Zum Thema der berühmten Bassisten:
Wieso haben sich Leute wie John Entwistle, Paul McCartney, Steve Harris, Geddy Lee und wie sie alle heißen Bass wohl selbst beigebracht? Weil es damals noch keinen anderen Weg gab! Es gab keine Musikschulen, an denen man E-Bass unterrichtet hätte, wie man es heute tut, zu den Zeiten von Ox und Paule war der E-Bass zudem ein noch recht neues Instrument und auch die Musik, die man darauf spielte, war noch im Entstehen begriffen.
Flea ist da eine andere Generation, aber der hatte auch bereits musikalische Vorbildung und war einfach auch talentiert. Es gibt halt Leute, denen es einfach zufällt. Jedoch sind nahezu alle Autodidakten durch die harte Schule der Proberäume und Pubbühnen gegangen. Diese Schule wird auch keinem erspart bleiben, wenn er live in einer Band spielen will. Trotzdem, ein guter Lehrer arbeitet mit seinem Schüler bereits zielführend daraufhin und klärt mit ihm nicht nur musikalische sondern auch zwischenmenschliche Aspekte des Bandspiels, lernen tut man das aber alles nur in der Praxis. Aber welcher Bassist wird sich wohl leichter tun bei der Suche einer Band und seinem ersten Auftritt mit ihr? Der, der mit Mühe und Not Grundtöne mitdaddeln kann, oder der, der wirklich weiß wie er, sein Instrument und das Grundgerüst von Musik funktioniert?
Fest steht, ein guter Lehrer kann nie schaden, denn es kann einem definitiv die Sache einfacher machen. Ich sehe da nicht das Problem, dass man dann eine Kopie seines Lehrers wird. Diese Gefahr besteht imho nur dann, wenn man sich allein hinsetzt und anfängt einen einzelnen Bassisten zu kopieren.
Ich würde grundsätzlich einen Lehrer zu anfang empfehlen, gerade um die Feinheiten von Technik usw. zu klären und Schludereien auszumerzen. Hätte ich zu anfang keinen Lehrer gehabt, oh man, ich weiß nicht, wo ich heute stünde und wie katastrophal wohl insbesondere mein Timing wäre, denn gerade das ist eine lästige Sache (Metronom, jaja), zu der man sich entweder gehörig in den Arsch treten muss oder einen Tritt in selbigen bekommen muss. Ich erinnere mich da an einen Thread, um den es um einen Drummer geht, der nach drei Jahren nicht timingsicher spielt.
Ich hatte über eineinhalb Jahre einen Lehrer, leider war es nicht mehr möglich, den Unterricht aufrecht zu erhalten. Grund dafür liegen im privat/beruflichen Bereich meines Lehrers. Momentan beschäftige ich mich mit Lehrbüchern und höre sehr viel Musik und spiele sie nach. Hören, spielen, hören, spielen und vor allem eins: Hören, hören, hören. Aber ohne diese eineinhalb Jahre Unterricht wäre ich an den Punkt, an dem ich jetzt bin, nicht angelangt, schon gar nicht in der Zeit.
Gruß,
Carsten.