Erste Hörprobe

  • Ersteller Silvieann
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Und dann möchte ich dich noch fragen, ob ich hier überhaupt antworten soll,
Auch wenn ich nicht Silvieann bin - doch, unbedingt! Ich finde Deine Beiträge erfrischend und wirklich kompetent genug.
 
Ich finde Deine Beiträge erfrischend und wirklich kompetent genug.

Danke schön. Ich weiß nur nicht, ob Silvieann von meinem Gerede profitieren bzw. ob meine ausschließliche Erfahrung mit meiner eigenen leichten Stimme ihrer Stimme überhaupt gerecht werden kann.
Wie kann man das Schönste aus der Stimmlage rausholen, wenn man gar nicht weiß, wie das Optimum klingen kann? Das gehört meiner Ansicht nach in die Hände erfahrener Leute.
Ich will ja am Ende auch nicht die böse Stiefschwester sein, die Cinderella davon abhält, beim Ball erstrahlen zu können.
 
@Lee Coeur, ich lese gerade deine Beiträge sehr gerne ;)

Wie kann man das Schönste aus der Stimmlage rausholen, wenn man gar nicht weiß, wie das Optimum klingen kann? Das gehört meiner Ansicht nach in die Hände erfahrener Leute.
Keine Angst, ich habe eine Gesangslehrerin, die ich regelmäßig besuche. ;)

Ich will ja am Ende auch nicht die böse Stiefschwester sein, die Cinderella davon abhält, beim Ball erstrahlen zu können.
Ich finde tatsächlich, dass hohe Stimmen viel besser strahlen als tiefe.
Seltsamer Weise will das bei mir niemand hören, wenn ich leicht hoch singe. Meine letzen Hörproben waren noch frisch vom Gesangsunterricht beeinflußt, wo meine Gesangslehrerin den Klang meiner Stimme offen und voll herstellen möchte. Wenn ich mir Profiaufnahmen von "Meine Lippen, sie küssen so heiß" anhöre, dann dunkeln die allesamt aber auch ordentlich ab und singen recht offen und voll, dafür aber langsam.
Ist ja auch eigentlich eine traurige Geschichte der Operette von Lehar.

Ich schau mal gleich, ob ich die eine ältere Hörprobe nochmal poste ...
 
Seltsamer Weise will das bei mir niemand hören, wenn ich leicht hoch singe.


Das ist nicht seltsam, sondern ganz normal. Bei mir will auch keiner hören, wenn ich hoch wie Bon Jovi singe. Deshalb mach ich es nicht, auch wenn ich es theoretisch könnte.
 
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Ich finde tatsächlich, dass hohe Stimmen viel besser strahlen als tiefe.
Und? Strahlen ist alles?! Hohe Stimmen mögen vielleicht strahlen, brillanter sein. Aber tiefe Stimmen sind wärmer. Ich konnte mit hohen, strahlenden Stimmen nie wirklich etwas anfangen. Erst in letzter Zeit lerne ich sie auch zu schätzen.
Seltsamer Weise will das bei mir niemand hören, wenn ich leicht hoch singe.
Wieso seltsam? Und wenn es wirklich niemand hören will, wäre es vielleicht ein oder zwei Gedanken wert, warum das so ist. Vor allem, sorry wenn ich es jetzt so unverblümt sage - leicht ist wirklich anders! Hoch vielleicht. Aber leicht? Eingekerkert, gezwungen hören sich die hohen Töne für mich an. Ganz anders die tiefen Töne, da schimmert schon manchmal etwas durch, da packt mich der blanke Neid, ehrlich! Das ist die Stimme, die ich so gerne gehabt hätte. Nun, ich habe gelernt, mit meiner Stimme zu leben und habe sie mittlerweile ganz gerne. Da dürft noch gern ein Pfund mehr drin sein, aber das habe ich halt nicht. Dafür kann ich auch mal so tun, als ob ich (tieferer) Sopran wäre. Das hat schon auch was. Und ich finde, es ist sowas von egal, was man für eine Stimme hat. Man kann sie ja doch nicht ändern und man kann aus jeder Stimme etwas herausholen. Jede hat ihre Vorteile, auch die tiefen, warmen, wegen meiner wuchtigen Stimmen!
 
Seltsamer Weise will das bei mir niemand hören, wenn ich leicht hoch singe.
. Wenn ich mir Profiaufnahmen von "Meine Lippen, sie küssen so heiß" anhöre, dann dunkeln die allesamt aber auch ordentlich ab und singen recht offen und voll, dafür aber langsam.

Willst du für jemanden singen oder für dich? Bzw. willst du irgendwo auftreten?
Fürs Auftreten im klassischen Bereich bietet sich das Fach an, in das die Stimme am besten reinpasst. Das Publikum kommt ja überwiegend mit der Erwartung, Arien im vom Komponisten bezweckten Klangoptimum zu hören.

Im privaten oder experimentellen Bereich finde ich fachfremden Gesang toll. Da ermuntere ich dich natürlich, die "hellen" Lieder zu singen!

Hier eine Aufnahme einer Mezzosopranistin zu "Meine Lippen, sie küssen so heiß":



Der dunkle Klang tut dem Lied keinen Abbruch, im Gegenteil!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich konnte mit hohen, strahlenden Stimmen nie wirklich etwas anfangen. Erst in letzter Zeit lerne ich sie auch zu schätzen.

Mir gehts umgekehrt so :D
In letzter Zeit finde ich auch Gefallen an "Nicht-Sopranen".

Und an sich pflichte ich dir bei, allerdings kann doch silvieann die hohen Töne singen, wenn sie es möchte. Nur eben nicht auf Veranstaltungen, bei denen Wert auf Stimmfächer gelegt wird. Denn dafür würde sie zumindest aktuell nicht gebucht werden. Aber zu Hause - warum nicht?
 
Und an sich pflichte ich dir bei, allerdings kann doch silvieann die hohen Töne singen, wenn sie es möchte. Nur eben nicht auf Veranstaltungen, bei denen Wert auf Stimmfächer gelegt wird. Denn dafür würde sie zumindest aktuell nicht gebucht werden. Aber zu Hause - warum nicht?
Klar darf sie, das habe ich auch nicht verneint. Nur wundert es mich eben nicht sehr, dass sich das "niemand" anhören will. Und vielleicht kommt sie sogar dahin, dass die Leute die hohen Lieder eines Tages auch anhören wollen. Nur baut sie gerade am Dach während das Fundament noch gar nicht ausgehoben ist meinem Gefühl nach.
Ich glaube, wir beide sind schon weitgehend d'accord. Ich bin wirklich keine Verfechterin des dogmatischen Einhaltens der Stimmfächer; ich singe selber, wo ich lustig bin. Aber es gibt für mich Grenzen. Die sind da erreicht, wo die Stimme nicht mehr mitmacht. Und die Hämmer, die Silvieann teilweise singt, würde ich mir zum jetzigen(!) Standpunkt vielleicht gerade mal anfangen zu überlegen, wenn überhaupt.

Ich finde z.B. gerade auch das Bach/Gounodsche Ave Maria in tiefer wirklich nicht schlechter als die hohe Ausgabe und warum bitte sollte ich meine Stimme vergewaltigen, wenn die Organisten das doch gebacken kriegen? Wo ist denn der Sinn darin, so ein Stück hochzujubeln, wenn es in tiefer doch genauso schön oder sogar schöner klingt? Es kommt doch nicht auf einen Höhenrekord an, sondern darauf, dem Lied Seele mitzugeben. Sonst bräuchte man doch gar nicht erst singen!
 
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Ich schau mal gleich, ob ich die eine ältere Hörprobe nochmal poste ...
Ich hab keine ältere Gesangsprobe gefunden, die ich hätte posten wollen ...

@moniaqua, ich habe den Eindruck, du ärgerst dich darüber, was ich singe?

Ich glaube, dass sich bei mir, was die Stimmqualität anbelangt, nicht mehr so viel tun wird. Ich bin keine 20 mehr. Aber vielleicht sollte ich es auch überdenken, überhaupt weiter Gesangsunterricht zu nehmen. Es ging davor auch ohne, und das Geld könnte ich gut anders ausgeben, und die Zeit könnte ich auch anderweitig gebrauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
, ich habe den Eindruck, du ärgerst dich darüber, was ich singe?
Ja, es ärgert mich. Also nicht dass Du singst, sondern vor allem, dass ich den sehr starken Eindruck habe, dass diese Lieder Deiner Stimme nicht gut tun und einfach fast nichts passendes kommt obwohl ich von so vielen Leuten schon den Rat gehört habe, dass Du es mit anderen, tieferen Liedern versuchst.

Es ärgert mich deswegen, weil ich der festen Überzeugung bin, dass in Dir eine wunderschöne Stimme steckt. Nur eben kein Sopran, zumindest kein so hoher. Und diese hohe Sopransingerei zum jetzigen Zeitpunkt Deiner Stimme eher schadet als nützt.

Ich glaube, dass sich bei mir, was die Stimmqualität anbelangt, nicht mehr so viel tun wird

Das glaube ich nicht. Ich glaube, da muss nur ein Knoten platzen, dann kann sich das ganz gewaltig ändern. Ich fände es schade, wenn Du keinen Gesangsunterricht mehr nehmen würdest. Eventuell könnte man verhandeln, ob die Lehrerin nicht ganz passt - oder aber, ob Du vielleicht ihr mehr vertrauen solltest?

Du hast einmal geschrieben, Du willst im Chor gerne Solo singen. Wenn Du dieses Ziel weiter verfolgen willst, musst Du imho beim Gesangsunterricht bei der Stange bleiben. Und einmal wirklich ernsthaft versuchen, die Tips, die Du bekommst, umzusetzen; mein Eindruck ist, es wird etwas abgeworfen, passt nicht, dann nehmen wir das nächste, wird schon klappen. Klappt aber so nicht. Du hast ja schon einigen Input bekommen. Arbeite doch daran, statt ständig irgendwelche neuen Lieder aufzunehmen. Wenn Dir das Rheinbergersche Ave nicht gefällt, ok, nimm das Gounodsche. Aber eben in der tiefen Variante.

Ich bin wirklich sehr liberal, was Stimmfächer und ihre falsche Belegung angeht, ich finde das starre Anwenden des Stimmsystems in der Klassik entsetzlich. Aber bis zu einem gewissen Grad hat es wirklich Sinn. Ich weiß schon eine Messe im Terminplan heuer, da werde ich mich weigern, im Sopran zu bleiben. Die andere muss ich erst anschauen. Und ich habe die Höhen und habe inzwischen gelernt, einigermaßen Stimm-schonend zu singen. Aber ich bin kein Sopran.

Du hast ja anscheinend Kontakt zu Oktaviane vom anderen Forum. Nach allem, was ich gelesen habe, hat sie diese Geschichte schon durchgemacht. Nur in der anderen Richtung. Sie weiß, warum sie so streng ist. Ständig zu tief singen ist genauso schädlich wie zu hoch singen.

Ein/e vernünftige/r GL baut als erstes die Mitten sauber aus und bügelt da eventuelle Brüche glatt. Erschließt beide Register und verbindet sie. Und hört sich dann erst an, wo die Reise hingeht und übt entsprechend. Wenn ich Stimmbildung nehme, wird aber weiterhin meine ganze Range bearbeitet. Nicht nur deswegen, weil ich immer wieder mit Sopransachen ankomme, was oft genug ein leises Naserümpfen zur Folge hat. Mein GL ist nur ein lieber; er weiß genau, dass ich das eh singe und schaut halt, dass er Schadensbegrenzung treibt. Allerdings komme ich schon aus reinem Selbstschutz nicht (mehr) mit so arg hohen Sachen an. Er arbeitet auch bei anderen SchülerInnen beide Register, auch die Soprane müssen in die Bruststimme. Er gibt seinen SchülerInnen passende Literatur, wenn sie selber nichts haben.
 
Du hast einmal geschrieben, Du willst im Chor gerne Solo singen. Wenn Du dieses Ziel weiter verfolgen willst, musst Du imho beim Gesangsunterricht bei der Stange bleiben.
Nein, bei dem Chor, in dem ich im Moment singe, wird das nie gehen.

Wenn Dir das Rheinbergersche Ave nicht gefällt
Das hab ich gar nicht.

Ach, und ich habe eine gute Gesangslehrerin. Sie hat Schüler/innen auf allen möglichen Stufen.
Sie ist eine ausgebildete klassische Sängerin, und ich merke durchaus den Unterschied von mir zu ihr.
Sie ist kompetent und weiß, was sie tut.
 
Das hab ich gar nicht.
Ich hatte es Dir verlinkt; Du findest es auf imslp.
Ach, und ich habe eine gute Gesangslehrerin. Sie hat Schüler/innen auf allen möglichen Stufen.
Sie ist eine ausgebildete klassische Sängerin, und ich merke durchaus den Unterschied von mir zu ihr.
Sie ist kompetent und weiß, was sie tut.
Dann solltest Du ihr vertrauen. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass sie Dir die ganze hohe Literatur empfiehlt.
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I Es ging davor auch ohne, und das Geld könnte ich gut anders ausgeben, und die Zeit könnte ich auch anderweitig gebrauchen.

Warum nimmst du Gesangsunterricht, warum singst du? Verfolgt das einen Zweck?
Ich dachte immer, so was solle auch Spaß machen.

Ich hatte viel Spaß bei meiner Lehrerin, habe ihr jedoch auch meine Vorlieben aufgezwungen :D Wenn du hoch singen willst, dann mach das doch. Die Leute hier bewerten halt nach ihren Maßstäben und Erfahrungen die Qualität des Gesanges, die mit deiner eigenen Auffassung nicht übereinstimmen muss. Und die wollen natürlich das Beste aus deiner Stimme herausholen.

Vielleicht solltest du die hohen Gesänge eher im Pop-Bereich ansiedeln? Klassisch fachfremd stelle ich mir schwerer vor als Popsongs mit einer anderen Stimme zu singen.

Wo ist denn der Sinn darin, so ein Stück hochzujubeln, wenn es in tiefer doch genauso schön oder sogar schöner klingt?

Aus Freude und Lust an der Sache.
Stelle ich mir jedoch vor, ich wäre eine klassische Gesangslehrerin... würde ich angesichts Silvieanns warmer Stimme und dem Hang zum Hochsingen in dieser Phase ein paar Tränchen verdrücken.
(So ähnlich, wie es mir ergeht, wenn sich naturblonde Frauen die Haare schwarz färben.)
 
Stelle ich mir jedoch vor, ich wäre eine klassische Gesangslehrerin... würde ich angesichts Silvieanns warmer Stimme und dem Hang zum Hochsingen in dieser Phase ein paar Tränchen verdrücken.
Das ist gerade mein Jammer. Ich bin zwar keine GL und Tränchen verdrücke ich dann doch nicht, ich sage ja nicht einmal, sie soll nur noch tief singen... aber endsschade finde ich es schon.
 
Warum nimmst du Gesangsunterricht, warum singst du? Verfolgt das einen Zweck?
Ja genau, aus Spaß an der Freud. Und vielleicht um privat mal zu singen.
Tatsächlich würde ich im Chor auch mal gerne den ein oder anderen Solopart übernehmen, aber das wird nicht gehen.
Ich würde auch gerne mal zu privaten Anlässen singen. Da werde ich tatsächlich mal den Organisten fragen, wie es aussieht im normalen Gottesdienst mal was solo zu singen. Bisher hat das nie geklappt, entweder ich war erkältet oder der Organist hatte gerade keine Zeit ...
Aber ich werde wohl bald auch meine normale Arbeit wieder aufnehmen, wenn nichts dazwischen kommt, dann werde ich für's Singen auch viel weniger Zeit haben, wenn überhaupt noch.
Der Gesangsunterricht macht mir Spaß, meine Gesangslehrerin macht das sehr gut. Sie ist auch sehr gut darin, mich zu motivieren.
 
@Silvieann

Ich habe bis jetzt nie was zu deinen Hörproben geschrieben, obwohl ich diverse davon gehört habe, kann jetzt aber irgendwie nicht mehr schweigen :eek:

Das, was jetzt kommt mag sehr hart tönen, da ich aber glaube, dass du extrem schwer zu überzeugen bist, denke ich, dass alles andere als ganz ehrliche direkte Worte hier ohnehin nichts mehr bringen würde (ob diese noch was bringen, weiss ich allerdings auch nicht!)

Ich habe nie was zu deinen Hörproben geschrieben, weil sie mich echt sprachlos gemacht haben! Sprachlos, dass jemand so überhaupt nicht selber merkt, was geht und was nicht. Diese Sopranstücke, die du versucht hast zu singen, sind (momentan!) absolut ungeeignet für dich und ich habe im Prinzip vollstes Verständnis für deine Umgebung, wenn die sich das nicht anhören will. Du machst in den Höhen komplett zu, wirst sehr eng im Hals und dann passiert was passieren muss, du versuchst mit pressen zu kompensieren, was es natürlich noch schlimmer macht.

Und bevor du jetzt den PC wütend in die Ecke schmeisst ;), ich würde das alles nicht schreiben, wenn ich das Gefühl hätte, da ist jemand völlig unbegabtes zu Gange. Bei so jemand wäre es dann wirklich egal, wie und was er singt (solange er sich die Stimme dabei nicht völlig schädigt, da man diese ja schliesslich auch noch zum sprechen braucht). Bei dir habe ich aber ganz im Gegenteil das Gefühl, du bist jemand mit sehr gutem Stimmmaterial und einem guten Körpergefühl fürs Singen bist, letzteres allerdings vorerst nur, wenn du in den unteren Lagen bleibst. Solange du deine Stimme nicht mit der Brechstange in die Höhe zwingst, zeigen sich immer wieder schöne frei schwingende Vibrationen! Und da es, nach meiner eigenen Erfahrung, für ein sich von selber einstellendes Vibrato v.a. einen weiten Hals, eine locker-tiefe Kehle, einen lockeren Unterkiefer in Kombination mit einen stabilen Stimmsitz braucht, zeigt doch dass du diese Lockerheit durchaus schon einstellen kannst und dass du wohl schon einiges mehr richtig machst, als viele andere Klassikanfänger (du hast ja glaub noch nicht sehr lange Unterricht?)

Du möchtest also unbedingt Sopranliteratur singen, kann ich zwar nicht wirklich verstehen (ich persönlich wäre total glücklich, wenn ich anstatt eines Koloratursoprans ein satter Mezzo wäre), aber ok, wenn das dein Wunsch ist, dann ist es so. Aber: ich glaube, auf die Art wie du das momentan zu erreichen versuchst, verbaust du deiner Stimme alle Möglichkeiten, das zu entwickeln, was dann letztendlich deine Höhe wäre. Eine Höhe (bis wo immer die dann geht!) die locker, rund und voll tönt und ohne Qualitätsverlust an deine unteren Lagen andocken kann. So etwas muss ganz behutsam angegangen werden, ausgehend von der Lage, wo die Körpereinstellungen stimmen, zuerst ev. am besten nur mit Übungen auf einen angenehmen Vokal (da viele Konsonanten die Tendenz haben einen zuzumachen). Die Übungen zuerst immer unter Kontrolle der GL machen, damit diese bei Fehleinstellungen sofort korrigieren kann, und erst selbstständig weiterüben, wenn man weiss wie es sich anfühlt, wenn es technisch korrekt ist. Und die Höhe nur ganz langsam steigern! Gibt glaub so eine Regel, die besagt, dass man ca. 1 Jahr braucht um die Höhe um einen (schön singbaren!) Ganzton zu erweitern.

Einfach irgendwie hohe Töne rauspressen aber ist ganz schlecht. Je länger man das tut, umso mehr merkt sich der Körper die falschen Einstellungen, so dass es später ganz schwierig, wenn nicht gar unmöglich werden kann, daran noch was zu ändern!

Eine Freundin von mir (in Profiausbildung und jetzt kurz vor dem Diplom als GL) hatte/hat auch eine sehr gute und kraftvolle untere Lage und wurde wohl zuerst als dramatischer Mezzo oder sogar Alt gehandelt. Dann nach diversen Jahren Gesangsausbildung, ist ihr plötzlich vollkommen die Höhe aufgegangen und jetzt singt sie sogar tiptop Literatur aus dem lyrischen Sopranbereich (was ich schon sehr erstaunlich finde, hätte dann eher gedacht, dass aus ihr ein dramatischer Sopran wird). Man sieht, alles ist möglich. Ich denke aber, dass diese Entwicklung nur möglich war, weil diese Sängerin sehr geduldig war, nichts forciert hat und ihrer Stimme alle Zeit gelassen hat, sich zu entwickeln.
Eine Zeit die man übrigens praktisch immer hat, als Hobbysängerin sowieso. Es gilt ja die Regel, dass, sofern die Stimme vernünftig ausgebildet wird und gesund bleibt, man als Frau bis zum Alter von etwa 60 Jahren mit Anstand solistisch singen kann (tiefere Stimmen tendenziell ev. sogar eher noch länger). Das auf Opern- und Konzertbühnen die Karrieren meist einiges früher enden, hat dann auch wohl oft mehr mit Rollenverständnis und/oder dem nachdrängenden Sängernachwuchs zu tun, als mit einem gravierenden Qualitätsverlust der Stimme!
 
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Ja genau, aus Spaß an der Freud. Und vielleicht um privat mal zu singen.

Und dann kommen hier die Damen und weinen beinahe, weil sie großes Potenzial in dir sehen ^^
Vielleicht solltest du das im Sinne von Spider-Man handhaben: "Mit großer Stimme kommt große Verantwortung".
Bist du bereit, diese Verantwortung aufzunehmen?

Ansonsten verstehe ich natürlich vollkommen das Bedürfnis, nur das zu singen, was Freude bereit.

Eine Freundin von mir (in Profiausbildung und jetzt kurz vor dem Diplom als GL) hatte/hat auch eine sehr gute und kraftvolle untere Lage und wurde wohl zuerst als dramatischer Mezzo oder sogar Alt gehandelt.

Woher wisst ihr eigentlich bei einem Anfänger, dass dieser in die dramatische Richtung gehen könnte? Fangen Anfänger tatsächlich mit kraftvollem, lauten Gesang an?
 
Ansonsten verstehe ich natürlich vollkommen das Bedürfnis, nur das zu singen, was Freude bereit.
Absolut verständlich. Es zwickt sich nur mit
Tatsächlich würde ich im Chor auch mal gerne den ein oder anderen Solopart übernehmen,
Müsst ja nicht im Chor sein, wenn es da wirklich nicht ginge und wer im Chor Solo singen mag mag das in der Regel auch woanders. In meinem Umkreis kenne ich es aber so, dass die Leute, die bei der Stange bleiben i.d.R. irgendwann auch im Chor Solo singen, vermutlich weil eigene Solisten i.d.R. deutlich - sagen wir mal, preisgünstiger sind :D. Wobei die "Konkurrenz" bei Sopransolistinnen wesentlich größer ist als bei Altsolistinnen.
Woher wisst ihr eigentlich bei einem Anfänger, dass dieser in die dramatische Richtung gehen könnte? Fangen Anfänger tatsächlich mit kraftvollem, lauten Gesang an?
Meine Meinung, kann verkehrt sein: Im Vergleich zu leichteren Stimmen, ja. Es kommt wohl häufiger vor, dass lyrische Stimmen ins dramatische Fach wechseln, aber anscheinend weniger oft, dass dramatische lyrisch werden. @Tonja weiß da vielleicht mehr als ich, die ist mehr in diesen Fächern drin.
Dramatische Stimmen können schon auch lyrisch singen und vice versa, nur wird sich eine lyrische Stimme immer leichter tun mit schnellen, leichten Koloraturen als eine dramatische. Die fliegen da einfach drüber, für die dramatischen ist es harte Arbeit (und wird sich doch nicht so leicht anhören). Dafür brechen sich die lyrischen einen ab, wenn sie gewichtiger singen sollen. Du hast Silvieanns Stimme als "warm" bezeichnet. Das würde mir für die lyrischen Stimmen so nie einfallen, die bezeichne ich eher als perlend. Da denke ich nicht an ein prasselndes Kaminfeuer, sondern an einen munter fließenden Wildbach. Und das zeigt sich m.W. relativ schnell.
 
Woher wisst ihr eigentlich bei einem Anfänger, dass dieser in die dramatische Richtung gehen könnte? Fangen Anfänger tatsächlich mit kraftvollem, lauten Gesang an?

Achtung, die von mir erwähnte Sängerin war, als man sie für dramatisch hielt, kein wirklicher Anfänger mehr! Sie stand damals zwar wohl am Beginn ihrer Profiausbildung, aber ein professionelles Gesangsstudium beginnst du natürlich nicht bei Null. Bevor man da einsteigt, haben die meisten schon mindestens 4-5 Jahre regelmässigen Gesangsunterricht auf dem Buckel.

Müsst ja nicht im Chor sein, wenn es da wirklich nicht ginge und wer im Chor Solo singen mag mag das in der Regel auch woanders. In meinem Umkreis kenne ich es aber so, dass die Leute, die bei der Stange bleiben i.d.R. irgendwann auch im Chor Solo singen, vermutlich weil eigene Solisten i.d.R. deutlich - sagen wir mal, preisgünstiger sind :D. Wobei die "Konkurrenz" bei Sopransolistinnen wesentlich größer ist als bei Altsolistinnen.

Bei uns in der Region ist es tatsächlich auch so, dass Soloparts in den klassischen Chören fast immer von externen Profis besetzt werden. In grossen Chören, wo hauptsächlich die grossen Oratorien etc. aufgeführt werden sowieso, aber auch in kleinen Dorf- und Kirchenchören (scheinbar ist immer genug Kohle vorhanden!). Die Gründe sehe ich, neben der stimmlichen Qualität (bei der der eine oder andere sehr gut ausgebildete Laie ja tatsächlich gar nicht immer so weit vom Profiniveau entfernt sein muss) auch darin, dass man hofft, mit regional oder national bekannten Solisten mehr Publikum anzulocken. Zudem möchten die Chorleiter auch nicht unbedingt auf die Unterstützung der führenden Chorstimmen verzichten, weil die dann plötzlich mehr oder weniger von ihren Soli absorbiert sind. Ich weiss moniaqua, bei euch singen die Solisten die Chorparts voll mit :), bei uns ist das aber halt eher unüblich.

Was ich machen würde, wenn ich sehe, in meinem Stammchor gibt's keine Solo-Möglichkeiten: warten bis ich weit genug ausgebildet bin und mir dann einen, ev. zusätzlichen, anderen Chor suchen, wo diese Möglichkeit besteht. Und natürlich neben den Chören sich weitere Solomöglichkeiten beschaffen, die gibt es immer, wenn man da etwas aktiv wird und dabei auch etwas Geduld und Ausdauer an den Tag legt!

Es kommt wohl häufiger vor, dass lyrische Stimmen ins dramatische Fach wechseln, aber anscheinend weniger oft, dass dramatische lyrisch werden.

Sehe ich genau so.

Dramatische Stimmen können schon auch lyrisch singen und vice versa

Müssen sie natürlich auch können, da kaum eine Rolle ausschliesslich lyrisch oder dramatisch angelegt ist. Wenn auch das eine oder das andere überwiegen mag. Aber auch dramatisch Partien haben z.B. Stellen, wo die darzustellende Person traurig, nachdenklich, ängstlich etc. ist; auch bei dramatischen Partien gibt es pp-Stellen und wird nicht einfach alles nur durchgeschrien ;) Und lyrische Rollen kennen Stellen, wo sie vielleicht vor Freude fast ausflippen oder heftigst verzweifelt sind, also Stellen, wo mehr stimmlicher Wumms verlangt wird.

nur wird sich eine lyrische Stimme immer leichter tun mit schnellen, leichten Koloraturen als eine dramatische. Die fliegen da einfach drüber, für die dramatischen ist es harte Arbeit (und wird sich doch nicht so leicht anhören). Dafür brechen sich die lyrischen einen ab, wenn sie gewichtiger singen sollen.

Hier bin ich jetzt nicht so bei dir. Obwohl, ist natürlich immer zuerst die Frage, wie man lyrisch und dramatisch definiert. Wenn man lyrisch als Synonym für "leicht" und dramatisch für "schwer" nimmt, stimmt es natürlich.
Diese Definition ist für mich aber mehr als ungenügend. Für mich sind dramatische Stimmen solche mit Metall, einem "Klingeln", "Ping", einer gewissen Härte und Durchdringung. Das alles können sie aber auch sein/haben, wenn sie ansonsten eher leicht und beweglich sind. Wäre dies nicht vereinbar, gäbe es das Fach des dramatischen Koloratursoprans ja gar nicht ;) Gutes und allbekanntes Beispiel: Königin der Nacht: mit einer schweren Stimme wären die Staccati-Hüpfer in die Höhe nicht anständig zu bewältigen. Die sind nur gut, wenn sie locker flockig kommen und nicht wenn sie mühsam hochgestemmt werden müssen! Trotzdem wird niemand bezweifeln, dass die KdN eine sehr dramatische Person ist und die Rolle mit einem lyrischen Koloratursopran zu besetzen (wie man es leider ab und zu hört) ist IMHO ein komplettes No-go!:(
Lyrische Stimmen hingegen sind für mich die lieblichen, weichen Schöntöner. Sicher sind sie oft gleichzeitig auch leicht, sie können aber auch schwer oder sogar sehr schwer sein (verlieren dabei im Klang aber nie ihre Weichheit!) Und solch schwere Lyrische tun sich alles andere als leicht mit schnellen Läufen! Ich kenne schwere lyrische (Profi-)Soprane, die scheuen Koloraturstücke wie der Teufel das Weihwasser :D, sind daneben aber perfekte Legatosängerinnen und Traumbesetzungen für z.B. die grossen Puccini-Rollen.

Folgendes tönt jetzt vielleicht etwas seltsam :rolleyes: aber ich habe diese Bilder für die Stimmtypen:

Die Lyrischen sind die Prinzesschen. die im rosa Kleidchen und mit blonden Löckchen im Schlossgarten Ringelreihen tanzen und dazu ein liebliches Liedchen singen. Manchmal sind sie zart und fein, manchmal, weil sie zu viel Kuchen genascht haben, etwas dicker und schwerer. Aber auch die schwereren bleiben blond und ihr Kleid ist immer noch rosa :)

Die Dramatischen hingegen sind die Hexen, die im braunen Zottelkleid, mit schwarzer Wuschelfrisur auf ihren Besen zum Blocksberg reiten. Sie sind wild, lachen und rufen sich mit lauter Stimme was zu. Und wenn sie singen, würden die meisten ihre Stimmen nicht unbedingt immer als wohltönend bezeichnen ;) Dabei gibt es dicke Hexen (die Wagnersoprane), aber eben auch dünne (KdN, Konstanze, Violetta etc). Natürlich können/müssen die Hexen auch immer mal versuchen, etwas lieblicher zu singen und ihre GL werden auch immer an der Rundheit ihrer Stimmen arbeiten. Aber trotzdem, unter dem dann übergestülpten Prinzessinenkleidchen wird immer der braune Zottelrock durchscheinen und wenn man genau hinschaut, steht auch immer in der Ecke ihres Gesangsraums ein Besen. :)

Sorry für vielen OT :redface: (Arm gebrochen: arbeiten geht nicht, singen schon :) und scheinbar auch Forum zuspamen :D)
 
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Bei uns in der Region ist es tatsächlich auch so, dass Soloparts in den klassischen Chören fast immer von externen Profis besetzt werden. In grossen Chören, wo hauptsächlich die grossen Oratorien etc. aufgeführt werden sowieso, aber auch in kleinen Dorf- und Kirchenchören (scheinbar ist immer genug Kohle vorhanden!).
Bei den normalen Messen, bei denen die Chöre singen, auch? :eek: Ihr müsst Geld haben!
Hier bin ich jetzt nicht so bei dir. Obwohl, ist natürlich immer zuerst die Frage, wie man lyrisch und dramatisch definiert. Wenn man lyrisch als Synonym für "leicht" und dramatisch für "schwer" nimmt, stimmt es natürlich.
Diese Definition ist für mich aber mehr als ungenügend. Für mich sind dramatische Stimmen solche mit Metall, einem "Klingeln", "Ping", einer gewissen Härte und Durchdringung. ...

So gesehen - ja, das klingt stimmig.
Die Lyrischen sind die Prinzesschen. die im rosa Kleidchen und mit blonden Löckchen im Schlossgarten Ringelreihen tanzen und dazu ein liebliches Liedchen singen. Manchmal sind sie zart und fein, manchmal, weil sie zu viel Kuchen genascht haben, etwas dicker und schwerer. Aber auch die schwereren bleiben blond und ihr Kleid ist immer noch rosa :)

Die Dramatischen hingegen sind die Hexen, die im braunen Zottelkleid, mit schwarzer Wuschelfrisur auf ihren Besen zum Blocksberg reiten. Sie sind wild, lachen und rufen sich mit lauter Stimme was zu. Und wenn sie singen, würden die meisten ihre Stimmen nicht unbedingt immer als wohltönend bezeichnen ;) Dabei gibt es dicke Hexen (die Wagnersoprane), aber eben auch dünne (KdN, Konstanze, Violetta etc). Natürlich können/müssen die Hexen auch immer mal versuchen, etwas lieblicher zu singen und ihre GL werden auch immer an der Rundheit ihrer Stimmen arbeiten. Aber trotzdem, unter dem dann übergestülpten Prinzessinenkleidchen wird immer der braune Zottelrock durchscheinen und wenn man genau hinschaut, steht auch immer in der Ecke ihres Gesangsraums ein Besen. :)


:rofl: Also, wenn das "dramatisch" bei mir nicht schon früher klar gewesen wäre als das Stimmfach, spätestens jetzt wäre ich davon überzeugt! Rosa Prinzessinnenkleider sind so gar nicht das meine. Schad, dass ich Dir keine Kekse geben kann.
 
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Bei den normalen Messen, bei denen die Chöre singen, auch? :eek: Ihr müsst Geld haben!

2x ja. Lebe aber auch in einer ziemlich reichen Ecke der ohnehin ziemlich reichen Schweiz! Was ich übrigens nicht nur unbedingt gut finde!

:rofl: Also, wenn das "dramatisch" bei mir nicht schon früher klar gewesen wäre als das Stimmfach, spätestens jetzt wäre ich davon überzeugt! Rosa Prinzessinnenkleider sind so gar nicht das meine. Schad, dass ich Dir keine Kekse geben kann.

Trotzdem danke :)

Und geht mir genauso, habe es sehr viel mehr mit den Hexen als mit den Prinzessinnen :D Und fühle mich im dramatischen Koloraturfach pudelwohl. Als meine GL dann kürzlich sagte, ich könne aber auch sehr gut lyrische Koloratursopran-Literatur bedienen, habe ich fast eine Identitätskrise gekriegt :D. Immerhin haben aber etwa 4 andere GLs (die mich stimmlich allerdings nur aus Workshops kennen) mich als jugendlich-dramatisch oder sogar dramatisch eingeschätzt. Letzteres natürlich völliger Quatsch, dafür ist meine Stimme viel zu leicht und zu hoch. Also, meine GL hat sicher recht, wenn sie sagt, dass ich einfach ein hoher beweglicher Koloratursopran bin. Und über die Klangfärbung die ich selber (auch von aussen /Aufnahmen) Gott sei dank so gar nicht als lyrisch empfinde, muss ich einfach nochmal mit ihr diskutieren :D. Aber da die Vorschläge zu Konstanze, KdN, Violetta etc. ja von meiner GL selber kamen, resp. sie (auch mit ihren extrem hohen Ansprüchen) fand, dass diese Arien gut kommen, lässt mich ja wieder hoffen! ;) Ein lyrischer Koloratursopran wäre dann nämlich so ziemlich das Letzte was ich sein möchte! :mad: Aber darf jetzt nichts sagen, ich bin ja schliesslich immer diejenige, die gepredigt hat, man muss mit der Stimme zufrieden sein, die einem die Natur gegeben hat! Obwohl, vielleicht besuche ich zur Sicherheit nächstens doch mal noch ein Hexenseminar! :)
 

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