Der große Roland Jupiter 80/50 Thread

  • Ersteller defrigge
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Das mit der Anschlagdynamik ist auch eine Variante, die ich nicht immer nutze. Aber die Karte nimmt mir (fast) alle Möglichkeiten Artikulationen mit einer Hand zu spielen. Und die Latenz spürt man auch bei einzeln gespielten Noten.
Wie auch immer - Dein letzter Satz bringt es auf den Punkt: " All das kann man sich selbst nach eigenem Geschmack besser programmieren."
DAS WILL ICH NICHT! Ein Bläsersatz ist ein Bläsersatz ist ein Bläsersatz. Ich will nicht dauernd Programmiermängel des Herstellers ausbessern. Wenn man 400€ für ein paar Tröten bezahlt sollen, die die Standardfälle in mindestens guter Qualität abdecken - und genau hier macht die Karte Ihren Job nicht besonders gut.

Aber wie auch immer - neues Spiel neues Glück. Ab jetzt würde ich lieber den Jupiter besprechen.
Hat schon jemand den Jupiter auf der Messe angespielt?
 
@mojkarma:
Danke für den schönen Stevie Wonder Youtube-link! Ich war beim Kölner Konzert in den ersten Reihen vor der Bühne und hab's sehr genossen!

Im Bandspiel setze ich sowieso keine "pseudo-natürlichen" Bläsersounds ein, weil ich das immer etwas peinlich finde. Mit zwei oder drei Bläsern an Bord ist backing aber sicher eine Möglichkeit, die ich schon öfter sinnvoll verwirklicht gesehen habe. Matt Cooper bei Incognito oder andere machen das auch gelegentlich.

Controller settings ließen sich bei meiner Karte definitiv nicht speichern.
Nach jedem Aus- und Einschalten des fantom G waren sie futsch und mussten durch die Untermenüs hindurch neu programmiert werden. Dieses Manko allein, dass ich mehrfach im Clan Forum angesprochen habe, ohne dass mir je einer was von erfolgreichem Abspeichern gesagt hätte, hat für mich die Karte völlig entwertet.

Weitere Mängel, wie das völlige Fehlen guter "Tower of Power/Incognito etc." brass section sounds etc. etc. will ich gar nicht mehr ausbreiten.

Gmaj, kannst Du auch Controller settings abspeichern? Dann wäre ich der Blöde mit der kaputten Karte gewesen :D
Glücklicherweise habe ich das Manko beim Ebay-Verkauf genannt.

Oh ja, und zurück zum Jupiter 80:
Wir haben uns ja alle angewöhnt, in Massen von sounds zu schwimmen.
Letzte Woche hab ich ein unglaublich gutes Konzert gehört.
Es fand im "Alten Pfandhaus" in Köln statt: stellt euch eine ovale, 4 Sitzreihen hohe, kleine Arena für nur 200 Leute vor.
Und in der Mitte unten, so ca. 3-10 Meter entfernt, die Musiker:
- Billy Cobham, Drums
- John Goldsby, Akustikbass und Jazz Bass
- Bruno Müller (bekannt von Mezzoforte), cleane bis angezerrte Fender Strat über einen Pro Reverb
- Martin Sasse, Fender Rhodes Mk I (über einen kleinen Röhren-Peavey) und eine B3 mit Leslie.
- zwei Bläser: Sebastian Studnitzky (Mezzoforte), Trompete und Peter Weniger, Sax-Ungetüm

Das war mörderisch groovender clean-sound in Reinkultur, mit nur zwei Keyboard-sounds. Und es klang um Längen besser, als viele Konzerte mit massenhaft Sounds. Alle Musiker in Jamlaune und Hochform.
Nur mal so als Erinnerungsstütze (vor allem an mich selbst!).
 
Zuletzt bearbeitet:
@defrigge:
Die allgemeinen Controllereinstellungen konnte man schon auf der Karte speichern.
Bis Betriebssystemversion 1.5. hat der Fantom die Controller immer nur auf das automatisch ausgewählte Element angewandt. So dass die Controller der Erweiterungsboards nicht gleich funktionieren. Man musste dann immer 8x MANUELL die Part-down Taste drücken. Und das bei der Auswahl jedes Livesets erneut. Das war eine von vielen Fallen des Fantoms. Diese wurde erst 2 Jahre nach Erscheinen mit einem Update beseitigt. Ich nehme an, dass Du diesen Bug nur mut ARX03 gemerkt hast, da Rolandwerksklänge kaum von Controllern Gebrauch machen.

Ich glaube, dass viele Fantom G-Erfahrene, den Jupiter auf Herz und Nieren auf alte Schwächen untersuchen. ;)
 
Übrigens, beim Konzert von Stevie Wonder habe ich gesehen, wie Brass Partituren vom Keyboard gespielt wurden, und einem Trompeter und Saxophonisten. Und das klingt ganz gut.
Hier mal als Beispiel und ganz am Anfang sieht man auch das Besagte:
http://www.youtube.com/watch?v=yCgKBTvx-Aw

Eines meiner absoluten Lieblings Live Konzerte! Lately ist einfach nur göttlich! Wow! Nach drei Minuten fangt er erst an wirklich zu singen. Die Band ist einfach von einem anderen Stern... :D

http://www.youtube.com/watch?v=53JPcY3l63E&feature=related

lg
 
Die Natursounds im Jupiter 80 sind durchaus berechtigt. Ohne sie wäre der Jupiter 80 nichts anderes als ein VA Imitat, der 2-3% der Keyboarder ansprechen würde. Als ob die 100 verschiedenen schon vorhandenen VA Modelle auf dem Markt nicht ausreichen.
Der Name Jupiter läßt aber - betrachtet mit den Augen von jemandem, der den Jupiter-8 als einen der fettesten Analogsynthesizer überhaupt kennt und nicht als veraltetes Relikt der Zeit um 1980, als Tanzmucker eben nichts Besseres kriegen konnten - einen VA erwarten. Und ein Preis weit jenseits des Virus läßt in Verbindung mit diesem Namen einen ziemlich fetten VA erwarten, der soundmäßig selbst einen Nord Lead 2X wegbläst.

Okay, klar, 1981 war die Zielgruppe des Jupiter der professionelle Tanzmucker, der das Geld für so ein Ungetüm hatte, und klar, die hatten damals nichts anderes. Aber für diese Zielgruppe hat Roland heute die Fantom-G - und keinen Grund, den heiligen Namen Jupiter in den Dreck zu ziehen mit einem Rompler, der weniger kann, aber mehr kostet als eine Fantom-G. Denn die heutige Zielgruppe des Jupiter, die Leute, die heute, 30 Jahre später, eine Gänsehaut beim Namen Jupiter kriegen, das sind Synthesizerfreaks, von denen etliche kein Problem damit haben, 7000 € für einen Jupiter-8 hinzulegen, der weniger kann als ein Waldorf Blofeld für 400 €.

A propos: Die Zielgruppe der Silberkiste Roland TB-303, die im selben Jahr rauskam, waren Gitarristen, die mal ohne Schlagzeuger (durch eine TR-808 ersetzt) und Bassist spielen wollten. Die konnten sich für 400 $ einen virtuellen Bassisten kaufen. Und ja, stimmt, damals war die Technik nicht so weit, ihnen was Besseres, Samplebasiertes hinzustellen, noch dazu zu dem Kurs. Und heute, 30 Jahre später? Heute würden die Leute, die, ohne mit der Wimper zu zucken, 1500 $ und mehr ausgeben für die Silberkiste, die rein vom Stand der Technik her keine 100 $ mehr wert wäre, auf die Barrikaden gehen, wenn Roland unter dem Namen TB-3030 in einem silbernen Gehäuse das Rhythmusgerät des E-09 mit besseren Sounds, aber fast keinen Echtzeitreglern (außer ein paar Lautstärken und vielleicht noch Tempo) anbieten würde - für 1200 $, weil das Teil an die Acid-Maschine Nr. 1 erinnern soll.

Mal für weniger synthesizeraffine Leute: Man stelle sich vor, Hammond kündigt ein Instrument namens B-30 an. Es gibt reichlich Spekulationen von einer neuen Modelingorgel bis hin zur mechanisch überarbeiteten, ansonsten praktisch unveränderten Neuauflage der B-3, also mit 91 echten Tonewheels. Und dann stellen sie uns dann einen reinen Rompler hin im "werksgechoppten" Holzimitatgehäuse mit zwei 61-Tasten-Manualen - Synthesizertasten, nicht Waterfall, und auch keine Presettasten -, einen Touchscreen, etlichen Presetsounds, meist Naturinstrumente, die mit irgendwelchen zusätzlichen Modulationswegen "realistischer" klingen sollen, aber allenfalls einer Handvoll fix und fertig (ohne Leslie) gesampleter Tonewheel-Sounds, die selbst in einer Korg M50 besser klingen. Und nein, es gibt weder einen 9+9+2er Satz Zugriegel (die 4-5 Zugriegel, die das Ding hat, regeln Gesamt- oder Partlautstärken), noch ein 25er Baßpedal oder Baßpedal überhaupt noch eine Modeling-Orgel, die man mit den Zugriegeln steuern könnte. Und dafür verlangt Hammond-Suzuki dann 8000 €.

Kann man das dann immer noch rechtfertigen mit "Wenn Laurens Hammond das damals in den 1930ern gekonnt hätte, hätte er seine B-3 genau so gebaut, aber konnte er ja nicht, also mußte er die Tonewheels vom Telharmonium nehmen, weil er nix Besseres hatte" und nach dem Klang der Klaviersamples fragen?

Die vorhandenen Schieber am Jupiter 80 sind dafür gedacht, die Parts zu steuern, nicht irgendwelche ADSR Hüllkurven live zu verändern. Das einzige Manko ist die Tatsache, dass man Orgeln nicht realitätsnah bedienen kann. Für den Rest reichen aber wohl die vorhandenen Regler.
Wenn das Ding den Namen Jupiter verdienen soll, will ich nicht nur Fader für ADSR-Hüllkurven haben, dann will ich Echtzeitregler für so ziemlich alles haben. Bis hin zur Pulsbreite. Ach nee, hoppla, das ist ja ein Rompler, da kann man die Pulsbreite ja gar nicht verändern.

Wer Drawbars will, braucht kein Gerät, das Jupiter heißt, (entfernt) wie ein Jupiter aussieht und für den Namen Jupiter extra kostet (ein Minimoog Voyager Old School by any other name würde höchstens einsfünf kosten), der kriegt statt dessen für weniger Geld eine V-Combo oder was von Clavia.

Die regenbogenfarbenen Knöpfe sind nichts anderes als ein Hommage an den Vorgänger. Daran kann man sich ästhetisch stören, sollte diesem aber keine besondere Bedeutung zusprechen.
Doch. Roland wollte den Jupiter wiederbeleben und Geld mit dem Namen scheffeln. Und das haben sie verbockt.

Das Problem des Jupiter-80 kann man so zusammenfassen: Der Name, die Farbgebung und das Design zielen ab auf Synthesizerfreaks. Das Konzept zielt ab auf Livemucker. Diese beiden Zielgruppen sind aber unvereinbar.


Martman
 
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Dem ist wenig hinzuzufügen :great:
Nochmals:
Was die inhaltlichen Werte (technische Klangqualität, Auswahl und Nutzwert der Presets, Bedienung im allgemeinen) betrifft, will ich mir kein Urteil anmaßen, bis ich das Teil mal mindestens eine Stunde unter den Fingern hatte. Anhand der bisherigen Videos und der allgemein üblichen Qualität der Roland-Produkte ist davon auszugehen, daß der Synth klanglich die Nase ziemlich weit vorne hat.

Auch die Entscheidung, hier kein Frickelmonster zu schaffen, sondern das Instrument konsequent nach den Bedürfnissen des Mainstreams auszurichten, finde ich als Synthesizerfreund zwar traurig, letztlich aber konsequent: gerade hier im Musikerboard ist doch täglich zu beobachten, welche Bedürfnisse die meisten Nutzer haben...

- gebrauchsfertiges Material in hoher Qualität
- idiotensichere Möglichkeiten zur leichten Sound-Anpassung
- flexible Layer/Split/Performance-Soundkombinationsfeatures
- ein paar griffige USPs à la "Supernatural", damit man sich an der Spitze des technisch machbaren wähnen kann, ohne verstehen zu müssen, wie das Ding das eigentlich macht.

...und welche Bedüfnisse die meisten Mainstream-Musiker offensichtlich nicht haben:

- Soundschöpfung "from scratch"
- Verstehen und erforschen der Eigenarten unterschiedlicher Klangerzeugungsverfahren (es langt ja, wenn draufsteht, daß das E-Piano mit echter FM erzeugt wird oder die Tröte irgendwie per PM berechnet wird.)
- Handbücher lesen
- u.s.w.



Soweit alles gut.



Darüber hinaus:
sowas dann Jupiter zu nennen, ist aus den nun schon vielfach genannten Gründen ein Griff ins Klo, der der Marke Roland mehr schaden als nutzen wird.
Daß man mit überzeugenden, innovativen Produkten solche Marketingglanzstücke nicht nötig hat, zeigen z.B. die Instrumente von Korg oder auch Clavia.
 
Mahlzeit,

ich gebe euch auf der einen Seite recht, aber die andere Seite, die man betrachten muss: Wie viele kennen den Jupiter wirklich selber? Wie viele haben den unter den Fingern gehabt und wie viele kennen nur den Namen und wissen: Der wurde da und da eingesetzt. Die Leute, die einen Jupiter 8 kennen und lieben, sind nicht die Zielgruppe dieses Instrumentes denke ich.
In so fern kann das auch ein kluger Schachzug sein. Das muss man mal abwarten.

Das einzige was mich eben stört ist: Zu wenige Controller, aber mal abwarten wie gut das Touchdisyplay ist.
 
.....m Musikerboard ist doch täglich zu beobachten, welche Bedürfnisse die meisten Nutzer haben...

- gebrauchsfertiges Material in hoher Qualität
- idiotensichere Möglichkeiten zur leichten Sound-Anpassung
- flexible Layer/Split/Performance-Soundkombinationsfeatures
- ein paar griffige USPs à la "Supernatural", damit man sich an der Spitze des technisch machbaren wähnen kann, ohne verstehen zu müssen, wie das Ding das eigentlich macht.

Ja sorry, aber muss man sich nun entschuldigen, wenn man sich im Jahr 2011 befindet und eine dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Hardware und Bedienung fordert? Endlich geht es mal in diese Richtung, dass die Hersteller annähernd mal aktuelle Hardware verbauen mit all ihren Vorzügen und nicht schon bei Markteinführung auf dem Technik-Stand vor paar Jahren sind. Und es gibt mittlerweile für alle Bedürfnisse die passende Hardware, vom VA Monster alla Virus, Analog-Monster alla Moog, DSI etc., Workstations der großen 3, speziallisten wie Clavia etcetc. Für jeden Geschmack ist was zu haben :great: Ich hätte mir auch einen richtigen Synth gewünscht, der dem Jupiter gerecht wird, aber so what, gibt genug anderes Zeug auf dem Markt, zum glück ist man nicht auf roland angewiesen :cool: Die Hersteller haben doch in vielen Bereichen das Problem, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist ( VA lässt sich ja fast nicht mehr toppen...analog ist halt eben immer noch mit das gleiche wie vor 30 Jahren, Natursounds sind kaum zu steigern, Vintagezeugs ebenso). Dann geht man dazu über, alles amtlich in eine Kiste zu bauen, siehe Kronos. Was dannach noch kommen soll? KA, einfachere Bedienung? Ist das verkehrt? -> nö :)

Lg
Daniel
 
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Ja sorry, aber muss man sich nun entschuldigen, wenn man sich im Jahr 2011 befindet und eine dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Hardware und Bedienung fordert?


Nein, absolut nicht. Ich hab das wertfrei gemeint, aber so sind nun mal die Fakten :rolleyes:
Das Konzept an sich - getrennt von Aufmachung und Namensgebung - finde ich zumindest teilweise nachvollziehbar und Roland-typisch.

Nur: 4 Slider dranmachen und das Instrument Jupiter nennen - das ist sowas von neben der Wahrheit wie die oben angesprochene Hammond B-30 mit gesampelten Fertigsounds.
Das hat auch nichts mit "Stand der Technik" zu tun, denn das ist der Stand der Technik von 1990, da hat nämlich Roland die vermeintlich nutzerfreundlichen 4 Tone-Palette-Slider eingeführt, den Rest des Userinterfaces aber versemmelt.

Man kann das nicht einfach damit wegargumentieren, daß Roland halt mit der Zeit geht und der Jupi 8 eigentlich ursprünglich als Presetkiste für Livemucker gewesen sei. Nach der Logik müsste eine aktuelle Hammond vor allem authentisch nach Kirchenorgel klingen, weil das in den 30ern mal das ursprüngliche Ziel war.
 
Nur: 4 Slider dranmachen und das Instrument Jupiter nennen - das ist sowas von neben der Wahrheit wie die oben angesprochene Hammond B-30 mit gesampelten Fertigsounds.

Völlig korrekt, da haben wirtschaftliche Beweggründe für dieses Konzept den absoluten Vorrang bekommen. Obs nun aufgeht, wer weiß, ich vermute aber mal, dass diejenigen, die Zielgruppe, die den alten Jupiter selbst gespielt haben und den neuen kaufen sollen, verkaufstechnisch eher das untere Ende des Flipcharts gebildet haben. Aber Gegenfrage, welcher heutige Tanzmucker kauft sich noch nen Synth/Workstation? Ich hab damals als Schüler mal einen DW 8000 von einem Tanzmucker abgekauft, der hatte den ernsthaft wegen pianos, epianos, orgeln am start...Aus heutiger Sicht kaum zu fassen.
 
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Aber Gegenfrage, welcher heutige Tanzmucker kauft sich noch nen Synth/Workstation?

Ausgesprochen viele, um nicht die Mehrheit zu sagen. Was soll man denn sonst kaufen?
Die Hersteller versuchen zwar ihre Instrumente hin und wieder zu kategorisieren, aber letztendlich ist es eine Frage der eigenen Bedürfnisse und des Geldbeutels.
 
Echt? ok ich muss zugeben, ich sehe selten noch Alleinunterhalter, aber die haben meist Arranger ala Tyros mit. Ich hab jetzt nicht top40 Bands oder ähnliches gemeint.
 
Naja, Tanzmucker sind nicht automatisch Alleinunterhalter, woll?
 
Ja gut, ich dachte natürlich nicht an Alleinunterhalter sondern an Bands die Tanzmusik spielen. Man kann sie dann auch top40 Bands nennen. Aber auch Alleinunterhalter benutzen oft mehr als nur ein (Arranger) Keyboard und da sieht man eben auch oft Workstations, und wenns auch nur ein Le, Tr oder Mo ist.
 
Und hier nun die Variante, die Roland eigentlich geplant hatte. Irgend ein Spaßvogel hat dann die Druckvorlage für's Frontpanel ausgetauscht.
 
Man müsste sich dort wohl erst registrieren, um die Bilder zu sehen :(

Zum Preis "weit jenseits des Virus": Der Jupiter-80 ist z. Z. bei einem Händler hier für $3499 angekündigt (für Juli), der Virus TI2 Keyboard steht bei $3140. Ein grosses Problem für Roland wird sicher, dass der Korg Kronos 73 bereits einen Monat früher kommen soll, ebenfalls für $3499.

Synthesizer waren bis 1983 nun mal analog. In einer Werbung für den Jupiter-8 von 1981 wird diese Art der Klangerzeugung denn auch nicht speziell hervorgehoben, sondern es heisst einfach "programmable polyphonic synthesizer". Das Wort "analog" bekam im Zusammenhang mit Synthesizern erst ab 1995 überhaupt eine Bedeutung. Daher kann auch der Name Jupiter erst seit ca. 15 Jahren mit analoger Klangerzeugung in Verbindung gebracht werden. Damals war das so (Zitat aus der oben verlinkten Werbung):
When we set out to create the Jupiter-8, we decided that its most important design parameter should be depth - depth in every area, from the creation of the sound to its ultimate performance.
Im Jahr 2011 muss ein Synthesizer weder analog noch virtuell-analog sein und es ist auch egal, ob die Oszillatoren Wellenformen berechnen oder aus Wavetables auslesen. So lange der Jupiter-80 die "Tiefe" bietet, zu der sich die Designer des Jupiter-8 damals verpflichtet hatten, ist die Verwendung des Namens doch gerechtfertigt.

Grüsse,
synthos
 
Hi,
ich frage mich warum dieses Teil, konzeptionell für Bühnenmusiker gedacht, solch ein Monstrum sein muß. Der Jupi hat fast die Ausmaße meines Oasys. Da habe ich nach all den jahren kaum noch Lust den Synth zu transportieren.
Carlos
 
genau das wäre auch mein Problem mit dem Teil. Konzept angeblich für Bühnenmusiker, aber dann son riesen Teil!

Aus meiner Sicht passt so ziemlich gar nichts: 1. zu teuer, 2. zu schwer, 3. Name, 4. design "atelier", 5. trotz touchscreen kein sequenzer.. 6. VK-Sounds ohne Drawbars (obwohl ja bei dem Gewicht und Größe nun die 9 fader auch noch Platz hätten...)

Weiss eigentlich jemand obs Supernatural A-Piano-Sounds sind? Steht irgendwie nirgends was.

Davon ganz abgesehen finde ich es grundsätzlich eigentlich richtig für den Bühnenmusiker etwas anderes als eine Workstation zu konzipieren. Das Juno Stage ging für mich schon in die richtige Richtung, obwohl das leider keine Orgel hatte.... Es müsste sowas zwischen Arranger-Key und Workstation aber trotzdem mit dem guten Sound sein und nicht zu schwer trotzdem hochwertig.... Ich habe eigentlich nie verstanden warum fast jeder als 2. Key (zusätzlich zum Stagepiano) eine Workstation auf die Bühne schleppt um daraus dann miese Orgel-Rompler-Sounds oder mal ein paar Bläser zu holen- das kann ein Juno Di oder Mo auch.

Roland G-70 war ja mal eine gute Idee, aber da scheiterte das doch auch irgendwie am verbugten OS, oder? Außerdem war das Teil auch viel zu groß und schwer und viel zu arrangerlastig. Und irgendwie finde ich diese Plastikgehäuse bei den Arrangern immer total Bühnenuntauglich. Wieso kein Alu-Gehäuse?

Sampling brauch ich auch nicht. Ich bin immernoch begeistert von der Idee des Electro 3 HP eine "Leichte" Hammermechanik zu verbauen, die einfach wertiger ist als die Rolandtypischen Plastiktasten und trotzdem dann einem Bühnenkey die 25 oder gar 35 kg ersparen.

Was bringt beim Jupiter jetzt eigentlich das fette Touchscreen Display? Wenns keinen Sequenzer gibt oder Sampler? Vielleicht kommen die Drawbars da auf den Touchscreen? Nur um da die aktuellen Soundanwahl stehen zu haben (wie auf den meisten Bildern) finde ich diese Displays immer sinnlos.

Also ihr könnt meckern wie ihr wollt über das Ding, aber ich persönlich finde das beste Roland Key der letzten Jahre ist das Juno Di (mal abgesehen von den Stagepianos). Wenn man das Juno Di jetzt mit Alu Gehäuse, dem vollen Rom, besseren Sounds, integriertem usb audio, Supernatural-Piano-Sound, Drawbar-Orgel mit Fadern macht, dann hat man doch schon fast die Ideale Bühnenkiste... DAS würde ich mir unter "Juno Stage" vorstellen und es müsste noch nicht mal teurer sein und auch unter 10kg bleiben. Wer dann wirklich noch mehr braucht, der müsste natürlich dann zum Fantom greifen.

Alternativ könnte ich mir als Stage-Keyboard ein "RD light" vorstellen mit 61 ungewichteten Tasten und etwas abgespeckten Pianosounds, dafür 9 fader/encoder und integriertem usb audio.... Das kann doch softwaretechnisch auch jetzt nicht so kompliziert sein? Auch das anbieten von viel mehr Speicherplätzen oder so kann doch nicht so das Problem sein.

Ich glaube bei Roland ist generell das Problem, dass die Abteilungen alle ihr eigenes Süppchen kochen. Ich hatte das schon mal geschrieben, wenn man z.B. die RD-Serie mit der HP- und FP-Serie vergleicht. Dann wirkt das ganze bis auf die Tastatur und die Sounds nicht als kämen die Teile von der selben Firma. Die Arranger sind dann wieder eine ganz andere Nummer. Die Arranger wurden ja früher auch in Italien entwickelt und gebaut, bis sie dann letztes oder vorletztes Jahr vom Markt genommen wurden. Vielleicht können manche Abteilungen einfach programmieren (kriegen ein stabiles OS hin) und andere nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Broschüre kann man einen Screenshot vom "Tone Edit"-Bildschirm für die VA-Sektion sehen. Da gibt es Dreh- und Schieberegler und es sieht fast genauso aus wie bei der GAIA. Ich vermute mal, dass man diese Regler dann mit dem Finger bewegen kann, wie das bei Korg ja schon seit einigen Jahren üblich ist.
 
Das Wort "analog" bekam im Zusammenhang mit Synthesizern erst ab 1995 überhaupt eine Bedeutung. Daher kann auch der Name Jupiter erst seit ca. 15 Jahren mit analoger Klangerzeugung in Verbindung gebracht werden.

Na, das laß mal große Teile der Synthesizerszene besser nicht hören :D.
Abgesehen davon, daß viele Studioprofis - den 80er/90er-Jahre-Produkten von Y/R/K zum Trotz immer auf die Klassiker von Oberheim, Moog, Sequential und eben Roland geschworen haben und diese nie verkauft haben (oder zu steigenden Gebrauchtpreisen wieder erwerben mußten):
analoge und hybride Synthesizer hat es selbstverständlich auch vor 1995 (dem Geburtsjahr des Nord Lead 1) gegeben, und die sind explizit als solche beworben und verkauft worden.

- Zum Beispiel der Matrix 1000 von Oberheim, der es fast in die 90er geschafft hätte,
- die Sachen von Studio Electronics
- der "Oberheim" OB-Mx
- MSR-2 und ProSynth von Marion Systems
- als hybride (Wavetable-Oszis und and analoge subtraktive Klangformung) wären der Microwave I (Bestseller seit 1989!) und der Wave zu nennen. Schon im ersten KB-Test des MW im Herbst '89 konnte man die Begeisterung des Testers über die analogen klangqualitäten lesen.
- Exoten wie die Synthies von Cheetah.
- sogar neu-analoge wie die Bass Station schafften, vor der VA-Schwemme wieder zum Verkaufsschlager zu werden.


Egal: mit einem volldigitalen Jupiter 8 hätte ich nicht das geringste Problem - wenn er es in Sachen UI und Sound mit dem analogen Vorgänger aufnehmen könnte.
Die VAs von JP-8000 bis GAIA können es - ich denke, das ist Konsens - jedenfalls nicht...
 

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