Endet die Stimme hier?

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Christian_Hofmann
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Hallo zusammen,

ich brauche einmal euer Wissen und Erfahrung bei einem Problem. Ich habe im Kantorenschrank ein altes Stück für Harmonium, Sopran und Tenor gefunden mit dem ich mich gerade etwas beschäftige.

In einem Takt (unten Markiert) fehlt jedoch scheinbar etwas oder wurde falsch gesetzt. Ich habe hier einen 4/4 Takt und der Sopran hat eine Halbe Note c und eine viertel Note d. Nun fehlt jedoch etwas, wenn die Stimme dann aber enden sollte würde ich wie an anderer Stelle auch eine Pause erwarten. So bleibt nun die Frage ob der Komponist hier will, dass ich die Stimme enden lasse oder noch bis zum Ende des Taktes spiele.

Wie seht ihr das und was würdet ihr in so einer Situation machen oder wie würdet ihr herangehen?

Noten.png
 
Das g gehört auch mit zum Sopran:
Schau dir die Notenhälse an. Das g hat beide Hälse, sowohl nach oben als auch nach unten. Damit gehört es zu zwei Stimmen gleichzeitig.
 
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Bin kein "Notist", aber das g hat 2 Notenhälse, nach oben und nach unten - ich interpretiere dass so, das beide Stimmen jeweils ein g spielen/singen sollen ...

€: qed ...
 
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Das g hat beide Hälse, sowohl nach oben als auch nach unten.
Und so schnell übersieht man etwas. Vielen Dank, ich habe ich wirklich total übersehen... Ich gehe dann einmal in die Ecke und schäme mich :rolleyes:
 
Viel entscheidender ist die Tatsache, dass die Notation nicht eindeutig ist, ob man das g‘ neu anschlagen oder halten soll. Beides ist laut Notation erforderlich, aber natürlich spieltechnisch unvereinbar.

Fraglich ist auch, warum im Alt nicht gleich eine ganze Note g‘ notiert ist, um das Konzept klar zu machen, dass der Alt hält und der Sopran kurzzeitig auf der gleichen Tonhöhe ist.

Ich tendiere zum neu anschlagen des g‘s, um die Sopranistin bei ihrem neuen Einsatz zu unterstützen.
 
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Beides ist laut Notation erforderlich, aber natürlich spieltechnisch unvereinbar.
Beim Spiel am Harmonium würde ich aus dem Gefühl heraus entscheiden, an einer Orgel könnte man durchaus mit zwei Manualen spielen, dann könnte man mit einer anderen Registrierung diesen Ton zweimal spielen. Da bei dem Stück beide Hände gut getrennt sind wäre dies meiner Meinung nach möglich.
 
ob man das g‘ neu anschlagen oder halten soll. Beides ist laut Notation erforderlich, aber natürlich spieltechnisch unvereinbar.
Ich würde dem angeschlagenen g auf der vierten Zählzeit den Vorzug geben, gerade weil das aus dem Spielen der ersten Stimme erfolgen soll, das g wird dann von der vierten über die erste Zählzeit des Folgetaktes gebunden.

Das Spielen des g der ersten Stimme entsprechend der Notation auf der vierten Zählzeit im Takt würde bedeuten, dass der Haltebogen der punktierten Halbe versehentlich gesetzt wurde.
Edit: Ich denke auf den zweiten Blick gar nicht "vesehentlich gesetzt", sondern aus dem vierstimmigen Gesang in den Klaviersatz übernommen.

Gruß Claus
 
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Diese Sache mit den Stimmen ist aber etwas wo ich öfter drauf stoße. Hier noch einmal ein Beispiel aus einem älteren Stück

1678720926041.jpeg


Da wird aus Vierstimmigkeit noch noch Zweistimmigkeit. Gerade wenn man ein Stück noch nicht kennt, dann stolpere ich da gerne mal drüber. Schön wäre es wenn dann wirklich eine Pause für die anderen Stimmen eingezeichnet wäre. Gut in dem Beispiel ist das noch gut zu erkennen, aber bei komplizierteren Werke ist es nicht immer so trivial so was zu erkennen.
 
Die Pause wird an der Stelle, weil es eindeutig ist, halt aus Platz‑ und Leserlichkeitsgründen gerne gestrichen.

Man ist sich nicht ganz einig hier. Nach strikter Lehre muß eigentlich der Takt vollgemacht werden. Aber hier würden sowohl zweite Hälse (Balken!) als auch Pausen (gerade im oberen System) die Lesbarkeit so stark verschlechtern, und es ist auch ohne sehr klar, was zu tun ist…
 

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