Eigenbau einer T-Style - dann eben doch modern...

[RockDocMitchell]

Hallo zusammen,

ich hatte es in einem anderen Thread schon mal angedeutet und nun tatsächlich in in die Tat umgesetzt: Ich baue eine eigene Tele. Sofern man Body und Hals fertig bestellen als "bauen" bezeichnen kann...

Idee:

Ursprünglich wollte ich eine Tele á la Robben Ford bauen, zu kaufen gibt es sowas schließlich im Original nur für richtig viel Geld, als Relic für immer noch viel Geld und alles andere sind dann ja oft Kompromisslösungen, auch wenn es gewiss im niedrigen Preissegment sehr gute Gitarren gibt. Also mal bei Rockinger und Co rumgesurft, Komponenten durchstöbert und allein die Farben kamen nie so richtig hin, selber lackieren schaffe ich letztendlich auch niemals, so dass es wirklich zufriedenstellend würde.
Also weiter rumgesurft und dann bin ich durch einen User hier an ceghardtails geraten. Dieser Shop hat mir ein sehr sehr gutes Angebot für einen Hals mit Birdseyemaple, 22 Jumbofrets und Nitrolack gemacht, wo ich einfach nicht nein sagen konnte...und damit war es dann aber auch vorbei mit der Vintage Tele á la Robben Ford, es wurde klar, es wird ein etwas moderner.

Konzept:
Es wird eine Tele im Natural Finish, die Pickupkonstellation wird die einer Richie Kotzen Telecaster mit Dimarzio Twang King und einem Chopper T, ähnlich zur Richie Kotzen Tele mit Series/Parallel Schaltung, jedoch durch einen 4-Way Switch. Der Tone-Poti bleibt also erhalten, jedoch werde ich hier einen Fender No-Load Poti verwenden, um die Auswirkungen des Potis ggf. komplett bypassen zu können. Ob das nun wirklich was am Klang macht....who nows, die 2 Euro mehr waren es mir wert. Ebenso der kleine Göldo Kondensator am Volumepoti, der ein Leisedrehen ohne Höhenverlust ermöglicht.


Die ersten Teile sind bereits da:
Sowie ich diesen Beitrag schreibe sind die meisten Teile für die Telecaster bereits bei mir zuhause eingetroffen. Der Hals braucht etwas länger, da er aus den USA kommt und dann ja auch noch durch den Zoll muss. Ist aber angeblich bereits in Frankfurt.

Ich habe nun schon mal angefangen ein paar Kleinteile zusammen zu schrauben, ich werde es noch nicht fertig montieren, aber so kann man schon mal sehen, ob etwas passt oder nicht. Und siehe da, tatsächlich gibt es die ersten Probleme:
Die original Fender American Telecaster Bridge mit einzelnen Reitern für die Oktavreinheit passt nicht mit den vorgebohrten Löchern zum Body. Soweit wäre das kein Problem, dann bohrt man eben neue für die Befestigung. Leider passen jedoch auch die Löcher für die Saitendurchführung nicht, sobald der Pickup eingesetzt ist und somit den Bewegungsspielraum für die Bridge limitiert. Es hilft also alles nichts, diese Bridge geht zurück. Ich habe Rockinger angefragt, ob deren modern Bridge passt, es dünkt mir aber, dass nur Vintage Style Bridges auf diesen Body passen.

Sehr erfreut war ich über den Twang King, der hat nämlich bereits eine eigene zusätzliche Ader für die Masse, die eben nicht mehr mit der Abdeckkappe verbunden ist, damit kann bei der 4-Way Schaltung einen erheblichen Brummen vorgebeugt werden. Ansonsten hätte man die Kontakte am Tonabnehmer selber modifizieren müssen. Ein Arbeitsschritt weniger.
Die schrauben für die Befestigung des Twang-Kings muss ich jedoch kürzen, die Ausfräsungs für den Hals PU ist 1,9mm Tief, daher passt das ganze noch nicht so...

So in etwa wird sie dann fertig zusammengesetzt aussehen:

Und die Rückseite:

Und das Controlpanel:

Viele Grüße, ich halte euch auf dem Laufenden!

 

[Smidde]

Cooles Projekt!
Weißt du schon, wie du die Farbe des Bodys machen möchtest? Beize? GGf. welche?

 

[RockDocMitchell]

Hey vielen Dank fürs Interesse! Der Body hat bereits ein Glossy-Finish, ich denke ich werde das erstmal so lassen und schauen, wie das mit dem Hals dann aussieht!

 

[6L6]

Ein wenig schade ist es schon die Idee ein Ford-Tele zu verwerfen, aber so läufts mit den Gitarren: Man geht in einen Laden und möchte ne Paula kaufen, raus kommt man mit ner Tele .
Wo hast du denn jetzt Hals und Body her? Oder hab ichs oben überlesen?

 

[RockDocMitchell]

Ich habe nun soweit die Elektronik montiert. Die mitgelieferten schrauben für das Buchsenblech von Göldo sind ein witz, viel zu lang und von schlechter Qualität, sodass man ruckzuck das Kreuzschlitz-Profil dull dreht. Werde da noch mal andere besorgen im Baumarkt. Außerdem hab ich ein Masseproblem. sobald ich Metallteile Berühre ist das Brummen weg, besonders laut ist es beim Humbucker, was ja eher unüblich ist. Da werde ich noch mal ran müssen...Aber es funktioniert alles so wie es soll. Nun heißt es auf den Zoll warten und dann kann der Hals schon bald montiert werden!

Der Hals ist von CEG-Hardtails. Die bieten auch über Ebay Parts an, ich habe aber über die Homepage Kontakt aufgenommen. Sehr nett und freundlich!
Der Body ist von Göldo. Bin damit zufrieden, besteht aus 2-Teilen, die lackierung ist perfekt, die Bohrungen sind okay, hätten aber besser sein können. Ein Loch für die Halsbefestigungsschrauben ist etwas zu groß geraten und die Vorbohrungen für die Brücke sind ein ganz kleines bisschen schief geraten, fällt aber kaum auf.

Es wird vermutlich nicht bei dieser Gitarre bleiben, so wie ich mich kenne...Eine Robben Ford Tele finde ich immer noch sehr reizvoll!

 

[Bully51]

Außerdem hab ich ein Masseproblem. sobald ich Metallteile Berühre ist das Brummen weg, besonders laut ist es beim Humbucker, was ja eher unüblich ist. Da werde ich noch mal ran müssen...

Meist ist das Problem weg, wenn alles sauber verlötet ist. Insbesondere wenn die Masseleitung zur Brückenplatte und die zentrale Verlötung aller Massekabel auf dem Gehäuse eines Potis noch fehlt.

 

[RockDocMitchell]

Hab gerade noch mal eine separate Masseleitung zur Bridgeplate angelegt, hat nichts geholfen. auch wenn ich an den Lötstellen wo es relevant sein könnte überbrücke. Mal abwarten, notfalls kennt sich ein Kumpel sehr gut aus. Schon mal vielen Dank für die Tipps!

 

[murle1]

Ich habe nun soweit die Elektronik montiert. Die mitgelieferten schrauben für das Buchsenblech von Göldo sind ein witz, viel zu lang und von schlechter Qualität, sodass man ruckzuck das Kreuzschlitz-Profil dull dreht.
Was für ein Buchsenblech hast Du denn? Normal liefert Göldo zu einem Buchsenblech keine Schrauben mit?? Selbst wenn, ausreichend vorbohren, dann sollte es keine Probleme geben...
Werde da noch mal andere besorgen im Baumarkt. Außerdem hab ich ein Masseproblem. sobald ich Metallteile Berühre ist das Brummen weg, besonders laut ist es beim Humbucker, was ja eher unüblich ist. Da werde ich noch mal ran müssen...Aber es funktioniert alles so wie es soll. Nun heißt es auf den Zoll warten und dann kann der Hals schon bald montiert werden!

Der Hals ist von CEG-Hardtails. Die bieten auch über Ebay Parts an, ich habe aber über die Homepage Kontakt aufgenommen. Sehr nett und freundlich!
Der Body ist von Göldo. Bin damit zufrieden, besteht aus 2-Teilen, die lackierung ist perfekt, die Bohrungen sind okay, hätten aber besser sein können. Ein Loch für die Halsbefestigungsschrauben ist etwas zu groß geraten und die Vorbohrungen für die Brücke sind ein ganz kleines bisschen schief geraten, fällt aber kaum auf.
Es wird vermutlich nicht bei dieser Gitarre bleiben, so wie ich mich kenne...Eine Robben Ford Tele finde ich immer noch sehr reizvoll!

Normal sollte ERST der Hals montiert werden, und danach die Brücke ausgerichtet werden. Sonst kann es sein, das die Saitenführung (Spacing) nicht gut ist. Weil jeder Hals ein wenig anders am Halsfuß ist. Einige 10tel mm können da schon ein "Problem " werden

 

[RockDocMitchell]

Normal sollte ERST der Hals montiert werden, und danach die Brücke ausgerichtet werden. Sonst kann es sein, das die Saitenführung (Spacing) nicht gut ist. Weil jeder Hals ein wenig anders am Halsfuß ist. Einige 10tel mm können da schon ein "Problem " werden

In wie fern trifft das denn zu, wenn die Löcher bereits vom Werk vorgebohrt sind? Da ist vermutlich nachträglich nicht mehr viel auszurichten...wenn ja, wüsste ich gerne wie man das bewerkstelligen soll, bei 4-Schrauben und 6 vorgebohrten Löchern für die Saitendurchführung.

 

[murle1]

In wie fern trifft das denn zu, wenn die Löcher bereits vom Werk vorgebohrt sind? Da ist vermutlich nachträglich nicht mehr viel auszurichten...wenn ja, wüsste ich gerne wie man das bewerkstelligen soll, bei 4-Schrauben und 6 vorgebohrten Löchern für die Saitendurchführung.

Ja, das ist wirklich manchmal ein "Problem". Die Löcher sind meistens für Hälse der gleichen Firma (Hersteller) gebohrt... Und so einen bis zwei mm ist es immer möglich die Brücke zu versetzen. Zur Not muss man die Schraubenlöcher verschließen und neu bohren. Und die Saitendurchführung etwas vergrößern. Ist nicht ideal, aber manchmal nicht zu vermeiden.
Ich habe das schon einige male erlebt, wenn mir Teile zum Zusammenbau gegeben wurden, die verschiedener Herkunft waren... Ist das Risiko.

 

[RockDocMitchell]

Hallo Freunde,

die Gitarre ist nun fertig, den Hals habe ich beim Zoll abgeholt und soweit alles verschraubt. Es ist schon nicht alles so einfach wie man sich denkt, es gab dieses Mal schließlich keine Vorbohrungen. Der Hals passte jedoch super in die Halstasche, es bedarf nur einer kleinen Ausrichtung, viel Spiel war nicht...

Ich werde die Gitarre noch auf 9er Saiten einstellen, jetzt habe ich gerade 10er drauf. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Gitarre, ich werde noch andere Tuner installieren, am liebsten Locking-Tuner.

Anbei noch ein paar Bilder, ich habe außerdem was aufgenommen, damit ihr einen Eindruck vom Sound habt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Sound, die Gitarre hat einen eigenen Charakter, das ist mir wichtig...
Keine Ahnung warum die Bilder gedreht werden?

https://soundcloud.com/rock-doc-mitchell/telecaster

Als Fazit ist zu sagen, dass die Gitarre weit davon entfernt ist perfekt zu sein, ich muss sie noch besser einstellen, in den Aufnahmen hört ihr, dass die Saiten teilweise noch etwas flat getuned sind, daher werde ich bei den Mechaniken als ersten anfangen. Aber schon jetzt merkt man, dass die Gitarre echt das zeug dazu hat viel von mir gespielt zu werden!