Eure Lieblings-Bluessongs

[theologe]

Im Moment: Don´t believe a word. In der Version von Gary Moore.

 

[Kante]

Hallo - Martin hier


zufällig letzt auf einer CD des Audiomagazins 'Stereoplay' gefunden

Popa Chubby 'She said that evil was her name'

kommt cool daher


Gruß Martin

 

[emptypockets]

Hab' hier gerade 'mal wieder geschaut.

Und siehe da, wenig passiert in der Zwischenzeit! Nur - natürlich - wieder die üblichen Blues - Rocker (dafür gibt es doch einen eigenen Thread), der offensichtlich in diesem Board unvermeidliche Gary Moore, Poppa Chubby, naja.

Vielleicht sollte irgendwann 'mal jemand einen Thread aufmachen mit dem Titel: "Was ist Blues? Was ist Blues - Rock?"
Aber möglicherweise ist das so wie mit der Abseitsregel: "Abseits ist nicht, wenn ..... ."

 

[vanderhank]

Vielleicht sollte irgendwann 'mal jemand einen Thread aufmachen mit dem Titel: "Was ist Blues? Was ist Blues - Rock?"

Vielleicht sollte irgendwann 'mal jemand einen Thread aufmachen mit dem Titel: "Vielen Dank für die Kommentare, aber ich weiß selbst, was mir gefällt..."

Bei mir ist es momentan Slash's Snakepit mit "Neither Can I".

Gruß
Hank

 

[emptypockets]

Nur 'mal so zwischendurch: Ich finde "So many Roads" und "The Great Flood" von Bonamassa und insbesondere "Reason I'm Gone" von Walter Trout auch absolut anbetungswürdig!

Aber ich würde nicht auf die Idee kommen, sie meine "Blues - Lieblingssongs" zu nennen!

 

[DerZauberer]

Genrediskussionen sind überflüssig... und emptypockets, Du wirst auch noch lernen, dass die "echten" Blues-Liebhaber nun mal eine aussterbende Rasse sind, und dass der eigentliche "Blues" nur durch Revival-Bewegungen alle 30 Jahre und ein paar frische neue Bands, die die alten Ideen nutzen, am Leben gehalten wird.

Mein - nach intensivem Hören am WE wieder neu gekürter - Lieblings-Bluessong ist übrigens gar keiner. "Dark Was The Night - Cold Was The Ground" von Blind Willie Johnson ist Gospel, das ist ein altes "Kirchenlied". Kein Blues. Blind Willie hätte geschimpft, wenn man ihn mit der Musik des Teufels (Blues) in Verbindung gebracht hätte. Trotzdem ist das das bluesigste Feeling, das jemals aufgenommen wurde...

Aber wie ich immer wieder betone: Blues ist eine weitgehend tote und absolut überholte Musikform. Blues war damals die Musik der African American Culture - heute gibt's diese "Kultur" so nicht mehr, bzw. sie hat sich gewandelt, und es ist eben nicht mehr der Blues, sondern nach R&B, Soul, ..., eben heute eher Rap & HipHop und die anderen "modernen" Genres. Aber zum Glück gibt's ab und an mal "neue" Künstler, die die Power der "alten" Musik für sich entdecken und neue Musik mit diesen Wurzeln machen.

Mein ganz brandaktueller Favorit: EMA mit der 16-Minuten-Coverversion von Robert Johnson's "Kind Hearted Woman"...

 

[Mod-Paul]

Ich halte Genrediskussionen zwar nicht für überflüssig (Dafür macht´s zuviel Spaß ), aber mir ist es ansonsten wurscht, aus welchem Genre mir war gefällt. Hauptsache es ist gut. Und das kann der Mississipi Blues von Johnny Winter sein (Rockpalast Version), oder 21st Century R & B von Nine below Zero
Ich stehe auf die englischen Blues-Bands. Dr. Feelgood mit Steve Walwyn (Tele). Aber auch die alte Besetzung noch Lee Brilleaux und Gitarrist Wilko Johnson war genial. Da gab es einen Song der hieß `I'm a Hog for you Baby´ eine alte Leiber/Stoller-Nummer. Bei diesem Solo spielt Wilko Johnson auf drei Strophen als Solo nur einen Akkord. Und wird von Durchgang zu Durchgang von Lee immer angefeuert. Das ist für mich genauso genial, wie das Solo von Hendrix in Red House Blues
Unser Sänger (Harpspieler) ist ein Blues-Maniac. Ich kann mir die ganzen Bands und Titel nicht merken, die er alle anschleppt......Doch, ein Titel hat´s auch in unser Programm geschafft. Von Bruce Willis - Tenth Avenue Tango´ Echt eine scharfe Nummer.

Nur so nebenbei. Witzig finde ich immer die Leute, die meinen bei einer Session mal eben einen Blues spielen zu können

 

[emptypockets]

Auch wenn solche Diskussionen sicherlich irgendwie überflüssig sein sollten, hat Mod-Paul absolut recht: sie machen aber Spass!

Natürlich ist mir das Aussterben der "Blues - Freunde" klar! Seit mindestens 35 Jahren werde ich für meine Liebe zum Blues von fast meiner gesamten Imgebung belächelt und aufgezogen. Ich weiss, was es heißt, gegen den Strom zu schwimmen! Und dass meine zweite musikalische Liebe nun ausgerechnet auch noch Tom Waits ist, macht mich in den Augen der meisten Leute sowieso zu einem sonderbaren Kauz, den man ohnehin nicht ernst nehmen kann!

Aber trotzdem gebe ich nicht auf! Gerade in einem Board, in dem man davon ausgehen muss, dass die Mitglieder sich eben doch ein wenig mehr für alles, was mit Musik zu tun hat, interessieren und auch 'mal etwas den Hintergrund beleuchtet haben wollen. Und ich bleibe dabei: wer immer sich für Rock - Musik interessiert, sollte wenigstens eine bißchen über die Wurzeln wissen! Und wenn man "Blues" sagt, sollte man nicht in Wahrheit Blues - Rock meinen. Gerade die im Board extrem vertretene Metal - Fraktion ist ja, was die Einteilung in Genres angeht, mehr als pingelig. Wehe, jemand nennt ein, was weiss ich, Doom - Metal - Stück Death - Metal. Sofort droht ein Platzverweis, wenn nicht schlimmeres!

Noch was an den Zauberer zu "Dark was the Night - ....": es gibt auch in meinen Augen (besser Ohren) kaum ein zweites (so gut wie Instrumental-) Stück Musik mit so einer makellosen und einzigartigen Atmosphäre! Egal, ob das musiktheoretisch ein Blues ist, oder nicht: Du musst mir doch recht geben, dass Du in einer Diskussion über Blues zumindest etwas irritiert wärst, wenn Dir jemand entgegenhalten würde: "Aber "Still Got the Blues" finde ich besser!"
Also, wie gesagt: Blues ist und bleibt für mich Blues, und Blues - Rock ist eben Blues - Rock!

Da bin ich starrsinnig!

 

[DerZauberer]

Du musst mir doch recht geben, dass Du in einer Diskussion über Blues zumindest etwas irritiert wärst, wenn Dir jemand entgegenhalten würde: "Aber "Still Got the Blues" finde ich besser!"

Nö. Dann wüsste ich nur, dass ich ein kleines bisschen mehr über Blues "weiß" als mein Gegenüber... und dann würde ich mal abschätzen, ob dieser Jemand potenziellerweise Interesse an einem kleinen Ausflug in die "wahre Geschichte" des Blues haben könnte - wenn JA, dann freut mich das, wenn NEIN, auch OK. Machmal reicht es doch einfach, selbst Spaß an seinem Hobby zu haben, das macht sogar im Zweifel mehr Spaß als der Versuch, andere zu missionieren.

Ich finde den allgemeinen Ausbildungsstand zum Thema "Blues" hier im Board natürlich mindestens so erschreckend wie Du! Überspitzt gesagt beginnt Blues für viele hier frühestens mit dem weißen Revival durch Clapton, Stones, etc., dem Einfluss auf Größen wie Led Zeppelin, Hendrix & Co., den weißen Gitarrengöttern a la Stevie Ray Vaughan, den modernen Vertretern, deren Namen ich mir nicht merken kann... ich würde zumindest etwas 50s/60s erwarten mit Muddy Waters, John Lee Hooker, Howlin' Wolf, die ganze Chicago-Schiene halt.

Das gilt auch musiktheoretisch - Blues ist NICHT 12-Takte-Standardschema. Es gibt verdammt coole 8-Taktige Blues-Formen, es gibt abwechslungsreiche Ein-Akkord-Stücke...

Aber wie gesagt, ich hab's aufgegeben zu missionieren - außer jemand zeigt echtes Interesse und fragt nach, dann gebe ich gerne Einiges zum Besten.

Übrigens habe ich eine tolle Compilation vieler "Lieblingsmusiker" aufgetan, die dem geneigten "Einsteiger" in den richtigen Blues ein tolles Spektrum bietet:
http://www.amazon.de/Rough-Guide-Blues-Music/dp/190606301X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1303201219&sr=8-1
Bessere Beschreibung hier:
http://www.amazon.com/Rough-Guide-B...ef=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1303201363&sr=8-3-spell

Da ist wirklich das gesamte Spektrum von den Anfängen über Chicago bis hin zu Afrika & Co. drauf... nicht immer die "definitiven" Aufnahmen der einzelnen Künstler, von der Breite her aber wirklich unübertroffen. Wie gesagt, ein guter Einstieg!

 

[emptypockets]

Auch immer wieder gerne genommen: die Do LP zu "The Story of the Blues" von Paul Oliver. Weiss gar nicht, ob es die auch als CD gibt!
@
Der Zauberer
Naja, irgendwie hast Du schon recht!
Aber jetzt habe ich schon so lange "missioniert", da werde ich jetzt nicht mehr damit aufhören!

 

[Mod-Paul]

Aber jetzt habe ich schon so lange "missioniert", da werde ich jetzt nicht mehr damit aufhören!

Musst Du auch nicht Manchmal bleibt bei dem einen oder anderen doch etwas hängen

Bei einigen Blues-nicht-Abgeneigten ist es zum Beipsiel auch eine Frage des Sounds. Die haben z.B. Schwierigkeiten mit den Platten aus den 40/50gern wegen des `Rumpelsounds´. "Man hört ja überhaupt keinen Bass und Bassdrum raus" Gerade solche Aufnahmen haben für mich echt viel Charme und man kann trotzdem noch - wenn man dafür empfänglich ist - raushören, mit wieviel Gefühl die Nummern gespielt wurden.

 

[bluesbetty]

Im Moment läuft häufiger eine CD von Memphis Slim: I am the Blues

Genial finde ich aber auch die CD Blues with a Feelin' von Darrell Mansfield und Eric Turner. Ich habe sie vor vielen Jahren bei ASAPH gekauft, ist dort aber nicht mehr erhältlich. Angebote gibt es noch bei eBay im Ausland.

 

[Sticks]

Derzeit Abi Wallenstein, so ziemlich alles von der Live-CD mit Joja Wendt -> Hörprobe *) Ein wenig downscrollen bis zur "Blues On Air".

*) Disclaimer: dieser Link-Hinweis kann die Gesundheit emptypockets und die des Zauberers gefährden

 

[vanderhank]

Was halten die "Blues-Missionare" hier eigentlich von deutschem Blues à la "Aus dem Beton" von Stefan Stoppok?

 

[emptypockets]

Um gleich drauf zu antworten:
Sehr schönes Stück! Würde ich allerdings nicht unbedingt dem Blues oder dem Blues - Rock zurechnen.
Wann wird es von Stoppok wohl 'mal wieder ein vernünftiges Album geben, so wie früher? Ich kaufe mir seit Jahren blind jede CD von ihm, bin aber eigentlich immer schwer enttäuscht!

 

[DerZauberer]

Derzeit Abi Wallenstein, so ziemlich alles von der Live-CD mit Joja Wendt -> Hörprobe *) Ein wenig downscrollen bis zur "Blues On Air".

*) Disclaimer: dieser Link-Hinweis kann die Gesundheit emptypockets und die des Zauberers gefährden

Danke für die Warnung.
Übrigens gehört "Blues On Air" zu einem meiner Lieblingsalben, Abi Wallenstein bringt's wirklich gut rüber.
So simpel gestrickt ist mein Musikgeschmack nun auch nicht... Wie gesagt, auch Gregg Allmann's "Low Country Blues" ist wirklich gut.

An Stoppok bin ich bisher irgendwie vorbeigelaufen... werde mich da mal reinhören.

 

[emptypockets]

Nur so als Tipp:
Nach wie vor unerreicht von Stoppok (der nun eigentlich wirklich nichts mit Blues zu tun hat, deshalb ziemlich OT) "Happy-End im Lala - Land" mit dem Deutsch - Rock - Monument "Wie tief kann man sehen"!
Danach "Silber" und eventuell noch "Mit Sicherheit". Danach wird es zum Teil echt lau! Obwohl auf jeder CD immer noch ein bis zwei gute Sachen drauf sind.

Ganz vergessen:
Abi Wallenstein finde ich auch ok. Habe ihn vor gefühlten Jahrzehnten ein paar Mal live gesehen. Gut, aber irgendwie erreicht er mich nicht so 100%ig. Genauso wie damals "Das Dritte Ohr" und Charlie Schreckschuss (den, ich glaube so hiess das, "Seute Deern Blues" fand ich live allerdings HammerRichtig gut, fand ich, gingen auch Bauer, Garn und Dyke los. Nicht unbedingt klassischer Blues - Rock, aber witzige Texte ("Da ha ick Bock druff" - Eingtlich wollt ich kein Putz mit ihn ham, aber ick jlaube, der swingt mir!)

 

[speedkills]

bin momentan (eigentlich zum ersten mal richtig) voll auf robert johnson. Hellhound on my trail
derdaniel

 

[bluesbetty]

ZUm Thema Stefan Stoppok:
Die CD "Grundblues 2.1" von Stoppok plus Worthy gefällt mir echt gut, hab mich aber nicht getraut sie zu nennen (aus Angst vor emptypockets und Zauberer )

Um nochmal etwas in die Runde zu werfen, was vielleicht unseren Kennern gefällt: Peter Green "Katmandu"

 

[emptypockets]

Keine Angst, diese CD kenne ich nicht, kann Dich also auch nicht für die Nennung 'runter machen. Ich habe mir,obwohl ich oben etwas anderes geschrieben habe, die (noch) nicht gekauft, weil ich die andere der beiden ziemlich, um nicht zu sagen:extrem, langweilig fand.
Ist da denn wirklich blues - artiges drauf? Kann mich eigentlich nicht erinnern, jemals von Stoppok einen lupenreinen Blues gehört zu haben.