E-Gitarren Box selber bauen! Welches Gehäusematerial?

  • Ersteller Sam & the Music
  • Erstellt am
S
Sam & the Music
Guest
Hallo Leute,

Ich habe vor mir für mein Hughes & Kettner Top von meim Kumpel eine Box zu bauen.
Ich will diese Box mit 2X 12" Celestion Vintage 30 Lautsprechern austatten.
Die einzige frage die ich mir stelle ist, welches ist das beste Gehäusematerial, dass den besten Sound liefert.
Ein Lautsprecher kostet rund 100 € . Nun gibt es von Harley Benton eine BOX mit 2X 12" Vintage 30 Lautsprechern und kostst nur 198 €
https://www.thomann.de/de/harley_benton_g212_vintage.htm

Jedoch hat diese ein Sperrholzgehäuse was mich nicht wirklich überzeugt!
Was sagt ihr dazu??
 
Eigenschaft
 
Naja so einfach ist das nicht hast du dich schon mal mit boxen bau beschäftigt? Ich hab mir auch eine gebaut und naja so toll war die leider nicht weill das volumen nicht gestimmt hat, da gibt es zwar volumen rechnungen aber die sind auch nur ein richtwert. Und das material ist meistens pressspan weill das recht gleichmäßig ist. Außerdem gibt es da noch tricks bei der versteifung. Deswegen rat ich dir davon eigentlich ab aber mit na guten anleitung kann es schon was werden. Wollte dir eigentlich nur damit sagen das du dich da gut informieren sollst bevor du das machst. Mfg kjun
 
Es wird sich einfach nicht lohnen eine Box neu zu bauen ;) schon gar nicht wenn du die Speaker neu kaufst. Vielleicht solltest du die Harley Box (und andere) einfach mal antesten,um einen Eindruck davon zu bekommen.
 
Hol dir die Box einfach, ist super verarbeitet und günstiger gehts echt nimmer :great:
 
Hallo,

wenn es Dir um die Kosten geht, kauf Dir ne fertige.

Wenn es Dir aber um einen bestimmten Klang geht, ist es meist günstiger eine selbst zu bauen, da die Orginalen meist sehr teuer sind.

Zu Klang und Holz:

Das wohl schwingungsneutralste Material ist MDF. Konstruktionen aus MDF findet man am häufigsten bei HiFi-Boxen. Allerdings ist dieses Material sehr stoßempfindlich, und somit nicht für den Roadeinsatz sinnvoll.

Pressspahn ist bezüglich der Klangfärbung ähnlich dem Multiplex, aber sehr stoßempfindlich.

Das heute am häufigsten verarbeitete Material ist das kompakte Multiplex oder das leichtere Sperrholz. Die klangliche Färbung bei Multiplex kann man als dicht und breitbandig bezeichnen. Sperrholz hingegen neigt, je nach Dichte, zu einer Betonung im unteren bis oberen Mittenbereich.

Eher unbekannt ist OSB. Der Eine oder Andere wird dieses Material eher zu Billig-Boxen gruppieren. Dies ist allerdings nicht der Fall. Bei Reparaturen an so manch einer Marken-Box im mittleren und oberen Preissegment habe ich dieses Material großflächig gefunden. Den tieferen Sinn kann ich nur in den Herstellungskosten sehen. Klanglich ist OSB ähnlich dem Sperrholz, und somit nichts besonderes.

Die größte klangliche Färbung liefert Vollholz. In den Gründerjahren der E-Gitarren und der dazugehörigen Combos wurde hauptsächlich Vollholz verwendet. Meist waren dies Nadelhölzer, seltener auch Laubhölzer. Die Klangliche Färbung war sehr hoch. Dies lässt sich gut mit Hölzern im Instrumentebau vergleichen. Die weichen Nadelhölzer klangen meist dumpf und nasal, wogegen die härteren Laubhölzer eher klar und aufgeräumt klangen.

da gibt es zwar volumen rechnungen aber die sind auch nur ein richtwert.

Thiele und Small würden sich im Grab umdrehen.:eek:
 
Thiele und Small würden sich im Grab umdrehen.:eek:
Sind die denn schon tot? :D

Also alle führenden Hersteller bevorzugen Birkenmultiplex, wiel es ein robustes, billiges und resonanzstarkes Material ist.
Ein Marshall-MG-Combo ist natürlich weiterhin aus Pappe, aber wir reden hier von Preisklassen über 600€. :)
 
Versuch mal für eine 4x12er mit V30 ein TSP-konformes Gehäuse zu bauen...du wirst dabei was feststellen...

Was werde ich feststellen?

Daß die Box riesig wird?:confused:
Das der Qtc in der Regel über 0,707 liegt?:confused:

Was verstehst Du unter einem TSC-konformes Gehäuse?
 
ThieleSmallParameter konform...ich meine damit, dass eine Box, die möglichst linear ist automatisch ein bisschen arg größer wird als eine normale 4x12er.

Die TSP sind hier auch nicht wirklich von Bedeutung, weil die Gehäuse auf Klangfärbung ausgelegt sind, da spielen Frequenzgang, Impulsantwort usw nicht direkt eine nennenswerte Rolle.

MfG OneStone
 
Die TSP sind hier auch nicht wirklich von Bedeutung, weil die Gehäuse auf Klangfärbung ausgelegt sind, da spielen Frequenzgang, Impulsantwort usw nicht direkt eine nennenswerte Rolle.MfG OneStone

Tut mir leid, aber das ist nicht ganz richtig.

Mit der Veränderung des Qtc/TSP im Optimalfall verändere ich die Klangfärbung nicht unwesentlich. Frequenzgang ist mit ein Hauptbestandteil der Klangfärbung.
 
Ja schon, aber wer geht her und zeichnet sich einen Frequenzgang und bastelt dann mittels Berechnung das richtige Volumen hin? Das macht doch keiner...die bauen eine Box und wenns klingt isses gut, egal wie man da hingekommen ist. Dass man das berechnen kann, das ist klar. Das Problem an der Sache ist aber, dass der Lautsprecher noch einige andere Dinge macht, die die TSP nicht erfassen - das Abstrahlverhalten und die Partialschwingungen der Membran zum Beispiel. Daher ist das Ganze mit den TSP meiner Meinung nach bei Gitarrenboxen nur beschränkt sinnvoll...und zwar im Bass- und unterem Mitteltonbereich.

MfG OneStone
 
Ja schon, aber wer geht her und zeichnet sich einen Frequenzgang und bastelt dann mittels Berechnung das richtige Volumen hin? Das macht doch keiner...

Jeder ernstzunehmende Hersteller:great:

die bauen eine Box und wenns klingt isses gut, egal wie man da hingekommen ist.

Also Try&Error, wie in der Steinzeit?:eek:
Es gibt einen Soll-Otc ( damit ist nicht der Hifi 0,707 gemeint), und der ist das Ziel.

Das Problem an der Sache ist aber, dass der Lautsprecher noch einige andere Dinge macht, die die TSP nicht erfassen - das Abstrahlverhalten und die Partialschwingungen der Membran zum Beispiel.

Weil es diese Dinge gibt, ist die Berechnung sinnlos?:confused:

Daher ist das Ganze mit den TSP meiner Meinung nach bei Gitarrenboxen nur beschränkt sinnvoll...und zwar im Bass- und unterem Mitteltonbereich.

In den letzten 2 Jahrzehnten ist mir noch keine Formel untergekommen, die nur die Bässe und unteren Mitten berechnet.;)
 
Du hast ja Recht mit dem, was du schreibst. Aber es ist eben so, dass die Box im Mittelton- bzw Hochtonbereich nicht mehr wirklich relevant ist, weil da nicht mehr der ganze Konus schwingt und daher ziemlich viel nur von dem Mittelteil der Pappe gemacht wird.
Sicher, man kann das ganze irgendwie berechnen, aber die TSP beziehen sich ja in erster Linie auf die Dimensionierung der Box und die ist da eben nur an zweiter Stelle wichtig.
Und ich glaube einfach nicht, dass die Hersteller die Boxen berechnen...es kann sein, aber im Gitarrenbereich glaube ich das nicht.

MfG OneStone
 
***wenn es Dir um die Kosten geht, kauf Dir ne fertige.

Wenn es Dir aber um einen bestimmten Klang geht, ist es meist günstiger eine selbst zu bauen, da die Orginalen meist sehr teuer sind.***

Diese Aussage ist korrekt.

wenn man billigst an einen "Schallwandler" kommen will, ist der Kauf einer "billigen" Box der einzige Weg. Selber "schrauben" + Material- und Arbeitsstunden kommen erheblich teurer (wenn man seine eigenen Arbeitsstunden und die Anschaffung der Werkzeuge auch realistisch mitberechnet!)

Diese Aussage leider nicht (ganz)...

Auch die teuersten industriell gefertigten Boxen sind alle nicht perfekt!
Warum? -> weil alle Hersteller ihre Hausaufgaben nicht wirklich bis zum Ende gut machen, offenbar ein Dilemma der industriellen Fertigung mit der damit verbundenen Kompromissbereitschaft in Bezug der Hauptsache einer Box: dem SOUND...

Seit '86 baue ich daher alle meine Boxen selbst (vorwiegend 1x12er, 2x 12er und bis jetzt vier 4x 12er), weil ich es satt war, bei allen Boxen die ich vorher besessen hatte (Fender, Marshall & Mesa) zum Kaufpreis noch zusätzlich h an "Finetuning" & Material zu investieren.

Insofern kann ich aus dieser Erfahrung die Bedenken der obigen posts bestätigen. Der Bau einer geschlossenen Box erfordert viel know-how und finetuning.

edit: @sam & music:
Was Du aber machen kannst, ist der Bau einer offenen Box. Ich will hier nicht alle meine "Tricks" offenlegen, aber als zuverlässige Grundinfo zu einer gut klingenden offenen 2x12er:

1. Multiplex 19mm (es werden Kommentare kommen, die behaupten, das wäre zu dick ;)...dazu: nein ist es nicht, aber die Box wiegt...)

2. die hintere Öffnung sollte ca. 1/3 der Fläche betragen und mittig angeordnet sein.
(wenn man schon dabei ist selbst zu werkeln, sollte man sich selbst die Möglichkeit einräumen, dieses Drittel auch schliessen zu können = geschlossene Box -> aber wegen evtl. falschem Volumen kann das auch problematisch sein...;) -> "Tiefe" der Box ist der "Zauberparameter"...)

3. bei 2x12er ist eine senkrechte Trennung der Speaker via Zwischenwand von Vorteil, allein um dem Gehäuse zusätzliche Stabilität zu verpassen. Bei zwei Speakern ist u.U. (zusätzlich) eine Stereoanwendung angedacht, dann ist die akustische Trennung der LS ohnehin notwendig.

4. die Speaker sollten nie symetrisch-mittig auf der Schallwand sitzen, sondern asymetrisch
-> Durchmesser des Speaker + ca. 25-35% des Speakerdurchmesser = Min.- Höhe der Schallwand.

5. je nach Speaker-Modell macht es "dramatisch" viel aus, ob er von vorne oder von hinten montiert ist. Die Hersteller geben manchmal Empfehlungen, aber ein eigener Test ist sinnvoll (und bei einer 2x12er mit Trennwand leicht möglich).

6. wenn alles fertig ist und auch klingt, stellt sich die Frage nach der "Verpackung". Auch hier fliessen wieder €'s und h (& know-how) ein, am Ende hat man dann -wenn alles stimmt- eine echte & individuelle Topbox, die aber definitv mehr kostet, als Fertigware (allein wg. eigener Arbeitszeit!)

Im Anhang zwei massgeschneiderte (geschlossene) 1x12er für 2 Amps aus meiner Werkzeugsammlung... (nicht schön, aber gut ;))

LG
RJJC



....................................ooo-https://www.musiker-board.de/vb/amp...backs-vintage-identifikation.html#post3351016-ooo
...........................................xxx-https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/290355-1x-fender-hot-rod-deluxe-7-amps.html#post3270123-xxx
 

Anhänge

  • RJJC-TE-Box.jpg
    RJJC-TE-Box.jpg
    151,7 KB · Aufrufe: 1.876
  • RJJC 12er D.jpg
    RJJC 12er D.jpg
    69,7 KB · Aufrufe: 1.502
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Auch die teuersten industriell gefertigten Boxen sind alle nicht perfekt!
Warum? -> weil alle Hersteller ihre Hausaufgaben nicht wirklich bis zum Ende gut machen, offenbar ein Dilemma der industriellen Fertigung mit der damit verbundenen Kompromissbereitschaft in Bezug der Hauptsache einer Box: dem SOUND...

Das "alle" sehe ich etwas zu pragmatisch, aber vom Grun hast Du recht. Die ersten 4x12er waren wohl eher so gebaut, daß das Topteil drauf passt un der Rest Quadratisch ist. Das ist eigentlich auch das Dilemma. Gewisse Klangfärbungen haben sich so eigebürgert, daß der wirkliche Klang nicht verkaufsfähig ist.
Voriges Jahr baute ich für einen Bekannten eine Box, die sich am Klang einer Box aus den 70ern orientierte. Das ganze war nur mit einer extremen Falschabstimmung zu erreichen.


Was Du aber machen kannst, ist der Bau einer offenen Box. Ich will hier nicht alle meine "Tricks" offenlegen, aber als zuverlässige Grundinfo zu einer gut klingenden offenen 2x12er:

1. Multiplex 19mm (es werden Kommentare kommen, die behaupten, das wäre zu dick ;)...dazu: nein ist es nicht, aber die Box wiegt...)

2. die hintere Öffnung sollte ca. 1/3 der Fläche betragen und mittig angeordnet sein.
(wenn man schon dabei ist selbst zu werkeln, sollte man sich selbst die Möglichkeit einräumen, dieses Drittel auch schliessen zu können = geschlossene Box -> aber wegen evtl. falschem Volumen kann das auch problematisch sein...;) -> "Tiefe" der Box ist der "Zauberparameter"...)

3. bei 2x12er ist eine senkrechte Trennung der Speaker via Zwischenwand von Vorteil, allein um dem Gehäuse zusätzliche Stabilität zu verpassen. Bei zwei Speakern ist u.U. (zusätzlich) eine Stereoanwendung angedacht, dann ist die akustische Trennung der LS ohnehin notwendig.

4. die Speaker sollten nie symetrisch-mittig auf der Schallwand sitzen, sondern asymetrisch
-> Durchmesser des Speaker + ca. 25-35% des Speakerdurchmesser = Min.- Höhe der Schallwand.

5. je nach Speaker-Modell macht es "dramatisch" viel aus, ob er von vorne oder von hinten montiert ist. Die Hersteller geben manchmal Empfehlungen, aber ein eigener Test ist sinnvoll (und bei einer 2x12er mit Trennwand leicht möglich).

Gute Anleitung:great:
 
Also mit der Harley Benton machst Du schonmal nichts falsch, wenn Du mit dem KLang nicht zufrieden bist kannst Du ja immer noch das Gehäuse mit gleichen Maßen aus MDF o.ä. nach zu bauen. Ich persönlich denke aber dass Sperrholz nicht so schlecht ist wie es im allgemeinen oft gemacht wird.
 
Hey Danke Leute für die ganzen Antworten !

Ich denke ich kauf mir vll doch schon ne fertige box...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben