Einstieg in den Amp Eigenbau Ratschlagsammlung (ax84 P1 eXtreme) SEHR LANG!

  • Ersteller LordWimsey
  • Erstellt am
Nein, da sind selbstverständlich keine 3 wicklungen
Da sind 3 Ausgänge, also 3 verschiedene Spannungen, welche benötigt werden.
Ich habe übersehn, dass da noch eine weitere angegeben ist (6,3 V)

3 potentialfreie Spannungen = 3 Wicklungen.
5V => 5Y3GT, notwendig, da diese Röhre halbindirekt geheizt ist IIRC und somit eine potentialfreie und für Ubmax (Ub0) isolierte Heizwicklung benötigt.
6,3V => alles mit 6,3V Heizung halt (restliche Röhren), Massebezug über 2x100R oder Trimmpoti (Hum Balance)

Bleibt doch noch ein Ausgang.
http://www.schematicheaven.com/gibsonamps/les_paul_jr.pdf
Der besagte Ausgang ohne Spannungsangabe wird an Pin 4 und 6 der Gleichrichterröhre angeschlossen (5Y3).

Jaaa, da kommen so 2x 250V AC hin, also incl. Mittelanzapfung sowas: 250-0-250. Desweiteren ist es ratsam, zwischen der Mittelanzapfung des Trafos und dem Massebus eine Sicherung mit so 200mA einzubauen, das schützt die Schaltung bei Anodenspannungskurzschluss.

Und wieviel volt anodenspannung die 5Y3 hat, lässt sich nachschlagen.

Das hat nichts zu sagen, Uamax ist bei der 5Y3 auf jeden Fall hoch genug. Interessanter ist Uak bei gegebenem Arbeitsstrom der Endstufe. Diese arbeitet, das nebenbei, im CLASS A Betrieb, was die Gleichrichterröhre völlig unsinnig macht.

Ich weiss, dass ich keine Ahnung habe, sonst hätte ich mir wohl kaum den Baukasten gekauft und hätte auch nicht meine Lehrbücher wieder rausgekramt

Und es wird erst begonnen, wenn ich weiss, was läuft ;)

Dann lies mal :). Und durchdenke diese Schaltung, bevor du das aufbaust. Die 5Y3 bringt da drin nämlich so ziemlich garnix.
Nebenbei: Ua im Arbeitspunkt sollte mit der EL84 zu vergleichen sein, ca. 60mA schätz ich mal einfach so, bei so 300V Ub.

MfG OneStone

PS: Ich halte das "Alle posten in einen Thread" für ziemlich suboptimal, da blickt in 2 Tagen keiner mehr durch, ich bin dafür, dass jeder einen eigenen Thread aufmacht mit einem aussagekräftigen Titel, ich rate mal zu sowas:

[Amp-Bauprojekt]-Les Paul Jr. 5W Röhre
 
whoah, hier ist ja richtig was los! :great:

Der Netztrafo liefert im Allgemeinen verschiedene Spannungen für verschiedene Zwecke, wie
OneStone oben schon schrieb.
Das geschieht über Zwischenabgriffe an der Sekundärspule. Das Verhältnis der Wicklungen bestimmt die Spannung auf der Ausgangsseite, führt man nach weniger Wicklungen einen Kontakt nach
außen, hat man einen Abgriff mit geringerer Spannung.

Man muss sich halt einen Trafo aussuchen, der mindestens die Spannungen (und Ströme) liefert, die man braucht, aber
einige Trafos haben halt noch mehr Abgriffe, um sie flexibler zu machen.

Die meisten Röhren brauchen z.B. eine Heizspannung von 6,3V, deshalb haben fast alle Trafos für dieses Gebiet
einen Wicklungsabgriff, der eben diese 6,3V liefert zusätzlich zur "Hochspannung".

Schau dir mal die Daten für meinen Netztrafo an:
(N1 von Welter)
0-220-250-300V 100mA - 6,3V 3A - 12V 300mA
das bedeutet, dass der Trafo auf der Sekundärseite Abgriffe für 220, 250 und 300V bei max.100mA hat,
sowie 6,3V bei max. 3A und 12V bei max. 300mA.

Ich benutze aber nur den 250V Anschluss für die Anodenspannung und den 6,3V für die Kathodenheizung. Die anderen Anschlüsse sind
unbenutzt.

Bei dem Ausgangsübertrager bin ich nicht ganz sicher. Ich glaube, er wandelt das Signal von
-hohe Spannung, niedriger Strom- in -niedrige Spannung, hoher (naja) Strom- weil die Röhre ersteres liefert, der Speaker
aber zweiteres benötigt.

Vielleicht kann mir mal jemand genau erklären, was die "Ausgangsimpedanz" ist (4/8 Ohm), das hab ich nie richtig verstanden.

EDIT: Oh, vielleicht interessiert das ja noch jemanden: Ausgangswiderstand - Wikipedia


Ich habe jetzt meinem Kumpel eine Skizze für eine Frontplatte mitgegeben. Die will ich direkt mit den Poti- und Schalter- und Buchsenhaltemuttern
an das jetzige Chassis schrauben.
Die Frontplatte wird wohl aus Edelstahl oder Aluminium werden, und ich fange nun an, mir Gedanken über die Beschriftung zu machen,
auch wenn
bei den paar Potis das eigentlich gar nicht nötig ist.
So ohne Beschriftung sieht ein Amp ja richtig puristisch aus. Naja, trotzdem.

Dafür habe ich verschiedene Methoden entdeckt, vor allem bei den Selbstbau-Effekten, nebenan im Effektboard.
  1. Edding :screwy:
  2. Diese Rubbel-Buchstaben. Wohl ziemlich umständlich, weil jeder Buchstabe einzeln übertragen werden muss.
    Außerdem muss man sich Mühe geben, damit alle auf einer Höhe stehen und so.
  3. selbstklebende Klarsichtfolie bedrucken. Vorteil ist, dass man so ziemlich jedes Design realisieren kann.

Die Frage ist, wie es mit der Halbarkeit der Beschriftung hinterher aussieht. Ein paar dünne Schichten Klarlack
können wohl nicht schaden, allerdings wird die Frontplatte ja nicht wie die Bodeneffekte mit Füßen getreten.


Grüße,
Peter
 
Der Netztrafo liefert im Allgemeinen verschiedene Spannungen für verschiedene Zwecke, wie
OneStone oben schon schrieb.
Das geschieht über Zwischenabgriffe an der Sekundärspule. Das Verhältnis der Wicklungen bestimmt die Spannung auf der Ausgangsseite, führt man nach weniger Wicklungen einen Kontakt nach
außen, hat man einen Abgriff mit geringerer Spannung.

Zwischenabgriffe werden bei Röhrenverstärkern in der Regel(!) nur primärseitig bei der Netzspannungswahl und sekundärseitig beim Bias-Abgriff eingesetzt.

Eine Heizspannung kann niemals an der HV-Wicklung abgegriffen werden, da diese meist nur wenigen 100 mA verträgt, die Heizung jedoch mehrere Ampere.

Der Minimal-Trafo sieht daher so aus:
Prim. 0-230V
Sek. 0-HV(z.B. 250V)
Sek. 0-6,3V (für E..-Röhren)

Ein Ausgangsübertrager ist kurz geschrieben notwendig, da der Widerstand (eigentlich Impedanz) der Spulenwicklung zu gering (nämlich bei 8Ohm fast nicht vorhanden) ist gegenüber den von den Röhren benötigten (ein paar tausend Ohm).

Damit die Röhren den richtigen Wechselstromwiderstand (eben jene ominöse Impedanz) sehen wird die Impedanz der Spulenwicklung hochtransformiert mit dem Ausgangsübertrager.

Beispiel:
8-Ohm-Speaker
Übertrager mit 1:250
Impedanz die die Röhre sieht: 8*250 = 2kOhm

Es gab zwischendurch auch Ansätze mit entsprechenden Lautsprechern auf den AÜ zu verzichten, was jedoch wieder eine andere Baustelle ist ...

Viele Grüße, Marc
 
Zwischenabgriffe werden bei Röhrenverstärkern in der Regel(!) nur primärseitig bei der Netzspannungswahl und sekundärseitig beim Bias-Abgriff eingesetzt.

Eine Heizspannung kann niemals an der HV-Wicklung abgegriffen werden, da diese meist nur wenigen 100 mA verträgt, die Heizung jedoch mehrere Ampere.

Der Minimal-Trafo sieht daher so aus:
Prim. 0-230V
Sek. 0-HV(z.B. 250V)
Sek. 0-6,3V (für E..-Röhren)

Ähm, naja, da hab ich mich falsch ausgedrückt, seh ich ein.



Ein Ausgangsübertrager ist kurz geschrieben notwendig, da der Widerstand (eigentlich Impedanz) der Spulenwicklung zu gering (nämlich bei 8Ohm fast nicht vorhanden) ist gegenüber den von den Röhren benötigten (ein paar tausend Ohm).

Damit die Röhren den richtigen Wechselstromwiderstand (eben jene ominöse Impedanz) sehen wird die Impedanz der Spulenwicklung hochtransformiert mit dem Ausgangsübertrager.

Beispiel:
8-Ohm-Speaker
Übertrager mit 1:250
Impedanz die die Röhre sieht: 8*250 = 2kOhm

Es gab zwischendurch auch Ansätze mit entsprechenden Lautsprechern auf den AÜ zu verzichten, was jedoch wieder eine andere Baustelle ist ...

Viele Grüße, Marc


Ja, so ähnlich hab ich es mir mit dem Wiki-Artikel auch zusammengereimt, vielen Dank für Deine Erklärung! :great:


Grüße und frohes Fest,

Peter
 
Du musst zwischen Abgriff, Windung und Wicklung unterscheiden. Bitte benutze die korrekten Fachtermini, sonst gibt das Chaos beim Lesen und Verstehen!

Wicklung: Ohmsch verbundener Teil auf einem Trafo (Drahtanfang => Drahtende)

Windung: Teil einer Wicklung, also wenn ich den Draht einmal um den Trafokern wickle, dann habe ich eine WICKLUNG mit EINER WINDUNG, wickle ich ihn nochmal rum, dann habe ich immer noch EINE WICKLUNG mit ZWEI WINDUNGEN.

Abgriff/Anzapfung: Herausgeführte Teilwicklung, sprich die Wicklung wird bei einer gewissen Windungszahl abgegriffen. Wenn du eine Wicklung mit 20 Windungen hast und diese macht z.B. 10V, dann kannst du einen Abgriff bei z.B. 10 Windungen einbauen, dann hast du eben die halbe Spannung = 5V. Eine Abgriff ist NICHT ein beliebiger Ausgang des Trafos sondern nur ein Teil einer Wicklung, ein Abgriff ohne Angabe der Wicklung macht daher keinen Sinn.

Beispiel:
8-Ohm-Speaker
Übertrager mit 1:250
Impedanz die die Röhre sieht: 8*250 = 2kOhm

Es gab zwischendurch auch Ansätze mit entsprechenden Lautsprechern auf den AÜ zu verzichten, was jedoch wieder eine andere Baustelle ist ...

Du hast jetzt mit 1:250 das Widerstands-Übersetzungsverhältnis des Trafos beschrieben. Das wichtige an der Sache ist, dass das NICHT gleich dem Windungszahlenverhältnis ist (ich gehe davon aus, dass du das weißt, aber andere evtl nicht), dazu benötigt man noch ein "hoch 2" in der Gleichung ^^.

Diese OTL-Geschichten wurden von PHILIPS zusammengeschustert, EL86 IIRC, das Problem dabei ist eben, dass das Ganze nicht im Eintakt funktioniert und dass man eben einen Lautsprecher mit 400 bzw 800 Ohm braucht. Und selbst das ist für Röhren noch verdammt wenig, daher den AÜ...das ist billiger und auch besser.

Näheres siehe hier:
Transformator - Wikipedia
 
Hab da noch einen ganz interessanten Link für nen gemütlichen Sonntag:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

Unten ist auch ein Link zur AÜ-Berechnung in der auch die Berechnung aufgezeigt wird, die OneStone beschrieben hat:

Übersetzungsverhältnis der Impedanz = Wurzel (RL / Ra)

Viele Grüße, Marc
 
Ja, nur das Selberwickeln von AÜs ist doch etwas zu komplex, um es hier oder auch dort in aller Kürze erklärt zu bekommen (Verschachtelung, Isolation usw..)
 
Ja, nur das Selberwickeln von AÜs ist doch etwas zu komplex, um es hier oder auch dort in aller Kürze erklärt zu bekommen (Verschachtelung, Isolation usw..)

Also, für mich persönlich hat Do-it-yourself auch seine Grenzen...:)

Mein Chassis ist allerdings schon halb über der Grenze... ;)


Liebe Grüße ausm Ruhrgebiet,

Peter
 
na und gibts was neues?

ich hab mal einen Text über die Grundlagen von Röhrenverstärker von AX84 aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt: Der AX84 rev. 10 - Theorie zur Funktionsweise

Das ist glaube ich gerade für Anfänger sehr interessant.

LG
René
 
Jo,

ich hab lang nicht mehr reingeschaut, und schon ne weile nix mehr dran gemacht.

Sehr cool, das mit der Übersetzung! :great:

Ein paar Bilder anbei. Sieht ein bisschen so aus wie aus dem letzten Jahrhundert...

Unten soll noch ein Rahmen mit schwarzem Bespannstoff vor.



Grüße,
Peter
 

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