulation, sowas nenn ich mal Glück ;) 50KM ist jetzt ja nicht unbedingt eine Strecke, und es sieht ja aus als hättet ihr den richtigen Mann für den Job gefunden^^ Ich wünsche ihr viel Glück und ne Menge Spaß mit dem Instrument :)
 
Freut mich, dass Du jemanden gefunden hast. Ich wünsche ebenfalls ganz viel Glück, Erfolg und Spaß beim Lernen!

Liebe Grüße!
 
obwohl ich zu dem konkreten Fall nichts beitragen kann, ist das hier glaub ich der geeignete Ort und Zeitpunkt, mal was loszuwerden:

ich verfolge diesen Thread seit es ihn gibt und ich bin erstaunt darüber, mit wieviel Anteilnahme, Menschlichkeit und Mitgefühl hier versucht wird zu helfen. Ich find das echt klasse und das sollte auch mal gesagt sein.

Klasse Forum

und natürlich @ Cursechen: viel Glück und Erfolg euch beiden ;)


Gruß
Foxy
 
obwohl ich zu dem konkreten Fall nichts beitragen kann, ist das hier glaub ich der geeignete Ort und Zeitpunkt, mal was loszuwerden:

ich verfolge diesen Thread seit es ihn gibt und ich bin erstaunt darüber, mit wieviel Anteilnahme, Menschlichkeit und Mitgefühl hier versucht wird zu helfen. Ich find das echt klasse und das sollte auch mal gesagt sein.

Klasse Forum

und natürlich @ Cursechen: viel Glück und Erfolg euch beiden ;)


Gruß
Foxy


Dem kann ich absolut nichts hinzufügen. Ich bin ja auch eher derjenige, der (meistens mangelns Kompetenz) einige Stunden hier mit lesen verbringt, als zu posten. Aber ich muss sagen, dass dieses Forum ein seeehr gutes Klima hat.

Back2Topic: Find es natürlich auch super, wie du deine Schwester unterstüzt (btw: wie alt bist du eigentlich?). Ich glaube auch wirklich, dass es einen enormen Schub für das Selbstbewusstsein deiner Schwester gibt. Ich seh es ja bei mir selber, bin eigentlich noch blutiger Anfänger und spiel nur ein paar billige Powerchorde und manche sagen schon "boah geil". Jetzt will ich mal die Leute sehen, wenn deine Schwester denen in 2-3 Jahren was "vorjammt" ;).

Viel Glück für sie :)
 
So, meine Schwester hat jetzt seit 2 Wochen Unterricht und schon taucht das nächste Problem auf: sie probt nur, wenn ich zusammen mit ihr spiele. Sie fragt mich ob ich eine halbe Stunde Zeit habe, und wenn ich keine Zeit habe spielt sie nicht. Sie meint, alleine wäre üben so langweilig. Der Gitarrenlehrer sieht darin kein Problem, aber mich stört das schon.
Habt ihr eine Idee, wie man Grundlagen üben abwechslungsreicher gestalten kann, ohne das meine Anwesenheit erforderlich ist? Oder mach ich mir einfach zu viele Gedanken?
 
Wenn sie erste Akkorde draufhat vielleicht mal Lieder spielen/begleiten die sie mag, vielleicht welche die du NICHT magst, dass sie das Lied selbst erarbeitet. Ich denke sie hat Respekt vor der Gitarre und traut sich alleine nich ran.
 
sie probt nur, wenn ich zusammen mit ihr spiele. Sie fragt mich ob ich eine halbe Stunde Zeit habe, und wenn ich keine Zeit habe spielt sie nicht. Sie meint, alleine wäre üben so langweilig.

Das geht ja gut los... Sie wollte doch unbedingt Gitarre spielen, dann muss sie dafür auch üben. Das ist wie Schule, Ausbildung und so weiter, ohne üben geht das nicht. Tut mir Leid, dass ich das so sage, aber Gitarre spielen muss man sich genauso erarbeiten wie Mathematik oder was auch immer.

Sobald sie ein paar Akkorde kann, sollte sie anfangen, Lieder zu begleiten, die Ihr auf CD habt. Dann kann sie damit üben, vielleicht "langweilt" sie sich dann nicht so.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass sie das "langweilig" nur als Ausrede benutzt, damit du mit ihr zusammen übst. Wahrscheinlich traut sie sich da einfach alleine noch nicht ran.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass sie das "langweilig" nur als Ausrede benutzt, damit du mit ihr zusammen übst. Wahrscheinlich traut sie sich da einfach alleine noch nicht ran.
Ja, das könnte echt eine mögliche Erklärung sein....falls es das ist, dann üb noch ne Weile mit ihr zusammen und erarbeitet euch die ersten Akkorde...und dann gehts los mit Liedern.
Wenn sie dann sieht, das es klappt und das sie schnell Fortschritte macht(machen kann) schätze ich mal wird sie sich alleine auch trauen zu üben.
(Ich hätte glaub ich auch erst mal Respekt davor, wenn ich jetzt zum Beispiel mit verbundenen Augen Klavier lernen wollte..ich kann das gut verstehen,dass sie erst mal unsicher ist)

Ach ja und spätestens wenn du nicht mehr mitkommst wenn sie übt:D...naja dann hat sie der Eifer sowieso schon gepackt:great:
Gruß
Moritz
 
Verstehe nicht wieso jemand (besonders nach 2 Wochen) sagen kann das Üben langweilig ist. Üben ist Spielen und Spielen ist das auf was man hinauswill.
 
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie das wirklich langweilig findet. Immerhin hat sie sich da so sehr gewünscht und bei behinderten Menschen steckt meist noch mehr Willenskraft dahinter. Jetzt ist ihr Traum endlich in Erfüllung gegangen. Ich glaube nicht, dass sie das wirklich langweilig findet. Wie moe8 schon sagte: sie hat einfach Respekt davor
 
Langeweile beim Üben kann ich verstehen aber vielleicht ist es auch eine Ausrede, um dich ein bischen bei ihr zu haben. Grundsätzlich finde ich überhaupt nichts dabei, wenn sie nur übt wenn du dabei bist, vor allem in der ersten Zeit. Aber laß sie ruhig mal ein paar Minuten alleine.

Vielleicht kannst du mit deiner Schwester eine Abmachung treffen, daß du z.B. für jede halbe Stunde, die sie alleine übt eine halbe Stunde mit ihr zusammen übst - oder erstmal etwas großzügiger, eine Stunde für eine halbe alleine.
 
In der ersten Zeit kann ich mir gut vorstellen, dass sie es nicht allein machen will.

spätestens, wenn sie das erste Lied spielen kann, was ihr gefällt, wird sie sich immermal die Gitarre schnappen und es spielen, auch wenn du nicht dabei bist.
Danach probiert sie selber etwas und schwups ist sie begeistert, du wirst es bemerken :great:

Als ich angefangen hab, dacht ich auch:"Mist, warum geht das nicht gleich auf anhieb."
Aber als dann schon ein bisschen was ging, konnt ich gar nicht aufhören.

Und wenn über einen längeren Zeitraum mal keine Lust mehr haben sollte, dann ermunter sie etwas, indem du das üben anbietest! Sowas könnte nervig werden, aber sie gewinnt ein wunderschönes Hobby,wenn sie dranbleibt. Es ist die einzige Möglichkeit, damit sie diese "Triste" phase überwinden kann.

Halt uns weiter auf dem laufenden.
 
Hm, das mit dem Respekt ist es vermutlich. Ich kann mir sowas nur so schlecht vorstellen, weil ich als ich angefangen habe Geige zu spielen, nicht besonders viel Respekt vor ihr hatte, aber vermutlich wirds bei ihr so sein, sie ist halt nicht ich.
@Guendola: Das klingt gut, ich werd's einfach mal versuchen.
 
Ich denke, das hat etwas mit ihrem Alter zu tun: 8-10-Jährige "üben" nicht gern. Üben bedeutet konzentriertes wiederholen immer gleicher Bewegungsabläufe und das ist wirklich einfacher, wenn jemand dabei ist, der - zumindest zeitweise - ein bisschen Aufmerksamkeit und Ermunterung beisteuert. Ab und zu mal ein bisschen zuhören, loben, auf Fortschritte aufmerksam machen ist tatsächlich notwendig, sonst geht die Lust am Instrument ganz schnell flöten, weil es für Anfänger in dem Alter extrem schwer ist, den eigenen "Leistungsstand" und die Fortschritte einzuschätzen. Da lässt man dann schnell die Ohren hängen. :) Sie möchte wahrscheinlich ein bisschen Anerkennung - nicht damit geizen. Und sie möchte sie von DIR! - Freu dich drüber! :):)

Was ich immer wieder empfehle: sing mit ihr. Oder suche ein paar einfache Lieder aus, die Du singst und lass Dich von ihr begleiten. Das ist dann schon ein gemeinsames (!) Musizieren und damit ein echtes Erfolgserlebnis. Es gibt ein schönes Kinderliederbuch von Peter Bursch - meine Schüler in dem Alter fahren da total drauf ab..."Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" bringt den Motivationspegel von 8-jährigen Nachwuchsgitarristen sofort auf 100% - zuverlässig! ;)
 
Ich möchte mal als Vater von zwei Kindern, die gerade vor ein paar Wochen das Musizieren angefangen haben, auch mal meinen Senf dazu geben.
Meiner Ansicht nach sind 8jährige (egal ob mit Behinderung oder nicht) in den seltensten Fällen in der Lage, sich täglich 15-30 Minuten hinzuhocken und selbständig auf ihrem Instrument zu üben. Das ist erstens für sie schlichtweg zu öde und zweitens können sie das Üben an sich noch nicht. Die Herangehensweise an ein effektives und trotzdem unterhaltsames Üben muß ihnen erstmal nahegebracht werden.
Erinnere dich an deine eigene Kindheit und versetz dich in ein 8jähriges Hirn. Stell dir vor, du hockst vor der Riesen-Herausforderung ein neues Instrument zu lernen und du weißt nicht so recht, wie du das mit dem Üben angehen sollst. Natürlich gibt es die Anweisungen vom Lehrer, aber trotzdem sitzt du da, hast das komische Geräusche von sich gebende Teil in der Hand und denkst dir: Und jetzt?
Deine Schwester braucht auf jeden Fall deine Unterstützung beim Üben, v.a. in dieser kritischen Anfangsphase.

Meine Kinder als Beispiele:
Meine Tocher (6) lernt Klavier. Für eine 6jährige ist es völlig unmöglich, selbständig zu üben. Die Klavierlehrerin setzt voraus, daß entweder meine Frau oder ich beim Klavierunterricht dabei sind, damit wir wissen was abgeht und was wir mit unserer Tochter üben müssen. Und wir nehmen uns dann auch die 15 Minuten täglich Zeit, um uns mit unsere Tochter vors Klavier zu setzen. Und was dann dabei ganz wichtig ist: Motivation fördern durch Lob (auch wenns Sch... klingt, Lob ist wichtig!), Späßchen zum auflockern, trösten, wenn sie frustriert ist und ermahnen, wenn sie anfängt zu spinnen und zu zicken.
Mein Sohn (9) lernt E-Gitarre. Da er etwas eigenwillig ist und sich standhaft weigert zu einem Lehrer zu gehen, lernen wir mit "Garantiert E-Gitarre lernen" von Bernd Brümmer. Und für ihn ist das Allerwichtigste, daß ich mich mit ihm dabei beschäftige. Selbstständig würde er das nie und nimmer machen. Er würde zwar immer noch gerne Gitarre spielen können, beim "würde" würde es dann aber auch bleiben. Und mit der oben erwähnten Mischung aus Lob, Späßchen, Trost und Ermahnung haut das bis jetzt auch bei ihm prima hin.
 
Hm, ist wohl kein musikalisches Problem, sondern ein familäres Problem, weil sie die Anerkennung nur von mir haben will. Meinen Vater stört das...
 
Ich finde es sehr gut das du dich für deine schwester einsetzt!!

Und auch wenn es mit 8 jahren schwierig ist, die nötige geduld aufzubringen zu üben ist das kein grund es nicht zu versuchen. Es hat aber noch Zeit ich hab erst mit 13 angefangen.

Sehen ist zum Gitarrespielen vllt am anfang hilfreich aber je länger man spielt desdo unwichtiger wird es. Viel wichtiger ist das feeling und das gehör!

Aber noch wichtiger ist der Spaß an der sache und die Zeit die man dafür aufbringt.
Wenn sie also spaß an der sache hat wird sies auch schaffen. Das ist auch der unterschied zwischen den leuten, die schon nach 2 jahren einiges drauf und den leuten die erst nach 10 jahren soweit sind...

Ich würd dir noch den tipp geben ihr erstmal einfache songs beizubringen. Wenn man die dann kann hat man denke ich schonmal mehr motivation.
 

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