E-Bass durch 1-Kanal-Gitarrenamp?

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chaos_slayer
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Hallo,

ich bin glücklicher Besitzer eines Fryette D60. Das ist ein einkanaliges Röhrentop mit Marshall-Attitüde. Ich wollte wissen, ob es möglich ist, den Bass durch das Top zu spielen, ohne dass etwas kaputt geht. Normalerweise müste das doch gehen. Kann ich denn den Amp an eine Bass Box anschließen? Er bringt 60 Watt an 4,8 oder 16 Ohm.
 
Eigenschaft
 
Hi :)
Ich persönlich spiele zwar keinen Bass, aber das an sich dürfte kein Problem sein. Der Sound ist unter Umständen nicht ganz so wie gewohnt, aber solange du eine Bass Box anschließt, ist alles gut. Eine Gitarren Box würde allerdings kaputt gehen, da die Lautsprecher zu steif sind und mit den großen Auslenkungen nicht klar kommen würden.
Allerdings könnten 60 Watt etwas wenig sein, da die tiefen Frequenzen eines Basses schon ziemlich viel Leistung fressen, bei größeren Lautstärken könnte es also etwas einbrechen.

Also meines Erachtens nach dürfte nichts kaputt gehen.
 
Dem Amp ist das ziemlich egal, nur bei Boxen muss man doch sehr aufpassen, wie Raddix schon geschrieben hat.
 
Ich habe den Fryette Kundenservice angeschrieben und die meinten, dass so etwas lediglich die Endstufenröhren stärker belasten würde und man zudem eine Bassbox vorziehen sollte. Das werde ich übrigens die Tage mal testen und euch meinen Klangeindruck schildern, fall es interessiert.

Ich habe heute meinen bei Bass gehobener Zimmerlautstärke durch den Amp mit Gitarrenbox gespielt und der Sound ist verdammt geil. Es klingt wesentlich klarer und wärmer als Bass-Overdrives und selbst nen Sansamp kann da nicht mithalten (habe ich letzte Woche getestet). Es klingt halt nicht so fuzzig und wie die meisten Pedale, sondern man kann den Bass gut dosiert anzerrren, so dass es schön pumpt und schmatzt. Der Sound klingt insgesamt sehr tiefmittig würde ich sagen. So in Richtung Motorhead, nur nicht ganz so sägend und hell.

Aber ich möchte den Amp mal über eine richtige Bassbox hören. Vielleicht gibt das nochmal untenrum etwas Schub. Ich bin mir zudem auch nicht sicher, ob 60 Watt genug Wumms in den Bässen haben. Aber wahrscheinlich hilft da nur testen. Bei mir zuhause hatt ich den Master kurzeitig auf 12 Uhr und das hat auf jeden Fall das ganze Haus gehört und ordentlich Druck im Bass;-)
 
Hi,
...
Ich habe heute meinen bei Bass gehobener Zimmerlautstärke durch den Amp mit Gitarrenbox gespielt und der Sound ist verdammt geil. Es klingt wesentlich klarer und wärmer als Bass-Overdrives und selbst nen Sansamp kann da nicht mithalten (habe ich letzte Woche getestet). Es klingt halt nicht so fuzzig und wie die meisten Pedale, sondern man kann den Bass gut dosiert anzerrren, so dass es schön pumpt und schmatzt. Der Sound klingt insgesamt sehr tiefmittig würde ich sagen. So in Richtung Motorhead, nur nicht ganz so sägend und hell.

Aber ich möchte den Amp mal über eine richtige Bassbox hören. ...
der spezielle Klang kann durch die Gitarrenbox bedingt sein: Es fehlen zumeist die höheren Frequenzen, im mittleren Bereich ist der Frequenzgang auch nicht linear und in den Tiefen wird der Klang auch gedämpft.
Bassboxen sind dagegen im Frequenzgang viel linearer.
Wenn Dir der Klang der Gitarrenbox gefällt, ist das klasse, aber leider vertragen die meisten Gitarrenboxen nicht die Leistung, die man für den Bass benötigt.
Notfalls kannst Du den Klang der Box mit Mikrophon abnehmen und über PA-Boxen oder Monitore verstärken, aber das ist eben ein rel. hoher Aufwand.

Gruß
Ulrich


mobil gesendet
 
hast mal versucht wie es klingt wenn du den amp als preamp nutzt? also bass in den gittenamp vom preamp out in die endstufe oder instrumenteneingang eines bassamps. so kannst du am einfachsten den sound des gittenamps mit der power eines bassamps verbinden
 
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Viele von uns haben früher über Gitarren-Amps wie Marshall, Hiwatt oder Orange Bass gespielt und die Sounds waren definitiv nicht schlecht. Wie schon geschrieben sollten die Boxen stark bzw. für Bass gut geeignet sein, aber da gibt es ja auch Auswahl. Ich spiele z.B. sehr gern über meine 2x12"er Mesa Boogie mit EV Speakern sowohl Bass (auch 5-string) als auch Gitarre.
 
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Das ist ein typisches Gitarren-Röhrentop. ;) Da gibt's kein "Preamp Out".

Grüße, Pat

mhhm, kenne den amp nicht, hat der auch kein effektweg wo man die sendbüchse nutzen könnte? oder lineout?
 
Viele von uns haben früher über Gitarren-Amps wie Marshall, Hiwatt oder Orange Bass gespielt und die Sounds waren definitiv nicht schlecht. Wie schon geschrieben sollten die Boxen stark bzw. für Bass gut geeignet sein, aber da gibt es ja auch Auswahl. Ich spiele z.B. sehr gern über meine 2x12"er Mesa Boogie mit EV Speakern sowohl Bass (auch 5-string) als auch Gitarre.

Absolut richtig !

... aber genau diese Amps waren und sind " Panzer " .... die gingen einfach nicht kaputt .

Ich seh eher das Problem mit den 60 Watt :gruebel: ... das reicht für zu Hause dicke , aber im Proberaum " könnte " das schon eng werden .
 
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mhhm, kenne den amp nicht, hat der auch kein effektweg wo man die sendbüchse nutzen könnte? oder lineout?
Ich auch nicht. Aber Google kennt ihn. ;)

[...]
Ich seh eher das Problem mit den 60 Watt :gruebel: ... das reicht für zu Hause dicke , aber im Proberaum " könnte " das schon eng werden .

Daher meine Frage nach dem Zweck. Geht's um's Prinzip, oder wie Du erwähnt hast evtl. für daheim? Oder möchte er vielleicht Mucke mit Cajon und Akustikgitarre machen?

Grüße, Pat
 
Presence ganz runter, Treble etwas zurücknehmen und wenig Gain. Ab geht die Kanone!
 
Wir hatten mal einen Basser zum Vorspiel, der ohne Amp gekommen war. Mein Kollege Gitarrist bot dem Basser an über seinen JC 160 zu spielen. (Ich sag' noch, mach das nich...)

Kurz: der Basser war ein genialer Slapper und die Speaker des JC160 haben ihre Kalotten ausgekotzt - Totalschaden.
Aber dringend durch eine Bass Box spielen, sonst könnten dir die Speaker abrauchen oder die Membran reißen usw.
 
Hast Du völlig recht, 60 Watt ist höchstens was für leise Jazz-Bands oder man muß das Ding -wie schon einige hier sagten- abnehmen und zusätzlich auf die PA legen.
Absolut richtig !

... aber genau diese Amps waren und sind " Panzer " .... die gingen einfach nicht kaputt .

Ich seh eher das Problem mit den 60 Watt :gruebel: ... das reicht für zu Hause dicke , aber im Proberaum " könnte " das schon eng werden .
 
aber solange du eine Bass Box anschließt, ist alles gut. Eine Gitarren Box würde allerdings kaputt gehen, da die Lautsprecher zu steif sind und mit den großen Auslenkungen nicht klar kommen würden.

Im konkreten Fall mag eine Bassbox funktionieren. In vielen anderen Fällen sicher auch.

Im allgemeinen ist diese Aussage jedoch falsch! Es ist genau umgekehrt.

Man sollte eine Gitarrenbox nicht am Bassverstärker anschliessen und keine Bassbox am Gitarrenamp.
Ersteres ist klar, der Bassamp kann die Gitarrenbox killen, wegen deutlich mehr Power und Bassanteil.
Zweiteres hat mit Verzerrungen zu tun. Ein Gitarrenamp produziert mehr Höhen und eben Verzerrungsprodukte. Eine Gitarrenbox kann das kaum wiedergeben. Eine deutlich linearere Bassbox aber schon. Und da können die Speaker mit Höhen überlastet werden.

Welches Instrument man in den jeweiligen Amp steckt ist egal. Eine Gitarre am Bassamp klingt halt clean und dünner als ein Bass -> kein Thema. Bei einem Bass am Gitarrenamp haben Gitarristen immer Angst. Meist nbegründet. Es kommt nur der Bass durch, den der Amp auch bringt. Eine abgestoppte Metalklampe kann hier für mehr Bassmembranhub sorgen als der Bass. Lemmy spielt auch über Gitarrenamps. Und Marshalls waren vom Konzept ursprünglich sogar Bassamps.
Ein Bass braucht aber - wenn er nicht wie Gitarre klingen soll - mehr Power als eine Gitarre für gleiche Lautstärke. Man wird den Bass also eher an der Kotzgrenze betreiben als die Gitarre.
 
Lemmy spielt auch über Gitarrenamps
Ein sehr lästiger Mythos, der auch noch falsch ist.
Auch wenn sich die zwei Marshall Tops von Gitarrenamps selben/ähnlichen Baujahrs technisch wenig unterscheiden dürften sind das Bassamps. Punkt.
 
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Ein sehr lästiger Mythos, der auch noch falsch ist.
Auch wenn sich die zwei Marshall Tops von Gitarrenamps selben/ähnlichen Baujahrs technisch wenig unterscheiden dürften sind das Bassamps. Punkt.

Du hast recht.

"He uses hot-rodded Marshall JMP Superbass II amplifiers from the late 1960s/early 1970s. Each amp, with a nominal output of 100 watts, is used with a 4x12 speaker cab and a custom-made 4x15 cab."
http://en.wikipedia.org/wiki/Lemmy

Trotzdem bleib ich bei der Meinung, dass ein Bass über Gitarrenamp gespielt in den meisten Fällen nichts passiert.
Clean, laut und geslappt ist da ein Extremfall. Wobei auch da die Frage ist, ob die Speaker den Hub- oder Höhenwärmetod gestorben sind.
 
Das Problem ist in der Regel die Auslenkung der Membran. Hat man im Prinzip auch bei Bass-Speakern. Schlägt die Spule an den Magneten, entsteht Schaden - verkürzt gesagt. Also die tiefen Frequenzen sind das Problem, nicht die Hohen.

Dem Amp ist es egal, was er verstärkt. Der Bass hat ein wesentlich breiteres Frequenzspektrum, als die Gitarre und andere "wichtige" Frequenzen.
Manche Gitarrenamps hören sich mit Bass besser an, als andere - oder umgekehrt.

Die frühen Marshalls (weil wir von Lemmy sprachen) stammten vom Fender Bassman ab. Und das war was? ;) Manche Gitarrenamps unterscheiden sich auch nur minimal von Bassamps. So die Preamps T.G. Raxx und T.B. Raxx von Peavey. Das sind gerade mal die Werte (das Vorhandensein) von vier (4) Kondensatoren.

Ich selbst spiele also seit gut acht Jahren über eine Gitarrenvorstufe. :) Und keiner merkt's.

Grüße, Pat
 
Im konkreten Fall mag eine Bassbox funktionieren. In vielen anderen Fällen sicher auch.


Zweiteres hat mit Verzerrungen zu tun. Ein Gitarrenamp produziert mehr Höhen und eben Verzerrungsprodukte. Eine Gitarrenbox kann das kaum wiedergeben. Eine deutlich linearere Bassbox aber schon. Und da können die Speaker mit Höhen überlastet werden.

Ist es nicht so, dass die "Pappen" einer Bassbox einen verzerrten Sound sehr wohl abkönnen, die Tweeter aber recht schnell kaputt sind?

Viele Basssisten spielen mit deutlich verzerrtem Sound über deutlich für Bassübertragung ausgelegte Speaker, und die Lautsprecher nehmen keinen Schaden. Wenn die Tweeter weg- oder ausgedreht sind, geht das mit den Tweetern auch in Ordnung.

Um eine schöne Zerre an meinen Hybriden zu erreichen, muß ich kräftig mit den Mitten und Hochmitten spielen, bzw. diese Frequenzbänder boosten. Alleine mit Bassfrequenzen krieg ich keine Zerre hin. Bei meinem 2-Kanaligen GBE verfahre ich nach einem Tip eines Ingenieurs von GenzBenz so, dass ich beide Kanäle mische, dabei die Bass- und Tiefmittenseite der FET-Vorstufe booste, während ich den Overdrive mit der Röhrenvorstufe erreiche - auch, indem ich die Mitten und Hochmitten booste. Höhen lasse ich meisst auf neutral, oft cutte ich sie sogar, da die Harmonics des überfahrenen Tube-Channel genügend Höhen liefern.

So kann die eine (FET-)Vorstufe klare, punchige Bässe bringen, während die Röhrenvorstufe das macht, was sie gut kann, nämlich den mittigen, cremigen Zerrsound produzieren. Die Mischung ist großartig.

Noch etwas zur Historie der Bass-Verstärker:

Die ersten Verstärker waren als Bassverstärker gedacht, da der Kontrabass in einem Orchester mit Bläsern kaum eine Chance hatte. Später wurde mehr über diese Amps abgenommen, sie waren immer noch sehr linear ausgelegt und nannten sich "Instrumentenverstärker". Unser aller freund, der Ampeg SVT, war als solcher ausgelegt. Er wurde auch für Orgeln und, so steht es auf der Webseite von Ampeg zu lesen, für die Gitarren der Roling Stones benutzt - mit einem brachialen Sound. Damals waren erst 12 Stck vom ersten Production run fertig, die alle von den Stones für die anstehende Welttournee beansprucht wurden. Da die Stones mit den Dingern eine unglaubliche Lautstärke fuhren und die Standfestigkeit der Amps noch nicht erprobt war, fuhr der damals ein Indenieur des Entwicklungsteams mit auf die Tour, ständig den BIAS-Strom messend und Röhren wechselnd, so dass jeden Abend die benötigten Amps auf der Bühne stehen konnten.

Erst als Combos wie die von Fender auf dem Markt waren und die Blueser den "verzerrten Ton" erfanden, wurden die Amps so manipuliert, dass sie früher und stärker in die Verzerrung gingen. Das wurde u.A: durch Schnitte in die Speakermembran erreicht, was weiss ich, was für Dinger die dann noch mit den armen Amps abgezogen haben. Erst dann wurden die Amps so modifiziert, dass noch früher mit mehr Gain und anderst betonten Frequenzbändern die Zerre früher, kräftiger und lansam aber sicher so klang, wie wir sie heute von den High-Gain-Amps gewohnt sind.

Ciao

Uwe

Edit sagt noch aus dem Hintergrund, dass es genug Gitarrenverstärker gibt, die immer noch als Geheimtip für Bassisten gelten. Moderne Amps sind allerdings kaum mehr dazu in der Lage, vor allem, wenn es richtig "Bass" werden soll. Denn die "Spar"-Ausgangsübertrager, die heute verbaut werden, können das nicht so, wie die Eisenklötze, die früher verbaut wurden.
 
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