Dynamischer Röhrenamp gesucht

  • Ersteller derknake
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"Dynamik" -- da versteht wohl jeder was anderes drunter. Ein Plexi zB ist das für meinen Geschmack eher nicht, weil der schafft den Übergang von Clean nach Crunch nicht weich, sondern die Zerre setzt aprupt ein und vor allem wieder aus, im Ausklingen. Ein 2203/2204 (allerdings nicht jeder) dagegen schafft genau diesen Übergang schön fließend wie kaum ein anderer Amp, dafür liebe ich ihn auch so, zumal er das auch leise kann. Ausserdem schiebt er bei zunehmender Verzerrung auch immer mehr Obertöne rein wodurch die Attack-Phase der Noten immer deutlich erkennbar bleibt auch bei Gain voll offen, während andere Amps das weniger tun, einfach bloß mehr Verzerrung machen ohne das sich der Charakter groß ändert.
 
Bei Dynamik geht es ja primär darum, dass der Amp dynamisch auf das Spiel des Gitarristen reagiert - und nicht das tut, was ein Marshall MG tut.
Wo da dann vielleicht mal Unterschiede sind ist ja erstmal irrelevant und vom persönlichen Geschmack abhängig.
 
"Dynamik" -- da versteht wohl jeder was anderes drunter. Ein Plexi zB ist das für meinen Geschmack eher nicht, weil der schafft den Übergang von Clean nach Crunch nicht weich, sondern die Zerre setzt aprupt ein und vor allem wieder aus, im Ausklingen.

Hm, meiner kann das (ein '72 1987 Clone). Evtl. auch dem Vol.Poti geschuldet?

Ansonsten, guck doch mal bei dem Budda-Ausverkauf vom MS (https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/brands/budda). Da sind Tops und Combos in deinem Preisbereich drin und Le Franzose hat ja schon erwähnt, dass die Dinger ziemlich dynamisch sind.
Wenn du einen RICHTIG dynamischen Amp haben willst, dann solltest du mMn nach NMV Einkanaler Amps im Trainwreck-Style sehen. Die brauchen zwar zwingend einen Attenuator o.ä., um leise gespielt zu werden, aber dynamischer geht nicht mehr.
 
Hm, meiner kann das (ein '72 1987 Clone). Evtl. auch dem Vol.Poti geschuldet?
Nein, das ist dem geschuldet, dass es so viele verschiedene Plexis und 2203s gibt.
Manch einer verhält sich und klingt total anders, als ein anderes Gerät welches gleich benannt wird.

Ich find den Übergang Clean zu Crunch bei Plexiartigen auch sehr fein steuerbar, aber dies Crunch ist schon sehr holzig und roh - vielleicht meint GeorgeB einfach was anderes als wir, denn ein 2203 kann deutlich feiner zerren wenn er möchte.
 
Lest nochmal genau was ich schrieb, bitte.
Es geht nicht darum dass man den Zerrgrad mit Vol-Poti / Anschlag gut einstellen kann, denn das kann ein Plexi ja durchaus gefühlt sehr gut *gerade weil* der pegelabhängige Übergang von total clean zum (geilen) bratzeligem Crunch und wieder zurück so plötzlich erfolgt (und das ist prinzipiell weil 100% schaltungsbedingt).
Aber, lasst mal eine tiefe Note, am besten mit ner Les Paul, Halspickup, Tone voll zu ("Woman Tone" == fast reiner Sinus) ausklingen : bratzel, bratzel, säg, säg, und dann schlagartig clean ohne jeden Oberton. Sieht man auch ganz prima mit dem Oszi und Sinusgenerator.
Beim 2203 dagegen ganz anders : Obertöne werden ganz kontinierlich langsam immer weniger, der Übergang von "brutal clean" zu "brutal verzerrt" passiert über einen viel größeren Eingangspegel- und auch Lautstärkebereich (d.h. verzerrt ist deutlich lauter als clean), damit für mich eben extrem dynamisch spielbar (praktisch nur mit Anschlagstärke von Clean bis Brett kontinuierlich einstellbar, VolPoti brauch ich kaum).
Anders ausgedrückt : Ein Plexi ist ein geiles two-trick pony (Clean und Verzerrt), ein 2203 mag weniger endgeiles Clean oder Vollverzerrt haben (auch wieder schaltungsbedingt), dafür kann er aber die ganze Bandreite dazwischen schön gleichmäßig und immer ohne diesen gemeinen schlagartigen Abbruch des Spratzelns im Ausklang. Dazu muss ein 2203 aber schaltungsmä0g exakt eingestellt/angepasst werden, sonst kippt er auch schlagartiger.
Techniker-Nerd-Thread im TTF dazu http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16219.0.html
Meine Methode: Den Kathodenwiderstand am Kathodenfolger solange kleiner machen (bis auf minimal 50k oder so) bis die entscheidende "Nase" der unteren Halbwelle (auch dort an dem R gemessen) sich noch voll ausbildet mit steigenden Pegel. Erst danach darf das Slew-Rate-Limiting einsetzen, was dann die scharfen Ecken erzeugt inden diese Nase am Anfang immer mehr angeschnitten wird. Muss für jede Röhre neu eingestellt werden, am besten also gleich einen 100k-Trimmer+50k Serienkombination parallel zum Kathoden-R schalten.
 
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Ich find den Übergang Clean zu Crunch bei Plexiartigen auch sehr fein steuerbar, aber dies Crunch ist schon sehr holzig und roh - vielleicht meint GeorgeB einfach was anderes als wir, denn ein 2203 kann deutlich feiner zerren wenn er möchte.

Das stimmt, so ein wie von @GeorgeB beschriebenes Verhalten kenn ich nur von Plexis deren Bias deutlich zu kalt ist. Allerdings muss man sowohl bei Plexi als auch bei den ersten 800ern beachten das der Hauptteil der Zerre aus dem PI kommt und die Endstufe erst bei einem Pegel mitspielt wo das eigene Gehör bereits versagt und alles Kleintier im Umkreis von 50m bereits verstorben ist (ich hatte zB nie wieder einen so lauten Amp her wie einen 73er JMP). Ein Wechsel der PI Röhre (hier würde ich eine ECC83 mit LPS, also einem langem System bevorzugen) kann am Zerrverhalten des Amps drastisch was ändern. Was auch noch mit einspielt sind die allgegenwärtigen Bauteilschwankung, auch Marshall hat teilweise verbaut was grad vorhanden war, und deswegen gibt es von jedem dieser Amp Modelle die göttlich klingen aber auch welche die grottig sind. Wenn ich zurückdenke was ich alles an meinem 18W Plexi alles geändert habe ( Koppel Cs von Mallory über OD, Sozo bis Roederstein, Ausgangsübertrager, Anodenwiderstände) bis er so klang wie ich mir das vorgestellt habe sind erstere Modelle vermutlich eher selten....und ja, man kann einen Plexi skalieren, der klingt mit einer EL84 Endstufe fast genau so wie mit EL34 (außer unter Vollast), ist aber gesundheitlich deutlich verträglicher...

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Meine Methode: Den Kathodenwiderstand am Kathodenfolger solange kleiner machen (bis auf minimal 50k oder so) bis die entscheidende "Nase" der unteren Halbwelle (auch dort gemessen) sich noch voll ausbildet mit steigenden Pegel. Erst danach darf das Slew-Rate-Limiting einsetzen, was dann die scharfen Ecken erzeugt. Muss für jede Röhre neu eingestellt werden, am besten also gleich einen 100k-Trimmer+50k Serienkombination parallel zum Kathoden-R schalten.

Danke, das schreib ich mir mal auf meine Winter ToDo Liste wenn ich mal wieder die Muse hab den Mini Plexi (wieder) zu zerlegen
 
Danke, das schreib ich mir mal auf meine Winter ToDo Liste wenn ich mal wieder die Muse hab den Mini Plexi (wieder) zu zerlegen
Ich mache dazu (CF-Arbeitspunkt + TS-Last als "die" klangentscheidende Stufe in einem 2203-artigen Amp) irgendwann mal ne Doku im TTF mit Oszi-Screenshots und ein paar Vorschlägen zur variablen Umsetzung, zB per 2...3-Schaltstufen. Hängt auch alles vom Slope-R und der Stellung des Mid-Reglers ab, usw. Die Nase kommt von der Übersteuerung der Cold-Stage + Shelf dahinter, das muss auch alles passen, d.h. wieviel später nach dem CF die Cold-Stage clippt...
 
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Ich kann Dir einen Marshall DSL40 empfehlen ;)
Bau bei der Kiste einen anderen Lautsprecher ein, und Du wirst den Klang nochma um einiges nach vorn bringen.
Was wären denn hier gute Alternativen für Hardrock, Midgain bis Clean, kein Metall?
 
besser nicht ! Wenn der Marshall weg ist, ist das der Anfang vom Ende. Ich würde den Palmer zusätzlich spielen und den 6100 erstmal behalten ;)
ist schon was dran, aber das gute Stück einfach nur rumstehen lassen, hmm ich weis nicht. Wenn einer kommt, bei dem er wieder so richtig " gefordert " wird, könnte ich vlt. schwach werden, schau`n wir mal.
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Was wären denn hier gute Alternativen für Hardrock, Midgain bis Clean, kein Metall?
na davon reden wir doch hier gerade, Marshall 6100.
 
Es wird ja richtig interessant hier :popcorn2: Weiter so :great:

"Dynamik" -- da versteht wohl jeder was anderes drunter

Meine Definition von Dynamik habe ich im ersten Post beschrieben ;) sprich den Zerrgrad mit dem Anschlag bestimmen können. Ich glaube, dass verstehen die meisten hier auch unter Dynamik.
 
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Kein Widerspruch ;-) Die innere Struktur einer solchen Dynamik ist halt eine Feinheit auf die ich mehr aus war als um den prinzipiellen Umstand, denn die kann im Detail stark verschieden sein...
 
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..aber das gute Stück einfach nur rumstehen lassen, hmm ich weis nicht..
Ich habe ja auch schon über kleineres Besteck nachgedacht, sollten wir in Zukunft öfter mal in kleinen Läden, Kneipen spielen, aber meine "großen" würde ich definitiv behalten, fressen ja kein Brot.
Zumal du einen 6100 ja auch nicht an jeder Straßenecke bekommst, aber das geht mich nichts an und ist natürlich deine Entscheidung :)
 
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definitiv behalten, fressen ja kein Brot.
naja, schauen wir mal.
Ich bin nicht so der Sammler und wenn einer den Guten on Stage wieder so richtig klingen lassen würde, hmm.
Und Fakt ist eins, so einer will und muss einfach auf die Bühne, aber anständig:m_git1:
 
Was wären denn hier gute Alternativen für Hardrock, Midgain bis Clean, kein Metall?
Meinst du andere Speaker im DSL 40C? Ich habe WGS ET-65, an der Greenback Box klingt er auch sehr gut (aber halt nur 25 Watt)...
 
geht das gut 40watt amp an einem 25watt greenback speaker?

bin nach langem wieder mal bei marshall gelandet und hätte den dsl40 in die enge wahl genommen, alternativ würde mich auch der 2525h silver jubilee interessieren.
leider hab ich hier nirgends die möglichkeit diese amps zu testen. wie ist eure meinung zu den beiden amps. evtl spielt die hier ja wer...
 
geht das gut 40watt amp an einem 25watt greenback speaker?
Zum Ausprobieren schon - den 40C kann man auf 20 Watt schalten. So habe ich´s im Laden gemacht und ´ne Greenback Box angeschlossen (und den Amp direkt gekauft). 40 Watt klingt aber noch besser. Also, wenn´s in etwa der Greenback Sound sein soll, WGS Invader, WGS Green Beret, Celestion Creamback, ... - oder eben ET-65.
Der Silver Jubilee gefällt mir auch, aber nur "overdriven". Der DSL kann das schönere Clean ;-)
 
...auch scumback H75... existiert übrigens mit 65w Leistung. Ansonsten gibt es auch einen 75watt Greenback von Celestion ; ist klanglich interessant.

40watt an einem 25w speaker geht nicht, da ist katastrophe schon vorprogrammiert.
 
Die Frage ist halt, was für 40 Watt das sind. Genügend moderner Amps laufen sehr kühl, vielleicht gehts grad.
 

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