Viele Meinungen

Dann geb' ich auch mal meinen Senf dazu
Einsteigerset: Das ist natürlich sehr verlockend, weil man einmal ein "rundum glücklich" Paket kauft und nicht alle Komponenten aus dem doch sehr grossen und überwältigendem Angebot aussuchen muss. Aber (neben nicht so gutem Wiederverkaufswert):
-----
Gitarre: Wie erwähnt solltest du dir erst mal Gedanken machen was du haben willst. Stratocaster und Les Paul sind die beiden "prototypischen" Grundmodelle - Strat ist sehr vielseitig und für fast alles einsetzbar - für den richtig "fetten" Rocksound oder den warmen, jazzigen Sound ist aber ne Les Paul besser. Ritchie Blackmore hat den "Smoke on the Water Riff" übrigens auf ner Strat gespielt.
Die schon empfohlen Yamaha Pacifica (Strat-Typus) halt ich für eine sehr gute Wahl, wenn hauptsächlich der Wunsch "Will E-Gitarre haben" im Vordergrund steht.
a) Grundätzlich ein gutes Instrument mit (fast immer) einem "aus dem Karton" spielbaren Setup
b) Man hat beide Pickuptypen (Humbucker und Singlecoil) zum Ausprobieren
c) Ich denke ein Anfänger hat es leichter, mit einem Single-Coil einen guten Sound zu produzieren
d) Annehmbarer Wiederverkaufswert
-----
Verstärkung:
Das kommt auch auf daran an, wo du üben willst/kannst, hauptsächlich wie laut du werden kannst ohne anderen auf die Nerven zu gehen.
Ich halte nicht so viel von "Billig-Amps" wie dem Harley-Benton, weil die doch soundmässig fast immer nicht so gut sind - besonders im verzerrten Kanal. Und über den Kopfhörerausgang klingts oft nochmal ne Nummer grauenhafter.
Auch von nem (wesentlich teureren) Röhrenverstärker würd' ich abraten, weil die bei "Wohnzimmerlautstärke" ihre Stärken nicht so ausspielen können und dann eher flach klingen.
Ein Modeling Amp oder Modeling Pedal (mit Verstärker-Simulationen) ist meiner Meinung nach die beste Wahl, weil vielseitig und meistens auch leiser ganz gut klingend. Da hat man ab ca. 100 Euro Hardware (Verstärker und Effektpedale) im Wert von vielen 1000 Euro simuliert. Man darf sich nur nicht durch die vielen Knöppe und fast unendlichen Einstellmöglichkeiten überwaltigen lassen - am Anfang nur mit der Ampsimulation arbeiten und alles andere abstellen.
Ob Amp oder Pedal für dich besser sind - hängt auch davon ab ob du auch mal deine Ohren richtig malträtieren willst und kannst (siehe oben). Selbst mit ner teuren Hifi-Anlage am Pedal erreicht man nicht den Druck/Soundeindruck eines guten Gitarren-Verstärkers.
Für das Pedal hast du ja schon eine Empfehlung bekommen - falls du mehr ausgeben willst oder gebraucht kaufst - die verschiedenen Line 6 PODs sind da fast schon so etwas wie der Standard.
Für Modeling-Amps - Ich hab den Peavey VIP3 und bin davon begeistert - aber das dürfte ausserhalb deines anvisierten Budgets liegen. Aber man kann wesentlich schlechter fahren als sich gebraucht nen Peavey VYPYR Amp (Vorgängerserie mit verschiedenen Modellen) zu schiessen. Hier noch zu berücksichtigen: für fast alle Modeling-Amps gibts ne Fussleiste für bessere Bedienung und um alle Features nutzen zu können - die ist bei den kleineren Modellen nochmal fast so teuer wie der Verstärker. Kommt man aber erst mal ohne aus.
Und noch ne Möglichkeit, falls ein leistungsmässig guter PC oder eine passende Spielkonsole zur Verfügung steht: Rocksmith 2014 - Damit wird der PC zur Sound- und Übungsmaschine. Kostet zB bei
Amazon 50 Euronen. Vorsicht Suchtcharakter. Ersetzt aber nicht nen gutes Einführungsbuch/video oder Gitarrenlehrer.
------
Der Kleinkram - Gurte Kabel Plektrum Stimmgerät etc. Hier wird bei den Sets (neben dem Verstärker) am meisten gespart und Billigkram reingetan. Ein guter breiter Gurt (zB aus Wildleder) fürs im Stehen spielen, Stimmgerät (vielleicht mit Metronom integriert), ein oder am besten zwei nicht zu billige Gitarren-Klinkenkabel (zB 3 Meter und 6 Meter), ein Set an Plektren kosten nicht die Welt und hier hat man Verhandlungsspielraum beim Set-Kauf beim Händler oder schon vorgegebenen Rabatt bei den Versandhändlern.
Und falls es ein Modeling-Gerät mit USB-Anschluss ist (heutzutage Standard) - am besten gleich nen USB-Verbindungskabel für den heimischen PC mitkaufen.