einfach nich zum gitarrespielen bestimmt...

  • Ersteller DeAd sKiN mAsK 7
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Ich meinte natürlich, dass ein methodisches Herangehen an Musikstücke, Betonen, Hervorheben und Interpretieren erlernt werden könne, quasi als Gegenstück zum Intuitiven.


Korrigier mich, falls ich falsch liege- aber nachdem was du schreibst klingt das für mich als würdest du eher von klassischen Stücken reden- ich bin kein Ass was klassische Stücke betrifft- doch weiß ich mit Bestimmtheit soviel, dass man bei Klassik streng in zwei Bereiche trennen sollte: Musikschulklassik/ "echte"- virtuose Klassik. Bei Musikschulklassik sind strenge Regeln vorgegeben. Der gestrenge Lehrer schaut drauf, dass der Schüler auch brav dort die Verziehrungen spielt wo sie auch am Blatt stehen- blablabla...
Doch schaut man sich echte Virtuosen an, so ist gerade die Klassik das Genre in dem freie Interpretationen Platz haben.

Ja, ich hab von Klassik gesprochen.
Und: Hmm, würde ich anders sehen. Wenn ich mir CDs verschiedener klassischer Gitarristen anhöre, dann muss ich mich teilweise echt wundern. Ich bin noch kein studierter Gitarrist, auch wenn ich mich dahin ausrichte, und ohne angeben zu wollen fällt mir immer öfter auf: Viele Gitarristen spielen scheisse.
Hier am konkreten Beispiel: Falls "Der Hummelflug/El Abejorro" von Emilio Pujol (nicht der von Rimsky-Korsakov) jemandem etwas sagt: Ein Stück mit Melodie im Bass, zur Begleitung wird in der Obestimme eine Sekunde gespielt, das ganze quasi "Einstimmig" im Sinne von "eine Note pro 1/32".
Gitarrist A spielt das ganze in einem Tempo, das man am besten mit "100 km über's Ziel hinausgeschossen" bezeichnen kann, was dermaßen viele technische Fehler mit sich zieht, dass das Stück eigentlich zu einem Grauen verkommt: Bass kaum zu hören, Melodieführung hallo?, achja wie war das - Piano, Pianissimo, Pianisissimo - natürlich kann Fortissimo auch leise sein, wenn man an der unteren menschlichen Hörgrenze mit mezzopiano beginnt.
Gitarrist B: Spielt das ganze viel zu langsam, quasi in einer Geschwindigkeit, bei der ich eigentlich auch keine Probleme hab, da mitzuhalten. Und wie kann ein studierter Sologitarrist verdammt noch mal in der Geschwindigkeit auch noch Fehler machen? Naja, von der Sekunde ist noch ein Prim übriggeblieben, aus der man anhand von "Ghostnotes" erraten könnte, dass es ursprünglich mal was darstellen sollte. Wenn das freie und wahre Interpretation ist, sind mir die strengen Musikschulvarianten lieber, in denen das jeweilige Stück immerhin noch seinen eigenen ihm vom Komponisten angedachten (jaja, es ist ursprünglich ein Klavierstück) Charakter behält.
Und "alte Musik" wird nun mal nach "strengen" Maßgaben gespielt, denn Verzierungen, Sforzati und Crescendos (;)) wurden vom Komponisten nicht umsonst notiert. In diesem Zusammenhang lohnt sich vielleicht ein Themensidekick in Richtung des Klassikforums à la "historische Aufführungspraxis".

Dann gibt's ja noch die "neue Musik" und dazu muss man sagen, dass gerade moderne "Klassiker" oftmals ganz explizit zur freieren Interpretation auffordern. Neue Musik verlangt nicht mehr 100%ig nach rhythmischer Brillianz oder strenger Einhaltung von Terrassendynamik etc., sondern lässt mehr Interpretationsspielräume für die Musiker. Beides ist aber klassische Musik und gute Gitarristen können beides spielen.

Wenn du meinst, du kennst Gitarrenvirtuosen, die dank ihrer eigenen Interpretation mit einem Bach mehr anstellen, als dieser in seiner Komposition vorgesehen hatte, würde mich das allerdings interessieren. Kannst mich ja mal PMen.

So, nun muss ich los, Kammermusik (Git+Querflöte). Schönen Abend.
 
vll ist er linkshändler obwohl er es nicht weis lööl ^^ ??
 
@ Mütze
Ich kenn zwar das Lied aber die von dir angesprochene Version hab ich noch nicht gehört.
Wir kommen einfach ein bissl zu weit vom Thema ab (das an sich ja in dem Thread schon recht OT ist :rolleyes: )

Was du schreibst mag alles richtig sein- mit der Frage obs denn nun Talent gibt oder nicht hats aber nicht sehr viel zu tun... Oder hab ich einen tieferen Sinn nicht ganz verstanden :confused:
Wir können ja dabei bleiben, dass sich Manchen die Musik schneller erschließt/ sie mehr aus ihr herausholen als Andere. Ich nenne sowas Talent- du nennst es vielleicht anders...
Alle sind glücklich :)
 
Ja, es war schon ziemliches OT, aber wenn ich mich so umgucke, ist das Thema eh schon ziemlich totgelatscht. Naja.

Deinem Kompromiss kann ich mich übrigens anschliessen.
 

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